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Dieser Artikel behandelt einen turkischer Stammesverband aus dem 9 Jahrhundert Ukraine Fur einen Verwaltungsbezirk und dessen Hauptstadt in der Provinz Fars Iran siehe den Artikel Kavar Verwaltungsbezirk Die Kabaren auch Kavaren oder Kawaren griechisch Kabaroi Kabaroi waren ein turkischer Stammesverband der im 9 Jahrhundert im Zentrum der heutigen Ukraine in der weiteren Umgebung der Stadt Poltawa siedelte Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Verbindung mit den magyarischen Stammen 3 Ansiedlung in Ungarn 4 Verbliebene Spuren 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 Weblinks 8 Siehe auchHerkunft BearbeitenDie Kabaren waren ein Teil der turkischen Chasaren die unter ihren Fursten im siebenten Jahrhundert nach Christus im nordlichen Kaukasus ein unabhangiges Khaganat errichteten Am Hohepunkt seiner Macht erstreckte sich das Chasarische Khaganat im 9 Jahrhundert uber die gesamte sudrussische Steppe zwischen Wolga und Dnepr bis an den Kaukasus und im Norden bis jenseits des spateren Moskau Die Kabaren entstanden aus drei chasarischen Stammen die im neunten Jahrhundert gegen das Khaganat der Chasaren rebelliert hatten Ein Aufstand der wichtig genug war um im Werk De Administrando Imperio des Kaisers und Historikers Konstantin VII Porphyrogennetos 913 959 erwahnt zu werden Verbindung mit den magyarischen Stammen BearbeitenDie Kabaren wurden in der Folge aus dem Khaganat der Chasaren vertrieben und fanden Schutz bei dem magyarischen Stammesverband der Het Magyar d h der sieben magyarischen Stamme Die drei kabarischen Stamme schlossen sich diesen an als sie von der ukrainischen Steppe in das Karpatenbecken einwanderten und unterstutzten sie bei der Eroberung des spateren Ungarn Daher kommt die Vermutung dass das Wort Ungarisch vom turkischen On Ogur Zehn Pfeile abgeleitet sein konnte wenn dieser Ausdruck sich auf die sieben finno ugrischen und die drei kabarischen Stamme bezogen hat 1 Der magyarische Stammesverband lebte um 833 in loser Abhangigkeit vom Reich der Chasaren in der Landschaft Levedia zwischen den Flussen Don und Dnepr Um 850 oder 860 wurden sie aus ihren Sitzen von den Petschenegen vertrieben und liessen sich in der Gegend die Kaiser Konstantin VII als Etelkuzu Etelkoz nannte zwischen den Flussen Dnepr dem sudlichen Bug dem Dnjestr dem Pruth und dem Sereth nieder Der byzantinische Kaiser Leo VI rief 894 die Ungarn zu Hilfe da er gegen Simeon I den Grossen den Zaren der Bulgaren Krieg fuhrte Unter der Fuhrung des Grossfursten Almos uberquerten daraufhin die Ungarn 895 die Donau und verwusteten Bulgarien mit Feuer und Schwert Die Bulgaren riefen daraufhin die Petschenegen zu Hilfe die nunmehr Herren der Steppe waren die die Ungarn von hinten angriffen und sie zwangen sich in die Berge Siebenburgens zuruckzuziehen Sie drangen jedoch bald darauf in den Westen vor besiegten Swentopluk I den Herrscher des Grossmahrischen Reiches und benutzten das Machtvakuum nach dessen Tod 895 um das Karpatenbecken zu besetzen Sie kampften auch als Verbundete des romisch deutschen Konigs Arnulf von Karnten 898 99 in Italien Nach dem Sieg der Ungarn uber Svatopluk II 906 der in den Kampfen sein Leben verlor brach das Grossmahrische Reich zusammen Da auch das bayerische Heer unter Herzog Luitpold Karantanien und Oberpannonien in der Schlacht von Pressburg im Sommer 907 vernichtet wurde konnten sich die Magyaren ungestort in Ungarn niederlassen Ansiedlung in Ungarn BearbeitenDie Kabaren liessen sich insbesondere im Komitat Bihar des spateren Konigreiches Ungarn heute in den Komitaten Hajdu