www.wikidata.de-de.nina.az
Als kalte Fusion bezeichnet man Verfahren die eine als Energiequelle nutzbare kontrollierte Kernfusion von Wasserstoff Isotopen herbeifuhren sollen und dazu keine thermonukleare Reaktion also kein Plasma mit hoher Temperatur und Dichte benotigen Damit grenzt sich die kalte Fusion von den Verfahren ab die im Kernfusionsreaktor oder bei der Tragheitsfusion genutzt werden Ein haufig gebrauchtes Synonym fur die kalte Fusion ist LENR low energy nuclear reactions also Kernreaktionen bei niedriger Energie Erste Uberlegungen zur Fusion bei niedrigen Temperaturen gab es in den 1940er Jahren in der Sowjetunion Myonen katalysierte Fusion Bekannt wurde der Begriff kalte Fusion englisch cold fusion durch ein 1989 von den Chemikern Stanley Pons und Martin Fleischmann vorgestelltes Experiment Sie behaupteten eine nukleare Fusion auf elektrochemischem Weg an einer Palladium Elektrode bei 300 K 27 C durchgefuhrt zu haben 1 Dies liess kurzzeitig die Hoffnung aufkommen dass eine neue praktisch unerschopfliche Moglichkeit zur Stromerzeugung und Energieversorgung gefunden worden sei Die Labor Ergebnisse von Pons und Fleischmann konnten jedoch nicht durch unabhangige Dritte bestatigt werden Eine vom Energieministerium der Vereinigten Staaten eingesetzte Kommission kam zum Ergebnis dass es sich um pathologische Wissenschaft handle 2 Als Konsequenz gehen die meisten Wissenschaftler davon aus dass eine Kernreaktion mit nennenswerter Energiefreisetzung auf diese Weise nicht eingeleitet werden kann 3 Im Jahre 2023 schrieb die dem Energieministerium der Vereinigten Staaten unterstellte Forschungsbehorde ARPA E dennoch 10 Millionen Dollar fur LENR Forschung aus 4 5 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschlagene Funktionsmechanismen 1 1 Myonen katalysierte Fusion 1 2 Metall katalytische Fusion 1 2 1 Paneth 1926 1 2 2 Kalte Fusion nach Fleischmann und Pons 1 3 Forschungsarbeiten 1 4 Sonofusion 1 5 Nickel Wasserstoff Reaktion 2 Effektiv funktionierende Verfahren 2 1 Pyrofusion 3 Literarische und filmische Verarbeitung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschlagene Funktionsmechanismen BearbeitenMyonen katalysierte Fusion Bearbeiten Uberlegungen dazu stellten Ende der 1940er Jahre Frederick Charles Frank 6 und Andrei Sacharow 7 an die aufgrund theoretischer Ansatze postulierten dass Myonen die Einleitung von Fusions Kernreaktionen in der Art eines Katalysators erleichtern konnten Sacharow pragte 1948 dafur auch den Begriff kalte Fusion 8 Luis W Alvarez 9 10 der 1968 mit dem Nobelpreis fur Physik ausgezeichnet wurde entdeckte 1956 auf Blasenkammer Aufnahmen ungewohnliche Spuren Zusammen mit Edward Teller kam er zu dem Schluss dass Myonen Kernfusionen ausgelost hatten Wenedikt Petrowitsch Dschelepow fand Mitte der 1960er Jahre am Kernforschungsinstitut in Dubna heraus dass die Anzahl der durch Myonen katalysierten Fusionen in Deuterium mit steigender Temperatur zunimmt Eine Erklarung lieferte bald darauf 1967 der damalige Student E A Wesman der mit Semjon Solomonowitsch Gerschtein zusammenarbeitete durch Resonanzen mit komplizierteren Molekulkonfigurationen wie drei Deuteronen mit sowohl myonischer als auch elektronischer Bindung 1975 fand Leonid Iwanowitsch Ponomarjow der fuhrend in der Sowjetunion an der immer genaueren Berechnung der Energieniveaus solcher mesonischer Molekule war einen besonders starken Resonanzeffekt in Deuterium Tritium Molekulen Der Effekt konnte