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Johann Draconites eigentlich Drach oder Trach e nach seinem Geburtsort auch Johannes Carlstadt genannt um 1494 in Karlstadt 18 April 1566 in Wittenberg war ein deutscher Theologe humanistischer Philosoph und Reformator Johann Draconites von Bartholomaus Bruyn d A Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Bitte die Literatur als konkrete Nachweise einbinden Was belegt was Merkid Diskussion 11 48 23 Dez 2021 CET Johann Draconites wurde anscheinend fruh Waise Er immatrikulierte sich 1509 an der Universitat Erfurt und erwarb 1514 den Magistergrad Unter dem Einfluss von Eobanus Hessus begeisterte er sich fur die Ideen Erasmus von Rotterdams mit dem er ab 1518 im Briefwechsel stand und den er 1520 in den Niederlanden aufsuchte Im Kreise der Humanisten wurde er mit den Ideen der Reformation Martin Luthers vertraut Als Luther sich auf den Reichstag zu Worms begab und vom 6 bis 8 April 1521 in Erfurt Station machte begleitete Draconites seinen Stiftsbruder am Severi Stift Justus Jonas der Altere wahrend dieser Luther nach Weimar entgegen zog Am folgenden Tag wurde Draconites aus dem Chor der Stiftskirche gewiesen Als die Studenten gegen die Massnahmen intervenierten wurde er was ein Vermittlungsversuch des Rektors sein sollte wieder im Chor eingesetzt Jedoch ebbten die Auseinandersetzungen nicht ab Aufgrund von standigen Anfeindungen der Altglaubigen kam es zum Erfurter Pfaffensturmen am 10 Juni 1521 Ende Juni brach in Erfurt die Pest aus und Draconites verliess die Stadt zunachst nach Nordhausen und wendete sich dann nach Wittenberg Dort studierte er zunachst die hebraische Sprache heiratete 1522 die Magd des Andreas Bodenstein im Fruhjahr 1522 wurde er Pfarrer in Miltenberg Von dort aus promovierte er im Juni 1523 an der Universitat Wittenberg zum Doktor der Theologie Wegen lutherischer Lehren prangerte ihn Johannes Cochlaus 1522 als Ketzer an Daraufhin wurde 1523 ein Prozess eingeleitet Draconites wurde exkommuniziert und musste die Stadt verlassen Er floh zunachst nach Wertheim und sandte aus Nurnberg und Erfurt Trostbriefe an seine Gemeinde 1524 wurde er Pfarrer in Waltershausen und nahm 1526 mit Friedrich Myconius an den Visitationen im Amt Tenneberg teil In Waltershausen konnte er sich nicht recht durchsetzen und zog sich deshalb als Privatmann nach Eisenach zuruck Als Erhard Schnepf nach Wurttemberg ging benannte er Draconites als seinen Nachfolger an der Universitat Marburg Daraufhin wurde er dort Professor der Theologie und Pfarrer Die 13 Jahre die er dort verbrachte waren von reger Tatigkeit erfullt Aus dieser Zeit stammen von ihm zahlreiche Gutachten aber zu seiner wissenschaftlichen Lebensarbeit kam er hier nicht da er funfmal in der Woche predigen und funf Vorlesungen halten musste Trotzdem veroffentlichte er einige Auslegungen biblischer Bucher und manche Predigt Der Landgraf Philipp von Hessen liess ihn an wichtigen Konventen teilnehmen 1536 nahm er an dem Tag des Schmalkaldischen Bundes in Frankfurt am Main teil und war 1537 Mitunterzeichner der Schmalkaldischen Artikel 1541 war er am Regensburger Religionsgesprach beteiligt Dort widmete der uberzeugungsfeste Prediger dem Rat der Stadt seine Auslegung des 117 Psalms in der er den Wunsch aussprach die Stadt moge der Lehre so man itzt luth Nennt folgen Auf Verlangen des Kanzlers Granvella musste er die Stadt verlassen Neben Adam Krafft ist er als die Saule der Wittenberger Theologen in Marburg anzusehen Er war es auch der 1546 vor der Universitat die Gedenkrede auf Luther hielt Aber bald geriet er in Gegensatz zu Theobald Thamer der von dem jungen Landgrafen Wilhelm dem Weisen begunstigt wurde und nahm daraufhin seinen Abschied Noch 1544 amtierte er als Rektor der Universitat Er zog uber Nordhausen nach Braunschweig und ging nach Lubeck in der Hoffnung hier sein lange geplantes Werk uber die messianischen Weissagungen erscheinen lassen zu konnen Nachdem er in Lubeck sein Hauptwerk Gottes Verheissungen von Christo verfasst hatte folgte er Herbst 