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Jodargyrit auch unter den verschiedenen synonymen Bezeichnungen Iodargyrit Jodit Iodit Jodsilber Iodsilber Jodyrit und unter der chemischen Bezeichnung Silberiodid bekannt ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung b AgI und entwickelt meist farblose durchsichtige tafelige bis prismatische Kristalle in Zentimetergrosse aber auch durchscheinende blatterige kornige bis massige Mineral Aggregate die an der Luft mit der Zeit gelb anlaufen Auch perlgraue gelbgrune und braune Farbvarietaten sind bekannt JodargyritJodargyrit aus Broken Hill Yancowinna County New South Wales AustralienAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1962 s p 1 IMA Symbol Iag 2 Andere Namen Iodargyrit Jodsilber bzw Silberiodid Jodit JodyritChemische Formel b AgI 3 Mineralklasse und ggf Abteilung HalogenideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana III A 01b III A 03 010 3 AA 10 09 01 05 01Ahnliche Minerale Chlorargyrit und BromargyritKristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol dihexagonal pyramidal 6mm 4 Raumgruppe P63mc Nr 186 Vorlage Raumgruppe 186 3 Gitterparameter a 4 59 A c 7 51 A 3 Formeleinheiten Z 2 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 1 bis 1 5Dichte g cm3 5 5 bis 5 7Spaltbarkeit vollkommen nach 0001 Bruch Tenazitat muscheligFarbe farblos perlgrau gelbgrun braunStrichfarbe weiss perlgrau grun bis gelbgrun braunTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz starker Fettglanz bis DiamantglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 2 210ne 2 220 5 Doppelbrechung d 0 010 5 Optischer Charakter einachsig positiv Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals gefunden wurde Jodargyrit 1859 in der Albarradon Mine bei Albarradon Concepcion del Oro im mexikanischen Bundesstaat Zacatecas und beschrieben durch Alexandre Felix Gustave Achille Leymerie der das Mineral nach seinen chemischen Bestandteilen Iod und Silber argyros benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Jodargyrit zur Abteilung der Einfachen Halogenide wo er als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe III A 01b bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Jodargyrit in die bereits feiner unterteilte Abteilung der Einfachen Halogenide ohne H2O ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem Stoffmengenverhaltnis von Metall M zum jeweils mit diesem verbundenen Halogen X so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M X 1 1 und 2 3 zu finden ist wo es ebenfalls zusammen mit Tocornalit die jetzt nach ihm benannte Jodargyritgruppe mit der System Nr 3 AA 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Jodargyrit ebenfalls in die Klasse Abteilung der Halogenide ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 09 01 05 innerhalb der Unterabteilung der Wasserfreien und wasserhaltigen Halogenide mit der Formel AX zu finden Kristallstruktur BearbeitenJodargyrit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P63mc Raumgruppen Nr 186 Vorlage Raumgruppe 186 mit den Gitterparametern a 4 59 A und c 7 51 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenVor dem Lotrohr schmilzt das Mineral auf Kohle leicht farbt die Flamme rotblau und hinterlasst ein Silberkorn Bei 146 C geht es in die kubische rote Modifikation uber Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Gelbe Jodargyrit Kristalle auf kleinen etwa 1 cm grossen ChlorargyritkristallenJodargyrit bildet sich als Sekundarmineral durch Oxidation in silberreichen Lagerstatten zusammen mit anderen sekundaren Silbermineralen wie Akanthit Bromargyrit und Chlorargyrit aber auch Cerussit und gediegen Silber als Begleitminerale Bisher wurde Jodargyrit an 135 Fundorten nachgewiesen 6 Neben seiner Typlokalitat Albarradon trat das Mineral in Mexiko noch in der Quebradillas Mine bei Zacatecas auf Des Weiteren sind an alten Fundorten unter anderem noch Chanarcillo in Chile und Guadalajara in Spanien bekannt Auf der Grube Schone Aussicht bei Dernbach Deutschland wurden bisweilen mehrere Millimeter grosse Kristalle gefunden Grosse Kristalle von uber einem Zentimeter und grunlicher Farbe konnten aus der Pinnacles Mine bei Broken Hill Australien geborgen werden 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJodargyrite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 61 kB abgerufen am 26 November 2018 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 486 Erstausgabe 1891 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 70 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iodargyrite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Jodargyrit Wiki American Mineralogist Crystal Structure Database Iodargyrite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 149 englisch Webmineral Iodargyrite englisch a b Mindat Iodargyrite englisch Mindat Anzahl der Fundorte fur Jodargyrit Fundortliste fur Jodargyrit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jodargyrit amp oldid 237843820