www.wikidata.de-de.nina.az
Kuhnhaide ist ein Ortsteil der sachsischen Stadt Marienberg im Erzgebirgskreis KuhnhaideGrosse Kreisstadt MarienbergKoordinaten 50 35 N 13 14 O 50 583416666667 13 236966666667 734 Koordinaten 50 35 0 N 13 14 13 OHohe 734 700 750 mEinwohner 555 1 Jan 2018 1 Eingemeindung 1 Januar 1994Eingemeindet nach HirtsteinPostleitzahl 09496Vorwahl 037364Kuhnhaide Sachsen Lage von Kuhnhaide in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Klima 1 3 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Burgermeister 4 Entwicklung der Einwohnerzahl 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Kuhnhaide liegt etwa neun Kilometer sudsudostlich von Marienberg im Erzgebirge an der deutsch tschechischen Grenze Die Streusiedlung besteht aus den Hausergruppen bzw ehemaligen Ortsteilen Herrenhaide Rathengasse Stengelhaide und Vierhofe Ausgedehnte Waldgebiete riegeln den Ort auf deutscher sowie auf tschechischer Seite gegenuber seinen Nachbarorten ab Die ostlich verlaufende Schwarze Pockau markiert hier gleichzeitig die Staatsgrenze Durch den Ort fuhrt die Staatsstrasse 216 Reitzenhain Olbernhau uber eine Gemeindestrasse besteht im Nordwesten Anschluss an die Bundesstrasse 174 Klima Bearbeiten Kuhnhaide gilt aufgrund seiner Lage in einer von hohergelegenen Waldern umgebenen Senke in der sich die Kaltluft bei klaren windstillen Nachten stauen kann als eine der kaltesten bewohnten Ortschaften in Deutschland 2 Im Winter 2011 2012 wurden dort 34 4 C an einer privaten Wetterstation registriert 3 Jedoch befindet sich diese Station in einer Senke im Schwarzwassertal und zeigt daher tendenziell deutlich kuhlere Werte an Selbst wahrend einer Hitzewelle wurden am 15 Juli 2023 in Kuhnhaide morgens nur 2 8 C gemessen wahrend die Temperaturen tagsuber in Sachsen Spitzenwerte bis 37 4 C in Bad Lausick und auch in Kuhnhaide uber 30 C erreichten 4 Nachbarorte Bearbeiten Pobershau nbsp RubenauReitzenhainGeschichte Bearbeiten nbsp Grundschule Kuhnhaide nbsp Pfarrkirche Kuhnhaide nbsp Steinbrucke in Marienberg Kuhnhaide im oberen Abschnitt des Schwarzwassertal Schwarze Pockau Die erste urkundliche Erwahnung datiert aus dem Jahre 1552 als Kynheide Bereits 1534 wird der Bau eines Lehngutes uff der Kynhayd urkundlich erwahnt Eine fruhere Bezeichnung des Orts soll Dorfel vorm Walde gewesen sein 5 1603 wurde der Oberaufseher der erzgebirgischen Flosse Caspar von Berbisdorf mit dem Lehngut Kuhnhaide erblich beliehen Dieser liess begunstigt durch die grossen Holzvorrate der umliegenden Walder ein Eisenwerk errichten August Schumann nennt 1818 im Staatslexikon hierzu Bei Kuhnheyde befindet sich ein dem Grafen von Solms gehoriges Hammerwerk das unter dem Namen Kuhnheider oder Niederschmiedeberger Hammer bekannt ist Im J 1789 wurden hier 1142 Wagen Eisen fabriziert und abgesetzt Im J 1800 fabrizierte man 464 Schocke Dunneisen 130 Wagen Sturzbleche 1360 Wagen Stabeisen zusamen 6544 Thaler am Werth Das Werk bestehet aus 1 hohen Ofen 2 Stabfeuern 1 Blechfeuer und 1 Zinnhaus angestellet sind dabei 1 Factor 6 hohe Ofenarbeiter 3 Stabfeuerarbeiter 6 Blechfeuerarbeiter 3 Zinnhausarbeiter und 2 Kohlenmesser Es leben in dem Hammerwerke 136 Menschen mit 11 Kuhen und 420 vollen