in Dubna 1979 durch Dschelepow bestatigt werden was zur Wiederbelebung des Interesses an Myon katalysierter Fusion auch im Westen beitrug insbesondere Steven Jones in Los Alamos Der Bahnradius eines Myons um einen Atomkern ist umgekehrt proportional zur reduzierten Masse des Atomkerns und des Myons Da ein Myon im Vergleich zu einem Elektron eine wesentlich hohere Masse besitzt liegt sein Orbital wesentlich dichter am Atomkern als bei einem Elektron Da in die reduzierte Masse zusatzlich auch die Masse des Atomkerns eingeht fuhrt eine hohere Masse des Atomkerns ebenfalls zu einem dichter liegenden Orbital des gebundenen Teilchens Trifft nun ein negativ geladenes Myon auf ein DT Molekul aus einem Deuterium und einem Tritiumatom kann es vorkommen dass das Myon ein Elektron aus den Molekulorbitalen verdrangt und ein neues Molekulorbital bildet Durch die enge Abschirmung der Ladung des Tritiumkerns durch das Myon werden dabei die Atomkerne rund 200 mal enger gebunden als bei dem ursprunglichen Molekul Daher kann es vergleichsweise leicht zur Kernverschmelzung Fusion kommen durch die aus dem myonischen DT Molekul ein myonisches Helium 5 Atom entsteht Dieses zerfallt mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 4 in ein Helium 4 Atom ein Myon und ein Neutron wobei Energie freigesetzt wird D m T 2 4 H e n m 17 6 M e V displaystyle mathrm D mu T rightarrow 2 4 He n mu 17 6 MeV nbsp Das freigesetzte Myon kann nach dieser Reaktion die gleiche Reaktion erneut auslosen und somit einen Fusionsprozess kettenreaktionsartig am Laufen halten Das Myon wirkt dabei ahnlich wie ein chemischer Katalysator Mit einer Wahrscheinlichkeit von 0 6 bleibt das Myon aber auch am Helium 4 Atom haften engl sticking und steht dann fur weitere Fusionsvorgange nicht mehr zur Verfugung D m T 2 4 H e m n 17 6 M e V displaystyle mathrm D mu T rightarrow 2 4 He mu n 17 6 MeV nbsp Der gesamte Zyklus vom Myoneneinfang bis zur Fusion geschieht in etwa 10 9 s Die kurze Lebensdauer des Myons von etwa 2 2 ms begrenzt damit die Zahl der katalysierten Einzelreaktionen prinzipiell etwa auf 2000 Danach zerfallt das Myon wieder gemass m e n e n m displaystyle mu rightarrow e overline nu e nu mu nbsp Fur die Herstellung eines Myons mit einem Teilchenbeschleuniger werden rund 3 GeV benotigt Eine Netto Energiegewinnung durch den Einschuss der erzeugten Myonen in ein Deuterium Tritium Gasgemisch erschien zunachst moglich 11 Dass dies trotzdem nicht der Fall ist liegt an dem oben beschriebenen zweiten Folgeprozess bei dem das Myon haften bleibt und damit keine weiteren Fusionsreaktionen katalysieren kann Aufgrund des zweiten Prozesses reduziert sich gemass den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung die durchschnittliche Anzahl der katalysierten Fusionen auf N k 0 2000 0 994 k displaystyle N sum k 0 2000 0 994 k nbsp Das Ergebnis dieser geometrischen Reihe ist 1 0 994 2001 1 0 994 1 1 0 994 166 7 displaystyle tfrac 1 0 994 2001 1 0 994 approx tfrac 1 1 0 994 approx 166 7 nbsp Bei dieser geringeren Anzahl an Fusionen werden nur mehr 2 9 GeV Fusionsenergie erzeugt also weniger als zur Herstellung eines neuen Myons notig ist Daher lasst sich mit diesem Prozess im statistischen Mittel keine Nutzenergie gewinnen insbesondere wenn die zusatzliche elektrische Energie berucksichtigt wird die zur Herstellung und zum Grundbetrieb des Teilchenbeschleunigers erforderlich ist Metall katalytische Fusion Bearbeiten Palladium besitzt die hochste