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Als Neue Wilde oder Neue Heftige wurden eine Reihe von bildenden Kunstlern bezeichnet die in den fruhen 1980er Jahren mit einer subjektiven unbekummerten und lebensbejahenden Malerei in Deutschland und Osterreich an die Offentlichkeit traten Den Namen erhielten sie in Anlehnung an die franzosischen Fauves die zu Beginn des 20 Jahrhunderts in Paris fur Aufregung sorgten Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsherkunft 2 Stilistische Kennzeichen 3 Ursprunge 4 Vertreter der Neuen Wilden 5 Ausstellungen Auswahl 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Film 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBegriffsherkunft BearbeitenDie Stilrichtung hat ihren Ursprung Anfang der 1980er in der italienischen Transavantgarde Transavanguardia spater auch als Arte Cifra bezeichnet und etablierte sich nahezu zeitgleich in Europa und in den USA In Frankreich wurde sie als Figuration Libre und in den englischsprachigen Landern als New Image Painting Bad Painting oder Wild Style definiert In Deutschland und Osterreich fand sich zunachst der Terminus Neoexpressionismus spater war von Heftiger oder Wilder Malerei die Rede Der medienwirksamste und schliesslich gelaufigste Begriff Neue Wilde wurde erstmals von dem Expressionismusexperten Kunsthistoriker und Aachener Museumsdirektor Wolfgang Becker fur eine Ausstellung der Neuen Galerie Sammlung Ludwig in Aachen 1980 Les Nouveaux Fauves Die neuen Wilden und ihren Katalog verwendet die neu erworbene Werke der Sammlung Peter Ludwig aus Deutschland Frankreich und den USA zusammenfasst Baselitz Lupertz Penck Viallat Schnabel Pattern Painting In der Ruckschau Die Erfindung der Neuen Wilden des Ludwig Forums 2018 wird der Stilbegriff ausschliesslich fur die jungeren deutschen Maler in Berlin Dusseldorf Koln und Hamburg und ihr kulturelles Umfeld verwendet Stilistische Kennzeichen BearbeitenHauptmerkmale der Kunstrichtung sind grossformatige Bilder mit betonter Malweise und gezielter Formlosigkeit schwungvollem und heftigem Pinselstrich kraftiger Farbigkeit und Farbwucht Es entstehen expressiv abstrakte sinnlich gegenstandliche neon grelle mit Graffiti Elementen durchsetzte Bilder Die Bilder entspringen den individuellen Empfindungen ihrer Protagonisten und ihrem Selbstdarstellungsbedurfnis Elementaren Themen z B Angst und Sexualitat begegnen sie stilistisch spontan und obsessiv Ursprunge BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Kunstrichtung entstand als Reaktion und in Opposition gegen die Avantgarde der Minimal Art und Concept Art die mit ihrer intellektuellen reduzierten Formensprache und einer oftmals wissenschaftlichen Methodik den damaligen Kunstbetrieb dominierten Die multimediale Kunstszene und mit ihr der erweiterte Kunstbegriff machten aus der Malerei tendenziell eine Randerscheinung Ausgangspunkt fur die jungen Kunstler war die Absicht die kargen kopflastigen Stile welche ihrer Wahrnehmung nach die 1970er Jahre beherrschten vollig uber Bord zu werfen und unbekummert durch einen Uberfluss an Bildlichkeit Erzahlung Materialien Farben und freistromenden Raumen zu ersetzen der mehr nach Kindergarten als nach asthetischem Laboratorium schmeckt 1 Sie wollten sich durch ihre Kunst und mit ihrer Kunst von den repressiven Zwangen des Intellekts der Kunst der vergangenen Dekade befreien Ihre Werke sind ein Kommentar auf die genormten Wertmassstabe burgerlicher Vorstellungen Sie revoltierten in ihren oft dunkeltonigen Bildern gegen die wohlstandsbedingte Apathie der 1980er Jahre In der Tradition von Dada und Fluxus arbeitete man an der Demontage des traditionellen Kunstbegriffs Vertreter der Neuen Wilden BearbeitenIm Katalog 1980 Nicolas Africano Laurie Anderson Georg Baselitz Louis Cane Brad Davis Donna Dennis Frank Faulkner Adolf Frohner Tina Girouard Horst Glasker Simon Hantai Jorg Immendorff Hannes Jahn Valerie Jaudon Neil Jenney Anselm Kiefer Christopher Knowles Joyce Kozloff Robert