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Karl Hasel 25 Januar 1909 in Karlsruhe 20 Februar 2001 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Forstwissenschaftler Er ist vor allem mit Arbeiten zur Forstgeschichte hervorgetreten und war einer der herausragendsten Forsthistoriker des 20 Jahrhunderts Seine erstmals 1985 veroffentlichte Forstgeschichte Ein Grundriss fur Studium und Praxis ist das Standardwerk fur den Hochschulunterricht in diesem Fach Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 2 1 Eigene Bucher 2 2 Als Herausgeber 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenKarl Hasel wurde 1909 als einziges Kind des spateren Finanzrates Karl Hasel in Karlsruhe geboren wo er auch aufwuchs und die Reifeprufung am Humanistischen Gymnasium ablegte Als Anwarter fur den hoheren badischen Forstdienst angenommen studierte er anschliessend Forstwissenschaft an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg und der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Zu seinen Lehrern gehorten Hans Hausrath Max Endres Christoph Wagner Heinrich Weber Ludwig Fabricius 1875 1967 und Victor Dieterich Nach dem Studienabschluss 1931 und dem Vorbereitungsdienst innerhalb der badischen Forstverwaltung legte er im Jahr 1935 die Grosse Forstliche Staatsprufung ab und war daraufhin Forstassessor Im gleichen Jahr heiratete er auch Seine berufliche Laufbahn innerhalb der Forstverwaltung begann Hasel in den Forstamtern Forbach II Herrenwies und Karlsruhe Durlach in denen er bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 tatig war Bereits zu Kriegsbeginn zur Wehrmacht eingezogen und wahrend dieser Zeit zum Forstmeister ernannt wurde er bereits 1940 wieder aus dem Kriegsdienst entlassen und als Sachbearbeiter an die Forstabteilung des badischen Finanz und Wirtschaftsministeriums in seiner Heimatstadt Karlsruhe versetzt Ab 1942 arbeitete Hasel im dortigen Forst und Holzwirtschaftsamt als Transportreferent Gleichzeitig liess ihn aber auch sein Wunsch nach wissenschaftlicher Arbeit nicht ruhen So promovierte er 1942 bei seinem Lehrer Hans Hausrath an der Naturwissenschaftlich mathematischen Fakultat der Albert Ludwigs Universitat Freiburg mit der forsthistorischen Untersuchung Die Entstehung und Entwicklung der Holzhauersiedelungen Herrenwies und Hundsbach im nordlichen Schwarzwald zum Dr rer nat Nach Kriegsende 1945 ubernahm Karl Hasel die Leitung des Forstamtes Zell am Harmersbach bis er im Fruhjahr 1952 zur damaligen Landesforstverwaltung in Freiburg wechselte Dort war er als Referent fur Forstpolitik tatig und ubernahm im Jahr darauf zusatzlich das Referat fur Personalwesen fur den hoheren Dienst bei der nunmehrigen Forstdirektion Sudbaden Kurze Zeit spater wurde Hasel zum Oberforstrat ernannt Parallel zu seiner Tatigkeit in der Forstpraxis und verwaltung verfolgte er auch seine wissenschaftliche Karriere weiter Im Jahr 1953 habilitierte er sich am Institut fur Forstpolitik der Freiburger Fakultat mit der Schrift Wandlungen der Forstaufsicht uber die Privatwaldungen in Baden Im gleichen Jahr ubernahm er als Dozent vertretungsweise die Vorlesung bis zum 1 August 1954 Kurt Mantel von der Georg August Universitat Gottingen auf den Freiburger forstpolitischen Lehrstuhl berufen wurde Karl Hasel hielt jedoch auch weiterhin regelmassig Vorlesungen zur Forstverwaltungslehre und zur Einfuhrung in die Forstwissenschaft 1959 wurde er zum ausserplanmassigen Professor ernannt Nach dem plotzlichen Unfalltod