Absorptionsfahigkeit aller Elemente fur Wasserstoff es kann bei Raumtemperatur das 900 Fache seines eigenen Volumens binden Zudem hat Palladium katalytische Eigenschaften Viele Versuche zur kalten Fusion nutzen daher Palladium Paneth 1926 Bearbeiten Der erste Bericht zur Umwandlung von Wasserstoff in Helium in Verbindung mit Palladium stammt aus dem Jahr 1926 von Fritz Paneth Bei der Erwarmung von mit Wasserstoff behandelten Palladiumpraparaten stellte er eine nicht zu erklarende Menge an Helium fest 12 13 Im darauf folgenden Jahr hatte man jedoch einige Fehlerquellen erkannt Ein Beispiel ist die bei erhohter Temperatur bessere Durchlassigkeit von Glas fur Helium In einer Veroffentlichung von 1927 deutete Paneth zusammen mit weiteren Autoren das Helium daher als Folge dieser Ursachen 14 15 Kalte Fusion nach Fleischmann und Pons Bearbeiten nbsp Schematische Versuchsanordnung fur die elektrochemische kalte FusionDer Begriff kalte Fusion wurde durch einen zunachst als Erfolg berichteten Versuch von Fleischmann und Pons bekannt Am 23 Marz 1989 berichteten Martin Fleischmann und Stanley Pons im Rahmen einer Pressekonferenz von Experimenten bei denen sie kalte Fusion beobachtet hatten Diese Berichte wurden als Sensation aufgenommen denn danach ware auf einfache Weise Energie aus schwerem Wasser freizusetzen Fur kurze Zeit gab es in der Fachwelt die Hoffnung dass dies als praktisch unerschopfliche Energiequelle grosstechnisch nutzbar gemacht werden konnte 16 Bei diesem Experiment soll die Verschmelzung der Wasserstoff Isotope Protium Deuterium und Tritium wahrend der Elektrolyse eines Elektrolyten an der Oberflache einer Palladium Kathode stattgefunden haben Als Hinweise auf eine kalte Fusion gelten der Nachweis der dabei entstehenden Helium Atome Tritium und Neutronen oder Gammastrahlen bestimmter Energie bzw Frequenz sowie der Nachweis einer Uberschuss Warmeproduktion die nicht durch chemische Prozesse erklart werden kann Schon am 1 Mai 1989 wiesen die Physiker Steven Koonin Nathan Lewis und Charles Barnes vom Caltech auf einer Sitzung der amerikanischen physikalischen Gesellschaft Fehler der Fleischmann Pons Experimente nach und widerlegten deren Ergebnisse 17 Auch anderen Laboratorien gelang es nicht die Fleischmann Pons Ergebnisse zu bestatigen auch nicht mit um Grossenordnungen empfindlicheren Messapparaturen 18 Fleischmann und Pons selbst konnten ihre Ergebnisse vor Zeugen nicht wiederholen Inzwischen hatten weltweite Forschungen eingesetzt So wurde z B im Juli 1989 von einer indischen Forschergruppe des BARC P K Iyengar und M Srinivasan und im Oktober 1989 von einer US amerikanischen Gruppe Bockris et al uber die Entstehung von Tritium berichtet Im Dezember 1990 berichtete Richard Oriani von der Universitat Minnesota uber Uberschusswarme bei Versuchen zur kalten Fusion 19 Die amerikanische Regierung setzte eine Kommission des Energieministeriums DOE ein um die moglichen Auswirkungen auf die nationale Energieversorgung untersuchen zu lassen Die Kommission des DOE kam im November 1989 zum Schluss dass die gegenwartigen Hinweise auf die Entdeckung eines neuen kernphysikalischen Prozesses genannt kalte Fusion nicht uberzeugend seien 20 Uber die innerhalb von wenigen Monaten zunachst aufgebaute Euphorie mit anschliessender Enttauschung wurde in den allgemeinen Medien breit berichtet Eine erneute Veroffentlichung von Fleischmann 21 trug dazu bei dass sich das DOE in den Jahren nach 2003 nochmals