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Kedainiai anhoren deutsch Kedahnen jiddisch Keidan קיידאן polnisch Kiejdany ist eine zentral in Litauen am Ufer des Flusschens Nevezis gelegene Stadt Die Kernstadt ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Rajongemeinde und in derselben ein stadtischer Amtsbezirk Der Ort wurde erstmals 1372 erwahnt und im 15 Jahrhundert bereits als Stadt bezeichnet Offiziell wurde das Stadtrecht 1590 als Magdeburger Recht verliehen Die Stadt war das Zentrum der Reformation in Litauen Noch heute gibt es hier eine evangelische Kirche was im durchgehend katholischen Litauen Seltenheitswert hat KedainiaiWappen WappenStaat Litauen LitauenBezirk KaunasRajongemeinde KedainiaiKoordinaten 55 17 N 23 59 O 55 286111111111 23 977777777778 80 Koordinaten 55 17 N 23 59 OHohe 80 mFlache Ort 25 km Einwohner Ort 30 979 2008 Bevolkerungsdichte 1 239 Einwohner je km Einw Gemeinde 63 559Zeitzone EET UTC 2 Telefonvorwahl 370 347Postleitzahl 57001 Status Stadt in der Rajongemeinde KedainiaiGliederung 1 Stadtamt Kernstadt Burgermeister Saulius Grinkevicius Lietuvos laisves sajunga liberalai Postanschrift J Basanaviciaus g 3657288 KedainiaiWebsite www kedainiai ltKedainiai Litauen Kedainiai Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Bildung 6 Rajongemeinde 7 Religion 8 Partnerstadte 9 Mit dem Ort verbundene Personlichkeiten 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKedainiai gilt als eine der altesten stadtischen Siedlungen in Litauen Erstmals erwahnt wird der Ort 1372 in der Livlandischen Chronik Hermanns von Wartberges Der Ort befand sich fruhzeitig in Besitz der machtigen und weitverzweigten Adelsfamilie Radziwill die zum Teil wahrend der Reformationszeit zum calvinistischen Glauben konvertierte Dadurch kam es zur Ansiedlung von schottischen Protestanten im 16 und 17 Jahrhundert Die Radziwills forderten den Bau reformierter Kirchen und Schulen Zu Beginn des Zweiten Nordischen Krieges stellten sich am 20 Oktober 1655 fuhrende litauische Adelige unter der Fuhrung von Janusz Radziwill und Boguslaw Radziwill im Vertrag von Kedainiai unter den Schutz Schwedens 1 Diese kurzzeitige Allianz zwischen Litauen und Schweden fand im Frieden von Oliva 1660 jedoch wieder ein Ende Mit der dritten polnischen Teilung kam der Ort 1795 zu Russland Zwischen den Weltkriegen gehorte er zur neu gegrundeten Republik Litauen Seit dem Mittelalter gab es auch eine grosse judische Gemeinde am Ort die wahrend der Zeit der deutschen Besetzung wahrend des Zweiten Weltkrieges jedoch in der Shoa grosstenteils vernichtet wurde Nachdem die Stadt nach Kriegsende wieder unter sowjetische Herrschaft gekommen war wurde am Ort ein Militarflugplatz eingerichtet Seit der Erklarung der Unabhangigkeit 1918 gehort der Ort zu Litauen In der Zwischenkriegszeit lebten in Kedainiai etwa 3000 Juden Am 24 Juni 1941 besetzte die Wehrmacht den Ort Die ansassigen Juden wurden Zwangsmassnahmen wie dem Tragen des Judensterns und Zwangsarbeit unterworfen Daraufhin wurde ein Ghetto errichtet in das auch die Juden umliegender Orte verbracht wurden Im August 1941 wurden sie in die ortliche Synagoge getrieben und 13 Tage lang ohne Verpflegung festgehalten Am 28 August 1941 trieb das Rollkommando Hamann litauische Polizisten unter der Aufsicht einiger deutscher Soldaten kommandiert von Joachim Hamann 2076 Juden zu vorbereiteten Totungsgruben und erschoss sie dort 2 Kein Jude aus Kedainiai uberlebte das Massaker Im Sommer 1943 wurde ein Arbeitslager fur Zwangsarbeiter aus dem Ghetto Kowno errichtet das im Juli 1944 geschlossen wurde 1993 wurde das Kolleg Kedainiai errichtet Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Altstadt ist gut erhalten und sehenswert In der Stadt existieren mehrere Schlosser und Herrenhauser des litauischen Grossadels die jetzt zumeist als offentliche Gebaude genutzt werden In der Nahe des Bahnhofes steht eines der wenigen Minarette Litauens Alte Synagoge Neue Synagoge Synagoge Smilgos Strasse Judischer Friedhof nbsp Karmeliter Holzkirche St Joseph erbaut 1766 nbsp Kedainiai St Georgs Kirche errichtet im 16 Jahrhundert nbsp Altstadt Blick zu den Synagogen nbsp Evangelisch Lutherische Kirche von Kedainia erbaut 1629 nbsp Evangelisch Reformierte Kirche von Kedainiai