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Johann Felix Schoch 1768 in Baretswil am 17 August 1817 in Rottenbuch war ein Schweizer Landwirt und Unternehmer Wie zuvor schon 1798 an der Helvetischen Revolution beteiligte er sich 1804 am Bockenkrieg einem Volksaufstand gegen die Stadt Zurich Als einziger der zum Tod verurteilten Anfuhrer entging er der Hinrichtung Unter dem Decknamen Rudolf Rutishauser 1 entkam er nach Bayern Dort wurde er zuerst Verwalter dann Pachter von Klostergutern welche die Schweizer Revolutionarsfamilie Meyer aus Aarau erworben hatte Vier seiner Urenkel kommandierten im Ersten Weltkrieg Verbande der bayerischen Armee Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vom Bauernsohn zum Revolutionar 1 2 Unter falschem Namen dem Schafott entronnen 1 3 Entstehung des Militarfohlenhofs Steingaden 1 4 Vier Bruder als bayerische Generale 2 Literatur 3 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenVom Bauernsohn zum Revolutionar Bearbeiten Der Bauernsohn aus Hinterburg Gemeinde Baretswil hausierte als Eisenhandler und grundete mit Brudern und Freunden eine Firma Dabei erfuhr er wie die Stadt Zurich ihren Untertanen vom Land die Handels und Gewerbefreiheit vorenthielt 1787 heiratete er Susanna Sporri 1770 1822 von Sternenberg Anlasslich des Stafnerhandels von 1795 schloss er sich den Patrioten an die politische Rechte fur die Landbevolkerung forderten Nach der Helvetischen Revolution wahlte man ihn zum Prasidenten des Distriktsgerichts Wald heute Bezirksgericht Hinwil 1802 unterstutzte er die Regierungstruppen unter General Andermatt als diese die konterrevolutionare Stadt Zurich belagerten 1803 wurde er Mitglied des Grossen Rats heute Kantonsrat und Prasident seiner Heimatgemeinde Baretswil Im Bockenkrieg von 1804 leitete er nach anfanglichem Zogern die Bewaffnung der Bevolkerung im Zurcher Oberland Unter falschem Namen dem Schafott entronnen Bearbeiten nbsp Affoltern am Albis Denkmal fur die hingerichteten Anfuhrer des Bockenkriegs Truppen anderer Kantone schlugen den Aufstand nieder Der fluchtige Schoch wurde am 18 Mai 1804 von einem Zurcher Gericht als Aufruhrstifter und Staatsverbrecher zum Tod durch Enthaupten verurteilt 2 Obwohl auf seine Ergreifung eine Belohnung ausgesetzt war konnte er sich ein halbes Jahr lang in einem unterirdischen Raum und im Heu verstecken Ein Verwandter Pestalozzis vermittelte ihm die Stelle eines Verwalters auf dem Klostergut Polling in Bayern das der ebenfalls emigrierten Revolutionarsfamilie Meyer aus Aarau gehorte Diese versuchte im sogenannten Pfaffenwinkel die Seidenbandweberei einzufuhren und mit mehr Erfolg die Viehzucht und die Milchwirtschaft zu erneuern Von Rudolf Rutishauser aus Lowenhaus 3 im Kanton Thurgau erhielt Schoch einen auf dessen Namen lautenden Pass In Bayern kannte man seine wahre Identitat doch blieb er wie andere verfolgte Exponenten der Helvetik unbehelligt Bald konnte er von der Familie Meyer auf zehn Jahre die Klosterguter Rottenbuch und Steingaden pachten 1805 liess er seine Familie nachkommen Johann Jakob Leuthy schrieb Die Manier nach welcher Schoch die Landwirthschaft betrieb war in Baiern auffallend und das schone Vieh das er nach Munchen brachte wurde bewundert auch die fetten Kase geschatzt Sein wirtschaftlicher Erfolg ermoglichte es ihm laut Leuthy einen Teil des Guts Rottenbuch zu erwerben 4 Entstehung des Militarfohlenhofs Steingaden Bearbeiten 1816 