www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Brancsik 13 Marz 1842 in obeszterce Komitat Trentschin Konigreich Ungarn 18 November 1915 in Trencsen 1 war ein osterreichisch ungarischer Mediziner sowie Botaniker Entomologe und Malakologe Karl Brancsik 1842 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Der Arzt 1 2 Der Naturforscher 1 2 1 Die Insekten Sammlungen 1 2 2 Die Weichtier Sammlungen 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBrancsik war der Sohn eines Rentmeisters Er war zunachst Schuler der Gymnasien in Teschen Osterreichisch Schlesien und Pressburg bevor er im Jahre 1862 am Gymnasium Odenburg die Reifeprufung ablegte Der Arzt Bearbeiten Er studierte anschliessend Medizin an den Universitaten in Wien Prag und Graz 2 im Jahre 1872 wurde er zum Doctor medicinae promoviert Im gleichen Jahr wurde er Gemeindearzt in Beczko im Trentschiner Komitat 1874 Trentschiner Bezirksarzt Spatestens ab 1877 lebte er in Trentschin Er wurde 1879 Komitats Oberphysikus und empfing den Titel eines koniglichen Rates Der Naturforscher Bearbeiten Brancsik wurde schon als Schuler am Gymnasium in Teschen zum Umgang mit naturgeschichtlichen Themen angeregt Sein Lehrer in Naturgeschichte der Entomologe und Botaniker Oskar Zlik unternahm mit seinen Schulern zahlreiche Ausfluge in die nahere Umgebung Brancsik begann dort eifrig Pflanzen zu sammeln was er danach am Lyzeum in Pressburg und am Gymnasium in Odenburg fortfuhrte Wahrend seines Medizinstudiums in Prag lernte er mehrere Kafersammler kennen und begann selbst Kafer zusammenzutragen In Graz konnte er im Jahre 1871 noch wahrend seiner Studienzeit durch seine eifrige Sammelleidenschaft und unter Zuhilfenahme der Sammelergebnisse einiger seiner Sammlerkollegen die Kafer der Steiermark herausgeben Dieses Werk ist ein kommentierter Katalog der Kafer der Steiermark in Osterreich Es beinhaltet rund 3470 Kaferarten und Rassen und ist das bislang einzige Verzeichnis der Kafer dieses Gebietes Zu seinen Interessengebieten zahlten neben Pflanzen und Kafern auch Schnecken und Heuschrecken wie sich auch in seinen Sammlungsexemplaren und seinen Artbeschreibungen deutlich widerspiegelten Brancsik nahm an verschiedenen zoologischen und botanischen Expeditionen teil oft als Organisator in Ungarn auf dem Balkan und auch in Osterreich Inzwischen hatte er von vielen Sammlern namentlich Missionaren im Ausland ein vielfaltiges Insektenmaterial zur Bearbeitung erhalten Durch vielfache Beziehungen stand er im Austausch mit 125 auslandischen Institutionen weshalb er seine Sammlung stetig um Exemplare aus exotischen Landern zum Beispiel Neuguinea Madagaskar Afrika Nordamerika und Australien erweitern konnte Ab dem Jahr 1878 beschaftigte sich Brancsik mit Hemipteren Schnabelkerfe ab 1891 auch mit Orthopteren Heuschrecken Im Jahre 1893 veroffentlichte er einen Bericht uber zahlreiche Hautflugler Arten Hymenoptera aus dem Trentschiner Komitat historischer Verwaltungsbezirk um Trentschin im Konigreich Ungarn heute Trencin in der Slowakei Diese Ausgabe war das Ergebnis von zwei Jahren intensiver Sammlung Allerdings hatte er die Fundorte der einzelnen Exemplare nicht aufgezeichnet was heute jedoch ublich ist Allein die Stechimmen Teile Aculeata sind funf Seiten lang Ein Bericht uber seine Insektensammlungen wurde 1908 im Jahresheft des naturwissenschaftlichen Vereines in Trencsen Jahrgang 29 30 1908 S 1 20 veroffentlicht Brancsik war ab 1909 ordentliches Mitglied der