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Josef Steiner 17 September 1899 in Munchen 16 September 1977 ebenda war ein deutscher Maler und Grafiker Expressionist und Mitglied der Berliner Secession 1 2 3 Der Meisterschuler von Karl Hofer stellte um 1930 mit den wichtigsten Kunstlern der modernen Kunst wie Otto Dix Alexej von Jawlensky und Wassily Kandinsky aus und pflegte Freundschaften mit Max Pechstein Willy Jaeckel und George Grosz Max Liebermann ernannte Josef Steiner zum Juror fur Kunstausstellungen in Berlin Von 1928 bis 1937 erlebte Josef Steiner seine kunstlerische Berliner Hochblutezeit und wurde in renommierten Kunstzeitschriften haufig publiziert und auf Titelseiten neben Ernst Barlach und Lyonel Feininger prasentiert Auf dem Hohepunkt seiner Karriere verlor er unter dem NS Regime sein Werk und wurde wegen Hochverrats und staatsfeindlicher Gesinnung verhaftet und in einem Hinrichtungsgefangnis inhaftiert Es folgte die endgultige Entartung mit Berufsverbot Josef Steiner lebte ab 1940 zwanzig Jahre in bitterster Armut in Munchen und arbeitete als freischaffender Kunstler Allerdings war er 1942 auf der Grossen Deutschen Kunstausstellung in Munchen mit einer Radierung Kinderbildnis vertreten 4 Ab 1955 beschaftigte er sich erstmals intensiv mit der modernen Prainformellen Kunst und Informellen Kunst und es gelang ihm ein kunstlerisches Comeback auch aufgrund seines markanten Postexpressionismus Seine Werke wurden durch verschiedene Ausstellungen in inlandischen und auslandischen Museen und Galerien bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Familie und Jugend 1 2 Studium und fruhes Schaffen Munchener Fruhzeit 1 3 Berliner Fruhzeit 1 4 Berliner Hochblutezeit 1 5 Berliner Spatzeit Entartung 1 6 Zweite Munchener Zeit 1 7 Zeit nach 1945 2 Ausstellungen Auswahl 2 1 Einzelausstellungen 2 1 1 Einzelausstellungen posthum 2 2 Ausstellungsbeteiligungen 2 2 1 Ausstellungsbeteiligungen posthum 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFamilie und Jugend Bearbeiten Josef Steiner wurde am 17 September 1899 in Munchen Sendling geboren als Sohn des Munchener Bildhauers und Restaurators Josef Steiner d A 1873 1931 und dessen Ehefrau Josephina Steiner geb Wiesinger Er war der Alteste von drei Kindern Von seiner Schwester Frieda ist nur wenig bekannt wahrend der jungste Bruder Karl Steiner 1908 1984 sich in den 1970er Jahren einen Namen als Bildhauer in Bad Kreuznach machte 5 Bereits als Kind zeichnete Josef Steiner mit Begeisterung und favorisierte in der Werktagschule das Fach Zeichnen Er war Schuler der Werktagschule in der Blumenstrasse in Munchen vom 4 September 1905 bis Juli 1913 Nach dem 8 Schuljahr wechselte er auf die Stadtische Fachschule in der Munchener Luisenstrasse und besuchte dort vom 11 September 1913 bis 14 Juli 1915 den Fachbereich fur Bauhandwerker Gleichzeitig besuchte er die Stadtische Gewerbeschule fur Zeichnen und Modellieren an der Westenrieder Strasse 6 Studium und fruhes Schaffen Munchener Fruhzeit Bearbeiten Ab 1 Oktober 1913 besuchte Josef Steiner schon im Alter von 14 Jahren die Stadtische Gewerbeschule in Munchen an der Westenrieder Strasse Er studierte Bildhauerei bei Karl Killer Als junger Student merkte er bald dass seine Zukunft eher in der zweidimensionalen Kunst des Zeichnens und Malens lag Des Weiteren studierte Steiner Malerei bei Hans Fleischmann Sein Studium an der Munchener Gewerbeschule dauerte von 1913 bis 1917 Die fruhen Zeichnungen und Radierungen zeugen vom Talent des jungen Kunstlers der bereits im Alter von 14 bis 17 Jahren qualitatsvolle Graphiken hervorbrachte Das erste druckgraphische Werk mit dem Titel Fruhling entstand im Jahr 1914 7 Steiners Studium an der Munchener Gewerbeschule wurde 1918 jah abgebrochen da er im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges als Soldat rekrutiert wurde 8 Nach dem Ersten Weltkrieg besuchte Josef Steiner ab dem Wintersemester 