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Ekkehard Schwartz 5 April 1926 in Altenburg 7 September 2005 in Eberswalde war ein deutscher Forstwissenschaftler Er ist vor allem mit Arbeiten zur Forstgeschichte der DDR hervorgetreten und war einer der herausragenden Forsthistoriker Deutschlands Alle nach der Wiedervereinigung entstandenen Untersuchungen zur Entwicklung der Waldeigentumsverhaltnisse in den neuen Landern stutzten sich auf seine Arbeiten Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 3 Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Einzelnachweise 6 WeblinksFamilie BearbeitenEkkehard Schwartz war der Sohn des Juristen Regierungsrates und stellvertretenden Landrates des Landkreises Altenburg Hugo Schwartz und seiner Ehefrau Maria Magdalena der Tochter des Gutsbesitzers Alfred Heinke aus Goldschen 1 Sein Grossvater war der Jurist und furstlich schwarzburg rudolstadtische Geheime Regierungsrat Hugo Schwartz welcher fur seine Verdienste vom Grossherzog Friedrich Franz IV von Mecklenburg Schwerin das Mecklenburgische Komturkreuz des Greifenordens mit Halsband verliehen bekommen hat 2 Ekkehard Schwartz stammte aus der alten rudolstadtischen Juristenfamilie Schwartz deren Mitglieder vornehmlich als Juristen im Dienste der Fursten von Schwarzburg Rudolstadt Amter als Hofrat Geheimrat Kammerprasident und Justizrat ausubten und als Theologen u a das Amt des Hofpredigers und Generalsuperintendenten versahen sowie auch als Mediziner Landtagsabgeordneter und Richter wirkten 3 Der Jurist Regierungsrat und Landrat August Reinbrecht war der Ehemann der Charlotte Reinbrecht geb Schwartz der Schwester seines Vaters 4 Leben und Wirken BearbeitenEkkehard Schwartz wurde am 5 April 1926 in Altenburg geboren Seine Kindheit und Jugend verlebte er jedoch in Meiningen wo er auch das Gymnasium Bernhardinum besuchte Seine Schulausbildung konnte er nicht abschliessen da er im Verlauf des Zweiten Weltkriegs schliesslich zur Wehrmacht eingezogen wurde 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft aus der er erst 1950 wieder freikam In diesem Jahr legte er als Externer auch das Abitur ab Danach begann er nach einigen Monaten Revierdienst seine berufliche Ausbildung in Berlin und Eberswalde mit dem Studium an der Forstwirtschaftlichen Fakultat der Humboldt Universitat Berlin das er 1954 als Diplom Forstwirt abschloss Bereits in seiner Diplomarbeit behandelte er ein forstgeschichtliches Thema Das Forsteinrichtungsverfahren Gottlob Konigs Anschliessend nahm ihn Albert Richter der selbst ein anerkannter Forsthistoriker war in die gerade erst gegrundete Abteilung Forstwirtschaftsgeschichte des Instituts fur Forstwissenschaften Eberswalde auf 1957 promovierte Schwartz mit einer Dissertation uber Gottlob Konig zum Dr rer silv Daneben baute er in der noch jungen Abteilung eine forsthistorische Auskunfts und Forschungsstelle auf Wesentlich dank Schwartz entstand so eine umfassende Kartei forsthistorisch bedeutsamer Nachweise von einschlagigen Buch und Zeitschriftenveroffentlichungen Auf rund 75 000 Karteikarten ist dabei die Zeit vom 18 Jahrhundert bis 1969 erschlossen allein der Abschnitt Bibliographien Nekrologe umfasst 8200 Nachweise Diese umfangreiche Quellensammlung war die Basis fur zahlreiche forsthistorische Forschungsarbeiten etwa fur die Waldflachenveranderungen seit dem 18 