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Karl Jauslin 21 Mai 1842 in Muttenz Kanton Basel Landschaft Schweiz 12 Oktober 1904 ebenda war ein Schweizer Maler und Illustrator Bekannt geworden ist er vor allem als Historienmaler Selbstportrat um 1870 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Festumzuge 2 2 Kalender 2 3 Bilderbogen und Buchillustrationen 2 4 Bilder aus der Schweizergeschichte 2 4 1 Serie Muller Landsmann 1885 1889 2 4 2 Serie Birkhauser 1887 1928 2 5 Werbung und Wandschmuck 2 6 Malerei 2 7 Wirtshausbilder 2 8 Bilder fur militarhistorische Museen 2 9 Verschiedene Arbeiten 2 10 Jauslin als Dichter 3 Jauslin als Kunstler 4 Karl Jauslin Sammlung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabstein innerhalb der Ringmauer der Wehrkirche St Arbogast in Muttenz Basel LandschaftKarl Jauslin wurde als erstes Kind von Johannes und Maria Jauslin Leupin geboren Seine jungeren Schwestern waren Emma geboren 1843 Lina 1853 und Bertha 1855 Der Vater arbeitete zunachst als Arbeiter in einem Steinbruch dann als Knecht bei seinem Schwiegervater und trat schliesslich dem kantonalen Polizeikorps bei Die haufig wechselnden Arbeitsorte des Vaters fuhrten es mit sich dass die Familie ihren Wohnort oft wechseln musste Jauslin wurde an der Schule in Muttenz von Friedrich Hecker unterrichtet und schrieb spater ein Gedicht uber seinen harten Schulalltag 1 Neben Geschichte und Geografie war das Zeichnen Jauslins liebstes Fach Die zahlreich erhaltenen Blatter aus seiner Kindheit zeigen dass es ihm vor allem die Helden aus der Schweizergeschichte wie Wilhelm Tell oder Arnold von Winkelried angetan hatten auch zeichnete er oft Konige Freiheitskampfer und Soldaten Daneben zeichnete er nach der Natur Motive aus seiner Umgebung oder karikierte seine Lehrer oder Mitschuler Nach dem Tod seines Vaters 1858 begann fur die Familie eine Zeit grosser Armut Jauslin musste als Handlanger auf Baustellen arbeiten wechselte aber aus gesundheitlichen Grunden in die Schappesspinnerei von Achilles Alioth in Dornach In seiner Autobiographie schreibt Jauslin ich ging mit Schmerzen hin weil ich nicht mehr zeichnen konnte denn das war mein Alles O der grausam verlorenen Zeit von damals Zwei Jahre hielt ich diese Qual aus dann lief ich davon Wieder ging ich zu Major Alioth und klagte ihm meine Noth zeigte ihm meine Zeichnungen und Malereien was ich noch hatte denn das Meiste hatte ich aus Verzweiflung in den Ofen geworfen Herr Alioth erbarmte sich meiner und ich kam in die Lehre nach Basel zu Dekorationsmaler Thommen In Bernhard Thommens 1826 1868 gut gehendem Betrieb mit bis zu 30 Angestellten arbeitete Jauslin acht Jahre lang als Dekorationsmaler Das Lehrgeld bezahlte Alioth in der Meinung Jauslin werde zum Kunstmaler ausgebildet Jauslin musste ihm von Zeit zu Zeit ein Bild abliefern um seine Fortschritte nachzuweisen obwohl er nicht entsprechend unterrichtet wurde Zusatzlich besuchte er abends Kurse der Basler Zeichnungs und Modellierschule wo er sich mehrere Diplome erwarb Aus dieser Zeit sind von Jauslin nur wenige Arbeiten erhalten geblieben nbsp Ansicht von Muttenz Bleistift 1868 nbsp Selbstbildnis Bleistift 1868Aus seiner Freizeit hingegen blieben einige Zeichnungen und Aquarelle erhalten sowie ein kleinformatiges Skizzenbuch mit 58 Blattern aus dem Jahr 1868 in dem Jauslin festgehalten hatte was ihn bewegte Eines der Selbstbildnisse zeigt ihn einsam und wehmutig am Waldrand sitzend Seinen Gemutszustand in jener Zeit bezeichnet Jauslin selbst als unsaglich wehmutig Dazu beigetragen hat sicherlich dass seine Freundin mit ihrer Familie nach Amerika auswanderte