der Sache annahm Trotz der seit 1989 weiter fortgeschrittenen Technik der kalorimetrischen Messung und den durchgefuhrten Folgeexperimenten kommt das DOE zum gleichen Ergebnis wie 1989 und rat von einer gezielten Forderung der Erforschung der beschriebenen Effekte zur Entwicklung einer alternativen Energiequelle ab 22 Im November 2005 erschien ein Artikel in der Hochschulzeitung der TU Berlin in welchem davon die Rede ist TU Wissenschaftler um den Kernphysiker Armin Huke hatten in kernphysikalischen Beschleunigerexperimenten erste experimentelle Belege fur die Wunder der Kalten Fusion gefunden 23 Die Fakultat fur Physik distanzierte sich kurz darauf davon und erklarte an der TU Berlin gebe es keine umfassenden Arbeiten zur kalten Fusion 24 Forschungsarbeiten Bearbeiten Weltweit fuhren einige Forschergruppen bis heute wissenschaftliche Untersuchungen in dem Themenbereich kalte Fusion bzw LENR durch zum Teil auch mit neuen Ansatzen Journalisten bereiten das Thema gelegentlich auf oder berichten uber Wissenschaftler die Potenzial in der kalten Fusion sehen 25 26 27 Die Amerikanische Physikalische Gesellschaft lasst regelmassig Symposia zu LENR zu die Amerikanische Chemische Gesellschaft tat dies nach 1989 im Jahre 2007 erstmals wieder 28 Im Marz 2012 wurde auf einer Konferenz der American Nuclear Society ANS 29 uber LENR berichtet Es erscheinen auch begutachtete Fachartikel zum Thema 30 Die US Militarbehorde SPAWAR Space and Naval Warfare Systems Command fordert seit 1989 LENR Experimente Mehrfach dankten verschiedene Autoren der SPAWAR fur ihre Unterstutzung 31 Daneben beschaftigen sich die ENEA und das SRI International mit dem Thema LENR 32 33 Die Universitat von Missouri erhielt 2012 von einer privaten Stiftung Forschungsgelder in Hohe von 5 5 Millionen USD um die Entstehung uberschussiger Warme bei Wechselwirkungen zwischen Wasserstoff und Palladium Nickel oder Platin zu erforschen 34 35 Die Universitat Goteborg forscht unter der Leitung von Leif Holmlid an Laser induzierten Myonen katalysierten Fusionsreaktionen in hochdichtem Deuterium Rydberg Zustand 36 Im Jahr 2015 berichtete Holmlid in mehreren Arbeiten uber Beobachtungen emittierter schwerer neutraler Teilchen mit Energien uber 10 MeV u 1 37 38 39 Das Wissenschaftsjournal Nature veroffentlichte Ende Mai 2019 einen Bericht einer von Google zusammengestellten und finanzierten Forschergruppe 40 Die Forscher konnten keine Anhaltspunkte fur kalte Fusion finden Da sie einige der als am gunstigsten fur die Fusion geltenden Bedingungen nicht erreicht haben pladieren sie dennoch fur weitere Untersuchungen 41 Sonofusion Bearbeiten nbsp Sonofusion Gerat verwendet von Rusi Taleyarkhan Der US Wissenschaftler Rusi P Taleyarkhan vom Oak Ridge National Laboratory berichtete im Marz 2002 im Magazin Science uber die Moglichkeit mit durch Schallwellen ausgeloster Kavitation eine kontrollierte Fusion herbeizufuhren 42 Bei diesem Sonofusion oder auch Blaschenfusion genannten Vorgang sollen hohe Temperaturen Drucke Strahlungs und Neutronendichten entstehen die eine Kernfusion ermoglichen Eine auf Betreiben der US Marine eingerichtete Kommission von funf Universitaten kam zu dem Ergebnis dass Experimente einer anderen Gruppe die die Ergebnisse zu bestatigen schienen gefalscht waren 43 Im August 2008 wurde Taleyarkhan von der Purdue University wegen unwissenschaftlichen Verhaltens scientific misconduct die Professur entzogen 44 Er blieb zwar weiterhin Mitglied