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Johann Rudolf Victor Freiherr von Pretlack 12 August 1668 in Uchte 7 November 1737 in Rimhorn war ein deutscher General der Kavallerie und Generalfeldmarschall Lieutenant Johann Rudolf Victor von Pretlack 1668 1737 Gemalde auf Gut Hauserhof bei Echzell Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Besitz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren der schwedische Obrist Philipp Friedrich Christoph von Pretlack 1627 1697 und Margarethe Amalie von Fullen 1686 Die Familie von Pretlack stammte nicht ursprunglich aus Hessen der namensgebende Stammsitz befand sich im ostpreussischen Kreis Gerdauen Dem nach dem Ende des Dreissigjahrigen Kriegs abgedankten Vater bot die kleine Herrschaft Eystrup und das Erbdrostenamt des Amtes Uchte die er durch Heirat erworben hatte ein standesgemasses Auskommen Das vaterliche Vermogen war allerdings nicht gross genug um alle Sohne damit zu versorgen so dass sie darunter auch Johann Rudolf als siebter von neun Sohnen im Militardienst versorgt werden mussten Leben BearbeitenJohann Rudolf Victor Pretlack wurde zunachst Page bei Furst Georg Friedrich von Waldeck Der Dienst bei einem der angesehensten Feldherren dieser Zeit deutete bereits eine militarische Karriere an Im Gefolge des Fursten nahm er an der Zweiten Wiener Turkenbelagerung mit dem Entsatzheer des Reiches und dem Grossen Turkenkrieg im Heer Herzogs Karl von Lothringen teil 1689 trat er als Kornett des Regiments von Buttlar in niederlandische Dienste Das Regiment wurde von Prinz Philipp von Hessen Darmstadt kommandiert Er kampfte im Pfalzischen Erbfolgekrieg auf niederlandischer Seite und wurde in der Schlacht bei Fleurus im Gesicht schwer verwundet Weitere Verwundungen folgten 1691 und 1692 1693 quittierte er den Dienst moglicherweise aufgrund des Todes Georg Friedrichs im Jahr zuvor Auf Vermittlung des hessischen Prinzen trat er in hessen darmstadtischen Dienst und wurde Rittmeister 1699 Obristlieutenant und Kammerjunker Landgraf Ernst Ludwig befand sich seit 1689 im Krieg mit Frankreich und hatte seinen Hof nach wiederholter Brandschatzung Darmstadts durch die Franzosen nach Oberhessen verlegt Pretlack sollte beim Aufbau eines stehenden Heeres als Kommandant der Reiterei eine bedeutende Rolle spielen In Diensten des Landgrafen stieg Johann Rudolf Victor von Pretlack zu hochsten militarischen Amtern auf Im Spanischen Erbfolgekrieg kommandierte er seit 1702 eine Heeresabteilung am Oberrhein unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm Turkenlouis In der verlorenen Schlacht am Speyerbach soll er mit seinem Regiment nach eigener Aussage dreimal durch die feindlichen Esquadronen sich durchgeschlagen bei einem Sturz vom Pferd sogar trotz verlohrnen Hut und Perouque seine Truppe in guter Ordnung zuruckgebracht haben 1 Fur seine Leistungen erfolgte 1705 die Ernennung zum Obristen und Kommandant des Regiments Erbprinz zu Pferd 1707 zum Generalmajor womit der Oberbefehl uber die gesamte hessische Reiterei verbunden war 1716 wurde Pretlack Gouverneur der Festung Giessen sowie Oberamtmann zu Battenberg und Itter Die Einkunfte der Bergwerksherrschaft Itter vergrosserten das Vermogen Pretlacks betrachtlich der in den Jahren zuvor schon zahlreiche hessische Guter erworben hatte 1717 wurde Pretlack mittlerweile mit dem Landgrafen eng befreundet Generallieutenant ausserhalb des militarischen Dienstes aber auch mit diplomatischen Missionen betraut Im hohen Alter wurde Pretlack aufgrund des Polnischen Thronfolgekriegs nochmals reaktiviert Wie im Spanischen Erbfolgekrieg organisierte er die Winterstellung an der Rheinfront wurde 1735 Kaiserlicher Generalfeldmarschall Lieutenant der Kavallerie und erhielt den Hubertusorden Er