Kushner Thomas Lanigan Schmidt Markus Lupertz Kim MacConnel A R Penck Susan Rothenberg Peter Saari Miriam Schapiro Kendall Shaw Med Smyth Claude Viallat William Wegman Robert Zakanitch Joe Zucker Berlin Bernd Koberling Luciano Castelli Rainer Fetting Helmut Middendorf Salome Bernd Zimmer Elvira Bach Peter Schlangenbader Anne Jud Berthold Schepers G L Gabriel Thieler Rolf von Bergmann Peter Robert Keil Dresden A R Penck Dusseldorf Moritz Reichelt Albert Oehlen Markus Oehlen Martin Kippenberger Werner Buttner Horst Glasker Hartmut Ritzerfeld Franz Bernd Becker Bernhard MartinHamburg Werner Buttner Martin Kippenberger Gustav Kluge Albert Oehlen Bettina Semmer 2 3 Koln Hans Peter Adamski Peter Bommels Walter Dahn Jiri Georg Dokoupil Leiko Ikemura Gerard Kever Dieter Horky Gerhard Naschberger Stefan Szczesny Volker Tannert Suddeutschland Franz Hitzler Siegfried Kaden Peter Vogt Troels Worsel Peter Angermann Osterreich Siegfried Anzinger Erwin Bohatsch Herbert Brandl Gunter Damisch Josef Danner Alois Mosbacher Thomas Reinhold Hubert Scheibl Hubert Schmalix Schweiz Martin Disler Aleks Weber Tarcisi Cadalbert Polen Andrzej Cisowski Urszula Danielewska WieteckaAusstellungen Auswahl BearbeitenLes Nouveaux Fauves Die Neuen Wilden Aachen 1980 Rundschau Deutschland herausgegeben und organisiert von Stefan Szczesny und Troels Worsel Munchen und Koln 1981 Das Bilderbuch Edition Pfefferle Munchen 1981 heute Galerie Karl Pfefferle Zeitgeist Berlin 1982 Obsessive Malerei Ein Ruckblick auf die Neuen Wilden Karlsruhe 2003 04 Geniale Dilletanten 2015 Haus der Kunst Munchen 4 Die 80er Figurative Malerei in der BRD Stadel Museum 2015 5 6 Die Erfindung der Neuen Wilden Malerei und Subkultur um 1980 Ludwig Forum Aachen 2018 19 7 Siehe auch BearbeitenJunge WildeLiteratur BearbeitenFlorian Steininger Neue Wilde Eine Entwicklung A Progression Edition Sammlung Essl 2004 ISBN 3 902001135 Gotz Adriani Obsessive Malerei Ein Ruckblick auf die Neuen Wilden Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2003 ISBN 3 7757 9179 5 Heinrich Klotz Die neuen Wilden in Berlin Klett Cotta Verlag Stuttgart 1984 ISBN 3 608 76159 4 Onlineversion des Ausstellungskatalogs Rundschau Deutschland Benjamin Dodenhoff Ramona Heinlein Hrsg Die Erfindung der Neuen Wilden Malerei und Subkultur um 1980 Verlag der Buchhandlung Walther Konig Koln 2019 ISBN 978 3960985709 Donald Kuspit Szczesny Neue Wilden works from the 80s Szczesny Factory amp Publishing GmbH Berlin Berlin ISBN 978 3 9813406 8 6 Stefan Szczesny Maler uber Malerei DuMont Verlag Koln 1989 ISBN 9783770123308 Martin Engler Die 80er Figurative Malerei in der BRD Hatje Cantz Verlag Berlin ISBN 978 3 7757 3928 3Film BearbeitenMartin Kippenberger und Co Ein Dokument Dokumentarfilm von Jacqueline Kaess Farquet uber die Neuen Wilden Martin Kippenberger Albert Oehlen Markus Oehlen Georg Herold Werner Buttner Hans Peter Adamski Peter Bommels Jiri Georg Dokoupil Volker Tannert Weblinks BearbeitenKunstlexikon von P W HartmannEinzelnachweise Bearbeiten Robert Rosenblum Gedanken zu den Quellen des Zeitgeistes In Zeitgeist Internationale Kunstausstellung Berlin 1982 Martin Gropius Bau Berlin 1981 S 11 Bettina Semmer Abgerufen am 27 Februar 2023 Die Erfindung der Neuen Wilden Ludwig Forum Abgerufen am 28 Februar 2023 Roderich Fabian Geniale Dilletanten Ausstellung im Haus der Kunst Memento vom 19 Oktober 2015 im Internet Archive Bayern2 vom 26 Juni 2015 deutschlandfunkkultur de Die Neuen Wilden im Stadel Museum Malerische Ekstase Abgerufen am 27 Februar 2023 Die 80er Figurative Malerei in der BRD Abgerufen am 27 Februar 2023 Ausstellungsinformation Ludwig Forum Abgerufen am 18 September 2018 nbsp Dieser Artikel kann aus urheberrechtlichen Grunden nicht hinreichend bebildert werden Zurzeit sind keine oder nur einzelne passende Abbildungen verfugbar die zur freien Weiternutzung ausreichend lizenziert sind Siehe dazu auch die FAQ zu Bildern und Bildrechte 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