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Karl Salvator von Osterreich Toskana 30 April 1839 in Florenz 18 Janner 1892 in Wien war ein Erzherzog von Osterreich und Prinz von Toskana Feldmarschalllieutenant Waffentechniker und Konstrukteur Er war sehr wissenschaftlich orientiert und zeichnete sich sowohl durch waffentechnische Erfindungen als auch als Hydrotechniker und Architekt aus Erzherzog Karl Salvator Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarische Karriere 1 1 1 Waffentechniker und konstrukteur 1 2 Familie 2 Nachkommen 3 Vorfahren 4 Literarisches Nachleben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Erzherzog wurde auf den vollen Namen Karl Salvator Maria Joseph Johann Baptist Philipp Jakob Januarius Ludwig von Osterreich Toscana getauft Er war der zweite Sohn des Grossherzogs Leopold II Toskana und dessen zweiter Gemahlin Grossherzogin Maria Antonia von Neapel Sizilien Tochter des Konigs Franz I beider Sizilien am 30 April 1839 zu Florenz geboren Er war ein Ur Enkel von Kaiser Leopold II uber dessen zweiten Sohn Ferdinand III der Toskana Dessen Sohn war dann Karls Vater Militarische Karriere Bearbeiten Bereits in der Jugend widmete sich Karl Salvator mit Vorliebe militarischen und technischen Studien Er erhielt bereits im Alter von 10 Jahren den militarischen Rang eines Rittmeisters im K u k Galizischen Ulanen Regiment Kaiser Joseph II Nr 6 1857 wurde er zum Major befordert Seinen Dienst versah er zunachst als Inspector in der er Osterreichisch Ungarischen Artillerie Nach Ausbruch des Sardinischen Krieges im April 1859 verliess der Erzherzog mit seiner Familie Florenz Er begab sich in die Lombardei zur kaiserlichen Armee wo er seinen Posten als Major im K u k Galizischen Ulanen Regiment Kaiser Joseph II Nr 6 antrat Er nahm am Feldzug teil und wurde noch 1859 zum Oberstleutnant befordert Im Jahr darauf die Toskana ging nach der Schlacht von Solferino verloren avancierte er zum Oberstinhaber des k u k Galizischen Infanterie Regiments Philipp Herzog von Wurttemberg Nr 77 das fortan seinen Namen trug Es kampfte in der Schlacht bei Koniggratz gegen das Infanterie Regiment Herzog Karl von Mecklenburg Strelitz 6 Ostpreussisches Nr 43 und verlor den Paukenwagen mit dem die Konigsberger Paukenhunde beruhmt wurden 1876 zum Generalmajor und 1886 zum Feldmarschallleutnant befordert 1 konnte er wegen eines rheumatischen Fussleidens das ihn am Gehen hinderte keinen aktiven Militardienst mehr versehen 2 Waffentechniker und konstrukteur Bearbeiten nbsp Bruder Johann Salvator Ludwig Salvator Ferdinand IV und Karl Salvator von Osterreich ToskanaDie sich in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts schnell entwickelnde Waffentechnologie insbesondere die Konstruktion von Schusswaffen interessierten den Erzherzog besonders Von Vorteil waren ihm hier seine grundlichen mathematischen Kenntnisse So konstruierte er gemeinsam mit dem Hauptmann Georg Ritter von Dormus eine Mitrailleuse welche nach mehreren Modifikationen durch Dormus im Jahre 1888 als Projekt dem k u k Reichskriegsministerium vorgelegt werden konnte Die unter der Kurzbezeichnung Salvator Dormus benannte Waffe wurde als Mitrailleuse M 93 in die Ausrustung der Festen Platze der Monarchie eingestellt 3 Das Patent des Systems Salvator Dormus wurde schliesslich von Skoda in Pilsen angekauft und produziert Die Waffe wurde bei der k u k Armee erst 1907 durch das Maschinengewehr Schwarzlose abgelost Ein weiteres Projekt wenn aus zeitgenossischer Sicht auch nicht so erfolgreich welches in Zusammenarbeit mit dem Dormus entstand war die Repetierpistole System Carl Salvator und Georg Ritter von Dormus oder auch nur Repetierpistole Dormus da der Karl Salvator bereits im Jahr der Vorlage 1892 verstarb Es handelt sich hierbei um eines der fruhesten moglicherweise sogar das fruheste Selbstladepistolensystem uberhaupt Von dieser Waffe wurden lediglich 50 Stuck produziert davon 31 fur einen Truppenversuch welcher im Jahre 1897 stattfand Dabei gestaltete sich u a die Handhabung fur die Truppe als zu kompliziert auch wurden wiederholt Klemmungen von Patronen zwischen Laderaum und Verschluss auftreten 4 Das System wurde demnach nicht bei der Truppe eingefuhrt Karl Salvator interessierte sich fur viele technische Fachrichtungen so auch fur die Architektur Ganz in habsburgischer Tradition war er passionierter Jager und besass eine grosse Waffensammlung Er befasste sich auch mit der Konstruktion von Scheiben und Repetierwaffen so etwa einer Repetierflinte fur jagdliche Zwecke Erst relativ spat wandte er sich der Konstruktion von Militarwaffen zu womit er sich bis zu seinem Ableben beschaftigte Auf Georg Ritter von Dormus stiess er als Lehrer seines Sohnes Leopold Salvator der an der k u k Technischen Militarakademie in der Wiener Stiftskaserne von Dormus in Artillerielehre unterrichtet wurde Bei den Waffenkonstruktionen die stets in Zusammenarbeit mit Dormus erfolgten ging der Erzherzog bisweilen auch selbstkritisch ans Werk so gab er einmal zu dass