1918 die Bayerische Akademie der Bildenden Kunste in Munchen und studierte in der Naturzeichenklasse bei Angelo Jank Er belegte vor allem die Themengebiete Portrat und Aktstudien sowie Landschafts und Tierstudien 9 Dass Josef Steiner schon nach einem Jahr die Munchener Kunstakademie verliess hatte mehrere Grunde Obwohl er eine gute Akademieausbildung genoss fehlte ihm die progressive Ausrichtung nach moderner Kunst Daruber hinaus kamen private Umstande hinzu Steiner lernte wahrend seines Munchener Studiums 1919 die altere Kunststudentin Gertrud Schaefer 1882 1969 kennen Diese war zu dieser Zeit Studienratin fur Kunstunterricht in Berlin und nahm ein Fortbildungsstudium in Munchen wahr In Berlin bestanden ihrerseits gute Kontakte zur Kunstleravantgarde und sie hatte ab 1908 eine langjahrige Freundschaft mit Max Pechstein Aus dem 19 jahrigen Kunststudenten Josef Steiner und der 37 jahrigen Kunstlehrerin wurde ein Paar und im Fruhjahr 1920 erfolgte Steiners Umzug nach Berlin Im Juli 1921 heirateten die beiden in Berlin Schoneberg 10 Berliner Fruhzeit Bearbeiten nbsp Josef Steiner Schnitter und badende Frauen am See grosses Aquarell monogrammiert um 1921 23 Josef Steiner und seine Ehefrau Gertrud Schaefer wohnten in der Eisenacher Strasse 64 in Berlin Schoneberg Steiner besuchte die Akademische Hochschule fur die Bildenden Kunste in Berlin Charlottenburg Dort studierte er bei Hans Meid der eine Radierklasse leitete und dabei vorwiegend den Impressionismus in der Druckgraphik vertrat Anscheinend fuhlte sich Josef Steiner auch bei diesem Impressionisten stilistisch nicht beheimatet und wechselte bereits am 18 November 1920 also zum Wintersemester 1920 21 zu Karl Hofer Steiner erkannte im Expressionismus seinen zukunftigen Stil und in seinem Akademieprofessor Hofer den massgebenden Lehrer seines Lebens Dieser pragte den jungen Josef Steiner wie kein anderer und zwar stilistisch in der Art des Expressionismus und des expressiven Realismus sowie bezuglich der Motivwahl Das folgende Kunstschaffen von Josef Steiner ist von diesem Hofer Duktus gekennzeichnet Mit dem Akademiestudium bei Hofer fand Steiner den Ursprung seines stilistischen Tuns und Seins den Expressionismus Steiner wurde vier Jahre spater Meisterschuler von Hofer 11 Dem Neuberliner kam der Expressionismus in geballter uberwaltigender Form entgegen Gertrud Steiner Schaefers Freundschaft mit Max Pechstein dem grossen Meister des deutschen Expressionismus ging auch auf Josef Steiner uber und er verehrte diese Kunstlerpersonlichkeit der Berliner Moderne ebenso In kurzester Zeit begriff er diese moderne revolutionare Kunstrichtung und setzte den Expressionismus bereits im zweiten Jahr seiner Berliner Akademiezeit um 12 Berliner Hochblutezeit Bearbeiten nbsp Josef Steiner Liebe Originaltitel grosse Tuschezeichnung signiert um 1933 Im Gegensatz zu vielen anderen Themen gestaltete Josef Steiner das Sujet Natur zumeist nicht nach den stilistischen Prinzipien des Expressionismus Er blieb bewusst der alten Tradition verhaftet indem er vorwiegend impressionistisch zeichnete und radierte Seine Radierungen sind gepragt durch aussergewohnliche Feinheit und Prazision Vor allem die grossformatigen Druckgrafiken zeugen von seiner meisterlichen Radierkunst Grafiken Steiners fanden Anerkennung und erhielten positive Ausstellungs Rezensionen 13 Josef Steiner der ab 1923 Mitglied der Berliner Secession war nahm von 1928 bis 1931 an deren grossen Kunstausstellungen und der Juryfreien mit bemerkenswertem Erfolg teil Der junge Josef Steiner stellte mit den besten Kunstlern der Zeit um 1930 aus wie z B Willi Baumeister Max Beckmann Otto Dix Max Ernst George Grosz Karl Hofer Karl Hubbuch Alexej von Jawlensky Wassily Kandinsky Paul Klee Rudolf Levy Frans Masareel Max Pechstein Oskar Schlemmer Rudolf Schlichter Karl Schmidt Rottluff und Lesser Ury Er avancierte zu einem anerkannten und erfolgreichen Kunstmaler und Graphiker 