Jahrhundert in Thuringen sowie die Geschichte des Gemeineigentums an Wald und die Entwicklung der Waldeigentumsverhaltnisse im Osten Deutschlands vor allem auch nach der Wiedervereinigung mit ihren umfanglichen Neustrukturierungen Samtliche zu dieser Thematik nach 1990 verfassten Veroffentlichungen bauen auf den Arbeitsergebnissen von Schwartz auf Neben verschiedenen forstlichen Biographien unter anderem uber Hans Dietrich von Zanthier schrieb Schwartz auch an einer als Habilitationsschrift angelegten Studie zur Entwicklung der sozialen Lage der Waldarbeiter in Deutschland von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zur Gegenwart Daneben erarbeitete er forst und jagdgeschichtliche Zeitschriftenbeitrage betreute Dissertationen und Habilitationen Doch 1969 kam es zu einem Bruch in der Aufarbeitung der Forstgeschichte in der DDR als auf Veranlassung der SED Fuhrung alle forsthistorischen Arbeiten in Eberswalde abrupt abgebrochen und die Abteilung Forstwirtschaftsgeschichte aufgelost werden musste Auch Schwartz eigenes Habilitationsverfahren war nicht mehr erwunscht und dessen Abschluss wurde durch Einflussnahme der Parteioberen verhindert Schwartz blieb jedoch in Eberswalde und wechselte als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die Abteilung Information Dokumentation des Instituts fur Forstwissenschaften wo er ab 1974 auch stellvertretender Abteilungsleiter war Auch in dieser neuen Funktion veroffentlichte er weiter forstgeschichtliche Arbeiten darunter Die Forstwirtschaft der DDR 1984 Auch nach dem offiziellen Eintritt in den Ruhestand 1991 er war zuletzt stellvertretender Leiter der Abteilung Information der Forschungsanstalt fur Forst und Holzwirtschaft Eberswalde blieb Schwartz publizistisch und lehrend rege und erlebte eine Renaissance Denn viele seiner Schriften konnten nun nach der Wende ungehindert veroffentlicht werden so nahm die Fakultat Forst Geo und Hydrowissenschaften der Technischen Universitat Dresden 1992 auch seine 1969 gestoppte Habilitationsschrift an An der neu gegrundeten Fachhochschule Eberswalde wurde Schwartz 1993 zudem Lehrbeauftragter fur Forstgeschichte sowie Jagdgeschichte und Brauchtum Noch im Alter von 78 Jahren hielt er 2004 die Forstgeschichtsvorlesungen Zusammen mit Rolf Zundel brachte Schwartz 1996 das Standardwerk 50 Jahre Forstpolitik in Deutschland 1945 1994 heraus und arbeitete in das Standardwerk von Karl Hasel Forstgeschichte ein Grundriss fur Studium und Praxis die Erkenntnisse der forstgeschichtlichen Forschung der vormaligen DDR ein Die Neuauflage erschien 2002 Wichtig war neben Biographien uber Wichard Graf von Wilamowitz Moellendorff 1996 und erneut Gottlob Konig 1999 vor allem die Studie In Verantwortung fur den Wald die Geschichte der Forstwirtschaft in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR 1998 an der Schwartz massgeblich mitwirkte Sein letztes Werk war Wegbereiter nachhaltiger Waldwirtschaft in Thuringen 2005 Daneben gehorte Schwartz auch zu den Autoren der Schriftenreihe Neue Deutsche Biographie NDB Insgesamt umfasst die Bibliographie des herausragenden forstgeschichtlichen Forschers mehr als 15 Bucher und 300 sonstige Veroffentlichungen Ekkehard Schwartz starb uberraschend am 7 September 2005 in Eberswalde Auszeichnungen BearbeitenLorenz Wappes Preis 2005 des Deutschen Forstvereins postum da Schwartz