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Johann Giskra von Brandeis tschechisch Jan Jiskra z Brandysa slowakisch Jan Jiskra z Brandysa ungarisch Giskra Janos etwa 1400 1469 1470 war ein bohmischer Adeliger Johann Giskra von Brandeis Fantasiedarstellung circa 1890 Wappen von Johann Giskra Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGriska entstammte dem mahrischen Adelsgeschlecht der Herren von Brandeis Sein Vater war vermutlich Alsik von Brandys Andere Quellen gehen davon aus dass er ein Sohn von Jan Lysek von Brandys war 1 und auf der Burg Gansberg aufwuchs Seine Ausbildung als Krieger erhielt er in Italien Nach einigen Quellen soll er an den Seeschlachten der Venezianer teilgenommen haben In Bohmen eignete er sich spater die Taktik der Hussiten an Nach der Schlacht von Lipan trat er mit einigen anderen Soldnern in die Dienste des Konigs Sigismund und kampfte bei Belgrad gegen die Turken Nach dem Tod von Konig Sigismund rief die fur den minderjahrigen Konig Ladislaus Postumus regierende ungarische Konigswitwe Elisabeth von Luxemburg ein Soldnerheer unter Jan Giskra zur Unterstutzung gegen den rivalisierenden ebenfalls zum Konig gekronten Jagiellonen Wladyslaw Diese Soldner setzten sich im ungarischen Oberland fest und Giskra erhielt die Einnahmen der Bergwerke zog die Steuern ein legte eine Besatzung in die koniglichen Burgen des Gebietes und eroberte Burgen der Anhanger seines Rivalen Wladyslaw Mit 5000 Mann besetzte er die Mittelslowakei und einen Teil der Ostslowakei Damit unterbrach er den direkten Weg zwischen Ungarn und Polen In Kremnitz liess er eigene Taler pragen und sicherte sich damit die Finanzierung der Belagerung Konig Wladyslaw hatte zu der Zeit keine Moglichkeit Giskra gefahrlich zu werden da die meisten seiner Heere gegen die Turkeninvasion kampfen mussten so dass er mit ihm ein Stillhalteabkommen abschloss welches er mehrmals verlangerte Nachdem Wladyslaw nach der Schlacht um Warna verschollen blieb und dessen Armeen vernichtend geschlagen wurden wurde Giskra zu einem der sieben Kapitane ernannt die das Ungarn verwalteten Im Grunde bezog sich seine Herrschaft auf die Slowakei wobei er seinen Sitz auf der Burg Pusty hrad bei Altsohl und in Kaschau gehabt haben soll Nach der Wahl von Johann Hunyadi zum Statthalter Ungarns kam es 1446 wieder zu militarischen Auseinandersetzungen die durch kurzzeitige Friedensabkommen unterbrochen wurden 1449 schlug Giskra nordlich von Kaschau das ungarische Heer Im Januar 1450 wurde in Ofen eine Versammlung einberufen die am 31 Marz 1450 ein Friedensabkommen aushandelte Der Frieden hielt jedoch nicht lange und bereits am 7 September 1451 unterlag Hunyadi bei der Schlacht bei Lizenz nach der wiederum ein Friedensabkommen abgeschlossen wurde 1453 wurde Giskra durch Ladislaus Postumus seiner Machtbefugnisse enthoben Er verliess Ungarn und der grosste Teil seines Heeres schloss sich dem Heerfuhrer Petr Aksamit an 1454 wurde Giskra beauftragt die Bruder Bewegung zu bekampfen Nach dem Amtsantritt von Matthias Corvinus 1458 auf dem ungarischen Thron zog sich Giskra nach Polen zuruck Hier half er bei den Friedensverhandlungen zwischen Polen und dem Deutschen Ritterorden und bot Konig Kasimir IV Jagiello Hilfe beim Kampf um den ungarischen Thron an Es begannen Verhandlungen mit dem ungarischen Konig von denen sich Giskra den Erhalt seiner slowakischen oberungarischen Besitzungen versprach Im April 1462 nach Abschluss eines