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Karl Carl Friedrich Schaffer Schaeffer 28 Marz 1779 in Dresden 24 September 1837 in Dusseldorf war ein deutscher Architekt des Klassizismus und ein Professor fur Baukunst und Perspektive an der Kunstakademie Dusseldorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchaffer wurde als Sohn des aus Berlin geburtigen Dresdner Hofbildhauers Karl Friedrich Schaffer und seiner Frau Eleonore einer Tochter des Dresdner Hofbaumeisters Christoph Gotthard Schwarze geboren 1781 starb Schaffers Vater auf einer Italienreise in Rom 1 Mit 14 Jahren wurde Karl Friedrich Schaffer der Jungere Schuler der Kunst und Malerakademie Dresden Ab dem 17 Lebensjahr nahm er Unterricht bei den Architekten Christian Friedrich Schuricht und Gottlob August Holzer sowie beim Landschaftsmaler Heinrich Theodor Wehle 1797 war er Schuler beim Architekten Christian Traugott Weinlig Bei einer Reise durch Sachsen und Teile Preussens lernte er Friedrich Becherer und Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff kennen In Leipzig protegierte ihn Christian Ludwig Stieglitz in Dresden fand er ein Auskommen mit kleineren Auftragen des Freiherrn Joseph Friedrich von Racknitz und des Fursten Nikolai Abramowitsch Putjatin meistens in inneren Einrichtungen und Geschmacks und Dekorationsarbeiten 1801 eroffnete Schaffer eine Sonntagszeichenschule fur mechanische Kunstler und Handwerker Ferner erteilte er Privatunterricht in Baukunst In Veroffentlichungen des Kunstschriftstellers Wilhelm Gottlieb Becker konnte Schaffer seit Ende der 1790er Jahre seine ambitionierten zum Teil an der Revolutionsarchitektur orientierten Entwurfe fur Landhauser und Pavillons prasentieren Derartige Objekte wurden damals als fantastische Blickpunkte und Staffagen von Landschaftsgarten entworfen Die so erworbene Publizitat trug ihm 1805 eine Professur an der Kunstakademie Dusseldorf ein an deren 1774 begrundeten Architekturabteilung er bis zu seinem Tod wirkte Er erhielt ein Jahresgehalt von 400 Talern und freie Wohnung im Akademiegebaude Wegen des Abzugs der Gemaldegalerie Dusseldorf im Jahr 1805 wegen des Herrschaftswechsels im Herzogtum Berg und der Errichtung des napoleonischen Grossherzogtums Berg im Jahr 1806 sowie als Folge der Koalitionskriege und der wirtschaftlichen Note die das Land nach der 1806 verhangten Kontinentalsperre heimsuchten erlebte die Kunstakademie Dusseldorf einen Niedergang Neben dem Kupferstecher Ernst Carl Thelott und Lambert Cornelius einem Bruder des Malers Peter Cornelius war Schaffer in der Franzosenzeit einer der drei verbliebenen Hochschullehrer der Dusseldorfer Akademie 2 Am 17 Mai 1806 ubernahm er neben seinem Lehramt als Nachfolger Kaspar Huschbergers die bergische Hof und Domanenbaudirektion mit der Zusicherung dort zum Baudirektor ernannt zu werden Daher schlug er die Offerte von Johann Wilhelm von Hompesch ihm nach Munchen zu folgen aus woraufhin an seiner Stelle Johann Peter Langer das Angebot von Hompesch annahm und Direktor der Munchener Akademie wurde Als Leiter der bergischen Hof und Domanenbaudirektion in der Schaffer Aufgaben der staatlichen Hochbauverwaltung durchfuhrte wurde er Mitglied der Bau und Schleifungskommission von Dusseldorf Von 1807 bis 1808 wirkte er als Polizeibaukommissar Die Aufgaben des staatlichen Hochbaus im Grossherzogtum Berg die er in den Jahren 1806 bis 1808 als einziger Architekt dieser Einrichtung zu erfullen hatte fuhrten zu einer Uberlastung und zu Problemen mit den vorgesetzten Stellen besonders mit dem