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Josef Klein 23 November 1890 in Koln 14 Dezember 1952 in Bremen war ein deutscher Volkswirt Fussballfunktionar und Politiker der NSDAP Mitglied des Reichstages sowie NSDAP Gauwirtschaftsberater Josef Klein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKlein spielte ab 1900 Fussball beim FC Germania Kalk Sein Studium der Volkswirtschaft Rechtswissenschaften Geschichte und Philosophie nahm er 1911 an der Universitat Freiburg auf und setzte es 1913 in Marburg fort Zu Beginn des Ersten Weltkrieges ruckte Klein zum Infanterie Regiment 167 ein im Dezember 1914 wurde er mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet Nach schwerer Kriegsverletzung absolvierte er 1916 ein Praktikum bei der Handwerkskammer in Koln und arbeitete 1917 bei der Kriegsamtsstelle des VIII Armeekorps in Koblenz Seine durch den Kriegsbeginn unterbrochene Promotion zum Thema Schlichtungsausschuss und Schlichtungsstelle Eine Darstellung der Voraussetzungen des Wesens und der Wirkung des gesetzlichen Einigungsverfahrens bei Arbeitsstreitigkeiten nach dem Hilfsdienstgesetz schloss Klein 1918 in Marburg ab Nach einer Tatigkeit als Geschaftsfuhrer des Landesarbeits und Berufsamts Dusseldorf wechselte Klein zum 1 Januar 1921 als Sozialsekretar zu den spateren I G Farben Werken in Dormagen und Uerdingen Wahrend der Besetzung des Rheinlandes wurde Klein von franzosischen Behorden im Juli 1921 mit Geld und Gefangnisstrafen belegt 1923 trat Klein dem Stahlhelm Bund der Frontsoldaten bei Im Vorjahr hatte er den Vorsitz des Stadtverbandes fur Leibesubungen in Uerdingen ubernommen Weiterhin war Klein Mitglied des Arbeitsausschusses im Bezirksausschuss fur Jugendpflege des Regierungsbezirkes Dusseldorf und des Landesjugendamtes der Rheinprovinz Als Funktionar des Westdeutschen Spielverbands WSV verfasste Klein viele Artikel in Zeitungen und Zeitschriften in denen er besonders den Bezug des Fussballs mit dessen nationalen Wurzeln herausstellte teilweise mit rassistischen Zugen In Berichten uber Landerspiele betitelte Klein zum Beispiel gegnerische Spieler als Fallensteller und Urwaldjager und sah den Ausgang der Partien nicht nur sportlich sondern auch im Hinblick auf die Ehre der deutschen Nation 1 Im April 1930 trat Klein in die NSDAP ein und zog fur die Partei im April 1932 als Abgeordneter in den Preussischen Landtag ein dem er bis August des Jahres angehorte Im Juli 1932 war Klein in den Reichstag gewahlt worden dem er auch nach der Machtubertragung an die Nationalsozialisten weiterhin angehorte Ebenfalls 1932 trat Klein der SS im Rang eines Sturmfuhrers bei und ubernahm die Fuhrung des Kampfbundes fur den gewerblichen Mittelstand im Gau Dusseldorf Weiterhin war er ab 1932 Gauwirtschaftsberater der Gauleitung im NSDAP Gau Dusseldorf Am 15 Juni 1933 wurde Klein von Adolf Hitler zum Treuhander der Arbeit fur das Wirtschaftsgebiet Westfalen ernannt in dieser Funktion 1934 aber nicht bestatigt Die Grunde hierfur durften in Kleins Rolle als Vertrauter des Industriellen Fritz Thyssen und als Vertreter der Standevorstellungen des Spann Kreises um den osterreichischen Nationalokonomen Othmar Spann liegen 2 Als Sportfunktionar war Klein im Mai 1933 zum Fuhrer des WSV gewahlt worden Der vorgesehenen Gleichschaltung und Unterordnung unter dem Deutschen Fussball Bund DFB mit Felix Linnemann an der Spitze widersetzte sich Klein fur den der DFB international und materialistisch eingestellt war 3 Die Auseinandersetzungen die auch das Vermogen des WSV und seiner angeschlossenen Vereine zum Inhalt hatten endeten Anfang 1935 mit der Auflosung des westdeutschen Verbandes 1936 verlor Klein seine Funktion als Gauwirtschaftsberater dem in diesem Jahr neubestimmten Reichstag gehorte er trotz seiner erneuten Kandidatur nicht mehr an Im gleichen Jahr wurde gegen Klein ein Parteigerichtsverfahren vor dem Gaugericht Dusseldorf eingeleitet da er sich uber fuhrende Nationalsozialisten in einem