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Karl Schwesig 19 Juni 1898 in Braubauerschaft heute Gelsenkirchen Bismarck 1 19 Juni 1955 in Dusseldorf eigentlich Karl Friedrich Wilhelm Schwesig war ein deutscher Maler Mitglied der Kunstlervereinigung Das Junge Rheinland und Verfolgter in der Zeit des Nationalsozialismus Gedenkstein auf dem Golzheimer Friedhof in Dusseldorf Pempelfort Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstlerischer Werdegang 3 Zeit des Nationalsozialismus 4 Nachkriegszeit 5 Werke 5 1 Schriften 5 2 1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen beschlagnahmte Werke 5 3 Cartoons und Zeichnungen aus der Zeit der Verfolgung und Internierung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Schwesig war der Sohn eines ins Ruhrgebiet eingewanderten ostpreussischen Bergmanns und spateren Fabrikanten von Grubenlampen Durch Mangelkrankheiten in der Kindheit erlitt er eine Ruckgratverkrummung und erreichte nur eine Korpergrosse von 1 Meter 39 Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde er beim Militar als Schreiber eingesetzt 1918 ging er nach Dusseldorf Wahrend des Nationalsozialismus wurde er verfolgt und mehrfach inhaftiert 1946 heiratete er die Schauspielerin Hannelore Muller mit der er drei Kinder hatte Kunstlerischer Werdegang Bearbeiten1918 bis 1920 besuchte Schwesig die Kunstakademie Dusseldorf Er schloss sich dem Kreis um Johanna Ey an und war besonders mit Gert Wollheim befreundet Mit der Kunstlergemeinschaft Junges Rheinland stellte er erstmals 1921 in der Dusseldorfer Kunsthalle aus Die seinerzeitige Dusseldorfer Nachrichten kommentierte In dem Hause Ey in dem sie bisher ihre Werke zur Schau stellten hatten die Wollheim Schwesig und Pankok um einige der peinlichsten Vertreter dieser jungsten Manier zu nennen bleiben sollen Sie gehoren nicht in die Gemeinschaft von Kunstlern die Verantwortungsgefuhl haben Zusammen mit Wollheim und Peter Ludwigs gab Schwesig die politisch satirische Zeitschrift Die Peitsche heraus die sich mit satirischen Zeichnungen gegen Klassenjustiz und Militarismus wandte 1924 nahm er an der von Wollheim in der Kunsthalle veranstalteten proletarischen Ausstellung Der Kampf teil 1928 gehorte Schwesig zu den Grundern der Rheinischen Sezession 1930 grundete Karl Schwesig gemeinsam mit den Malerkollegen Ludwigs Hanns Kralik Julo Levin Carl Lauterbach und dem Regisseur und Schauspieler Wolfgang Langhoff die Dusseldorfer Ortsgruppe der Asso Zur selben Zeit hatte Langhoff die Leitung der jungst gegrundeten Agitprop Theatergruppe Nordwest ran ubernommen jener kommunistischen Laientheatergruppe zu der auch Hilarius Gilges gehorte Karl Schwesig wiederum war mittlerweile wie Gilges Mitglied der Dusseldorfer KPD Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenNach dem Reichstagsbrand beteiligte sich Schwesig an der Herstellung und Verbreitung von Flugblattern und gewahrte Verfolgten Unterschlupf Am 11 Juli 1933 wurde er von der SA verhaftet und in den Keller der Schlegelbrauerei Bismarckstrasse 44 den Schlegelkeller verschleppt Drei Tage lang wurde Schwesig hier verhort und gefoltert um Namen seiner Mitstreiter im Widerstand gegen die Nazis herauszubekommen Nach vier Tagen wurde er ins Polizeiprasidium uberfuhrt 2 vier Wochen spater von der SS in der Zentrale der StaPo Dusseldorf in der Muhlenstrasse 29 erkennungsdienstlich behandelt Es folgten Untersuchungshaft in der Ulmer Hoh mit Verurteilung wegen Vorbereitung zum Hochverrat und weitere Inhaftierung im Gefangnis Wuppertal Bendahl Im November 1934 wurde er entlassen und unter Polizeiaufsicht gestellt Im Fruhjahr 1935 gelang Schwesig die Flucht nach Belgien In Antwerpen erhielt er politisches Asyl und begann erneut mit der kunstlerischen Arbeit Er hielt in Bildern fest was ihm und seinen Mitgefangenen im SA Folterkeller widerfahren war und er schrieb 1935 1936 beendete er die Arbeit einen 48 Zeichnungen umfassenden Zyklus Schlegelkeller Diese wurden im Exil ausgestellt 1936 in Brussel und Amsterdam 1937 in Moskau 1937 wurde in der Nazi Aktion Entartete Kunst nachweislich siebzehn seiner Bilder aus deutschen offentlichen Sammlungen beschlagnahmt 3 Anfang 1938 fertigte Schwesig acht bitter bissige Skizzen von Motivwagen fur den Kolner Karneval fur die von der KPD Abschnittsleitung Brussel gedruckte satirische Falschung der Kolner Rosenmontags Zeitung 1940 wurde er bei der Invasion der deutschen Truppen in Antwerpen wiederholt festgenommen und nach Sudfrankreich transportiert Nach Internierungen in den Lagern Saint Cyprien Pyrenees Orientales Camp de Gurs Camp de Noe und Camp de Nexon verbrachte ihn die SS 1943 zuruck nach Deutschland wo er 1943 und 1944 wiederum mehrfach inhaftiert wurde 1945 erfolgte fur Schwesig die endgultige Entlassung kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner 4 Nachkriegszeit Bearbeiten1945 kehrte Karl Schwesig nach