14 Eine umfangreiche Liste von Kunstausstellungen mit Beteiligung von Josef Steiner unterstreicht seine damalige Wertschatzung z B die Grosse Berliner Kunstausstellung im Schloss Bellevue von 1930 wo er u a mit Max Slevogt und erneut mit Alexej von Jawlensky seine Werke exponierte Wahrend von Jawlensky sein Werk Warmes Licht prasentierte und Max Slevogt Die Pfalzer Freunde darbot stellte Josef Steiner sein Gemalde Das einsame Haus aus 14 Mit steigendem Bekanntheitsgrad nannte sich der Kunstler Josef Steiner Sendling 15 Er hatte ab 1928 auch in Hamburg beachtliche Erfolge als er im Hamburger Kunstverein und Graphischen Kabinett Maria Kunde von 1928 bis 1937 bei vielen Ausstellungen erfolgreich war und lobende Rezensionen erhielt 15 1924 bekamen Gertrud und Josef Steiner eine Tochter namens Gabriele 16 In der Zeit der kunstlerischen Hochblute um 1926 bis 1936 war die Welt der Steiners in Berlin noch heil und von Erfolg gekront Neben ideeller Wertschatzungen verdiente er mit seinen Werken gutes Geld Seine langjahrige Mitgliedschaft in der Berliner Secession sein fundiertes Akademiestudium als Hofer Meisterschuler seine erfolgreichen Teilnahmen an grossen Berliner Secessionsausstellungen seine guten Ausstellungskritiken und der steigende Bekanntheitsgrad durch Publikationen in Kunstmagazinen und grossen Tageszeitungen all dies realisierte auch der Prasident und Ehrenprasident der Berliner Secession und Berliner Kunstakademie Professor Max Liebermann Dieser bedeutende Vertreter des deutschen Impressionismus und Mitgestalter der Berliner Kunstpolitik protegierte Josef Steiner von 1930 bis kurz vor 1933 Aufgrund der Wertschatzung von Philipp Franck und durch Empfehlungen von Geheimrat Ludwig Pallat konnte Josef Steiner ab 1926 viele Jahre als Zeichenlehrer am Friedenauer Gymnasium an der Fichte Realschule an dem Stadtischen Lyzeum Fontane Schule und am Werner Siemens Realgymnasium zeitweise unterrichten 17 Nach Steiners Berliner Akademiestudium ist noch eine deutliche Steigerung seiner Portratqualitaten festzustellen Steiners kunstlerische Stilpalette hatte sich stark erweitert Ausser dem in Munchen geformten Spatimpressionismus kam neben dem vorrangigen Expressionismus nunmehr der Stil der Neuen Sachlichkeit hinzu 18 Im graphischen Werk von Josef Steiner stellt das Tier Sujet eine wichtige Komponente dar und gilt als ein wesentlicher Bestandteil seines kunstlerischen Erfolgs in der Berliner Hochblutezeit Viele zeitgenossische Rezensionen lobten Steiner als hervorragenden Tiermaler und vor allem als begnadeten Graphiker in der Darstellung des Federviehs 19 Unter Berucksichtigung des um 1930 aufkommenden Nationalsozialismus und ab 1933 existierenden NS Regimes gewinnen Steiners Kassandra Motive besondere Bedeutung Er erkannte den unheilvollen Zeitgeist mit dem politisch immer starker werdenden Nationalsozialismus Der schon seit jeher liberal eingestellte Kunstler kritisierte mit Symbolik und Allegorie die einsetzende Repression und alles beherrschende Diktatur unter Adolf Hitler und setzte sich damit grosser Gefahr aus 20 Josef Steiner lernte um 1927 eine Frau kennen die das unbekannte Berliner Aktmodell seiner kunstlerischen Hochblute wurde Diese dunkelhaarige mollige Frau war damals etwa 30 Jahre alt Obwohl diese Dame immer wieder zwar mit expressionistischen oder kubistischen Stilmitteln abstrahiert im Akt Werk von Josef Steiner vorkommt und fast ein Jahrzehnt das diesbezugliche Hauptmotiv bildet blieb deren Gesicht und Identitat bislang unbekannt Josef Steiner hutete dieses Geheimnis bis in den Tod Die frivolen Motive bestuckten viele Kunstausstellungen mit grossem Verkaufserfolg Doch solche provokanten unmoralischen Aktmotive passten nicht in das nationalsozialistische Kunstverstandnis und wurden zusammen mit anderen schwerwiegenden Konstellationen zum Verhangnis des Kunstlers 21 Auch heute zahlen diese lustvollen und zugleich gesellschaftsreflektierenden