errichtet 1652 nbsp Die Renaissance Kanzel im Innern der reformierten Kirche nbsp Grab des Fursten Janusz Radziwill in der reformierten Kirche von Kedainiai nbsp Orthodoxe Kirche der Verklarung des Herrn erbaut 1861 nbsp Rathaus Kedainiai nbsp Didzioji gatve nbsp Janina Monkute Museum in Kedainiai nbsp BahnhofWirtschaft BearbeitenDie Stadt Kedainiai ist ein industrielles Zentrum in Litauen Unter anderem haben hier die Unternehmen Lifosa Dungemittelproduktion und Vikonda Nahrungsmittelproduktion ihren Sitz Des Weiteren befindet sich hier eine Zuckerfabrik der Nordic Sugar A S Es besteht eine Sonderwirtschaftszone in der es rechtliche und administrative Erleichterungen fur Investoren gibt Freie Wirtschaftszone Kedainiai Verkehr BearbeitenDer Bahnhof Kedainiai ist ein Durchgangsbahnhof der Lietuvos gelezinkeliai an der Bahnstrecke Kaisiadorys Liepaja einer der wichtigsten Fernstrecken in Litauen Er wird hauptsachlich im Guterverkehr genutzt Im Personenfernverkehr gibt es jeweils 3 tagliche Zugverbindungen nach Vilnius und Siauliai Das Bahnhofsgebaude stammt aus dem 19 Jahrhundert Koordinaten 55 18 34 1 N 23 58 38 4 O Bildung BearbeitenJonusas Radvila Fakultat Kedainiai des Kollegs Kaunas ehemalige hohere Schule und Kolleg Sviesioji Gymnasium Kedainiai gegr 1625 als LyzeumRajongemeinde BearbeitenDie Rajongemeinde Kedainiai lit Kedainiu rajono savivaldybe umfasst neben der Stadt 10 Stadtchen miesteliai sowie 534 Dorfer Die Stadtchen sind Akademija Dotnuva Gudziunai Josvainiai Krakes Pagiriai Pernarava Surviliskis Seta und Truskava Die Rajongemeinde ist eingeteilt in 11 Amtsbezirke seniunijos Dotnuva Gudziunai Josvainiai Stadt Kedainiai Krakes Pelednagiai Pernarava Surviliskis Seta Truskava mit Sitz in Pavermenys VilainiaiReligion BearbeitenDer Ort ist Sitz des katholischen Dekanates Kedainiai Partnerstadte BearbeitenCastelforte in Latium Italien seit 2007 Zimnicea in Rumanien seit 2007 3 Lobez in Westpommern Polen seit 2002 Sommerda in Thuringen Deutschland seit 1989 Kohtla Jarve in Estland seit 2007Mit dem Ort verbundene Personlichkeiten BearbeitenJohann Kasimir von Monkewitz 1722 1789 schaumburg lippischer Oberstleutnant Mikalojus Dauksa geboren ca 1530 in der Umgebung von Kedainiai Aktivist der Gegenreformation Graf Marian Hutten Czapski 1816 1875 polnischer romantischer Maler und Graphiker sowie Gelehrter der Tierzucht und Verfasser von wissenschaftlichen Buchern uber Imkerei und Hippologie Grossgrundbesitzer von Kedainiai bis zu seiner Verbannung nach Sibirien wegen der Unterstutzung antizaristischer Aufstande Januar 1963 Graf Eduard Iwanowitsch Totleben 4 1818 1884 russischer General Grossgrundbesitzer von Kedainiai ab 1869 und Grunder einer Zellulosefabrik im nahegelegenen Pelednagiai Grafin Viktorina Elisabeth Louise Totleben geb von Hauff 1833 1907 Ehefrau von Eduard Franz Todleben Sie liess 1900 das erste Krankenhaus in Kedainiai erbauen Moshe Leib Lilienblum 1843 1910 judischer Gelehrter und Pionier des Zionismus Anna Katterfeld 1880 1964 deutsche Schriftstellerin Czeslaw Milosz 1911 2004 geboren im Dorf Seteniai nahe Kedainiai polnischer Schriftsteller und Nobelpreistrager fur Literatur 1980 Silva Lengviniene 1960 litauische liberale Politikerin Tomas Biciunas 1978 litauischer linker Politiker und Seimas Mitglied Jurgita Sejoniene 1981 litauische konservative Politikerin Mitglied des SeimasWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kedainiai Sammlung von Bildern und Audiodateien Offizielle Website Kedainiu rajono turizmo informacijos centras litauisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Gotthold Rhode Geschichte Polens Ein Uberblick Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 3 Aufl 1980 ISBN 3 534 00763 8 S 277 Christoph Dieckmann Es ist doch blutgetrankter Boden Litauen verbannt sein sowjetisches Erbe In Die Zeit 22 September 2022 S 17 Partnerschaftsvertrag 1 2 Vorlage Toter Link www insiemeineuropa eu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Lokale Geschichte von Kedainiai Spuren der Familie Todleben Bernardinai lt 11 August 2010 abgerufen am 24 Februar 2015 litauisch Normdaten Geografikum GND 4357606 0 lobid OGND AKS LCCN nr96016591 VIAF 147029820 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kedainiai amp oldid 232632030