der Fakultat jedoch unter der Bezeichnung special graduate faculty und ohne das Recht Doktoranden zu betreuen Die Affare wurde unter dem Namen bubblegate bekannt 45 In Deutschland wurde die Sonofusion von Gunter Lohnert Universitat Stuttgart propagiert Lohnert der sich auch mit Kugelhaufenreaktoren beschaftigt bezeichnete die Sonofusion schon 2005 als bewiesen 46 47 Lohnert hat zudem als Herausgeber der Zeitschrift Nuclear Engineering and Design NED nach nur kurzer Prufung ohne andere Gutachter hinzuzuziehen die vorgenannte mittlerweile als gefalscht bewertete Arbeit welche die Sonofusion zu bestatigen schien akzeptiert 48 49 Er gab wahrend des US Untersuchungsverfahrens zur Sonofusion Taleyarkhan 2007 und 2008 die Moglichkeit seinen Standpunkt in NED darzulegen Lohnert wurde 2009 als aktiver Herausgeber von NED abgelost Nickel Wasserstoff Reaktion Bearbeiten Anfang 2011 behauptete der italienische Unternehmer Andrea Rossi zusammen mit dem Physiker Sergio Focardi 1932 2013 dass er Nickel und Wasserstoff zu Kupfer verschmelzen und damit eine sich uber langere Zeit selbst aufrechterhaltende exotherme Reaktion in einem als E Cat bezeichneten Gerat erzeugen konne 50 51 Die internationale Patentanmeldung des Gerats wurde vom Europaischen Patentamt als nicht patentierbar abgelehnt da die Funktionsweise den allgemein anerkannten Gesetzen der Physik widersprache daneben wurde der Anmeldung auch die notige Erfindungshohe inventive step abgesprochen 52 53 Unabhangige Bestatigungen des Experiments liegen bisher nicht vor Die bei solchen Fusionsreaktionen eigentlich zu erwartende Gammastrahlung wurde nicht beobachtet Eine grundliche Untersuchung des Gerats erlaubt Rossi nicht Mehrere Gutachter sahen daher von einer abschliessenden Beurteilung ab 54 Der LENR Blogger Krivit hat Belege dafur zusammengetragen dass Rossi systematisch das Gerat manipuliert um den Eindruck einer nennenswerten Energieproduktion zu erwecken 55 Die fur den Herbst 2011 in Griechenland angekundigte Prasentation eines funktionsfahigen Reaktors wurde abgesagt ein seit Jahren angekundigter kommerzieller 1 MW Reaktor befand sich nach Rossi nahen Quellen auch im September 2015 noch immer erst im Testbetrieb 56 57 Nachdem die US amerikanische Firma Industrial Heat von Rossi eine Lizenz fur den Verkauf E Cat basierter Produkte gekauft hatte entzundete sich ein Rechtsstreit Medienberichten zufolge forderte Rossi ausstehende Zahlungen in Hohe von 100 Millionen Dollar wohingegen Industrial Heat den E Cat fur nicht funktionsfahig erklarte 58 Effektiv funktionierende Verfahren BearbeitenPyrofusion Bearbeiten Hauptartikel Pyrofusion Naranjo Gimzewski und Putterman von der Universitat von Kalifornien veroffentlichten in Nature im Jahr 2005 eine Arbeit uber pyroelektrisch induzierte Kernverschmelzungen 59 Sie stellen darin eine vergleichsweise kleine Apparatur auf dem Labortisch vor die Verschmelzungen von Deuteriumkernen ermoglicht Um Deuteriumatome zu ionisieren und anschliessend auf die fur die Fusion benotigte Geschwindigkeit zu beschleunigen benutzten die Forscher einen pyroelektrischen Kristall als Spannungsquelle daher der Begriff Pyrofusion Das Deuterium wird durch das starke elektrische Feld an einer Wolframspitze ionisiert und die Ionen beschleunigt Der erzeugte Neutronenfluss lag beim 400 Fachen der naturlichen Neutronenstrahlung Als Quelle der Neutronen vermuten die Experimentatoren die Fusion zweier Deuteriumkerne zu Helium wobei ein