Schocken welche unmittelbar unter dem Amte Wolkenstein stehen 5 Wahrend in Kuhnhaide die Roheisenerzeugung erfolgte befanden sich in Niederschmiedeberg die Anlagen fur die Blechherstellung 1814 waren in Kuhnhaide ein Hochofen und zwei Stabfeuer in Betrieb 6 Nachdem das Hammerwerk Kuhnhaide Niederschmiedeberg ab 1815 stillstand ubernahm der Oberforst und Wildmeister Johann Georg Friedrich Adolph von Zeng 1818 die Anlagen von den Grafen von Solms Albert Schiffner nennt 1845 noch ein gangbares Eisenwerk 7 1574 war Kuhnhaide nach Grossruckerswalde gepfarrt 1607 wurde der Ort eigene Parochie mit dem eingepfarrten Ort Reitzenhain bis 1853 gehorte auch das benachbarte Rubenau dieser Parochie an Im Jahr darauf wurde der Friedhof angelegt Da zu DDR Zeiten im oberen Schwarzwassertal der Bau einer Talsperre mit 3 5 Mio m Stauraum geplant war wurde der Friedhof im Zeitraum 1964 1981 geschlossen Der jetzige Kirchenbau wurde nach Abbruch eines holzernen Vorgangerbaus an gleicher Stelle errichtet und 1691 geweiht Die Erganzung um einen Turm mit Zwiebelhaube erfolgte erst 1787 Ein Lehrer wird erstmals 1611 erwahnt der Bau eines Schulgebaudes erfolgte erst 1843 1916 wurde dieses durch einen Neubau abgelost Im fruhen 18 Jahrhundert entstand auf der damals osterreichischen Seite der Grenze das nach Kuhnhaide benannte Ortchen Kienhaid 1805 06 wurde die Strasse ins benachbarte Reitzenhain angelegt eine Strasse durch das Schwarzwassertal folgte 1878 durch die Forstverwaltung Nach Stilllegung des Eisenwerkes wurden Spitzen und Posamentenherstellung wichtige Erwerbszweige gleichzeitig errang die Torfgewinnung in den Moorgebieten der Mothauser Heide westlich der Ortslage wirtschaftliche Bedeutung 1845 erwarb der Erfinder des Holzschliffs Friedrich Gottlob Keller eine Muhle in Kuhnhaide um seine Erfindung industriell auszuwerten Seine Versuche aus seiner Erfindung Kapital zu schlagen scheiterten aber am fehlenden kaufmannischen Geschick und ungenugendem Eigenkapital Zudem wurde ein Teil der Muhle wahrend eines Hochwassers zerstort Nach 1945 entstand ein Betriebsteil des VEB Sportgeratewerk Karl Marx Stadt des Germina Kombinats er beschaftigte etwa 100 Leute mit der Fertigung von Minigolfspielen und Badmintonschlagern Im VEB Textil Grenzland wurde Baby und Arbeitskleidung hergestellt der VEB Hakelchic Annaberg stellte Mutzen her Alle drei genannten Betriebe vergaben in grossem Umfang Heimarbeit Im Zuge der politischen Wende 1990 wurden die volkseigenen Betriebe aufgelost und nicht fortgefuhrt 8 Bis heute haben sich viele Mittelstandler entwickelt teils wird sogar wieder produziert so in der Fensterfabrik nbsp Kuhnhaide im Winter 2006 nbsp Kuhnhaide im Sommer 2011Vom 1 Oktober 1937 bis 31 Marz 1948 war Kuhnhaide nach Reitzenhain eingemeindet danach wieder eigenstandige Gemeinde Zum 1 Januar 1994 wurde aus den bis dahin selbststandigen Gemeinden Rubenau Reitzenhain Kuhnhaide und Satzung die Gemeinde Hirtstein mit Verwaltungssitz in Reitzenhain neu gebildet 9 Am 1 Januar 2003 wurde die Gemeinde Hirtstein nach Marienberg eingegliedert 10 Touristisch ist Kuhnhaide gut erschlossen Neben dem geschutzten Moor sind auch der Kammweg und das Schwarzwassertal abwechslungsreich Im Winter werden