starb 1737 auf seinem Lieblingsgut in Rimhorn im Odenwald Seine Korrespondenz wird zusammen mit dem Pretlack schen Familienarchiv im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt aufbewahrt 2 Familie BearbeitenEr war zweimal verheiratet Im September 1699 heiratete er Freiin Maria Franziska Bock von Blasheim 10 Oktober 1680 25 Januar 1711 aus Strassburg Tochter des Christian Friedrich Bock von Blasheim Ritterrat und der Maria Helene von Weyler Das Paar hatte folgende Kinder Sophia Helene 10 Oktober 1701 29 August 1781 1718 Franz Reinhard von Gemmingen Guttenberg Obervogt in Durlach Ernst Friedrich Christian 1705 1729 Sardinischer Hauptmann gefallen vor Croy Magdalene Elisabeth Charlotte 1707 1734 Stiftsdame in Obernkirchen Johann Franz 1708 1767 Reichsfeldmarschall Leutnant Albertine Friederica 1709 1789 Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 24 April 1715 in Frankfurt am Main Christiane Margarethe von Bernstorff 15 Marz 1695 25 Oktober 1725 Das Paar hatte folgende Kinder Johann Karl Ludwig Christian 1716 1781 Generalfeldmarschall Leutnant Ernestine Friederike 1721 1776 1739 Karl Wilhelm von Gemmingen Maienfels 1701 1763 Badischer Obristleutnant Kammerherr 1766 Jacques de la Roche nach 1779 Johann Ernst Friedrich Ludwig 1722 1782 RittmeisterBesitz Bearbeiten nbsp Pretlack sches Palais in Rimhorn Pretlack verfugte an seinem Lebensende uber erheblichen Grund und Immobilienbesitz in Darmstadt Oberhessen und dem Vorderen Odenwald darunter zahlreiche heute noch erhaltene historische Gebaude Pretlack scher Garten in Darmstadt Rodensteiner Hof in Bensheim Echzeller Burg in Echzell Wetteraukreis 1710 1713 zum Barockschloss umgebaut Gut Hauserhof bei Nidda Rodensteiner Besitz in Frankisch Crumbach darunter das heutige Rathaus ehemals Pretlack sches Palais 3 In Rimhorn im Odenwald liess Pretlack hoch uber dem Ort ein barockes Herrenhaus errichten wo er auch 1737 starb das sogenannte Pretlack sche Palais Gericht UlfaEntsprechend nannte er sich Herr auf Rimhorn Frankisch Crumbach Echzell Ulfa Literatur BearbeitenRoland Dotzert in Stadtlexikon Darmstadt Hrsg vom Historischen Verein fur Hessen Theiss Stuttgart 2006 ISBN 978 3 8062 1930 2 S 723f Eckhart G Franz Der hessische General Johann Rudolf von Pretlack 1668 1737 Herr zu Frankisch Crumbach und Rimhorn im Odenwald In Beitrage zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften 2 Breuberg 1977 S 435 466 Eckhart G Franz Friederike Grafin von Eppstein verh Freifrau von Pretlack HD 40 In Eckhart G Franz Hrsg Haus Hessen Biografisches Lexikon Hessische Historische Kommission Darmstadt 2012 ISBN 978 3 88443 411 6 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission Neue Folge Band 34 S 307f Weblinks BearbeitenPretlack Johann Rudolf Victor Freiherr von Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Lebensbeschreibung im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt Abt O 2 Nr 10 2 zitiert nach Eckhart G Franz Der hessische General Johann Rudolf von Pretlack 1668 1737 Herr zu Frankisch Crumbach und Rimhorn im Odenwald In Beitrage zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften 2 Breuberg 1977 S 439 HStAD v Harnier O 2 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ehemaliges Pretlack sches Palais Rathaus In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Normdaten Person GND 1032096276 lobid OGND AKS VIAF 296281965 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pretlack Johann Rudolf Victor vonKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Kavallerie und Generalfeldmarschall LieutenantGEBURTSDATUM 12 August 1668GEBURTSORT UchteSTERBEDATUM 7 November 1737STERBEORT Rimhorn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Rudolf Victor von Pretlack amp oldid 231982278