freies Neutron entsteht D D 3He 820 keV n 2 45 MeV Eine hohere Fusionsrate und damit hohere Neutronenfreisetzung ist durch den Beschuss von Tritium mit Deuteriumionen zu erwarten D T 4He 3 518 MeV n 14 07 MeV Diese Moglichkeit wurde 2010 durch Naranjo Puttermann und Venhaus publiziert 60 Wegen der prinzipbedingt auf geringe Teilchenstrome begrenzten Leistung besteht weder bei Verwendung von Deuterium noch von Tritium als Target die Moglichkeit auf diese Weise Energie fur praktische Zwecke freizusetzen Als Neutronenquelle etwa fur Analysezwecke sind beide Konfigurationen jedoch geeignet Literarische und filmische Verarbeitung BearbeitenDer Roman Die Kalte Fusion 61 von Johannes Schmidl spielt mit der Moglichkeit eines gegluckten Experiments nach dem Muster der Sonofusion Im Film Ausser Kontrolle von Andrew Davis wird die Sonofusionsidee filmisch umgesetzt Im Film The Saint Der Mann ohne Namen referiert eine Forscherin uber die kalte Fusion Die Fusion mittels Palladium wird in dem Thriller Die Quelle 62 von Uwe Schomburg beschrieben Literatur BearbeitenBucher John R Huizenga Cold Fusion The Scientific Fiasco of the Century Oxford University Press Oxford 1993 ISBN 0 19 855817 1 John R Huizenga Kalte Kernfusion Das Wunder das nie stattfand Vieweg Teubner Braunschweig 1994 ISBN 3 528 06614 8 Frank Close Too hot to handle the race for cold fusion Princeton University Press Princeton 1991 ISBN 0 691 08591 9 Frank Close Das heisse Rennen um die kalte Fusion Birkhauser Basel 1992 ISBN 3 7643 2631 X Zeitschriftenaufsatze Johann Rafelski Steven E Jones Myon katalysierte kalte Kernfusion In Spektrum der Wissenschaft Nr 9 ISSN 0170 2971 1987 S 124 130 A Kendl Zehn Jahre danach Was blieb von der Kalten Kernfusion In Skeptiker 12 ISSN 0936 9244 1999 1 2 S 32 H Dittmar Ilgen Neues zur Sonolumineszenz und Pyrofusion In Naturwissenschaftliche Rundschau Nr 9 ISSN 0028 1050 2006 S 484 Weblinks BearbeitenFusion durch Feldionisation Pyroelektrische Fusion In pro physik de Bericht des DOE von 1989 uber Cold Fusion Bruce Lewenstein Cornell Cold Fusion Archive Cold Fusion Reviews 2004 und 1989 des DOE mit Reaktionen der Cold Fusion Forscher Physics Today Januar 2005 zum DOE Report 2004 www lenr canr org Website zu Forderung kalter Fusion Das heisse Eisen der kalten FusionEinzelnachweise Bearbeiten Martin Fleischmann Stanley Pons Marvin Hawkins Electrochemically induced nuclear fusion of deuterium In Journal of Electroanalytical Chemistry Bd 261 Nr 2 ISSN 1572 6657 1989 S 301 308 doi 10 1016 0022 0728 89 80006 3 Erratum in Journal of Electroanalytical Chemistry Bd 263 Nr 1 ISSN 1572 6657 1989 S 187 188 doi 10 1016 0022 0728 89 80141 X John R Huizenga Cold Fusion The Scientific Fiasco of the Century Oxford University Press Oxford 1993 ISBN 0 19 855817 1 Bart Simon Undead Science Science Studies and the After Life of Cold Science Ein soziologisches Fachbuch von 2002 uber das Phanomen dass die kalte Fusion von der Mehrheit der Forscher verworfen wurde eine Minderheit dessen ungeachtet jedoch weiter an dem Thema forscht U S Department of Energy Announces 10 Million in Funding to Projects Studying Low Energy Nuclear Reactions In https arpa e energy gov ARPA E 2023 abgerufen am 15 Juli 2023 englisch Rahul Rao Cold fusion is making a scientific comeback In https www popsci com Abgerufen am 15 Juli 2023 Frank Hypothetical alternative energy sources for the second meson events Nature Band 160 1947 S 525 527 Report Lebedev Institut