kurz vor der am 21 September 2005 in Weimar angesetzten Preisuberreichung verstorben warSchriften Auswahl BearbeitenGottlob Konig Sein Lebenswerk als Beitrag zur Forstwirtschaftsgeschichte Dissertation Berlin 1957 Auf den Spuren des Oberforst und Jagermeisters Hans Dietrich von Zanthier Eberswalde 1967 2 erweiterte Auflage Remagen Oberwinter 2004 ISBN 3 935638 43 4 Zum 200 Geburtstag Wilhelm Pfeils Eberswalde 1983 Die Forstwirtschaft der DDR Berlin 1983 120 Jahre forstliches Versuchswesen in Eberswalde Eberswalde 1990 zusammen mit Klaus Hoppner und Siegfried Wenske 120 Jahre Forstverein in Brandenburg 1873 1993 Potsdam 1993 Prof Dr Dr e h Alfred Dengler 1874 1944 Zum 50 Todestag Eberswalde 1994 zusammen mit Rolf Zundel 50 Jahre Forstpolitik in Deutschland 1945 1994 Munster 1996 ISBN 3 7843 2771 0 Wichard Graf von Wilamowitz Moellendorff ein Privatwaldbesitzer als Pionier des Anbaus fremdlandischer Baumarten Berlin 1996 Die Entwicklung der Waldeigentumsverhaltnisse zwischen 1945 und 1990 in den neuen Bundeslandern Eberswalde 1996 Arbeits und Lebensbedingungen der Waldarbeiter im 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts in Deutschland Habilitationsschrift Gross Umstadt 1998 zusammen mit Horst Mildner Waldumbau in der Schorfheide Zum Andenken an Oberlandforstmeister Dr phil Erhard Hausendorff Eberswalde 1998 ISBN 3 933352 06 1 als Mitautor In Verantwortung fur den Wald die Geschichte der Forstwirtschaft in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR Berlin 1998 ISBN 3 933352 00 2 Gottlob Konig ein Leben fur Wald und Landschaft Reihe Lebensbilder bedeutender thuringischer Forstleute Erfurt 1999 ISBN 3 933956 02 1 als Mitautor Adam Schwappach Ein Forstwissenschaftler und sein Erbe Hanstedt 2001 ISBN 3 927848 33 6 als Mitautor Die Jagd in der DDR Hanstedt 2001 zusammen mit Karl Hasel Forstgeschichte ein Grundriss fur Studium und Praxis 2 aktualisierte Auflage Remagen 2002 ISBN 3 935638 26 4 Wegbereiter nachhaltiger Waldwirtschaft in Thuringen Remagen 2005 ISBN 3 935638 71 XEinzelnachweise Bearbeiten Familie Schwartz im Wandel der letzten drei Jahrhunderte Regierungsrat Hugo Schwartz Buchdruckerei R Werner Ostheim v d Rhon 1932 S 60 Familie Schwartz im Wandel der letzten drei Jahrhunderte Regierungsrat Hugo Schwartz Buchdruckerei R Werner Ostheim v d Rhon 1932 S 58 59 Familie Schwartz im Wandel der letzten drei Jahrhunderte Regierungsrat Hugo Schwartz Buchdruckerei R Werner Ostheim v d Rhon 1932 Familie Schwartz im Wandel der letzten drei Jahrhunderte Regierungsrat Hugo Schwartz Buchdruckerei R Werner Ostheim v d Rhon 1932 S 60 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ekkehard Schwartz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Pressemitteilung des Deutschen Forstvereins anlasslich der Verleihung des Lorenz Wappes Preis 2005 mit Foto von Schwartz Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive die Laudatio von Prof Dr Klaus Hoppner ist von dort als PDF abrufbar Normdaten Person GND 120431319 lobid OGND AKS LCCN n97051877 VIAF 64837985 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwartz EkkehardKURZBESCHREIBUNG deutscher ForstwissenschaftlerGEBURTSDATUM 5 April 1926GEBURTSORT Altenburg ThuringenSTERBEDATUM 7 September 2005STERBEORT Eberswalde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ekkehard Schwartz amp oldid 227713670