Deutschen Entomologischen Gesellschaft 3 Die Insekten Sammlungen Bearbeiten Brancsiks Heuschrecken Sammlung enthielt uber 1000 Arten darunter 13 neue Gattungen sowie die Typen von 101 neuen Arten die er selbst beschrieben hatte Die Schnabelkerfe Sammlung beinhaltete 2000 Arten darunter 7 neue Arten Den Grossteil des Schnabelkerfe Materials erhielt Ernest Evald Bergroth ein finnischer Amateur Entomologe 4 Spater gelangte Brancsiks Schnabelkerfe Sammlung zusammen mit Bergroths Heuschrecken Sammlung an das Naturwissenschaftliche Museum in Budapest Die Zweiflugler Dipteren und Hautflugler Sammlungen gingen als Schenkung an das Gymnasium in Kalocza Brancsik selbst beschrieb zwei neue Hautflugler Arten Seine Kafersammlung Coleoptera war sehr umfangreich sie umfasste 150 000 Exemplare 5 mit uber 30 000 Arten Ein grosser Teil seiner Kafersammlung Coleoptera der Welt wurde 1955 mit der Sammlung Eduard Knirsch vom Field Museum of Natural History in Chicago erworben wahrend sich die Blattkafer Chrysomelidae die exotischen Bockkafer Cerambycidae und Russelkafer Curculionidae zunachst im Museum Georg Frey in Tutzing befanden bevor Freys gesamte Museumssammlung 1986 an das Naturhistorische Museum in Basel verkauft wurde 6 Er beschrieb 123 Kaferarten neu All diese Arten auch aus den anderen Insekten Ordnungen sind in seinen Berichten der Jahreshefte erwahnt 7 Eine kleinere Sammlung Hautflugler Kafer Schmetterlinge und Wanzen gelangte an das Trencianske Museum Trencin 8 Nur eine kleine Anzahl von Exemplaren wurde im Naturwissenschaftlichen Museum in Budapest gefunden 2 Viele seiner Abhandlungen uber Insekten versah Brancsik mit Bildtafeln die er selbst zeichnete Auch die Reise und Expeditionsberichte weisen haufig seine eigenen Landschafts und Ortsansichten auf 9 Die Weichtier Sammlungen Bearbeiten Neben Insekten sammelte Brancsik vor allem Weichtiere Mollusken Die Malakologie war sein zweites Hauptgebiet und mit vielen Veroffentlichungen erwarb er sich internationales Ansehen Von seinen etwa 100 veroffentlichten Artikeln waren 34 malakologischer Art grossteils wurden Schnecken Gastropoda behandelt 10 Im Jahre 1890 tatigte das Naturhistorische Museum in Wien einen ersten Ankauf von etwa 200 Serien von Schnecken aus Trencsin aus Brancsiks Sammlung 11 Seine reichhaltige Sammlung umfasste 100 000 Mollusken 5 sie kam zum grossten Teil an das Ungarische Nationalmuseum in Budapest Nur ein sehr kleiner Teil wurde vom rumanischen Chris Rivers Region Museum Muzeul Tarii Crisurilor oder Cris Country Museum in Oradea nahe der Grenze zu Ungarn erworben Wahrend der ungarischen Revolution 1956 wurde die umfangreiche Molluskensammlung des Nationalmuseums einschliesslich aller Typusexemplare vollstandig zerstort die dort uber 100 Jahre lang deponiert war Daher konnen nur die Beschreibungen und Zeichnungen verwendet werden um die Identitat von Brancsiks neuer Weichtierarten zu bestimmen 5 Seine Abhandlungen fanden Beachtung in der wissenschaftlichen Literatur 12 Er erforschte die Pflanzenwelt des Trentschiner Komitates und veroffentlichte mehrere Abhandlungen hieruber Seine umfangreiche Sammlung ein Herbarium mit 8000 Arten enthalt zudem etliche Exoten die er von Kollegen im Tausch erhalten hatte Sein Herbarium ging als Schenkung an das von ihm in Trencsen errichtete Museum Im Jahre 1878 wurde auf Brancsiks Anregung der Naturwissenschaftliche Verein des Trentschiner Komitates gegrundet Dessen Veroffentlichung die Jahreshefte