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Karl Grabmayr Angerheim bis 3 April 1919 von Angerheim 11 Februar 1848 in Bozen Tirol Kaisertum Osterreich 24 Juni 1923 in Meran Sudtirol Konigreich Italien war ein konservativer Tiroler und osterreichischer Abgeordneter 1913 1918 Prasident des Reichsgerichts der im Reichsrat vertretenen Konigreiche und Lander sowie 1919 1921 Prasident des Verwaltungsgerichtshofes der neuen Republik Osterreich Auf ihn gehen das Tiroler Grundbuch und das Hoferecht Anerbenrecht zuruck Karl Grabmayr von Angerheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Erinnerungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGrabmayr von Angerheim studierte in Innsbruck Rechtswissenschaften Dr jur 1871 und eroffnete 1878 in Meran als Advokat wie Rechtsanwalte damals genannt wurden seine eigene Kanzlei Als Vertreter des verfassungstreuen Grossgrundbesitzes wurde er 1892 in den Tiroler Landtag gewahlt und gehorte diesem noch 1914 an 1897 wurde er nach dem Kurienwahlrecht in das Abgeordnetenhaus des Reichsrates des Parlaments von Cisleithanien gewahlt 1901 wurde er vom Reichsrat zum Obmann des Verfassungsausschusses gewahlt der erfolglos die Trientiner Autonomiefrage behandelte Im Tiroler Landtag wurde Grabmayr vor allem zur Sicherung des Grundbesitzes aktiv Auf seine Initiative wurde das Tiroler Grundbuch angelegt in dem die Eigentumsrechte an allen Grundstucken amtlich verzeichnet wurden und das das bislang gebrauchliche altertumliche Verfachbuch ersetzte 1 Mit einem speziellen Hoferecht wurde bestimmt dass bauerliche Anwesen nach dem Tod des Bauern stets nur an einen Erben ubergehen und nicht zersplittert werden durften Damit sollte dem Entstehen unwirtschaftlich kleiner Anwesen entgegengetreten werden 1906 gab Grabmayr seine Rechtsanwaltskanzlei in Meran auf und ubersiedelte nach Wien Im Reichsrat beteiligte er sich intensiv an der Diskussion uber das 1905 vom k k Ministerprasidenten Paul Gautsch von Frankenthurn angekundigte allgemeine und gleiche Wahlrecht fur alle mannlichen Staatsburger Grabmayr war nicht dafur er betonte das Wahlrecht sei kein naturliches Recht sondern eine offentliche Funktion die man im Interesse der Allgemeinheit wahrnehme Das vorgeschlagene neue Wahlrecht drange den politischen Einfluss der gebildeten und besitzenden Schichten in unbilliger Weise zuruck Die politische Macht werde ausschliesslich den Minder oder Nichtbesitzenden und den minder oder nichtgebildeten Massen in die Hand gespielt Ausserdem konne man von einem allgemeinen Wahlrecht ohnehin nicht sprechen denn es werde der besseren Halfte der Bevolkerung den Frauen ebenso vorenthalten wie den Soldaten Mit der Vorlage wurden nur die Vorherrschaft der Slawen und ein massiver Machtzuwachs der Sozialdemokratie einhergehen 2 1907 wurde Grabmayr nach dem neuen Reichsratswahlrecht nicht mehr ins Abgeordnetenhaus gewahlt von Kaiser Franz Joseph I in das Herrenhaus das Oberhaus des Reichsrates berufen Damals war er stellvertretender Prasident des Reichsgerichts 3 1913 berief ihn der Kaiser zum Prasidenten des Reichsgerichts Diesem folgte nach der Grundung des Staates Deutschosterreich am 30 Oktober 1918 Republik ab 12 November 1918 fur dessen Staatsgebiet mit 25 Janner 1919 der Verfassungsgerichtshof nach zu dessen erstem