grosseren Kreise abfallig geaussert hatte 4 Das Parteigerichtsverfahren wurde durch eine Amnestieverfugung Hitlers eingestellt 1939 kam es zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Klein dem die Veruntreuung einer Spende an die NSDAP in Hohe von 18 000 RM vorgeworfen wurde Diese Ermittlungen wurden eingestellt da die Staatsanwaltschaft davon ausging dass Klein von einem Gnadenerlass Hitlers profitieren wurde 5 Klein der 1934 und 1935 die Arbeitsbeschaffungs und Auftragsvergabestelle Dusseldorf geleitet hatte war zwischen 1937 und 1939 als Wirtschaftstreuhander und Steuerberater in Dusseldorf tatig Im Juli 1939 wurde Klein Betriebssportwart der August Thyssen Hutte in Oberhausen zwei Monate spater ubernahm er zusatzlich die kommissarische Leitung des dortigen Werkschutzes und wurde zudem Vertreter des Werkluftschutzleiters Im Juni 1942 wurde Klein Oberaufseher der Kriegsgefangenen und Auslanderlager von Thyssen Nach mehreren Denunziationen wurde Klein am 14 November 1942 in Schutzhaft genommen Dem Schutzhaftbefehl vom Februar 1943 zufolge soll Klein durch staatsabtragliche pessimistische Ausserungen die geeignet sind das Vertrauen der Bevolkerung zur nationalsozialistischen Staatsfuhrung und den Widerstandswillen der inneren Front in dem uns aufgezwungenen Kriege zu untergraben erhebliche Unruhe und Erregung in weite Kreise der Bevolkerung 6 getragen haben Im Juni 1943 wurde Klein aus der Haft entlassen im Oktober 1943 wurde Klein vom Obersten Parteigericht der NSDAP aus der Partei ausgeschlossen weil er sich groblichst gegen die Pflichten eines Nationalsozialisten vergangen habe Vor dem Hintergrund des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion und der nationalsozialistischen Krankenmorde habe Klein unter bestimmter Betonung die Frage auf geworfen was wohl mit den Soldaten geschehen werde die mit einem Kopfschuss nach Hause kamen Der Eindruck seiner Stellungnahme war dabei der als traue Klein dem nationalsozialistischen Staat zu dass er die Totung kopfverletzter Soldaten gutheissen werde so die Urteilsbegrundung 6 Die Thyssen Hutte hatte Klein im Juni 1943 fristlos gekundigt Hiergegen erhob der nach Ausbombung in Liesenich an der Mosel lebende Klein Widerspruchsklage die ab Herbst 1943 im gegenseitigen Einvernehmen ruhte Nach Kriegsende strebte er erfolglos seine Wiedereinstellung bei Thyssen an der Rechtsstreit uber die fristlose Kundigung endete 1947 mit einem Vergleich Literatur BearbeitenJoachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 314 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Josef Klein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Josef Klein in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Nils Havemann Fussball unterm Hakenkreuz Der DFB zwischen Sport Politik und Kommerz Campus Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 593 37906 6 S 122 Lilla Statisten S 314 Havemann Fussball S 318f Zum Spann Kreis siehe auch Ilse Korotin Deutsche Philosophen aus der Sicht des Sicherheitsdienstes des Reichsfuhrers SS Schwerpunkt Osterreich In Marion Heinz Hrsg Philosophie und Zeitgeist im Nationalsozialismus Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2006 ISBN 3 8260 3298 5 S 45 66 hier S 56 f Havemann Fussball S 126 f Laut Urteil der Ersten Kammer des Obersten Parteigerichtes der NSDAP vom 30 Oktober 1943 zitiert bei Havemann Fussball S 127 Havemann Fussball S 127 a b Zitiert bei Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Droste Verlag Dusseldorf 1991 ISBN 3 7700 5162 9 S 330 Normdaten Person GND 130350532 lobid OGND AKS VIAF 18329188 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klein JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Volkswirt Fussballfunktionar und Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 23 November 1890GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 14 Dezember 1952STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Klein NS Funktionar amp oldid 215123796