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Johann von Clausenheim ursprunglich Johann Clausen Claussen 25 Januar 1653 in Kiel 23 Mai 1720 in Hamburg war ein deutscher Hochschullehrer und Finanzpolitiker Wappen von Clausenheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 2 1 Bibliothek 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Clausen war der jungere Sohn des Mediziners Matthias Clausen 1610 1675 der als Leibarzt am Hof von Schleswig Holstein Gottorf zu Vermogen und Einfluss kam 1 und dessen Frau Ursula 1625 1692 geb Muller einer Tochter des Kieler Stadtphysicus Bernhard Muller auch Moller Bernhard von Clausenheim war sein alterer Bruder mit dem er gemeinsam am 5 Oktober 1667 an der erst 1665 gegrundeten Universitat Kiel immatrikuliert wurde 2 Fur Johann wird es aufgrund seines Alters eine Kindesimmatrikulation zu verstehen als Ehrung des Vaters gewesen sein Er studierte ab 1673 an der Universitat Rostock 3 In seiner Heimatstadt Kiel ist er 1672 und 1673 gleichwohl als Respondent von Disputationen unter dem Vorsitz seines Schwagers Christoph Franck den Ehemann seiner Schwester Catharina aufgetreten 1674 graduierte er in Rostock als Magister 4 und ging dann an die Universitat Jena wo ihn die Nachricht vom Tode seines Vaters ereilte 5 In Jena ist er als Praeses einer Disputation bezeugt 1676 berief ihn Herzog Christian Albrecht als Nachfolger von Franck zum Professor fur Metaphysik an der Universitat Kiel Ab 1689 lehrte er auch Logik In den Jahren 1683 1687 und 1693 war er Prorektor der Universitat 1699 trat er als Kammerrat und Landrentmeister in den Verwaltungsdienst des neuen Herzogs Friedrich IV Damit war er verantwortlich fur die herzoglichen Einnahmen Seine Amtszeit fiel in eine Phase politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit des kleinen Herzogtums im Grossen Nordischer Krieg Friedrich IV suchte ein Bundnis mit Konig Karl XII von Schweden seinem Schwager gegen seinen ubermachtigen Nachbarn Danemark Im Frieden von Traventhal 1701 wurde Danemark gezwungen die Gottorfer Souveranitat in ihrem Anteil vom Herzogtum Schleswig anzuerkennen und Herzog Friedrich eine hohe Entschadigung zu zahlen Dadurch befand sich Schleswig Holstein Gottorf fur kurze Zeit auf dem Hohepunkt seiner Macht Sein Bruder Bernhard wurde mit Diplom vom 10 Dezember 1703 von Kaiser Leopold I mit dem Pradikat von Claussenheimb in den rittermassigen Reichsadelstand erhoben 6 Das entsprechende Diplom fur Johann wurde erst am 25 Juni 1716 ausgestellt 7 Im Fruhjahr 1702 beschloss Herzog Friedrich sich dem schwedischen Heer bei dessen Feldzug gegen Russland und Polen anzuschliessen Die Regierung seines Herzogtums uberliess er gegen eine Pachtzahlung den Brudern Clausenheim Generalgouverneur wurde Bernhard von Clausenheims Schwiegersohn der Oberstleutnant Tilemann Andreas von Bergholtz Die Verantwortung des herzoglichen Geheimratsprasidenten Magnus von Wedderkop und seines Stellvertreters Johann Ludwig von Pincier wurde auf auswartige Angelegenheiten beschrankt Der Tod des Herzog am 19 Juli 1702 in der Schlacht bei Klissow durch eine Kanonenkugel machte dieser innovativen Vereinbarung ein Ende In der Folgezeit wahrend der Regentschaft der Witwe des Herzogs Hedwig Sophia von Schweden und des Administrators Christian August von Schleswig Holstein Gottorf gewann Georg Heinrich von Gortz an Einfluss Die Kammerrechnung des Jahres 1703 wurde wegen einer Forderung von Jacob Mussaphia zu einem langjahrigen Streitpunkt Clausenheim trat vom Amt des Landrentmeisters 1705 ab blieb aber Mitglied der herzoglichen Rentekammer 8 Als der Nordische Krieg 1712 nach der Schlacht bei Gadebusch auch nach Holstein kam und die siegreichen Danen 1713 die herzoglichen Anteile des Herzogtums Schleswig besetzten fluchtete er zu seinem Sohn nach Hamburg Von 1719 bis zu seinem Tod war er von Hamburg aus Vizeprasident der Rentekammer Durch alte Forderungen von Jacob Mussaphia die nun sein Sohn Isaac Mussaphia stelle in Hohe von 32000 und 4700 Talern war Johann von Clausenheims Erbe noch bis in die Generation seiner Enkelin verheiratete Konferenzratin