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Die katholische Pfarrkirche 1 St Georg in Aislingen einer Gemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben wurde in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts errichtet Aus dieser Zeit ist ein Fresko als Altarbild erhalten Im 18 Jahrhundert wurde die Kirche von Balthasar Suiter umgebaut und erweitert Bei der Innenrestaurierung in den 1960er Jahren wurden die Fresken von Matthias Wolcker 1704 1742 wieder freigelegt Die Kirche liegt erhoht im nordlichen Teil des Ortes innerhalb eines ummauerten Friedhofs Sie ist ein geschutztes Baudenkmal 2 Pfarrkirche St Georg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuckdekor und Deckenbilder 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn einer Urkunde von 1293 wurde erstmals ein Pfarrer von Aislingen genannt Die Pfarrei bestand vermutlich schon vor 1050 der ersten urkundlichen Erwahnung des Ortes In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts wurde eine neue Kirche unter Wiederverwendung der Mauern des Langhauses und des Chors der Vorgangerkirche von der auch der quadratische Turm erhalten blieb errichtet 1702 03 und 1719 fanden Renovierungen statt 1736 38 wurden Chor und Langhaus von Balthasar Suiter umgebaut und die Kirche nach Westen verlangert In den Jahren 1986 88 wurde die Kirche aussen restauriert und 1992 93 eine Innenrestaurierung durchgefuhrt Von April bis Dezember 2015 fand eine Aussen und Innenrenovierung mit einem Kostenaufwand von rund 590 000 Euro statt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp Masswerkfries und Relief an der Sudseite des Turmes Das Gebaude ist aus verputztem Ziegelmauerwerk errichtet An der Sudseite des Langhauses erhebt sich der quadratische neungeschossige Glockenturm der von einem Satteldach bekront wird Die ersten sechs Etagen sind mit Blendfeldern versehen die durch Ecklisenen und Doppelbogen gerahmt werden Uber dem ersten Geschoss verlauft ein Masswerkfries aus gebrannten Tonplatten uber dem zweiten Geschoss verlaufen an der West und Sudseite genaste Spitzbogenfriese und an der Ostseite ein Rundbogenfries Die Mauern sind von schmalen Offnungen durchbrochen Das oberste Stockwerk besitzt auf allen vier Seiten je zwei gekuppelte spitzbogige Klangarkaden An der sudlichen Aussenwand des Turmes ist ein Relief aus Kalkstein angebracht Es stammt aus der Zeit um 1600 und stellt einen Engel dar der die Wappen des Hochstifts Augsburg links und der Familie Knoringen halt An der Westfassade und an der westlichen Sudseite des Langhauses befinden sich holzgeschnitzte Eingangsportale aus dem 18 Jahrhundert die jeweils in ein Vorzeichen eingebaut sind Innenraum Bearbeiten nbsp St Georg Aislingen Innenraum Das einschiffige Langhaus ist ungegliedert und mit einer flachen Decke uber einer Kehle gedeckt Der dreiseitig geschlossene Chor ist eingezogen um drei Stufen erhoht und besitzt ein Tonnengewolbe mit Stichkappen uber den Fenstern Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Doppelempore die auf Vierkantpfosten aufliegt Stuckdekor und Deckenbilder BearbeitenDer Stuckdekor wurde von Balthasar Suiter um 1735 ausgefuhrt Die Deckenbilder wurden 1737 von Matthias Wolcker geschaffen und haben Maria als Himmelskonigin und Spenderin des Rosenkranzes zum Thema Auf den Mittelbildern des Langhauses wird der heilige Dominikus auf der Weltkugel stehend und mit dem Rosenkranz in der Hand dargestellt Uber ihm schwebt Christus der das Kreuz umklammert und in