www.wikidata.de-de.nina.az
Die Jewstafi russisch Evstafij benannt nach dem Heiligen Eustachius russ Jewstafi war ein Linienschiff der Schwarzmeerflotte der Kaiserlich Russischen Marine Sie war das Typschiff einer Klasse von zwei Schiffen deren Fertigstellung durch den Russisch Japanischen Krieg von 1905 erheblich verzogert wurde Sie und ihr Schwesterschiff Ioann Slatoust waren die modernsten Schiffe der Schwarzmeerflotte zu Kriegsbeginn bis Grosskampfschiffe in den Dienst kamen Ab Ende 1915 zu Unterstutzungsaufgaben eingesetzt wurde sie 1918 aus dem aktiven Dienst genommen Ab Mai 1918 wechselte die Jewstafi durch die Kriegsereignisse auf der Krim mehrfach den Besitzer ohne zum Einsatz zu kommen Die Briten zerstorten zudem die Maschinenanlage 1919 bei ihrem Abzug Die sowjetische Marine gab ihr zwar noch den neuen Namen Rewoljuzija liess sie aber 1922 23 abbrechen Jewstafi Die Jewstafi im Jahr 1910 Die Jewstafi im Jahr 1910 SchiffsdatenFlagge Russisches Kaiserreich Russisches Reichandere Schiffsnamen Rewoljuzija 1921 1923 Schiffstyp Schlachtschiff Einheitslinienschiff Klasse Jewstafi KlasseBauwerft Staatswerft NikolajewKiellegung 13 November 1904Stapellauf 3 November 1906Indienststellung 28 Mai 1911Ausserdienststellung 1918Streichung aus dem Schiffsregister 1925Verbleib 1922 23 abgebrochenSchiffsmasse und BesatzungLange 118 03 m Lua 115 62 m KWL Breite 22 56 mTiefgang max 8 23 mVerdrangung 12 942 t Besatzung 998 MannMaschinenanlageMaschine 22 Belleville Kessel2 Dreifach Expansions DampfmaschinenMaschinen leistung 10 600 PS 7 796 kW Hochst geschwindigkeit 16 5 kn 31 km h Propeller 2Bewaffnung4 305 mm Geschutze 4 203 mm Geschutze 12 152 mm Geschutze 14 75 mm Geschutze 2 Torpedorohre 450 mm Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Anderungen wahrend des Krieges 2 Einsatzgeschichte 2 1 Kriegseinsatze 2 2 Endschicksal 3 Schwesterschiff Ioann Slatoust 4 Literatur 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Jewstafi hatte eine Konstruktionsverdrangung von 12 738 Tonnen Sie war uber alles 118 03 m uber alles lang 115 62 m in der Wasserlinie 22 56 m breit und besass einen Tiefgang von 8 23 m Sie hatte zwei stehende Drei Zylinder Dreifach Expansions Dampfmaschinen die zwei Schrauben antrieben Der Dampf fur die Maschinen wurde in 22 Belleville Wasserrohrkesseln erzeugt Die Maschinen erzeugten 10 600 PS und ermoglichten eine Hochstfahrt von 16 5 Knoten Sie hatte einen Kohlenvorrat von 1100 t bei voller Last der bei 10 Knoten eine Reichweite von 2100 Seemeilen ermoglichte Die Jewstafi hatte zwei hydraulische angetriebene Doppelturme mit 305 mm L 40 Modell 1895 Kanonen von Obuchow die als Bug und Heckturm einen Feuerbereich von 260 besassen Die Geschutze feuerten ein 331 7 kg schweres Geschoss bei maximaler Erhohung von 35 bis zu 20 300 m weit Fur jeden Turm standen 150 Granaten zur Verfugung An den Ecken der Aufbauten verfugte sie uber vier 203 mm L 50 Geschutze des Modells 1905 in gepanzerten Kasematten Diese Geschutze hatte einen Feuerbereich von 120 und konnte auch direkt nach vorn bzw nach hinten feuern Sie feuerten 119 9 kg schwere Granaten bis zu 14 400 m und hatten 110 Geschosse pro Geschutz In tieferliegenden Kasematten waren noch zwolf 152 mm L 45 Kanonen des Modells Canet 1892 eingebaut Pro Geschutz standen 180 Granaten von 41 40 kg zur Verfugung die bis zu 11 500 m weit verschossen werden konnten Fur die Abwehr von Torpedobooten waren 14 75 mm L 50 Geschutze des Modells Canet 1892 vorhanden die eine Reichweite von 7864 m hatten und 4 9 kg schwere Geschosse verwendeten Dazu hatte das Schiff noch zwei 450 mm Breitseittorpedorohre im hinteren