Die Trauer daruber folgte Jauslin noch jahrelang und war der Grund dafur dass er ledig blieb Nach Thommens Tod im Jahr 1868 beschaftigte sich Jauslin zwei Jahre lang mit dem Bemalen von Ofenkacheln und Storen und versuchte erfolglos seine Bilder zu verkaufen Nach dem Ausbruch des Deutsch Franzosischen Krieges engagierte ihn der Stuttgarter Verleger Eduard Hallberger 1870 als Illustrator von Kriegsszenen fur die Familienzeitschrift Uber Land und Meer Fur die aktuelle Kriegsberichterstattung war es ublich dass die Illustratoren zu den schriftlichen Berichten die entsprechenden Zeichnungen lieferten die zugleich auch formalen kunstlerischen Aspekten zu gehorchen hatten Im Auftrag des Verlags besuchte Jauslin das Lazarett in Karlsruhe die Beschiessung Strassburgs die Belagerung Belforts und den Eintritt der Bourbaki Armee in Les Verrieres Die Auftrage verhalfen Jauslin zu Reisen nach Deutschland und in die Schweiz Im Fruhjahr 1871 begann der 29 jahrige Jauslin ein Studium an der Koniglichen Kunstschule Stuttgart Vier Jahre nahm er Unterricht im Malen Kupferstechen Radieren perspektivischer Zeichnung und Modellieren Dazu besuchte er Vorlesungen uber Kunstgeschichte bei Wilhelm Lubke Das Studium verdiente sich Jauslin selbst indem er weiter fur den Hallberger Verlag arbeitete Auch wurde er von seiner Mutter und seinen Schwestern unterstutzt Fur seine Arbeiten erhielt Jauslin mehrere Diplome und Preise Ein Angebot fur ein Stipendium des Kantons Baselland lehnte er ab da es mit der Verpflichtung verbunden war spater als Zeichnungslehrer zu dienen Aus dieser Zeit sind vor allem Zeichnungen erhalten Aktstudien und Zeichnungen nach der Antike sowie Zeichnungen von Pferden Im November reiste Jauslin nach Wien wo er die Arbeiten der alten Meister wie Breughel Durer oder Rubens sowie die italienischen Meister studierte An der Akademie besuchte der Unterricht in Kostumkunde Im Krankenhaus zeichnete er anatomische Darstellungen fur Publikationen des Mediziners Salomon Stricker Im Fruhling 1876 kehrte Jauslin wieder in die Schweiz nach Muttenz zuruck wo er zusammen mit seiner Mutter und den Schwestern lebte Seine Schwester Bertha heiratete und wanderte mit ihrem Mann nach Amerika aus 1886 konnten die Jauslins am Wartenberg an der Burggasse in Muttenz ein kleines Haus erwerben wo der Kunstler bis zu seinem Tod lebte Abgesehen von einigen kurzen Reisen verlief sein Leben ausserlich ruhig Im September 1904 erlitt Jauslin nach einem Festumzug an dem er als Bannertrager in historischer Uniform teilgenommen hatte einen Schlaganfall an dessen Folgen er zwei Wochen spater verstarb Sein Haus steht heute nicht mehr aber ein Gedenkstein erinnert an ihn sowie sein Grabstein innerhalb der Ringmauer der Muttenzer Wehrkirche St Arbogast Nach Karl Jauslin ist weiter eine Strasse in Muttenz benannt Werke BearbeitenFestumzuge Bearbeiten nbsp Zeichnung fur den Festumzug in MurtenDas Fest zum 400 jahrigen Jubilaum der Schlacht bei Murten 1876 veranlasste Jauslin dazu Wien zu verlassen und nach Hause zuruckzukehren Der Berner Verleger Rudolf Buri fur den Jauslin bereits Auftrage ausgefuhrt hatte beauftragte ihn den Festumzug in Murten zu zeichnen Festumzuge erfreuten sich im 19 Jahrhundert grosser Beliebtheit und ihre Gestaltung verlangte grosse kostum und waffenkundliche Kenntnisse Seit den 1870er Jahren gab es Mappen zur Kulturgeschichte europaischer und fremder Volker und illustrierte Blatter zeigten die Kunstgeschichte zahlreicher Lander und Epochen Im Verlauf der Jahre legte sich Jauslin eine grosse Bibliothek derartiger Nachschlagewerke zu Ein Zeichner eines Festzugs musste die Figuren