seiner rechten Hand ein Blitzbundel halt Eine andere Szene stellt die Seeschlacht von Lepanto dar bei der Maria von einer Wolke herab Blitze und Feuer auf die Feinde schleudert Die Bilder des Chores stellen den heiligen Georg dar den Schutzpatron der Kirche die vier Erdteile die der Eucharistie huldigen sowie den heiligen Leonhard und den heiligen Sebastian Die zentralen Deckenmalereien werden von zahlreichen Grisaillen und emblematischen Darstellungen umrahmt die mit lateinischen und deutschen Inschriften versehen sind nbsp Christus mit dem Kreuz heiliger Dominikus nbsp Seeschlacht von Lepanto nbsp Vier Erdteile nbsp Emblematisches Deckenbild mit Inschrift und der Jahreszahl 1737Ausstattung Bearbeiten nbsp Kanzel von 1743 Die Altare stammen im Wesentlichen aus der Zeit um 1735 Das Altarbild des sudlichen Seitenaltars ist ein ehemaliges Wandfresko von 1460 Es stellt die heilige Barbara mit ihrem Attribut dem Turm dar den heiligen Erasmus mit der Winde dem Werkzeug seiner Folter und den heiligen Georg Auf der Mensa steht eine Madonna mit Kind aus der Zeit um 1480 Die holzgeschnitzte Kanzel wurde 1743 von dem in Dillingen an der Donau tatigen Anton Bergmuller geschaffen die Figuren werden Franz Karl Schwertle zugeschrieben Am runden Kanzelkorb mit Ecklisenen sind auf den Volutenansatzen Sitzfiguren der vier Evangelisten angebracht Die Ruckwand mit Tur hat geschweift umrandete Fullungen zwischen Volutenanschwungen mit Gitterwerk Der Schalldeckel mit geschwungenem Gesims und gespaltenem Volutengiebel wird von einem Posaunenengel bekront Auf dem Gesims sitzen drei Engelsputten Die Schnitzereien sind vergoldet die sonstigen Kanzelteile marmoriert gefasst Das Taufbecken wurde im 16 Jahrhundert geschaffen Es ist aus Kalkstein gefertigt besitzt die Form einer Kelchschale und steht auf einer Flaschensaule uber abgefastem Quadratsockel Der kupferne Deckel mit Kreuz stammt aus neuerer Zeit Das Chorgestuhl von 1735 ist mit reichen Schnitzereien und teilweise mit Intarsien verziert Das etwa einen Meter hohe Kruzifix wurde um 1490 geschaffen Die Skulptur der heiligen Barbara wird um 1510 20 datiert Die lebensgrosse Figur des heiligen Sebastian ist eine Arbeit von Georg Petel aus der Zeit um 1630 Sie ist aus Lindenholz geschnitzt und war ehemals farbig gefasst Sie stand ursprunglich in der Sebastianskapelle in Aislingen Die Figur Christus an der Geisselsaule stammt aus der Zeit um 1700 nbsp Madonna mit Kind um 1480 nbsp Heilige Barbara um 1510 20 nbsp Heiliger Sebastian von Georg Petel um 1630 nbsp Taufbecken aus dem 16 JahrhundertLiteratur BearbeitenGeorg Dehio bearbeitet von Bruno Bushart und Georg Paula Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 8 9 Werner Meyer Bearb Die Kunstdenkmaler von Bayern Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd VII Die Kunstdenkmaler des Landkreises Dillingen an der Donau R Oldenbourg Verlag Munchen 1972 ISBN 3 486 43541 8 S 79 93 Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart 3 neu bearbeitete Auflage Landkreis Dillingen a d Donau Hrsg Dillingen an der Donau 2005 S 128 129 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Aislingen St Georg Bistum Augsburg Denkmalliste fur Aislingen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 7 73 111 5 48 50804 10 459545 Koordinaten 48 30 29 N 10 27 34 O Normdaten Korperschaft GND 4874391 4 lobid OGND AKS VIAF 243216340 Anmerkung GND fur die Pfarrei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Aislingen amp oldid 237170687