des Naturwissenschaftlichen Vereines des Trencsiner Comitates redigierte er bis zu seinem Tode Brancsik grundete 1913 das Museum in Trencsen welches eine eigene Zeitschrift Berichte des Museumsvereines fur das Comitat Trencsen herausgab dessen erstes Heft im Jahre 1914 erschien Neben seinem Interesse an Naturgeschichte beschaftigte er sich auch mit Poesie Malerei und Musik als Komponist Schriften Auswahl BearbeitenDie Kafer der Steiermark Systematisch zusammengestellt Paul Cieslar Graz 1871 PDF 9 43 MB Zwei neue deutsche Kafer In Deutsche Entomologische Zeitschrift Berliner Entomologische Zeitschrift und Deutsche Entomologische Zeitschrift in Vereinigung 18 1874 S 135 136 PDF 501 kB Trencsen megye Hemipterainak felsorolasa deutsch Liste der Hemipteren in der Gespannschaft Trencin In Jahrbuch der Gespanschaft Trencin 1878 Band 1 S 29 33 Die Kafer des Trencsener Komitates Trencsen varmegye tehelyropuinek felsorolasa In Jahresheft des Naturwissenschaftlichen Vereines des Trencsener Comitates 2 Jahrgang 1879 S 1 24 Zoologisch botanische Wanderungen In Jahrbuch der Gespanschaft Trencin 1881 Band 4 S 69 75 Zoologisch botanische Wanderungen Fortsetzung In Jahrbuch der Gespanschaft Trencin 1883 Band 6 S 59 66 Zoologisch botanische Wanderungen Fortsetzung In Jahrbuch der Gespanschaft Trencin 1885 Band 8 S 21 26 Mollusken des Balatonsees Resultate der wissenschaftlichen Erforschung des Balatonsees Band 2 Teil 1 Nr 11 1897 Resultate der Wissenschaftlichen Erforschung des Balatonsees Herausgegeben von der Balatonsee Commission der ungarischen geographischen Gesellschaft Ed Holzel Wien 1897 PDF 11 MB Meine Insektensammlungen 1 c S 60 79 Literatur BearbeitenJeno Pazsiczky Dr Brancsik Karoly 1842 1915 Rovartani Lapok 23 Budapest 1916 S 70 76 Alfred Hetschko Zur Erinnerung an Dr Karl Brancsik In Wiener Entomologische Zeitung Band 49 Heft 1 30 April 1932 S 50 55 Zoologisch Botanische Datenbank Osterreichs ZoBoDat Auf Zobodat at PDF 746 kB abgerufen am 25 August 2021 Enthalt das Verzeichnis der Schriften Brancsiks Zdenek Koleska Seznam biografii cs entomologu 1 Absolon Dlouhy deutsch Liste der tschechoslowakischen Biographien Entomologen 1 Absolon Dlouhy In Zpravy Ceskoslovenske spolecnosti entomologicke deutsch Nachrichten der Tschechoslowakischen Entomologischen Gesellschaft Tschechoslowakische Akademie der Wissenschaften CSAV Prag 1979 S 15 16 tschechisch Laszlo Kiss Egy bogaras doktor Brancsik Karoly 1842 1915 Trencsen varmegye foorvosa deutsch Kaferarzt Karoly Brancsik 1842 1915 Chefarzt des Komitats Trencin In Orvosi Hetilap deutsch Medizinische Wochenzeitung Band 156 Nr 46 2015 S 1875 1877 doi 10 1556 650 2015 HO2533 Auf Core ac uk PDF 106 kB ungarisch abgerufen am 25 August 2021 Attila Haris Hymenoptera research in the Carpathian Basin Hymenoptera aculeata Natura Somogyiensis 29 Rippl Ronai Town Museum Kaposvar 2016 ISSN 1587 1908 Zoologisch Botanische Datenbank Osterreichs ZoBoDat Auf Zobodat at PDF 7 25 MB englisch abgerufen am 25 August 2021 Yves Bousquet Litteratura Coleopterologica 1758 1900 a guide to selected books related to the taxonomy of Coleoptera with publication dates and notes In ZooKeys 583 25 April 2016 doi 10 3897 zookeys 583 7084 Auf ZooKeys pensoft net englisch abgerufen am 25 August 2021 Weblinks BearbeitenPersoneneintrag der Senckenberg Gesellschaft fur Naturforschung Personeneintrag in der Zoologisch Botanischen Datenbank Osterreichs ZoBoDat Personeneintrag auf Conchology be englisch