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Johann Ulrich Cramer ab 1741 Edler von Cramer ab 1745 Freiherr von Cramer auch Kramer 8 November 1706 in Ulm 18 Juni 1772 in Wetzlar war ein deutscher Jurist und Philosoph Er gehorte zu den bedeutendsten Rechtsgelehrten in der Mitte des 18 Jahrhunderts Cramer war ab 1752 bis zu seinem Tod Beisitzer am Reichskammergericht zu Wetzlar Johann Ulrich von Cramer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Ehe und Nachkommen 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Johann Ulrich Freiherr von Cramer entstammte einer alten Ulmer Rats Pfarrer und Beamtenfamilie Sein Vater Johann Albrecht Cramer 1682 1753 war Kaufmann sowie Mitglied im Stadtrat und Oberrichter in Ulm Seine Mutter Susanne Regine 1686 1759 war die Tochter des Ulmer Kaufmanns und Ratsherren Wolfgang Thomas Schellenberger Beruflicher Werdegang Bearbeiten Johann Ulrich besuchte zunachst das Gymnasium in seiner Heimatstadt Ab 1726 studierte er an der Universitat Marburg Rechtswissenschaften beschaftigte sich aber auch mit Philosophie und Mathematik Einer seiner Professoren in Marburg war Christian Wolff mit dem er eng befreundet war 1731 wurde Cramer Magister der Philosophie Doktor beider Rechte ausserordentlicher Professor und ab 1733 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften in Marburg Zu seinen Schulern gehorte unter anderem Daniel Nettelbladt den er mit seinen Ideen stark beeinflusste 1738 leitete er als Prorektor die Marburger Hochschule 1740 wurde Cramer zum landgraflich hessen kasseler Hofrat ernannt und zwei Jahre spater in den kaiserlichen Reichshofrat nach Frankfurt am Main berufen Bereits 1741 erhielt er den Reichsadelsstand als Edler von Cramer 1745 nach dem Tod von Kaiser Karl VII wurde Cramer Beisitzer des Reichs Vikariats Hofgerichts zu Munchen und zugleich durch den Kurfursten von Bayern wahrend seines Reichsvikariats in den Reichsfreiherrenstand erhoben Noch in demselben Jahr nach der Wahl von Franz I Stephan zum romisch deutschen Kaiser kehrte er nach Marburg zuruck erhielt aber zunachst kein offentliches Amt Erst 1752 in Folge der Prasentation des frankischen Kreises trat er eine Beisitzerstelle am Reichskammergericht zu Wetzlar an 1765 tauschte er dieselbe mit der kurbrandenburgischen Beisitzerstelle in welcher er bis zu seinem Tod verblieb 1760 wurde er in die rheinische Reichsritterschaft des Ritterkantons Wetterau aufgenommen Durch Anwendung der Wolffschen Philosophie auf die Rechtswissenschaft begrundete er die so genannte demonstrativische oder mathematische Lehrmethode Seine zahlreichen Schriften betreffen alle Gebiete der Jurisprudenz vor allem aber das deutsche Staats und Furstenrecht Sie geben ein anschauliches Bild von der Praxis der beiden hochsten Reichsgerichte Unter den literarisch tatigen Mitgliedern des Reichskammergerichts war in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Cramer nicht nur der ruhrigste sondern auch der bedeutendste Er hatte erheblichen Einfluss auf das Richterkollegium am Reichskammergericht Johann Ulrich Freiherr von Cramer starb am 18 Juni 1772 im Alter von 65 Jahren in Wetzlar Er war seit 1759 auswartiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Ehe und Nachkommen Bearbeiten Cramer heiratete 1734 in Marburg Katharina Juliana 1706 1773 die Tochter des David von Hein Hofgerichtsrat in Marburg und dessen Frau Amalia Catharina eine geborene von Pfreundt Susanne Amalie 1765 eine Tochter des Paares ehelichte den kurpfalzer Geheimrat Gerhard Wilhelm von Cronenberg Ihr Bruder Johann Albrecht David Freiherr von Cramer war zunachst kurpfalzischer Regierungsrat zu Sulzbach und spater in gleicher Position wie sein Vater Reichskammergerichtsassessor in Wetzlar Er konnte den Mannesstamm mit vier Sohnen fortsetzen Werke Bearbeiten nbsp Specimen novum intellectus legum profundius eruendi 1732Opuscula 4 Bande Marburg 1742 1756 und ein Supplementband 1767 Wetzlarische Nebenstunden 128 Teile in 32 Banden Ulm 1755 1773 und ein Registerband 1779 Observationes juris universi 6 Teile Wetzlar 1758 1772 Wetzlarische Beytrage 4 Teile Ulm 1763 Systema processus imperii 4 Teile in einem Band Wetzlar 1764 1767 De iurisconsulto inventore beic it De pacto hereditario renunciativo filiae nobilis beic it Specimen novum intellectus legum profundius eruendi Philipp Kasimir Muller Marburg 1732 Latein beic it Specimen novum iuris naturalis de aequitate in probabilibus beic it Literatur BearbeitenErich Dohring Cramer Johann Ulrich Edler von Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 391 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 4 Jahrgang Justus Perthes Gotha 1854 S 96 97 Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis 1 Von 1527 bis 1910 Elwert Marburg 1927 Nr 178 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 2 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1860 Seite 345 346 Digitalisat Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 S 113 Nr 636 Emil Julius Hugo Steffenhagen Cramer Johann Ulrich Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 548 f Weblinks BearbeitenWerke von und uber Johann Ulrich von Cramer in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Johann Ulrich von Cramer in Kalliope Eintrag zu Johann Ulrich von Cramer im Digitalen Portraitindex Cramer Johann Ulrich von Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Cramer Johann Ulrich Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 100093671 lobid OGND AKS LCCN n97115611 VIAF 9957755 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cramer Johann Ulrich vonALTERNATIVNAMEN Cramer Johann Ulrich Freiherr von vollstandiger Name Cramer Johann Ulrich Edler von Cramer Johann Ulrich Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PhilosophGEBURTSDATUM 8 November 1706GEBURTSORT UlmSTERBEDATUM 18 Juni 1772STERBEORT Wetzlar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ulrich von Cramer amp oldid 237306398