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Julo Levin als Julius Levin geboren 5 September 1901 in Stettin gestorben 1943 im KZ Auschwitz war ein deutsch judischer Maler des Expressionismus Selbstportrat 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Gedenken 3 Werke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Stolperstein am ehemaligen Wohnhaus Immermannstrasse 66 heute Konrad Adenauer Platz 1 in Dusseldorf nbsp Stolperstein am Haus Seydelstrasse 7 in Berlin MitteJulo Levin drittes und jungstes Kind von Emma und Leo Levin wuchs in Stettin auf 1 Schon in fruhen Jahren war Julo an Kunst interessiert 1926 schloss er die Kunstschule ab und sicherte sich ab 1931 eine Anstellung in Dusseldorf Seit 1919 gehorte er der rheinischen Kunstszene an Er studierte an der Kunstgewerbeschule in Essen unter Jan Thorn Prikker folgte ihm 1921 an die Staatliche Kunstgewerbeschule Munchen und im Marz 1923 an die Kunstakademie Dusseldorf Zu seinen Lehrern gehorten nun auch Heinrich Campendonk und Heinrich Nauen dessen Meisterschuler er wurde Mit Abschluss seines Studiums 1926 erhielt Levin seinen ersten grossen Auftrag ein Wandgemalde fur die GeSoLei Mit dem Honorar konnte er sich einen mehrwochigen Aufenthalt in Paris leisten Eine weitere Frankreichreise fuhrte ihn im Sommer 1931 fur sechs Monate nach Marseille wo zahlreiche kraftvolle farbige Aquarelle Olbilder und auch Zeichnungen entstanden Von 1925 bis 1932 war er Mitglied der Rheinischen Sezession und des Jungen Rheinland mit reger Ausstellungstatigkeit in Dusseldorf gefolgt von Ausstellungen in Berlin und in Nurnberg In Stadtmitte Dusseldorf in der Immermannstrasse 66 teilte er sich die Raumlichkeiten von 1930 bis 1939 mit dem Maler Karl Schwesig bis 1934 und weiteren Kunstlern 2 3 1930 grundete Schwesig gemeinsam mit Levin und den Malerkollegen Peter Ludwigs Hanns Kralik Carl Lauterbach und dem Regisseur und Schauspieler Wolfgang Langhoff die Dusseldorfer Ortsgruppe der Asso Ausserdem gehorte Levin der von 1930 bis 1933 bestehenden Kunstlergruppe Das Neue Pommern an 4 Nach dem Malverbot war der Kunstler als Zeichenlehrer an judischen Schulen in Dusseldorf und Berlin tatig Er besuchte jedes Jahr fur einige Wochen seinen Geburtsort Stettin Losgelost von beruflichen Anforderungen widmete er sich hier kunstlerisch dem Treiben im grossen Seehafen Levins Vorliebe fur Hafenszenen gipfelte in Bildern die eine Reise nach Sudfrankreich 1931 widerspiegeln Im Juni 1933 wurde Levin aus politischen Grunden begrundet durch seine Nahe und Sympathie zu politisch links stehenden Oppositionellen und zur KPD verhaftet Wegen seiner judischen Herkunft blieb ihm die Mitgliedschaft in der Reichskulturkammer und damit eine weitere Berufsausubung verwehrt Julo Levin hat als Kunstlehrer an der 1935 begrundeten Judischen Volksschule Dusseldorf an der Kasernenstrasse gearbeitet 5 und die bedeutenden Zeichnungen seiner judischen Schulerinnen und Schuler gesammelt 6 Diese Sammlung wurde durch Mieke Monjau der Frau des Malers Franz Monjau 1903 1945 ermordet im Zwangsarbeitslager Ohrdruf des KZ Buchenwald wahrend der NS Zeit versteckt und damit fur die Nachwelt erhalten Unter dem Titel Verjagt ermordet wurden diese judischen Kinderzeichnungen rund um den Erdball ausgestellt Die Sammlung befindet sich im Stadtmuseum Dusseldorf 1936 1937 hatte Levin in Berlin im Foyer des Theaters des Judischen Kulturbunds eine Einzelausstellung 7 1937 wurden in der Nazi Aktion Entartete Kunst aus den Kunstsammlungen der Stadt Dusseldorf seine Aquarelle Stadtansicht Aquarell III und Landschaft beschlagnahmt und zerstort 8 1939 ging er nach Berlin wo er ebenfalls Zeichenunterricht erteilte Von 1942 an arbeitete Levin als Hilfsarbeiter fur die Judische Gemeinde Berlin die von der SS zu Arbeiten herangezogen wurde 9 Als er im Berliner Guterbahnhof arbeitete sah er die Guterzuge die mit Juden ununterbrochen nach Osten gingen Er war mit der Reinigung der von den Deportationen in die Vernichtungslager zuruckgekehrten Guterwaggons beauftragt 10 Nach wiederholten Verhaftungen und Zwangsarbeit wurde er am 17 Mai 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet Es gibt in der Shoah Opfernamendatenbank auf der Yad Vashem Gedenkseite zwei Eintrage