April 1948 nicht veroffentlicht aber innerhalb der sowjetischen geheimen Forschung bekannt Erste Veroffentlichung Zeldovich Reactions caused by mu mesons in hydrogen Dokl Akad Nauka SSSR Band 95 1954 S 493 496 in Russisch Karl Strauss Kraftwerkstechnik Zur Nutzung fossiler nuklearer und regenerativer Energiequellen 5 Auflage Springer Berlin u a 2006 ISBN 3 540 29666 2 S 432 Alvarez u a Catalysis of nuclear reactions by mu mesons In Phys Rev Band 105 1957 S 1127 1128 Bericht der New York Times 29 Dezember 1956 W H Breunlich Myon Catalyzed Fusion Nuclear Physics A Bd 508 1990 S 3 15 F Paneth Kurt Peters Uber die Verwandlung von Wasserstoff in Helium In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft Band 59 1926 ISSN 0365 9488 S 2039 2048 doi 10 1002 cber 19260590860 The Reported Conversion of Hydrogen into Helium In Nature Band 118 Nr 2971 1926 ISSN 0028 0836 S 526 527 doi 10 1038 118526a0 F Paneth K Peters P Gunther Uber die Verwandlung von Wasserstoff in Helium In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft Band 60 1926 ISSN 0365 9488 S 808 809 doi 10 1002 cber 19270600336 Fritz Paneth The Transmutation of Hydrogen into Helium In Nature Band 119 Nr 3002 1927 ISSN 0028 0836 S 706 707 doi 10 1038 119706a0 John R Huizenga Cold Fusion The Scientific Fiasco of the Century Oxford University Press Oxford 1993 ISBN 0 19 855817 1 In diesem Buch berichtet der Leiter der vom amerikanischen Prasidenten eingesetzten Kommission detailliert uber den Ablauf der Ereignisse Whatever Happened to Cold Fusion by David Goodstein Abgerufen am 27 Juni 2011 G Schrieder H Wipf und A Richter Search for cold nuclear fusion in palladium deuteride In Zeitschrift fur Physik B Condensed Matter Band 76 1989 S 141 142 doi 10 1007 BF01312676 S Krivit Low energy nuclear reaction research Global scenario In Current Science 94 Jahrgang Nr 7 2008 newenergytimes com PDF that the present evidence for the discovery of a new nuclear process termed cold fusion is not persuasive DOE Report 1989 DOE Report 1989 Archiviert vom Original am 31 August 2011 abgerufen am 31 Mai 2011 S Szpak P A Mosier Boss M H Miles M Fleischmann Thermal behavior of polarized Pd D electrodes prepared by co deposition In Thermochimica Acta Band 410 Nr 1 2 2004 ISSN 0040 6031 S 101 107 doi 10 1016 S0040 6031 03 00401 5 Studie des DOE von 2004 PDF 242 kB TU intern Zwingendste Beweise fur die Kalte Fusion November 2005 TU intern Leserbriefe Heisse Diskussion um Kalte Fusion Dezember 2005 Script zu einer Radiosendung des Deutschlandfunks vom 5 Juni 2005 60 Minutes Once Considered Junk Science Cold Fusion Gets A Second Look By Researchers CBS 17 April 2009 MU research chief wants cold fusion puzzle solved 3 Dezember 2011 Katharine Sanderson 2007 News Cold fusion is back at the American Chemical Society Chemistry meeting grants audience to low energy nuclear work Nature 29 Marz 2007 doi 10 1038 news070326 12 Xiaoling Yang und George H Miley A Game Changing Power Source Based on Low Energy Nuclear Reactions LENRs PDF 109 kB 23 Marz 2012 abgerufen am 7 April 2012 englisch z B George H Miley Xiaoling Yang Heinrich Hora Small Power Cells Based on Low Energy Nuclear Reactor LENR A New Type of Green Nuclear Energy Fusion Science and Technology Band 61 Nr 1T January 2012 Pages 458 462 Liste der Veroffentlichungen von SPAWAR in begutachteten Zeitschriften Suche bei der ENEA Abgerufen Juli 2014 Suche bei der SRI Abgerufen Juli 2021 Allison Pohle Sidney Kimmel