www.wikidata.de-de.nina.az
Josef Redtenbacher 27 Marz 1856 in Kirchdorf an der Krems 18 Juli 1926 in Linz war ein osterreichischer Entomologe und Lehrer Er war spezialisiert auf die klassisch als Orthopteren zusammengefassten Ordnungen der Heuschrecken Orthoptera Gespenstschrecken Phasmatodea Fangschrecken Mantodea und Schaben Blattodea sowie auf die nicht den Orthopteren zugeordneten Ohrwurmer Dermaptera insbesondere Osterreich Ungarns und Deutschlands Josef Redtenbacher 1859 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Tatigkeit 3 Dedikationsnamen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRedtenbacher wurde als Sohn des Sensenhandlers Franz Xaver Redtenbacher 1804 1871 und Theresia Redtenbacher geborene Lampl 1823 1883 im wohlhabenden Markt Kirchdorf an der Krems im damaligen Kaisertum Osterreich geboren Er war der Bruder des Sensenhandlers Simon Redtenbacher der Neffe des gleichnamigen Chemikers Josef Redtenbacher und des Entomologen Ludwig Redtenbacher Redtenbacher studierte von 1874 bis 1878 Naturwissenschaften an der Universitat Wien Seine Lehramtsprufung legte er 1879 in den Fachern Naturgeschichte Mathematik und Naturlehre ab und war ab 1880 im Schuldienst in Wien tatig Von 1892 bis 1896 unterrichtete er an der deutschen Realschule in Budweis heute Ceske Budejovice Von 1896 bis 1915 war Redtenbacher Professor am Gymnasium in Wien Wieden Das letzte Jahrzehnt seines Lebens verbrachte er in Linz 1 Wissenschaftliche Tatigkeit BearbeitenBereits ab 1886 war er als Volontar am Naturhistorischen Museum Wien tatig Aus dieser Tatigkeit entstand eine Zusammenarbeit mit den Entomologen Ludwig Ganglbauer Friedrich Moritz Brauer und besonders mit Karl Brunner von Wattenwyl Seit 1889 war er korrespondierendes Mitglied des Museums Francisco Carolinum dem er bereits 1887 den grossten Teil seiner entomologische Sammlung ubergab Die oberosterreichischen Heuschrecken erhielt das Stift Kremsmunster Zu seinen Leistungen als Entomologe zahlt insbesondere die Erstellung einer Monographie der Conocephaliden einer Unterfamilie der Laubheuschrecken Tettigoniidae die Bearbeitung der Orthopteren und Ohrwurmer Osterreich Ungarns und Deutschlands deren Bestimmungstabellen die Grundlage aller spateren Arbeiten uber die hier bearbeiteten Ordnungen Mittel und Sudosteuropas bildeten Ausserdem verfasste er Vol 1 amp 3 gemeinsam mit Brunner von Wattenwyl Vol 2 eine Bearbeitung und vollstandige Ubersicht uber die Gespenstschrecken Von den darin durch Redtenbacher beschriebenen Gespenstschrecken Taxa sind bis heute Stand November 2022 570 Arten 78 Gattungen und einige hohere Taxa gultig Daneben veroffentlichte er einige kleinere Studien uber die Larven der Ameisenjungfern Myrmeleontidae und weiteren Arbeiten uber Heuschrecken von denen er 223 bis heute gultige Arten und 53 Gattungen beschrieb Ausserdem errichtete er gemeinsam mit Brauer und Ganglbauer die fossile Heuschreckengattung Parapleurites und beschrieb deren Typusart sowie die ebenfalls fossile Humbertiella grandis heute Pseudohumbertiella grandis 1 2 3 Dedikationsnamen BearbeitenNach Josef Redtenbacher sind die folgenden Heuschrecken benannt worden Colossopus redtenbacheri Brongniart 1897 Conocephalus redtenbacheri Bolivar 1905 Isophya