Aktszenen zu den kostbarsten Bildern von Josef Steiner und nehmen einen hohen Stellenwert in seinem Werk ein Das unbekannte Berliner Aktmodell war auch des Kunstlers Muse und heimliche Geliebte 22 Es folgte die Scheidung von Ehefrau Gertrud am 2 August 1935 Josef Steiner nahm sich eine Wohnung samt Atelier in der Schoneberger Strasse 25 am Schoneberger Ufer gelegen 23 Im Jahr 1936 erreichte der Bekanntheitsgrad des Kunstlernamens Josef Steiner Sendling in Berlin und im Norden Deutschlands trotz Scheidung seinen Hohepunkt Ungeachtet der mittlerweile bei nationalsozialistischen Kritikern in Verruf geratenen Aktgenres von Josef Steiner war dieser allerdings auch seit geraumer Zeit fur seine Natur Graphiken bekannt 1936 engagierte die Berliner Tageszeitung Berliner Tageblatt Josef Steiner zwecks Illustration der Sonderbeilage Haus Hof und Garten Im Rahmen dieser Zeitungs Publikationen lieferte Steiner viele Zeichnungen von heimischen und exotischen Pflanzen 24 Die Auflagenhohe betrug 100 000 Zeitungsexemplare 25 Berliner Spatzeit Entartung Bearbeiten Nach anfangs verhaltenen Problemen mit dem fruhen NS Regime hinsichtlich offentlicher Rezensionswarnungen und bosartiger Kritiken in Bezug auf Josef Steiners kunstlerischer Nahe zu Georges Braque und Pablo Picasso wurde es fur Steiner von Jahr zu Jahr immer gefahrlicher expressionistische und kubistische Kunst zu schaffen Gleiches gilt fur die Thematik Akt denn erotisch provokante Sujets standen nicht im Einklang mit dem nationalsozialistischen Verstandnis von deutscher Kunst Steiner war seit 1936 mit dem nationalsozialistischen Rundumschlag gegen die Moderne Kunst und spatestens mit dem Erlass vom 30 Juni 1937 der vorgab deutsche Verfallkunst auszuwahlen und sicherzustellen kunstlerisch vogelfrei Er als Entarteter hatte bei Missachtung Ausstellungsverbot und schwere Strafen zu erwarten 26 Josef Steiner wurde wegen Hochverrats verhaftet und vom 30 Juli 1937 bis 7 August 1937 als politischer Gefangener im Politischen Gefangnis Berlin am Alexanderplatz inhaftiert seine Existenz beschlagnahmt oder vernichtet 27 Es folgte die Verlegung am 7 August 1937 in das Hinrichtungsgefangnis Berlin Plotzensee 28 Nach uber achtmonatiger NS Gefangenschaft erlangte Josef Steiner am 7 April 1938 wieder seine Freiheit Dass er uberhaupt freikam nicht hingerichtet bzw sein Urteil entschieden abgemildert wurde hatte er in erster Linie seinem Freund Andre Francois Poncet dem franzosischen Botschafter in Berlin zu verdanken der bei Hitler und Goebbels eine Demarche einbrachte Nach acht Monaten in Plotzensee war Josef Steiner dennoch ein gebrochener Mann Der sensible Kunstler wurde zu einem geschundenen Opfer des willkurlichen NS Regimes denn seine Gefangenschaft bestand aus einem Spektrum von korperlichen und seelischen Misshandlungen bis hin zu Todesangsten und elementaren Entbehrungen sowie bleibenden Gesundheitsschaden 29 Am 16 Januar 1939 erfolgte das offizielle Entartungs Urteil der Reichskammer der bildenden Kunste gegen Josef Steiner 30 Zweite Munchener Zeit Bearbeiten Im September 1939 wurde Josef Steiner erneut als Soldat fur den Zweiten Weltkrieg eingezogen Anfang 1941 erlitt er einen Streifschuss am Kopf und war acht Stunden bewusstlos Daraufhin kam der verwundete Pionier in ein Lazarett wo der Verlust eines Schadelknochens am rechten Scheitelbein und andauernde Schwerhorigkeit diagnostiziert wurden Im Laufe des Jahres 1941 erfolgte aufgrund der Kriegsverwundung mit Folgeschaden die Entlassung aus der Wehrmacht Ungeachtet dessen wurde Steiner 1943 erneut in den Kriegsdienst eingezogen und musste zweimal zur Flak Aus gesundheitlichen Grunden wurde er beim Luftgaukommando Munchen im Mai 1944 als vollig untauglich entlassen 31 Josef Steiner uberzeugte Joseph Goebbels durch das Kinderkopfchen bzw das Portrat der Holde Goebbels 32 33 eine handsignierte Radierung die er dem Reichsminister zusandte mit seiner