des Umzugs zu Gruppen zusammenzustellen zusammen mit deren Ausrustung und Kostumierung Dann wurden die einzelnen Gruppen in der richtigen Reihenfolge gezeichnet Jeder Teilnehmer des Zuges wollte sich in der gedruckten Illustration die vor dem Fest herausgegeben wurde dargestellt sehen wissen Jauslins Darstellung des Zuges erschien als 8 5 Meter langer Leporello der 1877 im Verlag Buri amp Jeker in Bern als grossformatige Prachtausgabe in 40 Farblithografien herausgegeben wurde Die Vorlagen stammten zu gleichen Teilen von Jauslin und Gustav Roux 1828 1885 Das Fest von Murten machte Jauslin weitherum bekannt verschaffte ihm Kontakt zu namhaften Illustratoren und war der Auftakt zu seinem Wirken als Gestalter und Zeichner von Festzugen In Jauslins Nachlass befinden sich uber 1000 Blatter mit Kostumskizzen Jauslin selbst besass mehrere historische Uniformen Rustungen und Waffen sowie eine Gliederpuppe die er anziehen und als Modell nutzen konnte nbsp Schlacht von SempachJauslin zeichne unter anderem die Umzuge fur Bern 1882 das Kleinbasler Jugendfest 1883 Schaffhausen 1885 das Festalbum zur Sempacher Schlachtfeier 1886 mehr als ein Dutzend Umzuge der Basler Fasnacht sowie 1888 1891 und 1894 das Zurcher Sechselauten Eine besondere Ehre war es fur Jauslin dass er 1898 den Umzug zur Eroffnung des Schweizerischen Landesmuseums zeichnen konnte Die meisten Abbildungen erschienen als Reihenbilder auf grossen Bogen zwei davon als Leporello Jauslin marschierte hin und wieder selbst kostumiert an den Umzugen mit Seine grosse Gestalt und sein wallender Bart entsprachen ganz dem Bild das sich die Menschen damals von ihren heldenhaften Vorfahren machten Kalender Bearbeiten nbsp Kalenderillustration 1901Jauslin zeichnete fur zwolf verschiedene Volkskalender die fur viele Menschen eine wichtige Quelle anschaulicher Informationen war Den ersten Auftrag erhielt er 1874 von Buri amp Jeker die in diesem Jahr erstmals den Schweizerischen Miniatur Almanach herausgaben Etwa 400 Bleiftskizzen zu Kalendertexten sind erhalten Die Abbildungen wurden von einem Xylographen seitenverkehrt verkleinert auf einen holzernen Druckstock ubertragen Die Qualitat der gedruckten Bilder hing wesentlich vom Stecher ab der die Details plastisch herausarbeiten musste um eine raumliche Wirkung zu erzielen Bilderbogen und Buchillustrationen Bearbeiten nbsp 1874 erschienen im Verlag Buri amp Jeker in Bern die ersten Blatter des Schweizerischen Bilderbogens Die Zeichnungen zu den insgesamt 24 Blattern stammten grosstenteils von Jauslin Mit den Bilderbogen wollten die Herausgeber eine populare Serie schaffen wie sie es in anderen Landern bereits gab Die Abbildungen waren alle schweizbezogenen und zeigten historische Momente und Szenen aus dem Volksleben Die Bilderbogen fanden jedoch nicht den erhofften Absatz und wurden zu Jauslins grosser Enttauschung nach 24 Ausgaben wieder eingestellt Seit circa 1885 erschien fast jahrlich eine Publikation an der Jauslin mitwirkte so etwa die Schriftenreihe Illustrirte Schweizergeschichte des Zurcher Verlegers J R Muller fur den Jauslin auch den Kalender Vetter Jakob illustrierte Weiter illustrierte er unter anderem 1882 das Buch Bilder aus dem Basler Familienleben von Emma Kron 1893 die Mundartgedichte der Basler Schriftstellerin Albertine Nusseler 1898 Das Kinderbuch von H Herzog sowie 1901 Hohentwiel und Ekkehard von Karl Weiss Bilder aus der Schweizergeschichte Bearbeiten Die Bilder aus der Schweizergeschichte sind wohl Jauslins popularste und am weitesten verbreiteten Werke Sie erschienen in verschiedenen Ausfuhrungen Serie Muller Landsmann 1885 1889 Bearbeiten Im