Bereich Anderungen wahrend des Krieges Bearbeiten 1915 erhielt die Jewstafi auf beiden Turmen Luftabwehrgeschutze und Schutzgitter uber die Schornsteinoffnungen um leichte Bomben abzuwehren Die anfangs installierten drei 75 mm Geschutze wurden spater durch zwei 64 mm Geschutze und ein Paar 40 mm Geschutze ersetzt Einsatzgeschichte BearbeitenDer Baubeginn der Jewstafi war am 13 Juli 1904 die offizielle Kiellegung erst am 23 November 1904 Trotz einiger Unterbrechungen wahrend der Russischen Revolution 1905 ging der Bau zugig voran und sie lief am 3 November 1906 vom Stapel Die endgultige Ausrustung dauerte allerdings sehr lange da Lehren aus dem Russisch Japanischen Krieg berucksichtigt werden sollten Erst am 28 Mai 1911 war sie fertig Schon kurz darauf lief sie im Oktober 1911 im rumanischen Hafen Constanța auf Dabei erlitt sie nur leichte Schaden Kriegseinsatze Bearbeiten Als neuestes Linienschiff der Schwarzmeer Flotte war die Jewstafi das Flaggschiff des Flottenbefehlshabers Vizeadmiral Andrei Eberhardt im ersten Kriegsjahr Zwei Wochen nach der russischen Kriegserklarung vom 2 November 1914 an das Osmanische Reich lief die Schwarzmeer Flotte am 15 November zu einer Beschiessung von Trabzon mit den Linienschiffen Jewstafi Ioann Slatoust Panteleimon Rostislaw Tri Swjatitelja dem Kreuzer Almas und den Schwesterschiffen Pamiat Merkurija ex Kagul und Kagul ex Otschakow drei Zerstorern und 11 Torpedobooten aus Am Morgen des 17 November erfolgte die Beschiessung und das russische Geschwader wandte sich nach Westen um turkische Schiffe an der Kuste Anatoliens zu versenken bevor man am Nachmittag den Ruckmarsch nach Sewastopol antrat Am folgenden Tag traf das russische Geschwader gegen Mittag bei nebeligen Bedingungen kurz vor dem Heimathafen auf den turkischen Schlachtkreuzer Yavuz Sultan Selim und den Kreuzer Midilli die ehemals deutschen Schiffe Goeben und Breslau die die russische Flotte abfangen wollten Seeschlacht von Kap Sarytsch Die Jewstafi eroffnete das Feuer auf die Goeben und erzielte schon mit ihrer ersten Salve einen Treffer Eine 305 mm Granate traf eine 15 cm Kasematte die ausbrannte Die Goeben erwiderte das Feuer Eine Granate durchschlug den mittleren Schornstein der Jewstafi explodierte erst danach und zerstorte die Antenne des Feuerleitfunkes so dass das Flaggschiff fehlerhaftes Schiessen des Geschwaders nicht korrigieren konnte Dies war nachteilig fur das russische Geschwader da die Schwarzmeerflotte ein Schiessverfahren nach einem Leitschiff eingefuhrt hatte Dies war das Schwesterschiff Ioann Slatoust das die turkisch deutschen Schiffe kaum sah und falsche Zielangaben weitergab Die Jewstafi erhielt noch vier weitere Treffer wobei einer nicht explodierte Nach 14 Minuten brach Konteradmiral Wilhelm Souchon das Gefecht ab Die Jewstafi hatte 34 Tote und 24 Verwundete zu beklagen Sie hatte nur drei oder vier Salven mit ihren schweren Geschutzen abgegeben aber auch 14 Schuss mit den 203 mm Geschutzen und 19 mit den 152 mm Geschutzen Etliche Panzerplatten der Jewstafi mussten danach ersetzt werden die vom alten Schlachtschiff Dwenadzat Apostolow abgenommen wurden so dass die Reparaturen bis zum 29 November abgeschlossen werden konnten Bei der Ruckkehr von einem Einsatz im ostlichen Schwarzen Meer am 9 Januar 1915 stiessen die Breslau und die Hamidiye auf die russische Flotte Die Breslau traf die Jewstafi mit einem 10 5 cm Geschoss am vorderen Turm und setzte diesen zeitweise ausser Gefecht Mit ihrer uberlegenen Geschwindigkeit konnten beide Kreuzer entkommen Jewstafi und Ioann Slatoust dienten als Sicherung bei drei Angriffen auf die Befestigungen