eine von ihm geschaffene Waffe fur den militarischen Gebrauch zu kompliziert sei 5 Familie Bearbeiten nbsp Marie Valerie mit ihrem Mann Franz SalvatorKarl Salvator war ein Sohn von Grossherzog Leopold II der Toskana Erzherzog von Osterreich und seiner Frau Maria Antonia von Neapel Sizilien Prinzessin von Bourbon Sizilien Er heiratete am 19 September 1861 in Rom seine Cousine Maria Immaculata von Neapel Sizilien Prinzessin von Bourbon Sizilien Tochter von Konig Ferdinand II beider Sizilien und Erzherzogin Maria Theresia von Osterreich Maria Immaculata starb 1899 mit 54 Jahren in Wien Karl Salvators Sohn Franz Salvator heiratete 1890 in Ischl die jungste Tochter Kaiser Franz Josephs und Elisabeths Erzherzogin Marie Valerie Er war auch der Autor von einem grossen Skandal Er hatte eine Affare mit Prinzessin Stephanie zu Hohenlohe 1891 1972 auch bekannt als Hitlers Spionin und mit ihr einen unehelichen Sohn Franz Josef zu Hohenlohe Schillingsfurst 1914 den er zu Lebzeiten Valeries anerkannte Erzherzog Karl Salvator starb am 18 Janner 1892 im Alter von 52 Jahren in Wien an Influenza und wurde in der Ferdinandsgruft beigesetzt Nachkommen BearbeitenMaria Theresia 1862 1933 Erzherzog Karl Stephan von Osterreich Leopold Salvator 1863 1931 Blanca de Castilla de Borbon Franz Salvator 1866 1939 Marie Valerie von Osterreich Tochter von Kaiser Franz Joseph I von Osterreich Karoline 1869 1945 Prinz August Leopold von Sachsen Coburg und Gotha Albrecht Salvator 1871 1896 Maria Antoinette 1874 1891 Maria Immaculata 1878 1968 6 Herzog Robert von Wurttemberg 1873 1947 Rainer Salvator 1880 1889 Henriette 1884 1886 Ferdinand Salvator 1888 1891 Vorfahren Bearbeiten Kaiser Leopold II 1747 1792 Ferdinand III Grossherzog der Toskana 1769 1824 Maria Ludovica von Spanien 1745 1792 Leopold II Grossherzog der Toskana 1797 1870 Ferdinand I Konig beider Sizilien 1751 1825 Luisa Maria von Neapel Sizilien 1773 1802 Maria Karolina von Osterreich 1752 1814 Karl Salvator von Osterreich Toskana Ferdinand I Konig beider Sizilien 1751 1825 Franz I Konig beider Sizilien 1777 1830 Maria Karolina von Osterreich 1752 1814 Maria Antonia von Neapel Sizilien 1814 1898 Kaiser Leopold II 1747 1792 Maria Klementine von Osterreich 1777 1801 Maria Ludovica von Spanien 1745 1792 Anmerkung Hier erreichen die interfamiliaren Heiraten einen dramatischen Hohepunkt Kaiser Leopold II und seine Frau sowie Ferdinand I von Sizilien und seine Frau sind gleich zweifache Ur Grosseltern von Karl Salvator Daruber hinaus sind unter den Urgrosseltern Kaiser Leopold II und Maria Karoline Geschwister Ein weiteres Geschwisterpaar unter den Ur Grosseltern sind Kaiserin Maria Ludovica und Ferdinand I von Sizilien als Kinder von Karl III von Spanien Literarisches Nachleben BearbeitenKarl Salvator spielt in dem Roman Die schone Grafin Wedel Roman einer Liebe in Preussen Munchen 1974 von Felix Lutzkendorf eine wichtige Rolle als Schusswaffenkonstrukteur und als Liebhaber der geschiedenen Grafin Elisabeth von Wedel Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Habsburg Karl Prinz von Toscana In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 6 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1860 S 386 Digitalisat Karl Sommeregger Karl Salvator In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 56 f Josef Motz Joschi Schuy Vom Ursprung der Selbstladepistole Repetier und Selbstladepistolen in Osterreich Ungarn von 1884 1918 Wien 2007 ISBN 978 3 9502342 0 6 Christian Ortner Die osterreichisch ungarische Artillerie von 1867 bis 1918 Technik Organisation und Kampfverfahren Wien 2007 ISBN 978 3 902526 12 0 John C G Rohl Wilhelm II Die Jugend des Kaisers 1859 1888 Verlag C H Beck Auflage 3 2008 ISBN 978 3 4063766 8 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Salvator von Osterreich Toskana Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Jaroslav Lugs Handfeuerwaffen Systematischer Uberblick uber die Handfeuerwaffen und ihre Geschichte Band II Berlin 1956 s 200 Karl Sommeregger Karl Salvator In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 56 f Christian Ortner Die osterreichisch ungarische Artillerie von 1867 bis 1918 Technik Organisation und Kampfverfahren Wien 2007 S 141 Josef Motz Joschi Schuy Vom Ursprung der Selbstladepistole Repetier und Selbstladepistolen in Osterreich Ungarn von 1884 1918 Wien 2007 S 217 Josef Motz Joschi Schuy Vom Ursprung der Selbstladepistole Repetier und Selbstladepistolen in Osterreich Ungarn von 1884 bis 1918 Wien 2007 S 215 Local Nachrichten Hoher Besuch In Badener Bezirks Blatt 4 Juni 1881 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bbbNormdaten Person GND 138779961 lobid OGND AKS VIAF 95407217 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karl Salvator von Osterreich ToskanaKURZBESCHREIBUNG Erzherzog von Osterreich und Prinz von ToskanaGEBURTSDATUM 30 April 1839GEBURTSORT FlorenzSTERBEDATUM 18 Januar 1892STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Salvator von Osterreich Toskana amp oldid 232777486