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Die katholische Kapuzinerkirche ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Brakel im Kreis Hoxter Nordrhein Westfalen Sie ist dem Patrozinium der Heiligen Franziskus und Kilian unterstellt KapuzinerkirchePortalinschrift von 1716 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 2 1 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten1306 ubergab Otto von Rietberg Bischof von Paderborn das von ihm gegrundete Heilig Geist Spital der Stadt Brakel 1645 ubertrug Ferdinand von Bayern Erzbischof und Kurfurst von Koln und Furstbischof von Paderborn gegen den Widerstand der Brakeler Burgerschaft das Spital dem vor allem karitativ tatigen Kapuzinerorden zur Errichtung eines Klosters 1715 beauftragte Furstbischof Franz Arnold von Wolff Metternich zur Gracht den noch jungen Johann Conrad Schlaun anstelle der mittelalterlichen Spitalskapelle mit dem Bau der Klosterkirche die 1718 fertiggestellt wurde Das Kloster wurde 1833 sakularisiert und sein Kirchenbau bis zur Errichtung der evangelischen Auferstehungskirche im Jahr 1912 als Simultankirche beider Konfessionen genutzt Die Kapuzinerkirche ist eine vierjochige Saalkirche mit eingezogenem Rechteckchor und anschliessendem von einem Dachreiter bekronten Bruderchor Der in seinem Innern kreuzgratgewolbte nach aussen mit Strebepfeilern versehene Kirchenbau steht als Fruhwerk Schlauns noch ganz in der nachgotischen Bautradition des westfalischen Barock Die schlichte durch ein feines Oberflachenrelief gepragte Werksteinfassade der Kirche wird durch ein kraftiges Gebalk einen Dreiecksgiebel und ein barockes Portal bestimmt wobei Anregungen durch die 1692 fertiggestellte Jesuitenkirche von Paderborn nicht zu ubersehen sind 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp HochaltarDas Prinzipalsruck der Ausstattung bildet der 1718 nach Entwurf Schlauns ausgefuhrte Hochaltar dessen portalartiger Aufbau von vier rot gefassten korinthischen Saulen beherrscht wird und dessen Sprenggiebel das Wappen des Stifters Furstbischof Franz Arnold enthalt begleitet von den beiden Bistumsheiligen Kilian und Liborius seitlich des Altars sind die Standfiguren der Heiligen Joseph und Franziskus aufgestellt Das Johann Martin Pictorius zugeschriebene Altarblatt thematisiert die Erscheinung von Christus und Maria vor dem hl Franziskus Der mit einem kuppelbekronten Expositorium versehene Tabernakel wird von einem Pelikan als eucharistisches Christussymbol uberhoht Die beiden seitlich des Chorbogens aufgestellten Seitenaltare eine Stiftung des Bruno Burchard von Mengersen auf Schloss Rheder zeigen Maria Verkundigung sowie Antonius von Padua mit dem Jesuskind Auch der von dem in der Gegenreformation als Kampfer gegen den Unglauben verehrten Erzengel Michael getragene Kanzelkorb tragt dasselbe Stifterwappen An den Wanden des Kirchenschiffs sind ein Vesperbild ein Standbild der hl Anna und ein im Chronogramm auf 1732 datierter Johannes Nepomuk aufgestellt Orgel Bearbeiten Gegen Ende des 18 Jahrhunderts erhielt die Kapuzinerkirche durch den Fuldaer Orgelbauer Johann Adam Oestreich eine in die Brustung eingebaute einmanualige Orgel von acht Registern mit angehangtem Pedal 2 1985 wurde die Orgel durch den Orgelbauer Siegfried Sauer Ottbergen restauriert und dabei um ein zweites Manual sowie ein selbstandiges Pedal auf nunmehr 18 Register erweitert Ihre Disposition lautet seither I Hauptwerk C d31 Principal 4 2 Gedackt 8 3 Traversflote 8 4 Kleingedackt 4 5 Gemshorn 4 6 Quinte 2 2 3 7 Oktave 2 8 Mixtur III 2 II Oberwerk C d39 Rohrflote 8 10 Blockflote 8 11 Waldflote 2 12 Terz 1 3 5 13 Sifflet 1 14 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C d115 Subbass 16 16 Pommer 8 17 Holzchoral 4 18 Euphone 16 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenReclams Kunstfuhrer Rheinlande und Westfalen Deutschland Band III Baudenkmaler 1975 ISBN 3 15 008401 6 Herbert Engemann Die Kapuziner in Brakel Ein bewegtes Kapitel der Stadtgeschichte Brakeler Schriftenreihe Heft 6 Brakel 1990 Theodor Arens Stanislaus Kandula Roman Mensing Barock im Erzbistum Paderborn Bonifatius Verlag Paderborn 2001 ISBN 978 3 89710 495 2 Barbara Busskamp Johann Conrad Schlaun 1695 1773 Die Sakralbauten Schlaunstudie V Munster 1992 Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Heinrich Otten Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975 Bonifatius Verlag Paderborn 2009 ISBN 978 3 89710 403 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapuzinerkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brakel ehem Kapuzinerkloster Kurzer Abriss zur Geschichte Annalen des Kapuzinerklosters Brakel 1645 1799 z T in Latein Archiv Hinnenburg Hin O 25 Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Weiss Die fruhen Arbeiten Schlauns und ihre westfalischen Voraussetzungen In Johann Conrad Schlaun 1695 1773 Ausstellung zum 200 Todestag Schlaunstudie I Landesmuseum Munster 1973 S 55 63 Rudolf Reuter Orgeln in Westfalen Inventar historischer Orgeln in Westfalen und Lippe Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 1 Kassel 1965 S 148 51 715934 9 187108 Koordinaten 51 42 57 4 N 9 11 13 6 O Normdaten Geografikum GND 7787412 2 lobid OGND AKS VIAF 296071243 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapuzinerkirche Brakel amp oldid 231079423