Auftrag des Lotzwiler Zichorienfabrikanten Jakob Muller Landsmann 1852 1905 schuf Jauslin eine erste Reihe Federlithografien mit 40 Blattern aus der Schweizergeschichte die 1886 bei Vollmy in Basel gedruckt wurde Die 72 Blatter in Serien zu 12 Stuck waren auf billiges Papier gedruckt und trugen nur einen Titel keinen Text 1889 folgte eine erweiterte Ausgabe mit 60 Blattern diesmal mit einem kurzen Begleittext Zu einer dritten Auflage gehorte ein kurzer Begleittext in Deutsch und Franzosisch Die Serie beginnt mit den Pfahlbauern und endet mit der Schlacht von Laupen 1339 Geschichte und Sage sind bunt vermischt ohne dass darauf hingewiesen wurde Die Bilder dienten dem Fabrikanten als Werbegeschenke und gehoren zu den ersten Zeugnissen dieser Werbepraktik Serie Birkhauser 1887 1928 Bearbeiten Fur den Birkhauser Verlag in Basel zeichnete Jauslin ab 1889 eine zweite grosse Folge von Bildern aus der Schweizergeschichte Es erschienen vier Auflagen 1 Auflage 1897 84 Blatter im Format von 27 36 cm gedruckt auf Karton Format 43 51 cm Text in Deutsch und Franzosisch separat 2 Auflage 1900 90 Blatter im Format von 33 44 cm gedruckt auf Karton Format 53 64 cm Text in Deutsch und Franzosisch separat 3 Auflage 1908 110 Blatter im Format von 15 20 cm Text und Bilder zusammen gebunden 4 Auflage 1928 112 Blatter von Jauslin und 2 Blatter von Otto Plattner im Format von 27 36 cm gedruckt auf Karton Format 43 51 cm Text und Bilder zusammen gebunden Die Texte stammten vom Basler Gymnasiallehrer Rudolf Hotz 1852 1917 Die Birkhauserdrucke wurden als Phototypien gedruckt Der Abdruck erfolgte direkt vom aquarellierten Original dessen Qualitat wurde ungeschmalert ubernommen Vorlagen sind keine mehr erhalten Die Serie Birkhauser beginnt mit den Hohlenbewohnern und endet 1871 mit dem Ubertritt der Bourbaki Armee in die Schweiz Etwa die Halfte nimmt die Schilderung von Schlachten Kampfen Uberfallen und Belagerungen ein Weiter werden zahlreiche Stadte und Burgengrundungen gezeigt sowie einzelne Personlichkeiten wie Konigin Bertha oder Rudolf von Habsburg Auch Themen aus der Sagenwelt werden dargestellt wie Kuno von Hohenratien oder Heinrich von Winkelrieds Kampf mit dem Drachen Die Bilder entsprachen der damals weit verbreiteten Vorstellung der Geschichte als eine Abfolge von kriegerischen Ereignissen Sie zeigen eine Vorliebe fur zahlreiche Figuren und dramatische Bewegungen Die dargestellten Personen bewegen sich in unmissverstandlicher Mimik und pathetischer Gestik Sie waren als Wandschmuck in Schulen und offentlichen Gebauden und privaten Raumen gedacht und erfullten den Wunsch der Bevolkerung nach vaterlandischen Bildern Sie erfreuten sich grosser Beliebtheit erlebten mehrfache Auflagen und wurden auch in Zeitungen und Kalendern veroffentlicht nbsp Kuno von Hohenratien nbsp Zurcher Mordnacht nbsp Pfahlbauer nbsp Uberfall bei Falkenstein nbsp Die Ermordung Zwinglis nbsp Die Belagerung SolothurnsWerbung und Wandschmuck Bearbeiten nbsp Plakat fur Volksschauspiel 1897 nbsp ReklameplakatJauslin zeichnete mehrere Werbeplakate so zum Beispiel fur seinen Forderer den Zichorienfabrikanten Muller Landsmann oder fur Tinte der Firma Siegwart in Schweizerhalle Zudem entwarf er Plakate fur verschiedene offizielle Anlasse wie das Eidgenossische Schutzenfest die Grundungsfeier in Bern Volksschauspiele sowie Reklamebildchen fur verschiedene Firmen Eine gross angelegte Illustration zeigte die Belegschaft der Moos schen Eisenwerke Luzern als Tross und Nachhut an der Sempacher Schlachtfeier von 1886 Neben dem Direktor Heinrich Meier 1838 1912 und mehreren Wurdentragern hat Jauslin auch sich selbst