am Bosporus zwischen dem 18 Marz und dem 9 Mai 1915 Beim dritten Angriff am 9 Mai reagierte die Goeben und versuchte die durch den turkischen Zerstorer Numune i Hamiyet entdeckten Linienschiffe abzufangen Beide Verbande liefen parallel und eroffneten auf 16 km Entfernung das Gefecht Keine Seite erzielte Treffer auch wenn der Goeben etliche Nahschusse gegen die Jewstafi gelangen Admiral Eberhardt liess seine beiden Schiffe langsam und im Zick Zack laufen um den Linienschiffen Tri Swjatitelja und Panteleimon das Aufschliessen zu ermoglichen Der Goeben gelang es trotz hoher Geschwindigkeit nicht sich vor den russischen Verband zu setzen Die Panteleimon erzielte zwei Treffer auf dem Schlachtkreuzer bevor dieser nach 22 Minuten das Gefecht abbrach Der Versuch Eberhardts dem Schlachtkreuzer nun seinerseits zu folgen war erfolglos Am 1 August 1915 wurden alle russischen Linienschiffe in einer Zweiten Brigade organisiert nachdem das erste Grosskampfschiff mit der Imperatriza Marija in Dienst gestellt war Sie wurden jetzt hauptsachlich fur Kustenbeschiessungen herangezogen Am 1 Oktober beschossen Ioann Slatoust und Panteleimon Zonguldak und die Jewstafi das nahe Kozlu wahrend die Imperatriza Marija Deckung nach See gab Die Jewstafi war im Mai 1916 mit ihrem Schwesterschiff auch an der zweiten Beschiessung von Warna beteiligt Danach verlegten beide zusammen mit der Panteleimon zur Unterstutzung der Landstreitkrafte nach Batumi Wahrend des Sommers 1916 waren die drei Linienschiffe im Dauereinsatz zur Unterstutzung der Landstreitkrafte Endschicksal Bearbeiten Im Marz 1918 wurde die Jewstafi mit der Ioann Slatoust der Reserve in Sewastopol zugeordnet Nicht einsatzfahig wurden sie von den Deutschen im Mai besetzt Die Jewstafi wurde als Wohnschiff genutzt Im Dezember wurden beide Schiffe den Alliierten ubergeben Als die Briten vom 22 bis 24 April 1919 die Krim raumten machten sie die Maschinen unbrauchbar um einen Einsatz durch sowjetische Krafte im russischen Burgerkrieg zu verhindern Beide Seiten war zeitweise im Besitz der Schiffe bis die weissen Krafte im November 1920 die Krim endgultig raumten Die Jewstafi wurde am 6 Juli 1921 in Rewoljuzija Revolution umbenannt Beide Schwesterschiffe wurden 1922 bis 1923 abgebrochen allerdings erst am 21 November 1925 von der Flottenliste gestrichen Schwesterschiff Ioann Slatoust BearbeitenDas einzige Schwesterschiff der Jewstafi die Ioann Slatoust wurde einen Monat fruher begonnen und lief schon am 13 Mai 1906 vom Stapel In den Flottendienst kam es sechs Tage nach der Jewstafi am 11 August 1910 Benannt war das Schiff nach Johannes Chrysostomos einem der drei Grundervater der orthodoxen Kirche Der Kriegseinsatz der beiden Schwesterschiffe fand wie oben dargestellt meist zusammen statt Auch teilte sie das Endschicksal mit ihrem Schwesterschiff nbsp Commons Ioann Zlatoust ship 1911 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenRobert Gardiner Conway s All the World s Fighting Ships 1860 1905 Mayflower Books New York 1979 ISBN 0 8317 0302 4 Stephen McLaughlin Russian amp Soviet Battleships Naval Institute Press Annapolis MD 2003 ISBN 1 55750 481 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jewstafi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Jewstafi Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Quellenvergleich von McLaughlin zum Gefecht vom 17 September 1914 russische Geschichte der Schwarzmeerflotte KORABLI UKRAYiNSKOYi FLOTI 1917 1918 rr Ukrainian Navy 1917 1918 Ukrainian Navy ferial excursions into the past and present Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jewstafi amp oldid 237840785