verkaufte Johann Rudolf Meyer Sohn Rottenbuch und Steingaden dem bayerischen Staat In Steingaden entstand ein Militarfohlenhof dem eine Nebenschwaige in Rottenbuch angegliedert war Erster Verwalter des Fohlenhofs wurde Schochs altester Sohn Johann Erhard 1788 1839 Schoch zog sich auf seinen Besitz in Rottenbuch zuruck wo er starb Nach dem Tod seiner Frau legten die Kinder 1822 den Decknamen Rutishauser wieder ab Johann Erhard Schoch behielt das Burgerrecht von Baretswil Der alteste Sohn aus seiner Ehe mit Maria Magdalena Spranger 1792 1831 aus Zweibrucken Karl Wilhelm 1821 1868 wurde Oberst im bayerischen Generalstab Der jungste Sohn Johann Konrad erhielt auf dem Oktoberfest von 1846 fur die Bewirtschaftung von Hofen in Unkundenwald bei Schoffau heute Gemeinde Uffing am Staffelsee den 1 Preis Vier Bruder als bayerische Generale Bearbeiten nbsp Urenkel eines zum Tod verurteilten Revolutionars Generalleutnant Karl Ritter von Schoch Karl Wilhelm heiratete Marie Heymann aus Nurnberg Nicht weniger als vier Sohne des Paares kommandierten im Ersten Weltkrieg Verbande der bayerischen Armee Gustav Ritter von Schoch 1858 1924 als General der Infanterie Albert Ritter von Schoch 1860 1943 ebenfalls als General der Infanterie Emil Schoch 1862 1916 als Generalmajor und Karl Ritter von Schoch 1863 1940 als Generalleutnant Karl und Albert hatten zuvor nacheinander die Bayerische Kriegsakademie geleitet Gustav veroffentlichte historische Schriften Karl wurde nach dem Ersten Weltkrieg Mitglied des Reichstags und bayerischer Landesvorsitzender von Gustav Stresemanns Deutscher Volkspartei Albert im Zweiten Weltkrieg Grosskanzler des Militar Max Joseph Ordens Nach Albert heisst die ehemalige Schochkaserne in Landshut Literatur BearbeitenJohann Jakob Leuthy Vollstandige Geschichte von dem Bocken Krieg Anno 1804 nach authentischen Quellen bearbeitet und versehen mit biographischen Notizen der Haupter dieses Aufstandes Zurich 1838 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D6CMsAAAAYAAJ 26printsec 3Dfrontcover 26hl 3Dde 26source 3Dgbs ge summary r 26cad 3D0 23v 3Donepage 26q 26f 3Dfalse IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D S 237 243 Kurzer Lebensabriss des Herrn Kantonsraths und Distriktsgerichts Prasidenten Joh Felix Schoch et passim Johann Jakob Leuthy Geschichte des Cantons Zurich von 1794 1830 1 Band Zurich 1843 S 473 f Peter Genner Nach dem Ende der Klosterherrschaft Schweizer Revolutionare im Pfaffenwinkel In Der Welf Jahrbuch des Historischen Vereins Schongau 2013 S 69 192 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww academia edu 2F27650986 2FNach dem Ende der Klosterherrschaft Schweizer Revolution C3 A4re im Pfaffenwinkel GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D hier S 157 165 Die Familie Schoch alias Rutishauser und Stammbaum Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Auch Rudishauser Rudischhauser oder ahnlich geschrieben Leuthy 1838 S 169 171 Wohl Unter Lowenhaus Gemeinde Erlen Leuthy 1838 S 242 1811 erwarb Schoch den Meierhof des ehemaligen Klosters Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 1 Januar 2022 PersonendatenNAME Schoch Johann FelixALTERNATIVNAMEN Rutishauser RudolfKURZBESCHREIBUNG Schweizer Revolutionar und LandwirtGEBURTSDATUM 1768GEBURTSORT BaretswilSTERBEDATUM 17 August 1817STERBEORT Rottenbuch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Felix Schoch amp oldid 235999744