Brancsik Karoly In Magyar Eletrajzi Lexikon Abgerufen am 1 Juli 2023 ungarisch Publikationen von und uber Brancsik in der Zoologisch Botanischen Datenbank Osterreichs ZoBoDat Einzelnachweise Bearbeiten Sterbedatum nach anderer Quelle 15 November siehe Dr Karl Carl Brancsik In Personen Zobodat 2021 Auf Zobodat at abgerufen am 25 August 2021 a b Attila Haris Hymenoptera research in the Carpathian Basin Hymenoptera aculeata Natura Somogyiensis 29 Rippl Ronai Town Museum Kaposvar 2016 ISSN 1587 1908 S 58 59 Zoologisch Botanische Datenbank Osterreichs ZoBoDat Auf Zobodat at PDF 7 25 MB englisch abgerufen am 23 September 2021 Mitgliederliste Ordentliche Mitglieder und Abonnenten In Deutsche Entomologische Zeitschrift Jahrgang 1913 Heft 1 Berlin 1913 S III Auf Archive org PDF 60 2 MB abgerufen am 30 August 2021 Bergroth Ernst Evald 1857 1925 In Gordon Gordh David Headrick A Dictionary of Entomology 2 Auflage CABI Publishing Oxon Cambridge Massachusetts 2001 ISBN 0 85199 291 9 S 111 Auf Google Books abgerufen am 23 September 2021 a b c Leo J van Gemert The five new marine molluscan species of Karl Brancsik 1842 1915 In Miscellanea Malacologica Band 7 Nr 4 23 Dezember 2017 ISSN 1573 9953 S 55 59 Auf Academia edu englisch abgerufen am 25 August 2021 Brancsik Karoly Karl Carl Karel In Yves Bousquet Litteratura Coleopterologica 1758 1900 a guide to selected books related to the taxonomy of Coleoptera with publication dates and notes In ZooKeys 583 25 April 2016 DOI 10 3897 zookeys 583 7084 Auf ZooKeys pensoft net englisch abgerufen am 25 August 2021 Vergleiche hierzu Karl Brancsik Beitrage zur Kenntniss Nossibes und dessen Fauna nach Sendungen und Mittheilungen des Herrn P Frey In Jahresheft des Naturwissenschaftlichen Vereines des Trencsener Comitates 15 16 Jahrgang 1893 S 202 258 PDF 3 45 MB Auf cpb us w2 wpmucdn com abgerufen am 25 August 2021 Brancsik Karoly In Biographies of the Entomologists of the World Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut Auf SDEI Senckenberg de abgerufen am 25 August 2021 Vergleiche hierzu Karl Brancsik Reise an der Kuste Dalmatiens im Jahre 1885 In Jahresheft des Naturwissenschaftlichen Vereines des Trencsiner Komitates 8 Jahrgang 1885 Trencsin 1886 S 45 ff Vergleiche hierzu Author Brancsik In List of all taxa sorted by authors Niedersachsische Staats und Universitatsbibliothek Gottingen Auf AnimalBase Uni Goettingen de abgerufen am 25 August 2021 Anita Eschner Zur Geschichte der Molluskensammlung des Naturhistorischen Museums in Wien In Erna Aescht Hrsg Mollusca Weichtiere Beitrage zur Kulturgeschichte Forschung und Sammlungen aus Osterreich Denisia Band 42 Kataloge des oberosterreichischen Landesmuseums Neue Serie 193 2019 S 567 577 hier S 571 Auf Zobodat at PDF 440 kB abgerufen am 25 August 2021 Vergleiche hierzu Stephan Clessin Die Molluskenfauna Osterreich Ungarns und der Schweiz Bauer amp Raspe Nurnberg 1887 S 796 Auf Google Books abgerufen am 25 August 2021 Normdaten Person GND 140648623 lobid OGND AKS VIAF 52014044 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Brancsik Karl ALTERNATIVNAMEN Brancsik Karel Brancsik Carl Brancik Karl Brancik Karel Brancik Carl KURZBESCHREIBUNG osterreichisch ungarischer Mediziner und Entomologe GEBURTSDATUM 13 Marz 1842 GEBURTSORT obeszterce Komitat Trentschin Konigreich Ungarn STERBEDATUM 18 November 1915 STERBEORT Trencsen Konigreich Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Brancsik amp oldid 244547329