Dusseldorf zuruck und beteiligte sich am kulturellen Wiederaufbau In Gemalden und Radierungen stellte er unter anderem seine Erfahrungen in der Internierung dar Nach seinem Tod erwarb das Kunstmuseum Dusseldorf sein Gemalde Selbstbildnis im Karneval Werke BearbeitenSchriften Bearbeiten K Schwesig Ein Pyrenaenbericht In Michael Philipp Hg Gurs Ein Internierungslager in Sudfrankreich 1939 1943 Literarische Zeugnisse Briefe Berichte Mitarb Klaus Frahm Angela Graf Frithjof Trapp Stiftung zur Forderung von Wissenschaft und Kultur Hamburg 1991 amp 1993 ISBN 3 92673606 2 S 65 71 Das Manuskript von diesem Pyrenaenbericht befindet sich im Bestand des USHMM und ist dort online zuganglich 1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen beschlagnahmte Werke Bearbeiten Stiller Wagen Radierung 22 8 26 2 cm 1924 Stadtische Kunstsammlung Chemnitz zerstort 5 Bruse Hafen II Aquarell Kunstsammlungen der Stadt der Stadt Dusseldorf zerstort Bildnis eines jungen Mannes Aquarell Kunstsammlungen der Stadt der Stadt Dusseldorf zerstort Vorfruhling in Hofen Aquarell Kunstsammlungen der Stadt der Stadt Dusseldorf zerstort Im Nebel Radierung 27 19 cm 1922 Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf nach 1945 sichergestellt und Stand Dezember 2020 zur Restitution im Kulturhistorischen Museum Rostock Im Cafe Radierung 27 22 cm 1921 Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf nach 1945 sichergestellt und Stand Dezember 2020 zur Restitution im Kulturhistorischen Museum Rostock Der junge Mann mit dem Vollbart Radierung 21 15 6 cm Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf 1977 vom Kunsthaus Lempertz veraussert Verbleib unbekannt 6 Trude Bruck Radierung 22 23 cm 1922 Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf nach 1945 sichergestellt und Stand Dezember 2020 zur Restitution im Kulturhistorischen Museum Rostock Herberge in Lindau Radierung 17 20 cm 1921 Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf nach 1945 sichergestellt und Stand Dezember 2020 zur Restitution im Kulturhistorischen Museum Rostock Neues Erleben Radierung 32 5 32 5 cm 1923 Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf zerstort 7 Lilli Federzeichnung Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf zerstort Lesesaal im preussischen Landtag Tuschezeichnung Kunstsammlung der Stadt Dusseldorf zerstort Der Brenner Druckgrafik Stadtische Kunstsammlung Gelsenkirchen zerstort Vier Tafelbilder mit den Titeln Frauenbildnis I bis IV Ruhmeshalle Wuppertal Barmen davon drei zerstort Verbleib des dritten ungeklart Cartoons und Zeichnungen aus der Zeit der Verfolgung und Internierung Bearbeiten Das United States Holocaust Memorial Museum USHMM zeigt auf seiner Webseite eine Vielzahl digitalisierter Werke von Karl Schwesig die seine Verfolgung und Internierung zum Gegenstand haben Eine weitere umfangreiche digitalisierter Werke von Karl Schwesig befindet sich im Ghetto Fighters House Archive Literatur BearbeitenMichael Hausmann Johanna Ey a critical reappraisal University of Birmingham 2010 http archiv ub uni heidelberg de artdok volltexte 2013 2351 Ulrich Krempel Hrsg Am Anfang Das Junge Rheinland Stadtische Kunsthalle Dusseldorf 1985 ISBN 3 546 47771 5 Klaus Kosters Karl Schwesig 1898 1955 In Klaus Kosters Hg Anpassung Uberleben Widerstand Kunstler im Nationalsozialismus Aschendorff Verlag Munster 2012 ISBN 978 3 402 12924 1 S 193 201 Schwesig Karl in Gabriele Mittag Es gibt nur Verdammte in Gurs Literatur Kultur und Alltag in einem sudfranzosischen Internierungslager 1940 1942 Tubingen Attempto 1996 S 292 Schwesig Karl in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1066Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Schwesig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stadtmuseum Dusseldorf Links auf Bilder des Schlegelkeller Zyklus Auszug aus Karl Schwesigs Bericht uber seine Folterung im Schlegelkeller Exilarchiv Biografie Echt und wahr wird es unten in den Folterkellern Karl Schwesig Neun Kaltnadelradierungen spatere Abzuge von den Originalplatten aus dem Nachlass Nachlass Karl Schwesig im Deutschen Exilarchiv der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ev Kirchengemeinde Brauberschaft Bismarck Taufen 1898 Nr 428 auch beschrieben in Wolfgang Langhoff Die Moorsoldaten Zurich 1935 S 104 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Karl Schwesig 1898 bis 1955 Kunstler der Galerie Remmert und Barth Stale Session Abgerufen am 22 Mai 2022 Stale Session Abgerufen am 22 Mai 2022 Stale Session Abgerufen am 22 Mai 2022 Normdaten Person GND 118612239 lobid OGND AKS LCCN n84225203 VIAF 27864250 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwesig KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 19 Juni 1898GEBURTSORT Gelsenkirchen BismarckSTERBEDATUM 19 Juni 1955STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Schwesig amp oldid 233697021