von Arnold Freiherr von Vietinghoff Riesch im Jahr 1962 wurde Hasel 1963 als dessen Nachfolger zum Direktor des Instituts fur Forstpolitik Forstgeschichte und Naturschutz der Forstwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Gottingen in Hann Munden und auf den damit verbundenen Lehrstuhl berufen den er bis zu seiner Emeritierung innehatte 1967 war er Dekan der Fakultat 1968 zum hundertjahrigen Bestehen der forstlichen Lehre in Hann Munden die Forstfakultat zog erst 1970 nach Gottingen um trug er die Quellen zur Geschichte der Forstlichen Fakultat der Georg August Universitat Gottingen zusammen und hielt beim Jubilaumsfestakt auch die Festrede Daneben betatigte er sich als Leiter des rechts und forstpolitischen Ausschusses des Deutschen Forstwirtschaftsrates Seine rund 200 Veroffentlichungen auf den Gebieten Forstgeschichte Forstpolitik Forstrecht Forstverwaltungslehre und Landespflege haben auch uber die Forstwissenschaft hinaus grosse Beachtung gefunden Besonders eingehend beschaftigte sich Hasel mit der Forstgeschichte seiner Heimat Baden Wurttemberg und deren Vorgangerlandern Baden und Wurttemberg zu denen er mehrere umfassende Untersuchungen vorlegte Der zeitliche Rahmen war dabei weit gespannt Hasel wertete sowohl Dienerakten aus dem 18 Jahrhundert als auch Lebenslaufe von Forstbeamten in der Zeit des Dritten Reiches aus Zudem begrundete er die Darstellung Das Forstrecht in Baden Wurttemberg Als seine Hauptwerke konnen die Lehrbucher Waldwirtschaft und Umwelt Eine Einfuhrung in die forstwirtschaftspolitischen Probleme der Industriegesellschaft 1971 und die als Emeritus verfasste Forstgeschichte Ein Grundriss fur Studium und Praxis 1985 gelten die fur die Fachgebiete richtungsweisend waren Nach wie vor ist die Forstgeschichte das Standardwerk fur den Hochschulunterricht in diesem Fach 2002 erschien eine von Ekkehard Schwartz erweiterte und aktualisierte Auflage darin eingearbeitet die forstgeschichtliche Entwicklung in der ehemaligen DDR Diese Erganzung hatte Hasel noch selbst angeregt Daneben gab Hasel 1976 die Lebensgeschichte Georg Ludwig Hartigs und eine Sammlung der Aufsatze von Victor Dieterich heraus und verfasste Studien uber Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil die 1982 in Buchform veroffentlicht wurden Nicht zuletzt dafur aber auch fur sein sonstiges Lebenswerk wurde Hasel am 19 Oktober 1983 in Freiburg im Breisgau mit dem Wilhelm Leopold Pfeil Preis ausgezeichnet Zudem erhielt er fur sein vielseitiges Engagement und Wirken das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse Karl Hasel starb am 20 Februar 2001 im Alter von 92 Jahren in Freiburg im Breisgau Schriften BearbeitenEigene Bucher Bearbeiten Die Entstehung und Entwicklung der Holzhauersiedelungen Herrenwies und Hundsbach im nordlichen Schwarzwald Dissertation Freiburg im Breisgau 1942 Herrenwies und Hundsbach Ein Beitrag zur forstlichen Erschliessung des nordlichen Schwarzwalds Forschungen zur deutschen Landeskunde Band 45 Leipzig 1944 Nachdruck 1984 Wandlungen der Forstaufsicht uber die Privatwaldungen in Baden Habilitationsschrift Karlsruhe und Freiburg im Breisgau 1953 Blatter zur Berufskunde Band 3 Berufe fur Abiturienten Diplom Forstwirt Bielefeld 1956 5 Auflage 1971 mit Kurt Mantel Studien zur Forstgesetzgebung in den ehemaligen Landern Baden und Wurttemberg Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Baden Wurttemberg Band 5 Stuttgart und Freiburg im Breisgau 1960 Das Grundstucksverkehrsgesetz vom 