1551 einem Ruf als Prediger und Professor der Theologie an die Universitat Rostock und wurde 1557 Stadtsuperintendent Im Streit der ubrigen Geistlichen mit dem Rat der Stadt wegen der Sonntagshochzeiten nahm er eine vermittelnde Stellung ein Da er auch hinsichtlich der Zulassung zum Abendmahl weniger streng war wurde er von Tilemann Hesshus scharf angegriffen Er betonte in diesem Streit die evangelische Freiheit vom Sabbatgesetz eine furstliche Kommission gab ihm unrecht und verweigerte ihm die Bestatigung als Stadtsuperintendent Daraufhin nahm er 1560 einen Ruf des Herzogs Albrecht I von Brandenburg Ansbach zum Prasidenten des Bistums Pomesanien in Marienwerder nach Preussen wahr Seine wissenschaftlichen Neigungen konnten auch hier bei der Fulle der praktischen Arbeit nicht zufriedengestellt werden Er erbat sich daher vom Herzog Urlaub um seine Lebensaufgabe eine Polyglottenbibel eine Bibel in hebraischer chaldaischer griechischer lateinischer und deutscher Sprache in Wittenberg zum Druck zu bringen Unter grossen Opfern hatte er einen Teil dieser Arbeit zu veroffentlichen vermocht jedoch erschienen nur einzelne Teile des Werkes Da er jedoch trotz der Mahnungen des Herzogs bei dieser Arbeit blieb und nicht nach Marienwerder zuruckkehrte brach dieser die Beziehungen zu ihm ab Trach starb in Wittenberg am 18 April 1566 Der Liebe zur Wissenschaft hatte Draconites sein Amt und sein Vermogen geopfert Beachtlicher als seine wissenschaftliche Leistung bleibt trotz allem seine praktische Tatigkeit Schriften BearbeitenFur ein Gesamtverzeichnis siehe das Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16 Jahrhunderts Epistel an die Gemeyn zu Miltenberg 1523 Bekenntnis des Glaubens und der Lehre Erfurt 1525 Digitalisat des Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek Der hundert und siebenzehend Psalm Frankfurt am Main 1542 Digitalisat des Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek Epistolae familiares Eobani Hessi 1543 Von rechter Lehre Tubingen 1544 Digitalisat des Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek Rede auf Luthers Tod vor der Marburger Universitat 1546 Gottes Verheissungen von Christo Jesu Lubeck 1549 1551 mindestens 22 EinzelhefteDigitalisate der Exemplare der Bayerischen StaatsbibliothekKommentare zu Buchern des AT Predigten Biblia pentapla 1563 65 Literatur BearbeitenLudwig Fromm Draconites Johannes 1 Art In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 371 l u Draconites Johannes 2 Art In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 488 f Ernst Kahler Draconites Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 95 Digitalisat Gustav Kawerau Draconites Johannes In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 5 Hinrichs Leipzig 1898 S 12 15 Ludwig Diestel Geschichte des Alten Testamentes in der christlichen Kirche Mauke Jena 1869 S 271 Otto Albrecht Die evangelische Gemeinde Miltenberg und ihr erster Prediger Ein Zeitbild aus dem 16 Jahrhundert Niemeyer Halle 1896 PDF 165 kB Gustav Kawerau Johann Draconites aus Karlstadt In Beitrage zur bayrischen Kirchengeschichte BBKG Jg 3 1897 S 247 275 Heinrich Hermelink S A Kahler Die Philipps Universitat zu Marburg 1527 1927 Funf Kapitel aus ihrer Geschichte 1527 1866 Marburg 1927 Erwin Oskar Kiefer Die Theologie des Johannes Draconites Ein Beitrag zur Geschichte der Draconites Forschung und zur Frage der Schriftauslegung im Zeitalter der Reformation Heidelberg 1938 Heinz Scheible Melanchthons Briefwechsel Personen 11 Friedrich Wilhelm Bautz Draconites Drach Johannes In Biographisch Bibliographisches 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nb98022169 VIAF 27871654 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Draconites JohannALTERNATIVNAMEN Carlstadt Johannes Trach Johann Trache Johann Drach JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe humanistischer Philosoph und ReformatorGEBURTSDATUM um 1494GEBURTSORT KarlstadtSTERBEDATUM 18 April 1566STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Draconites amp oldid 225121660