zu seinem Namen 11 12 ein Lebenslauf und Bericht uber ihn findet sich im Bundesarchiv in Koblenz Signatur DY 55 V 278 6 1105 Gedenken BearbeitenSeit 2003 erinnert das Julo Levin Ufer im Dusseldorfer Medienhafen an den Kunstler dort wurde am 27 November 2014 eine Gedenk und Informationsstele enthullt die durch die in Dusseldorf ansassige Stiftung Monjau Levin initiiert worden war In der Mahn und Gedenkstatte Dusseldorf erinnern der Julo Levin Raum als kleiner Saal fur Veranstaltungen oder padagogische Projekte sowie eine Buste an den Kunstler Auf dem sudlichen Teil des Golzheimer Friedhofs wurde 1962 ein Gedenkstein fur die Maler Julo Levin Karl Schwesig Franz Monjau und Peter Ludwigs aufgestellt Am 25 Juni 2015 verlegte Gunter Demnig einen Stolperstein zu seinem Gedenken in der ul Slaskiej 51 der heute polnischen Geburtsstadt des Malers in Szczecin Am 1 Juni 2017 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort Berlin Mitte Seydelstrasse 7 ein Stolperstein verlegt Vor der fruheren Hauptpost und kunftigen Zentralbibliothek in Dusseldorf am Konrad Adenauer Platz 1 damals Immermannstrasse 66 wurde ein weiterer Stolperstein verlegt Seit 2015 verfugt der Gebaudeteil Hinterhaus Andreasstrasse der Mahn und Gedenkstatte Dusseldorf uber einen Julo Levin Raum fur Wechsel Ausstellungen Vortrage u a Werke BearbeitenStier 13 Emma Levin geb Arnfeld die Mutter des Kunstlers 14 Siehe auch BearbeitenListe der vom NS Regime verfolgten Kunstschaffenden der Bildenden KunstLiteratur BearbeitenAnnette Baumeister Hrsg Julo Levin 1901 1943 Monographie und Werkverzeichnis Wienand Koln 2001 ISBN 3 87909 768 2 Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Hrsg vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen 1988 ISBN 3 598 10477 4 Mieke Monjau zu denen halten die verfolgt sind Eine biografische Befragung von Bernd H Stappert Talheimer Verlag 1993 ISBN 3 89376 019 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julo Levin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Julo Levin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Julo Levin Bibliothek des Judischen Museums Berlin Levin Julo Biografie im Portal kulturportal west ost eu Julo Levin Biografie und Werke auf Museum Kunst der Verlorenen Generation Salzburg Osterreich verlorene generation com Einzelnachweise Bearbeiten Julius Julo Levin United States Holocaust Memorial Museum abgerufen am 6 November 2013 Immermannstrasse 66 4 Etage Levin Julo Kunstmaler Schwesig Karl Kunstmaler Zarenbowicz Albert Musterzeichner In Adressbuch der Stadt Dusseldorf 1930 S 172 Immermannstrasse 66 4 Etage Levin Julo Kunstmaler Schwesig Karl Kunstmaler und weitere in Adressbuch der Stadt Dusseldorf 1934 S 219 Waldemar Diedrich Frag mich nach Pommern Verlag Gerhard Rautenberg Leer 1987 S 160 Zu einem Uberblick uber diese Schule siehe Judische Volksschule Dusseldorf amp Kindheit und Schulzeit in Dusseldorf Die judische Volksschule Bilder vom Abschied Stadtmuseum zeigt Zeichnungen von judischen Kindern aus den Jahren 1936 bis 1938 Andreas Rehnolt Artikel vom 23 Februar 2012 in der Judischen Allgemeinen Geschlossene Vorstellung Der judische Kulturbund in Deutschland 1933 bis 1941 Akademie der Kunste Berlin Edition Hentrich 1992 S 149 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Julo Levin In Der Blog Stadtmuseum Landeshauptstadt Dusseldorf 13 Februar 2012 Julius Julo Levin Holocaust Encyclopedia englisch abgerufen am 19 Juli 2017 Levin Julius ID 3923626 Yad Vashem The Holocaust Martyrs and Heroes Remembrance Authority Levin Julius ID 4114361 Yad Vashem The Holocaust Martyrs and Heroes Remembrance Authority Stier von Levin Julo Malerei Papier in der Deutschen Digitalen Bibliothek Emma Levin geb Arnfeld Mutter des Kunstlers von Levin Julo Olgemalde 1939 1940 in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 118572342 lobid OGND AKS LCCN no2002032768 VIAF 3262857 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Levin JuloALTERNATIVNAMEN Levin JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler des ExpressionismusGEBURTSDATUM 5 September 1901GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 1943STERBEORT KZ Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julo Levin amp oldid 236112270