Prasidenten vom deutschosterreichischen Staatsratsdirektorium am 14 Februar 1919 Paul Vittorelli ernannt wurde Am gleichen Tag wurde Grabmayr vom Staatsratsdirektorium als Prasident des am 6 Februar 1919 beschlossenen Verwaltungsgerichtshofes ernannt und blieb dies bis 1921 Am 3 April 1919 hob die Konstituierende Nationalversammlung fur Deutschosterreich per 10 April 1919 den Adel auf Veroffentlichungen BearbeitenVerfachbuch oder Publica fides Meran 1893 als Herausgeber Sud Tirol Land und Leute vom Brenner bis zur Salurner Klause Mit Beitragen von Franz Schumacher Hans von Voltelini Oswald Menghin und Eduard Reut Nicolussi Verlag Ullstein amp Co Berlin 1919 italienische Ausgabe La passione del Tirolo innanzi all annessione Mit einem Vorwort von Luigi Credaro Vallardi Editore Milano 1920 4 Erinnerungen eines Tiroler Politikers 1892 1920 Aus dem Nachlass des 1923 verstorbenen Verfassers Wagner Innsbruck 1955 Schlern Schriften 135 Erinnerungen BearbeitenWien seit 1956 Grabmayrgasse im 21 Bezirk Innsbruck Dr Karl von Grabmayr Strasse Meran Karl Grabmayr StrasseWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Grabmayr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Grabmayr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag im aeiou Osterreich Lexikon Eintrag im Osterreichischen Biographischen Lexikon Nachruf in den Bozner Nachrichten vom 26 Juni 1923Einzelnachweise Bearbeiten Karl von Grabmayr Verfachbuch oder Publica fides Meran 1893 Aussendung der Parlamentsdirektion vom 23 August 2007 zum hundertjahrigen Bestehen des allgemeinen Mannerwahlrechts Stenographisches Protokoll Herrenhaus XVIII Session 1 Eroffnungs Sitzung am 17 Juni 1907 S 1 P 3 Maurizio Ferrandi Traduzione e tradimento Tolomei e Credaro storia di un libro In Ulrike Kindl Hannes Obermair Hrsg Die Zeit dazwischen Sudtirol 1918 1922 Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zum faschistischen Regime Il tempo sospeso L Alto Adige tra la fine della Grande Guerra e l ascesa del fascismo 1918 1922 Edizioni alphabeta Verlag Meran 2020 ISBN 978 88 7223 365 8 S 285 302 Prasidenten des Verwaltungsgerichtshofs MonarchieCarl von Stachlin 1876 1881 Richard Belcredi 1881 1895 Friedrich von Schonborn 1895 1907 Olivier Bacquehem 1908 1917 Erwin Schwartzenau 1917 1919 Erste RepublikKarl Grabmayr 1919 1921 Max Schuster 1921 1929 Hans Hiller Schonaich 1930 1931 Wenzel Kamitz 1931 1934 Zweite RepublikEmmerich Coreth 1945 1947 Josef Schlusselberger 1947 1950 Paul Heiterer Schaller 1951 1955 Friedrich Eichler 1956 Anton Pilat 1957 1961 Josef Guggenbichler 1962 1967 Franz Dietmann 1968 1969 Oskar Donner 1970 1971 Sergius Borotha 1972 Edwin Loebenstein 1973 1979 Walter Rath 1980 1983 Hubert Raschauer 1984 Viktor Heller 1984 1987 Ingrid Petrik 1988 1991 Alfred Kobzina 1991 1993 Clemens Jabloner 1993 2013 Rudolf Thienel seit 2014 Normdaten Person GND 11869684X lobid OGND AKS VIAF 237758837 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grabmayr KarlALTERNATIVNAMEN Grabmayr Angerheim Karl vollstandiger Name Angerheim Karl vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 11 Februar 1848GEBURTSORT Bozen Tirol Kaisertum OsterreichSTERBEDATUM 24 Juni 1923STERBEORT Meran Sudtirol Konigreich Italien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Grabmayr amp oldid 225778932