festgehalten als stattlicher Herr mit Gehrock und Spazierstock Nach fotografischen Vorlagen entstand 1889 eine Farblithografie mit dem schweizerischen Generalstab der die Offiziere zu Pferd zeigt Eine fur den Export bestimmte vierteilige Bilderfolge zum Leben des Christoph Kolumbus entstand 1890 Malerei Bearbeiten Jauslins Wunsch als Maler arbeiten zu konnen erfullte sich nicht sein Brot verdiente er sich als Illustrator Darum malte Jauslin nur wenig in Ol haufiger verwendete er Temperafarben Erhalten sind zwei grossformatige Olgemalde Wursch am Stanserhorn von 1886 eine Darstellung aus dem Nidwaldner Freiheitskampf und das undatierte Die alten Schweizer tranken noch eins bevor sie in die Schlacht zogen 1877 hatte er sich am Wettbewerb fur die Ausmalung der Tellskapelle am Vierwaldstattersee beteiligt den Zuschlag erhielt jedoch Ernst Stuckelberg Jauslin malte gerne mit Aquarellfarben Seine Bilder umfassen einerseits Darstellungen in denen die Farben konventionell nebeneinander aufgetragen sind andere in denen die Farben ineinander fliessen Die meist kleinformatigen Bilder zeigen neben sehenswerten Ansichten von Burgen und Schlossern auch unscheinbare Darstellungen wie das Laub eines Baumes Wolken oder Steinen an einem Flussufer Diese Darstellungen waren der Offentlichkeit jedoch kaum bekannt Wirtshausbilder Bearbeiten In Muttenz schmuckte Jauslin zwei Wirtshauser mit seinen Bildern fur die Bierhalle sein Stammlokal malte Jauslin einen Bacchus und Der Abzug des letzten Ramsteiners Dieses Motiv malte er ofters weil es den noch lebenden Mitgliedern der Familie Ramstein sehr gefiel Auch hier hatte Jauslin sich selbst dargestellt Lachend wendet er den Kopf uber die Schulter und prostet dem Betrachter zu Bilder fur militarhistorische Museen Bearbeiten nbsp Darstellung aus dem amerikanischen SezessionskriegZwischen 1901 und 1904 entstanden zwei Serien von grossformatigen Historienbildern fur Museen Die erste Serie umfasste sechzehn Bilder und war fur das 1902 eroffnete internationale Kriegs und Friedensmuseum in Luzern bestimmt die zweite Serie umfasste acht Bilder und wurde 1904 im War Museum an der Weltausstellung in St Louis USA gezeigt Die Auftrage fur beide Serien kamen vom Aargauer Arzt und Militarhistoriker Heinrich Bircher Verschiedene Arbeiten Bearbeiten Als bei der Renovation der Wehrkirche St Arbogast in Muttenz 1880 1881 mittelalterliche Fresken entdeckt wurden erhielt Jauslin den Auftrag diese abzupausen und die Darstellung des Jungsten Gerichts zu restaurieren was er im Sinnen von Ubermalen tat Zusatzlich fertigte er verkleinerte Abbildungen von verschiedenen Szenen an Zu den Arbeiten die nicht fur die Offentlichkeit bestimmt waren gehorten rund 50 Bleistiftskizzen von Muttenzer Zeitgenossen die er oft im Wirtshaus portratierte Jauslin als Dichter Bearbeiten nbsp Brief Jauslins an seinen Freund Dr Johannes MartinIn Jauslins Nachlass fanden sich gegen 200 Blatter mit Gedichten in denen er Ereignisse in sprachlicher Form festhielt darunter auch ein Volksschauspiel mit dem Titel Die Schlacht bei St Jakob Die fruhesten Gedichte stammen aus dem Jahr 1859 Der 17 jahrige Jauslin fullte damals 216 Seiten eines Buchleins mit seinen Gedichten Seine sprachlichen Ausdrucksmittel waren und blieben auch spater beschrankt Die Endsilben reimten sich mehr schlecht als recht das Versmass wurde wohl beachtet aber nicht wirklich beherrscht Auch Briefe an Freunde schrieb Jauslin oft in Versform Jauslin als Kunstler BearbeitenJauslin war zeit seines Lebens ein Einzelganger Auch wenn er an den Samstagabenden in der Wirtschaft seine Muttenzer Freunde traf fehlte ihm die