28 Juli 1961 Eine Einfuhrung Wiesbaden Dotzheim 1962 Forstwirtschaftliche Zusammenschlusse in der Bundesrepublik Deutschland Schriften des Deutschen Forstwirtschaftsrates e V Rheinbach bei Bonn 1968 Quellen zur Geschichte der Forstlichen Fakultat der Georg August Universitat Gottingen Gottingen 1968 Waldwirtschaft und Umwelt Eine Einfuhrung in die forstwirtschaftspolitischen Probleme der Industriegesellschaft Hamburg und Berlin 1971 ISBN 3 490 03416 3 Zur Geschichte der Forstgesetzgebung in Preussen Schriftenreihe der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und Mitteilungen der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 47 Frankfurt am Main 1974 ISBN 3 7939 0310 9 Auswirkungen der Revolution von 1848 und 1849 auf Wald und Jagd auf Forstverwaltung und Forstbeamte insbesondere in Baden Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Baden Wurttemberg Band 50 Stuttgart und Freiburg im Breisgau 1977 zusammen mit Rolf Zundel Forstgesetzgebung in der Bundesrepublik Deutschland Ubersicht nach Abschluss der Novellierungen 1980 Forstwissenschaftliche Forschungen Heft 37 Munchener Universitats Schriften Hamburg und Berlin 1981 ISBN 3 490 23716 1 Studien uber Wilhelm Pfeil Aus dem Walde Heft 36 Hannover 1982 Forstgeschichte Ein Grundriss fur Studium und Praxis Pareys Studientexte Nr 48 Hamburg und Berlin 1985 ISBN 3 490 03316 7 2 und 3 Auflage von Ekkehard Schwartz erweiterte und aktualisierte Auflage Remagen 2002 und 2006 ISBN 3 935638 26 4 Forstbeamte im NS Staat am Beispiel des ehemaligen Landes Baden in Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Baden Wurttemberg Band 62 Stuttgart und Freiburg im Breisgau 1985 Kleine Beitrage zur Forstgeschichte insbesondere in Baden Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Baden Wurttemberg Band 67 Stuttgart 1989 Aus alten Dienerakten badische Bezirksforster zwischen 1780 und 1880 Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Baden Wurttemberg Band 76 Stuttgart und Freiburg im Breisgau 1994Als Herausgeber Bearbeiten zusammen mit Wilhelm Mantel Georg Ludwig Hartig im Kreise seiner Familie Kurze Lebens und Familiengeschichte des Staatsrats und Oberlandforstmeisters Georg Ludwig Hartig verfasst von seiner Gattin Theodora Hartig 1826 Gottingen 1976 Victor Dieterich Gesammelte Aufsatze insbesondere zur forstlichen Wirtschaftslehre Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Baden Wurttemberg Band 46 Stuttgart und Freiburg im Breisgau 1976 Hellmut Gnandinger Chronik einer Kriegsgefangenschaft 1944 1954 Gottingen 1980Literatur BearbeitenN N Professor Dr Hasel 60 Jahre In Allgemeine Forst Zeitschrift AFZ 24 Jahrgang Heft 4 1969 S 55 ISSN 0002 5860 Autorenkollektiv Wilhelm Leopold Pfeil Preis 1983 An Professor Dr Karl Hasel Freiburg im Breisgau sowie der Pfeil Reisestipendien an am 19 Oktober 1983 in Freiburg im Breisgau Wilhelm Leopold Pfeil Preis 1983 Max Krott Professor Karl Hasel gestorben In Forst und Holz 56 Jahrgang Heft 7 2001 ISSN 0932 9315 S 261 262 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Hasel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 124393748 lobid OGND AKS LCCN n83062955 VIAF 268942263 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hasel KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Forstwissenschaftler und HistorikerGEBURTSDATUM 25 Januar 1909GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 20 Februar 2001STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hasel amp oldid 223420760