Vertrags zwischen Matthias Corvinus und Kaiser Friedrich III nahm Corvinus im Fruhjahr 1462 nach langwierigen wenn auch selten konsequenten militarischen Bemuhungen Giskra in seine Dienste auf beforderte ihn zum Baron und schenkte ihm die Burg bei Inacovce die Landereien bei Arad sowie die Burg bei Lippa im Banat Matthias Corvinus stellte ein Soldnerheer auf welches uberwiegend aus Johann Giskras Soldaten bestand Diese als Schwarze Armee bekannte kampfstarke Truppe war in verschiedenen Kampfen erfolgreich wurde aber auch fur Plunderungen bekannt wenn die Bezahlung ausblieb So nahm am 2 Dezember 1462 Giskra den walachischen Fursten Vlad III Drăculea durch eine Tauschung gefangen und ubergab ihn dem ungarischen Konig Des Weiteren kampfte die Schwarze Armee gegen Turken und deren Verbundete wie den Herzog der Walachei Stephan den Grossen Im Januar 1467 schloss Giskra im Namen von Corvinus Frieden mit Sultan Mehmet II Giskra verbrachte in der Slowakei 22 Jahre seines Lebens Als Heeresfuhrer hatte er dabei stets Verstandnis fur seine Soldaten Er gehorte auch nicht zu den Hussiten wie manchmal behauptet wird sondern war ein Katholik mit freundschaftlichen Beziehungen zum bohmischen Adel der von Ulrich II von Rosenberg welcher sich gegen die Hussitenbewegung stellte angefuhrt wurde Vom Papst Aeneas Silvius Piccolomini wurde er in seinen Memoiren als einer der beruhmten Manner seiner Zeit bezeichnet De viris illustribus Tag und Ursache seines Todes sind nicht bekannt Zuletzt wird er am 22 Oktober 1468 in einem Eigentumsverzeichnis gefuhrt In der koniglichen Bulle vom 6 Februar 1471 wird er bereits als tot bezeichnet Rezeption BearbeitenDurch die kaiserliche Entschliessung von Franz Joseph I vom 28 Februar 1863 wurde Johann Giskra von Brandeis in die Liste der beruhmtesten zur immerwahrenden Nacheiferung wurdiger Kriegsfursten und Feldherren Osterreichs aufgenommen zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgrosse Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k k Hofwaffenmuseums heute Heeresgeschichtliches Museum Wien errichtet wurde Die Statue wurde 1871 vom Bildhauer Rudolf Dominik Zafauk 1830 1889 aus Carrara Marmor geschaffen gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst 2 Literatur BearbeitenWilhelm Edler von Janko Giskra von Brandeis Johann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 202 f Vaclav Chaloupecky Jiskra z Brandysa In Karel Stloukal Hrsg Tvurcove dejin ctyri tisicileti svetovych dejin v obrazech dob a osobnosti Band 2 Stredovek L Mazac Prag 1934 S 537 544 Miloslav Vach Jan Jiskra z Brandysa a politicky zapas Habsburku s Jagellovci o Uhry v letech 1440 42 In Historicke studie 3 1957 ZDB ID 281840 1 S 172 227 Bela Grolshammer Jiskra Jan z Brandysa In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 2 Munchen 1976 S 269 f Einzelnachweise Bearbeiten Miloslav Jagos Historie Lipova In obeclipov cz 25 April 2007 abgerufen am 2 Dezember 2022 tschechisch Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Das Museum und seine Reprasentationsraume Kiesel Verlag Salzburg 1981 ISBN 3 7023 0113 5 S 30Normdaten Person GND 136659446 lobid OGND AKS VIAF 80966566 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giskra JohannALTERNATIVNAMEN Giskra von Brandeis JohannKURZBESCHREIBUNG bohmischer AdligerGEBURTSDATUM um 1400GEBURTSORT Brandys nad OrliciSTERBEDATUM 1469 oder 1470 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Giskra amp oldid 228493343