Bindung an einen geistig und kunstlerisch kompetenten Freund von dem er Kritik oder Anregungen hatte erfahren konnen Im Gegensatz zu den meisten Kunstlern seiner Zeit schloss er sich nie einem Kunstlerkreis an noch verfocht er eine Kunsttheorie Weder in der Maltechnik noch in seiner kunstlerischen Auffassung war er einer Richtung verpflichtet Auch eine kunstlerische Entwicklung lasst sich an seinem Werk kaum ablesen Er hatte nie in einem Lehrer Schuler Verhaltnis gestanden und lernte vorwiegend aus Buchern Die Kunstgeschichte war ihm vor allem aus Schwarz Weiss Reproduktionen bekannt und so spielte auch die Farbgebung in seinen Werken kaum eine Rolle Die Physiognomien der dargestellten Personen wirken stereotyp Jauslin war kein Portratist Im Gegensatz zu anderen Historienmalern arbeitete er nicht mit Modellen sondern mit Darstellungen aus seiner umfangreichen Bibliothek Karl Jauslin Sammlung Bearbeiten nbsp Im Jauslin Museum nbsp Nach Jauslins Tod wurde sein kunstlerischer Nachlass von seiner Schwester Lina bis zu ihrem Tode 1948 verwaltet Sie hatte ihn in den 1930er Jahren der Gemeinde Muttenz vermacht mit der Bedingung dass das Werk ihres Bruders der Offentlichkeit zuganglich gemacht werde Nach Lina Jauslins Tod wurde der Nachlass lange im Keller des Gemeindehauses aufbewahrt Mit der Grundung des Ortsmuseums im Jahre 1972 konnte die gestellte Bedingung erfullt und ein grosser Raum im Dachgeschoss dem Werk Jauslins gewidmet werden Kuratorin dieser Sammlung war von 1976 bis 2014 Hildegard Gantner Schlee Sie erstellte ein Inventar in das jedes Objekt mit einer Nummer und einem Namen eingetragen wurde Den weitaus grossten Teil machen Bleistiftzeichnungen aus vor allem Illustrationen fur Volkskalender Broschuren und Bucher 2011 2014 wurde die Sammlung digitalisiert Die Datenbank umfasst uber 5000 Eintrage Die von Grund auf neu gestaltete Ausstellung im Ortsmuseum Muttenz wurde im August 2014 eroffnet Jauslins Bilder sind immer wieder als Buchillustrationen gefragt und Originale werden fur Ausstellungen im In und Ausland ausgeliehen Literatur BearbeitenHildegard Gantner Schlee Karls Jauslin Historienmaler und Illustrator Separatdruck aus Baselbieter Heimatblatter Nr 4 1979 Verlag Landschaftler Liestal 1979 doi 10 5169 seals 859233 110 Hildegard Gantner Schlee Karl Jauslins Illustrationen zur Schweizergeschichte Sonderschrift der Schweizerischen Akademie der Geisteswissenschaften SAGW Universitatsverlag Freiburg Freiburg i Ue 1987 Karl Jauslin Ein Lebensbild von ihm selbst erzahlt Erschienen in Vom Jura zum Schwarzwald Band 7 1890 doi 10 5169 seals 747433 46 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Jauslin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nachlass Karl Jauslin in der Universitatsbibliothek Basel Literatur von und uber Karl Jauslin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Tapan Bhattacharya Jauslin Karl In Historisches Lexikon der Schweiz Jauslin Karl In Sikart Jaulin Karl In HelveticArchives Jauslin Karl In Personenlexikon des Kantons Basel Landschaft Karl Jauslin bei Online Heimatkunde Muttenz Karl Jauslin In Deutsche Biographie Karl Jauslin In E PeriodicaEinzelnachweise Bearbeiten Karl Jauslin und Friedrich Hecker In Vergissmeinnicht Gedichte von Karl Jauslin abgerufen am 19 Oktober 2020Normdaten Person GND 127708049 lobid OGND AKS VIAF 42867339 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jauslin KarlKURZBESCHREIBUNG Schweizer HistorienmalerGEBURTSDATUM 21 Mai 1842GEBURTSORT Muttenz SchweizSTERBEDATUM 12 Oktober 1904STERBEORT Muttenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Jauslin amp oldid 234517342