Minister Staatssekretar Jean Antoine Michel Agar und mit dem Finanzminister Jacques Claude Beugnot Am 20 Januar 1809 kehrte Schaffer zu seiner fruheren Stellung an der Kunstakademie zuruck nachdem Baudirektor Lehmann aus Munster in die bergische Hof und Domanenbaudirektion nach Dusseldorf versetzt worden war 1811 eroffnete Schaffer eine private polytechnische Zeichenschule Ausser literarischen Arbeiten beschaftigten ihn private Bauauftrage in Koln Elberfeld und Aachen 1817 wurde Schaffer neben Regierungsbaurat Adolf von Vagedes und Regierungsrat Johann Friedrich Ferdinand Delbruck aufgefordert Plane fur eine hohere Ausbildungsstatte in Dusseldorf zu entwickeln auf deren Grundlage Preussen die Kunstakademie Dusseldorf neu begrunden wollte Hierzu unterbreitete er offenbar ganz im Geiste des Barock und des Merkantilismus der Regierung den Plan einer Kombination aus Sammlung Kunst und polytechnischer Schule 3 Das Beispiel unserer Nachbarstaaten die Grosse der Preussischen Monarchie der ernste oft ausgesprochene Wille und die ausgezeichnete Weisheit der Koniglich Preussischen Ministerien und Regierungen die volkreichen Rheinprovinzen vielfach unverjahrte Rechte des Bergischen Landes bedeutende noch unangetastete Fonds welche die Aufhebung der Kloster dem Staate zur Bildung der Nation geeignet darboten endlich vorzuglich die Sparsamkeit der grade Dusseldorf mit seinen Gebauden und Kunstschatzen entgegenkommt und noch unendliche Motive deren ich zum Theil im Project gedenke reichen hin einen so weisen als glucklichen Gedanken in die Wirklichkeit zu rufen und Bedurfnissen abzuhelfen welches wir uns nach einer 20jahrigen Storung und unsern Nachkommen schuldig sind Mein Bestreben ging dahin diese Lehranstalt unserem Zeitgeist anzupassen um geschickte Handwerker Kunstler und Militars zu bilden Aus dieser Anstalt mussen junge Manner vollendet ins rege grosse Leben treten konnen Man wird es daher ganz angemessen finden dass ich eine Polytechnische Schule zum Grunde legte 1811 woraus die Zoglinge bis zu den Kunsten des Friedens und des Krieges sich erheben konnen 1820 ernannte ihn die Regierung zum Mitglied der Militarprufungskommission Schaffers Nachfolger als Professor fur Baukunst und Perspektive an der Kunstakademie Dusseldorf wurde 1839 der Architekt und Maler Rudolf Wiegmann Werk Auswahl BearbeitenLandhaus Tafel 6a In Becker Neue Garten und Landschaftsgebaude Voss Leipzig 1798 1799 4 Gotisierender Pavillon Tafel 10a In Becker s o Landhaus im Prachtstyl Tafeln 13a und 13b In Becker s o Mausoleum Tafeln 26 und 27 In Becker s o Idee zu Luthers Denkmal eigene Publikation 1805 Ideen aus den Skizzen eines Architekten eigene Publikation 1806 Selbstbiografie in Johann Georg Meusel Archiv fur Kunstler und Kunst Freunde Dresden 1806 Lehrplan zur Herstellung und Verbesserung der Akademie der bildenden Kunste zu Dusseldorf nebst den nothwendigen Museen Entwurf vom 27 Februar 1817 im Auftrag der Kgl Regierung zu Dusseldorf unter Philipp von Pestel Somnia Kunstleben und Kunstlerschaffen im Nachlass gefundenes unveroffentlichtes Manuskript zur Architektur mit zahlreichen Kupfern und RissenLiteratur BearbeitenHans Heinrich Fussli Allgemeines Kunstlerlexikon Zweyter Theil Siebenter Abschnitt Sa Sc Orell Fussli und Compagnie Zurich 1813 S 1466 f online in der Google Buchsuche Georg Kaspar Nagler Neues allgemeines Kunstler Lexicon Funfzehnter Band Verlag von E A Fleischmann Munchen 1845 S 100 online in der Google Buchsuche Jan Klaus Philipp Um 1800 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