von Roepstorff mit Prozessen bis vor das Reichskammergericht belastet 9 10 Familie BearbeitenJohann Clausen war verheiratet mit Maria Elisabeth geb Schneider Das Paar hatte eine Tochter sowie den Sohn Matthias von Clausenheim der Altere 1744 der seinem Vater als Landrentmeister folgte und in den 1720er Jahren wahrend der Abwesenheit des Herzogs Karl Friedrich und seines Geheimratsprasidenten Henning Friedrich von Bassewitz als Leiter der Generallandeskommission von Hamburg aus die Regierungsgeschafte fuhrte Die Tochter 10 Mai 1743 war mit dem Kammerrat von Pincier 1736 verheiratet Bibliothek Bearbeiten Clausenheim schenkte seine umfangreiche Privatbibliothek von 1800 Banden 1709 der Universitatsbibliothek Kiel 11 Werke BearbeitenAtheus Convictus Brevi Dissertatione exhibitus Kiel Reumann 1672Digitalisat Staats und Universitatsbibliothek HamburgSpecimen Controversiarum Quae Ecclesiae Lutheranae cum Remonstrantibus intercedunt Ubi de iis quae ad Locum de S Scriptura pertinent cum contra Remonstrantes in genere tum nominatim contra Sim Episcopium Hug Grotium Steph Curcellaeum aliosque disputatur Tribus Disputationibus ventilatum Kiel Reumann 1672Digitalisat Universitatsbibliothek RostockDe dubitatione morali Jena 1675Digitalisat Kirchenbibliothek NarvaLiteratur BearbeitenZacharias Ernst Groht Nachricht von dem Claussenheim Musaphischen Haupt Process Gluckstadt 1750 Johannes Clausenius in Johann Moller Cimbria Literata Sive Scriptorum Ducatus Utriusque Slesvicensis Et Holsatici Quibus Et Alii Vicini Quidam Accensentur Historia Literaria Tripartita Kopenhagen 1744 Band 1 S 95Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Johann von Clausenheim im VD 17 Eintrag im Kieler GelehrtenverzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Peter von Kobbe Schleswig Holsteinische Geschichte vom Tode des Herzogs Christian Albrecht bis zum Tode Konigs Christian VII 1694 bis 1808 Altona Hammerich 1834 S 26 Franz Gundlach Das Album der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1665 1865 S 6 Eintrag im Rostocker Matrikelportal Eintrag im Rostocker Matrikelportal Matthias Burchard Tabula Smaragdina Oder Der Christen Gluckselige Heil und Lebens Taffel Zum Epitaphio oder trostlichen Grabschrifft Des Hn Matthiae Clausen Weitberuhmten Doctoris Medicinae und Practici Als Derselbe Am 14 Novembris des 1675 Jahres zu seinem Ruhekammerlein gefuhret ward In der HauptKirche St Nicolai zum Kiel S 82 Digitalisat UB Kiel AT OeStA AVA Adel RAA 66 13 Clausen Bernhard herzoglich schleswig holsteinischer wirklicher Staatsrat rittermassiger Adelsstand von Claussenheimb 1703 12 10 Akt Sammelakt Grundzl Konvolut Dossier File AT OeStA AVA Adel RAA 66 14 Clausen Johann furstlich schleswig holsteinischer wirklicher Staatsrat rittermassiger Adelsstand von Clausenheimb 1716 06 25 Akt Sammelakt Grundzl Konvolut Dossier File Albert de Boor Verzeichnisse grossfurstlicher Beamte in Holstein In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte 32 1902 S 137 176 hier S 149 Peter von Kobbe Schleswig Holsteinische Geschichte vom Tode des Herzogs Christian Albrecht bis zum Tode Konigs Christian VII 1694 bis 1808 Altona Hammerich 1834 S 199 Johann Ulrich von Cramer Wetzlarische nebenstunden worinnen auserlesene beym hochstpreisslichen Cammergericht entschiedene rechtshandel zur erweiter und erlauterung der teutschen in gerichten ublichen rechts gelehrsamkeit angewendet werden Band 5 S 72ff Vom Unterscheid zwischen Schleswig und Holsteinischen Sachen in Ansehung der Appellation an die hochsten Reichs Gerichte Geschichte der Universitatsbibliothek Kiel Schriften der Universitat zu Kiel 1863 S 118Normdaten Person GND 126789215 lobid OGND AKS VIAF 265110659 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clausenheim Johann vonALTERNATIVNAMEN Clausen Johann Claussen Johann ursprunglicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Hochschullehrer und FinanzpolitikerGEBURTSDATUM 25 Januar 1653GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 23 Mai 1720STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Clausenheim amp oldid 234888696