Kunst 34 Er erhielt am 29 Marz 1940 ein personliches Dankesschreiben von Goebbels und wurde ab dem 1 April 1942 wieder in der Reichskammer der bildenden Kunste in Munchen zugelassen 35 Josef Steiner war nie NSDAP Mitglied oder einer nationalsozialistischen Organisation zugehorig Er hielt Zeit seines Lebens ungeachtet aller politischen Widrigkeiten und Zwange an seiner liberalen Gesinnung fest 36 37 Steiner lebte ab 1940 die meiste Zeit fast mittellos Dem einst in Berlin so erfolgreichen Kunstmaler und Graphiker ging es nach der NS Verfolgung und dem zweifachen Verlust seines Hab und Guts Berliner Gestapo Plunderung und Munchner Bombennachte so schlecht dass er sich uber Jahre hinweg in Kellern eine Behausung suchen musste 38 Daneben erfuhr Josef Steiner im Jahr 1941 auch privates Gluck Er lernte eine ausgesprochen schone Frau kennen die seiner Idealvorstellung entsprach sie wurde zu Josef Steiners neuem Hauptmodell 39 Zeit nach 1945 Bearbeiten nbsp Die Weisse DameNur sieben Monate nach der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reichs am 8 Mai 1945 wurde Josef Steiner Mitglied im Berufsverband Bildender Kunstler Munchen e V Aus dem Jahr 1946 existieren ein Mitgliedsausweis der Kulturliga Munchen sowie eine Mitgliedsbescheinigung des Kunstlers im Berufsverband der Berufsjournalisten in Bayern Die US amerikanische Besatzungsmacht in Munchen erteilte ihm am 31 Mai 1946 die Licence die Genehmigung zur Berufsausubung als Kunstmaler und Graphiker 36 Ab dem Jahr 1960 wohnte Josef Steiner in der burgerlichen Wohnung in der Georgenstrasse 59 1 bis zu seinem Lebensende 36 Nicht nur zu seiner Berliner Hochblutezeit sondern auch in seiner zweiten Munchener Zeit nach 1945 kam Josef Steiner mit namhaften Kunstlerkollegen bei Ausstellungen in Kontakt denn viele dieser richtungsweisenden Kunstmaler und Graphiker waren im Haus der Kunst vertreten Neben diesen und anderen Munchener Kunstausstellungen nahm Steiner auch ausserhalb seiner Heimatstadt an zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und spater auch im Ausland teil z B in Paris London New York und Ibiza Ausserdem erfolgten ab 1960 Studienreisen nach Osterreich Frankreich Italien und in die Schweiz 40 Ab 1950 besann sich Josef Steiner wieder auf den Kubismus und erstellte etliche beachtliche Arbeiten Gleichzeitig widmete er sich erneut dem Expressionismus dessen Ausdrucksweise er sukzessive intensivierte 41 Ab 1955 beschaftigte sich Josef Steiner erstmals intensiv mit der modernen Prainformellen Kunst und Informellen Kunst Damit brach fur ihn eine neue Zeit an ein kunstlerisches Comeback Seine informellen Gemalde erfuhren u a besondere Beachtung im Haus der Kunst in Munchen und der Erfolg stellte sich allmahlich wieder ein 42 Auch der unverkennbare mit eigener Stilnote versehene Postexpressionismus Josef Steiners war gepragt von Ausdrucksstarke 1964 erfolgte die Prasentation in einer grossen Josef Steiner Kunstausstellung in Munchen unter der Regie von Wolfgang Gurlitt Der alternde Maler war mit der Kreativitat seines radikalen Postexpressionismus um 1960 1965 der erst um 1980 aufkommenden Stilrichtung Neue Wilde weit voraus 43 Besonders in der Zeit von 1955 bis 1970 schuf der Kunstler auch moderne Landschaften und unbandige Frauen und Madchenportraits in seinem unverkennbaren spatexpressionistischen Stil die zu seinem Markenzeichen des Spatwerkes wurden 44 Josef Steiners Gesuche hinsichtlich eines Lehramts scheiterten ebenso wie seine uber 25 Jahre andauernden Gerichtsprozesse fur Wiedergutmachung Unter dem Aspekt seines erlittenen Leids seiner Freiheits und Existenzberaubung sowie der Beschlagnahmung seines Berliner Lebenswerkes und Hausstandes blieb ihm jegliche juristische Gerechtigkeit verwehrt 40 Jahre nach seinem Tod zahlt dieser Kunstler zur entarteten und vergessenen Generation 37 Ausstellungen Auswahl BearbeitenEinzelausstellungen Bearbeiten 1929 Kunstsalon Maria Kunde