Foundation awards 5 5 million to MU scientists In Missourian 10 Februar 2012 Eurekalert 5 5 million gift aids search for alternative energy 10 Feb 2012 Pressemitteilung der Universitat Goteborg Small scale nuclear fusion may be a new energy source Abgerufen September 2015 Heat generation above break even from laser induced fusion in ultra dense deuterium Memento vom 25 September 2015 im Internet Archive Abgerufen September 2015 Spontaneous ejection of high energy particles from ultra dense deuterium D 0 Abgerufen September 2015 Muon detection studied by pulse height energy analysis Novel converter arrangements Memento vom 25 September 2015 im Internet Archive Abgerufen September 2015 Curtis P Berlinguette et al Revisiting the cold case of cold fusion In Nature Springer 27 Mai 2019 abgerufen am 29 Mai 2019 Spektrum der Wissenschaft Artikel abgerufen am 29 Mai 2019 R P Taleyarkhan C D West J S Cho R T Lahey R I Nigmatulin R C Block Evidence for Nuclear Emissions During Acoustic Cavitation In Science Band 295 Nr 5561 2002 ISSN 0036 8075 S 1868 1873 doi 10 1126 science 1067589 Labortricksereien Bis die Blase platzt In faz net Abgerufen am 25 Juli 2008 Peter Gwynne Bubble fusion researcher loses professorship Memento vom 13 Januar 2010 im Internet Archive In Physics World englisch newenergytimes com Rusi Taleyarkhan Bubblegate Investigation Portal Telepolis Blaschen Fusion nimmt weitere Hurde Birgitta vom Lehn Nature enttarnt falsche Veroffentlichung in Science In welt de 14 Marz 2006 abgerufen am 7 Oktober 2018 ZEIT ONLINE Forschungsskandal Geplatzte Blaschen Deutschlandfunk Das ist lacherlich Deutscher Gutachter zum Streit um die kalte Fusion Haiko Lietz Kalte Fusion in der Black Box Telepolis 23 Marz 2011 abgerufen am 25 Marz 2011 Sibylle Anderl Kalte Fusion Ein italienisches Energiemarchen In FAZ NET 22 Juni 2011 abgerufen am 26 April 2015 Patentanmeldung EP2259998A1 Verfahren und Vorrichtung zur Durchfuhrung von exothermen Reaktionen zwischen Nickel und Wasserstoff Angemeldet am 4 August 2008 veroffentlicht am 15 Dezember 2010 Anmelder Maddalena Pascucci Erfinder Andrea Rossi International preliminary report on patentability PCT IT2008 000532 Memento vom 14 April 2012 im Internet Archive abgerufen am 12 Dezember 2011 Kalte Kernfusion Herr Rossi sucht das Gluck der Menschheit auf Spiegel online Wissenschaft 10 Dezember 2011 Ubersicht der Analysen Krivits abgerufen am 19 April 2012 Mats Lewan 2011 E cat Rossi breaks with Greek Defkalion Artikel vom 7 August 2011 in NyTeknik Rossi s 1MW Plant Performance Updates abgerufen am 17 September 2015 Michael Odenwald Geniale Energiequelle Die Kalte Fusion kann bald kommerziell genutzt werden Berliner Zeitung 30 Mai 2017 abgerufen am 10 Juni 2017 B B Naranjo J K Gimzewski S Putterman Observation of nuclear fusion driven by a pyroelectric crystal In Nature 434 Jahrgang 28 April 2005 S 1115 1117 doi 10 1038 nature03575 englisch B B Naranjo S Putterman T Venhaus Pyroelectric fusion using a tritiated target In Nuclear Instruments and Methods in Physics Research Section A Accelerators Spectrometers Detectors and Associated Equipment 632 Jahrgang Nr 1 11 Marz 2011 S 43 46 doi 10 1016 j nima 2010 08 003 bibcode 2011NIMPA 632 43N englisch Johannes Schmidl Die Kalte Fusion Seifert Wien 2009 ISBN 978 3 902406 56 9 Uwe Schomburg Die Quelle Bastei Lubbe Koln 2011 ISBN 978 3 404 16068 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kalte Fusion amp oldid 236790984