redtenbacheri Adelung 1907 Neoconocephalus redtenbacheri Karny 1907 Phlugiola redtenbacheri Karny 1907 Salomona redtenbacheri Brongniart 1897 und Xiphidiopsis redtenbacheri Karny 1924 Die nach ihm benannte Gattung Redtenbacheriella Karny 1910 ist 1964 mit der alteren Gattung Pseudosaga Brancsik 1897 synonymisiert worden Daneben sind auch Phoberodema redtenbacheri Brancsik 1897 heute Phricta spinosa und Tabaria redtenbacheri Bolivar 1903 heute Rhammatopoda opilionoides nach Redtenbacher benannte Synonyme Ihre heute gultigen Namen sind von Redtenbacher beschrieben Arten 3 Unter den Gespenstschrecken sind folgende Arten nach Redtenbacher benannt worden Ceroys redtenbacheri Piza 1936 Chlorobistus redtenbacheri Bragg 2001 Phanocloidea redtenbacheri Brock 1998 und Phobaeticus redtenbacheri Dohrn 1910 Ausserdem ist ihm der Name der Unterart Bacillus rossius redtenbacheri Padewieth 1899 gewidmet 2 Schriften BearbeitenUbersicht der Myrmeleoniden Larven Denkschriften Wien mathematisch naturwissenschaftliche Kl 48 1884 Vergleichende Studien uber das Flugelgeader der Insecten Annalen des kaiserlich koniglichen Naturhistorischen Hofmuseums 1 1886 Fossile Insekten aus der Juraformation Ost Sibiriens gemeinsam mit Friedrich Moritz Brauer und Ludwig Ganglbauer Memoires de l Acad Imperiale des Sciences de St Petersbourg Ser 7 36 1889 Monographie der Conocephaliden Verhandlungen der kaiserlich koniglichen zoologischen botanischen Gesellschaft in Wien 41 1891 Uber Wanderheuschrecken Programm der deutschen kaiserlich koniglichen Staats Realschule in Budweis 1893 Die Dermatopteren und Orthopteren Ohrwurmer und Geradflugler von Osterreich Ungarn und Deutschland 1900 Die Insektenfamilie der Phasmiden Vol 1 Phasmidae Areolatae Verlag Wilhelm Engelmann Leipzig 1906 Die Insektenfamilie der Phasmiden Vol 3 Phasmidae Anareolatae Phibalosomini Acrophyllini Necrosciini Verlag Wilhelm Engelmann Leipzig 1908Literatur BearbeitenKrackowizer Anton Redtenbacher Die steirischen und oberosterreichischen Redtenbacher 1900 Botanik und Zool in Osterr in den Jahren 1850 1900 1901 S 10 58 289 291 298 300 311 313 316 349 503 Walter Derksen Ursula Scheiding Gollner Index litteraturae entomologicae Ser 2 3 1968 S 370 Helmuth Zapfe Index Palaeontologicorum Austriae Cat Fossilium Austriae 15 1971 Weblinks BearbeitenProf Josef Redtenbacher In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit Publikationsliste Einzelnachweise Bearbeiten a b Alfred Kaltenbach Redtenbacher Josef In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 9 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1988 ISBN 3 7001 1483 4 S 14 a b Paul D Brock Thies H Buscher amp Edward W Baker Phasmida Species File Online Version 5 0 5 0 abgerufen am 11 November 2022 a b Maria Marta Cigliano Holger Braun David C Eades amp Daniel Otte Orthoptera Species File Version 5 0 5 0 abgerufen am 12 November 2022 Normdaten Person GND 139893911 lobid OGND AKS VIAF 305121696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Redtenbacher JosefKURZBESCHREIBUNG osterreichischer EntomologeGEBURTSDATUM 27 Marz 1856GEBURTSORT Kirchdorf an der KremsSTERBEDATUM 18 Juli 1926STERBEORT Linz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Redtenbacher Entomologe amp oldid 231065749