Hamburg 1930 Galerie Amsler amp Ruthardt Berlin 1934 Das Graphisches Kabinett Maria Kunde Hamburg 1935 Hamburger Kunstverein Hamburg 1937 Kunstsalon Maria Kunde Hamburg 1954 Galerie Gurlitt Munchen 1956 Galerie Becker Bad Kreuznach 1964 Galerie Wolfgang Gurlitt Munchen 1966 Krauss Maffei Verwaltungsgebaude Munchen 1972 Wasserburg am InnEinzelausstellungen posthum Bearbeiten 1981 Staatliches Kurhaus Bad Schwalbach 1982 Wehener Schloss Heimatmuseum Taunusstein 2003 Galerie Beck Homburg Saar 2005 Haus der Saarlandischen Unternehmensverbande Saarbrucken 2016 50 Jahre Malerei Von der Berliner Secession bis zum Informel Galerie Mutter Fourage BerlinAusstellungsbeteiligungen Bearbeiten 1926 Galerie Amsler amp Ruthardt Berlin 1927 Galerie Hinrichsen im Kunstlerhaus Berlin 1928 Berliner Secession Sommerausstellung 1928 Berliner Juryfreie Ausstellung Berlin 1929 Berliner Secession Sommerausstellung 1929 Berliner Secession Herbstausstellung 1929 Juryfreie Kunstschau im Landes Ausstellungsgebaude Berlin 1930 Berliner Secession Fruhjahrsausstellung 1930 Berliner Secession Herbstausstellung 1930 Ausstellung junger Kunstler Ausrichter Das Kunstblatt im Reckendorfhaus Berlin hier war Josef Steiner gleichzeitig mit Hermann Poll und Hilde Leest Mitglied der Jury 45 1930 Grosse Berliner Kunstausstellung im Schloss Bellevue Kartell der Vereinigten Verbande Bildender Kunstler Berlin e V Berlin 1930 Ausstellung des Kunstvereins Berlin 1930 Kunstmesse des Juryfreien Weihnachtsausstellung Berlin 1931 Berliner Secession Grosse Kunstausstellung Berlin 1931 Grosse Berliner Kunstausstellung im Schloss Bellevue Kartell der Vereinigten Verbande Bildender Kunstler Berlin e V Berlin 1931 Kunstausstellung Josef Steiner u a Kunstsalon Maria Kunde Hamburg 1932 Kunstausstellung des Vereins Berliner Kunstler im Kunstlerhaus Berlin 1932 Allgemeine Unabhangige Ausstellung im Haus der Juryfreien Berlin 1933 Grosse Berliner Kunstausstellung Berlin 1934 Kunstausstellung Josef Steiner u a Kunstsalon Maria Kunde Hamburg 1936 Kunstausstellung Josef Steiner u a Hamburger Kunstverein Hamburg 1938 Kunstausstellung Das Kunstblatt Berlin 1941 Grosse Deutsche Kunstausstellung im Haus der Kunst Munchen 1942 Grosse Deutsche Kunstausstellung im Haus der Kunst Munchen 1943 Ausstellung Gaste des Vereins Berliner Kunstler Tiergartenstrasse Berlin 1944 Kunstausstellung Das Schiff Kunstverein Flensburg 1946 Kunstausstellung Gruppe Bildende Kunst Munchen 1947 Kunstausstellung Kunstlergilde Landsberg Lech und Ammersee 1947 Kunstausstellung Kunstlerverband Neue Gruppe Munchen 1947 Kunstausstellung Kunsthandlung Curt Naubert Langensalza 1948 Kunstausstellung Kunstlerverband Neue Gruppe Munchen 1948 Ausstellung des Schutzverbandes Bildender Kunstler Stadt Galerie Munchen 1948 Kunstausstellung Berufsverband Bildender Kunstler Munchen 1949 Kunstausstellung Ehrenburg Coburg 1952 1977 Grosse Kunstausstellung Munchen Neue Munchner Kunstlergenossenschaft im Haus der Kunst 1954 Grosse Dusseldorfer Kunstausstellung 1954 Galerie Gurlitt Munchen 1954 3 Alpine Kunstausstellung 1962 Ausstellung der Gesellschaft der Freunde junger Kunst Kunstverein Baden Baden 1962 Ausstellung Die Welt der Gegenwart ein Spiegel unserer Zeit Kunsthalle Wuppertal 1962 Kunstausstellung der Stadt Fulda im Stadtschloss Fulda 1964 Kunstausstellung im Museo de Arte Contemporaneo Ibiza 1967 Kunstausstellung Brunnenhalle Bad DurkheimAusstellungsbeteiligungen posthum Bearbeiten 1979 Heuson Museum Budingen 2018 Kunstausstellung Expressiver Realismus Verfemte Kunst im 20 Jahrhundert Galerie Kunst am Gendarmenmarkt Berlin 2019 Johannes Niemeyer Josef Steiner Wege in die Abstraktion Gemalde Pastelle Zeichnungen Galerie Mutter Fourage BerlinLiteratur BearbeitenAnna Sophie Laug Jos Steiner 1899 1977 50 Jahre Malerei von der Berliner Secession bis zum Informel Galerie Mutter Fourage Berlin 2016 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk Ein