Bihar und Bekes aber zum grosseren Teil im Kreis Bihor in Rumanien sowie in Siebenburgen nieder Einige Historiker vermuten dass der in der Gesta Hungarorum erwahnte Furst Marot und sein Enkel Menumorut der Herzog von Bihar kabarischer Herkunft waren Es gibt Hinweise darauf dass sich Kabaren auch im Furstentum Kiew ansiedelten Zumindest Teile der Kabaren hatten die judische Religion angenommen andere waren jedoch Christen Muslime oder Schamanisten 2 Die Anwesenheit einer turkischen Aristokratie unter den Ungarn konnte das byzantinische Protokoll unter Kaiser Konstantin VII Porphyrogenetos erklaren wonach beim Austausch von Botschaftern ungarische Herrscher immer als Fursten der Turken bezeichnet wurden 3 Die Kabaren assimilierten sich schliesslich mit der ungarischen Bevolkerung Verbliebene Spuren BearbeitenUber die Herkunft der Szekler die als Grenzwachter des ungarischen Gyepusystems dienten und im spaten Mittelalter neben dem magyarischen Adel und den Siebenburger Sachsen eine der drei konstituierenden Nationen Siebenburgens bildeten werden verschiedene Thesen vertreten darunter auch die dass sie zu den Nachkommen der Kabaren zahlen Einige ihrer kulturellen und linguistischen Besonderheiten konnten daher auf diese Ursprunge zuruckgehen Eine Spur haben Historiker auch in der Person von Samuel Aba Konig von Ungarn von 1041 bis 1044 ca 990 ermordet zu Fuzesabony 5 Juli 1044 begraben in der Abtei von Saros gefunden Dies da er als Sohn des Shaba gilt der 1001 Palatin von Ungarn und zugleich Stammesfurst der Kabaren war Erst anlasslich der Vermahlung seines Vaters mit Sarolta der jungsten Schwester von Konig Stephan I dem Heiligen von Ungarn 1000 1038 des ersten christlichen Konigs von Ungarn hatten auch die Kabaren begonnen sich zum Christentum zu bekehren Konig Samuel Aba der somit ein Neffe von Konig Stephan I von Ungarn war folgte 1041 als dritter Konig von Ungarn nachdem er seinen Vetter und Vorganger den Venezianer Peter Orseolo der ein Sohn von Maria einer alteren Schwester von Konig Stephan I war vertrieben hatte Seine Herrschaft wahrte jedoch nur kurz Er brachte Adel und Klerus gegen sich auf und wurde nach Einfallen in die Markgrafschaft Osterreich wo ihn Markgraf Adalbert der Siegreiche 1042 schlug internen Revolten und der Niederlage gegen Konig Heinrich III in der Schlacht bei Menfo gefangen genommen und am 5 Juli 1044 als Usurpator hingerichtet Damit ist jedoch das Kapitel nicht beendet da es von ihm eine nicht unerhebliche Zahl von Nachkommen gibt Dazu gehoren insbesondere die ungarischen Adelsfamilien die als de genere Aba aus dem Geschlecht des Aba bezeichnet werden Diese bewahren damit vielleicht bis zum heutigen Tag eine genetische Erinnerung an das Erbe der Kabaren 4 Einzelnachweise Bearbeiten Peter F Sugar Peter Hanak Tibor Frank A History of Hungary Indiana University Press 1994 Seite 11 Online in der Google Buchsuche Golden Peter B The Conversion of the Khazars to Judaism The World of the Khazars New Perspectives Brill 2007 p 150 Rene Grousset The Empire of the Steppes p 178 Rutgers University Press 1988 ISBN 0813513049 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band II Verlag J A Stargardt Marburg 1984 Tafel 153Literatur BearbeitenEuropa uralkodoi Maecenas Verlag 1999 ISBN 963 645 053 6 ungarische Fassung von Peter Tamaska Aba In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 1 Leipzig 1732 Sp 1 32 Weblinks BearbeitenFoundation for Medieval Genealogy Hungary KingsSiehe auch BearbeitenChasaren Magyaren Arpaden Bulgaren Petschenegen Turkvolker Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kabaren amp oldid 238575932