regelmassig Loipen gespurt In der ersten Septemberwoche ist die mehrtagige Kirmes mit seinem Theater und dem Rahmenprogramm sehenswert Am ersten Advent ist Pyramidenanschieben Burgermeister Bearbeiten1990 1994 Matthias HuttlEntwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 11 12 1764 55 Hausler1834 9581871 12991890 12901910 1191 Jahr Einwohnerzahl1925 11271950 12101964 10051990 7362007 583 Jahr Einwohnerzahl2014 5552015 5482016 5582020 549 13 Personlichkeiten BearbeitenIn Kuhnhaide lebte und wirkte der Forstmeister Alfred Kaden 1925 2015 Literatur BearbeitenJosef Kempf Chronik Kuhnhaide Eine Zeittafel Marienberg 2004 Kuhnhaide In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 5 Band Schumann Zwickau 1818 S 245 f Die Parochie Kuhnhaide in Neue Sachsische Kirchengalerie Ephorie Marienberg Strauch Verlag Leipzig Sp 385 396 Digitalisat Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis Hrsg Zur Geschichte der Stadte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis Eine Zeittafel Teile 1 3 Richard Steche Kuhnhaide In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 5 Heft Amtshauptmannschaft Marienberg C C Meinhold Dresden 1885 S 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kuhnhaide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien kuehnhaide de Kuhnhaide im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Herrenhaide im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Vierhofe im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Bergstadt Marienberg Zahlen amp Fakten Memento des Originals vom 2 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www marienberg de abgerufen am 29 Marz 2018 Oliver Hach Im Kalteloch Sachsische Zeitung 28 29 Januar 2017 Karl Heinz Melzer Kuhnhaide Kaltekammer Deutschlands in Erzgebirgische Heimatblatter 40 2018 Heft 2 S 8 9 ISSN 0232 6078 mdr de Heissester Tag des Jahres in Mitteldeutschland MDR DE Abgerufen am 15 Juli 2023 a b vgl Kuhnhaide In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 5 Band Schumann Zwickau 1818 S 245 f Bergarchiv Freiberg 40022 Hammerwerksinspektion Nr 82 Albert Schiffner Beschreibung von Sachsen und der Ernestinischen Reussischen und Schwarzburgischen Lande 2 Ausgabe Dresden 1845 S 285 vgl Die Historie von Kuhnhaide abgerufen am 14 November 2010 Gebietsanderungen ab 1 Januar 1994 bis 31 Dezember 1994 PDF 64 kB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen S 11 abgerufen am 25 Dezember 2012 Gebietsanderungen ab 1 Januar 2003 bis 31 Dezember 2003 PDF 13 kB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen S 1 abgerufen am 25 Dezember 2012 vgl Kuhnhaide im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Ortsteile der Stadt Marienberg auf marienberg de abgerufen am 21 Januar 2012 Stadt Marienberg Zahlen amp Fakten Stand 1 1 2021 Ortsteile der Stadt Marienberg Ansprung Dorfel Gebirge Gelobtland Grundau Hinterer Grund Huttengrund Kuhnhaide Lauta Lauterbach Marienberg Mooshaide Niederlauterstein Pobershau Reitzenhain Rittersberg Rubenau Satzung Sorgau Wustenschlette Zoblitz Normdaten Geografikum GND 1105694224 lobid OGND AKS VIAF 30146824861907631252 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuhnhaide Marienberg amp oldid 235518577