Kunstler der entarteten und vergessenen Generation Kunst Verlag Haaff Leopoldshaven 2019 ISBN 978 3 938701 07 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Steiner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Josef Steiner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Josef Steiner deutsch 1899 1977 bei artnet Kurzbeschreibung der Monographie uber Leben und graphisches Werk von Josef Steiner Kunst Verlag HaffEinzelnachweise Bearbeiten Steiner Josef In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 354 Steiner Josef In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 31 Siemering Stephens E A Seemann Leipzig 1937 S 558 biblos pk edu pl Dresslers Kunsthandbuch Zweiter Band Das Buch der lebenden deutschen Kunstler Altertumsforscher Kunstgelehrten und Kunstschriftsteller Bildende Kunst Verlag Karl Curtius Berlin 1930 S 979 Kinderbildnis Die Grossen Deutsche Kunstausstellungen 1937 1944 45 Abgerufen am 8 Marz 2023 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 8 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 10 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 11 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 14 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 15 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 20 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 24 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 28 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 34 a b Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 38 a b Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 39 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 40 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 41 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 42 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 50 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 60 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 65 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 68 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 77 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 78 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 82 Abb 237a 237b Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 83 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 78 88 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 88 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 90 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 96 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 98 Exponat auf der Grossen Deutschen Kunstausstellung 1941 im Haus der Deutschen Kunst zu Munchen Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 106 Abb 267 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 103 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 107 a b c Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 112 a b Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 114 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 108 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 110 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 115 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 118 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 123 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 144 Rainer Haaff Josef Steiner Leben und graphisches Werk S 129 Ausstellungen In Die Form Zeitschrift fur gestaltende Arbeit 5 Jahrgang Heft 21 22 15 November 1930 S zzzn uni heidelberg de Beilage Mitteilungen des Deutschen Werkbundes Normdaten Person GND 107784039X lobid OGND AKS VIAF 164144782965235230553 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steiner JosefALTERNATIVNAMEN Steiner Sendling JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GraphikerGEBURTSDATUM 17 September 1899GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 16 September 1977STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Steiner Maler amp oldid 232187903