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Jacob Volhard 4 Juni 1834 in Darmstadt 14 Januar 1910 in Halle Saale war ein deutscher Chemiker Jacob VolhardVolhard 1877 an der LMU Munchen Nachruf Jacob VolhardInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Entdeckungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJacob Volhards Vater war der Hofgerichtsadvokat Karl Ferdinand Volhard in Darmstadt Seine Mutter Cornelie Volhard geborene Leisler entstammte einer Hanauer Kaufmannsfamilie Jacob Volhard studierte zunachst Philologie und Geschichte an der Universitat Giessen bevor er zur Chemie bei seinem Onkel Justus von Liebig wechselte Wahrend seiner Studienzeit bekam er Kontakt zu einem christlichen Freundeskreis aus dem am 15 August 1852 die christliche Studentenverbindung Giessener Wingolf entstand So wurde Volhard zu einem der Stifter des Giessener Wingolf und ab 1854 der erste Fuxmajor Nach dem Weggang Liebigs aus Giessen nach Munchen im Wintersemester 1852 53 studierte Volhard bei dessen Nachfolger Heinrich Will 1855 promovierte er zum Dr phil und wechselte nach Heidelberg in das Labor von Robert Bunsen Volhard nahm die Chemie zunachst noch nicht ganz ernst er widmete sich in Heidelberg weiterhin der Philologie und Geschichte Er trat dem Heidelberger Wingolf bei Justus von Liebig nahm den sehr begabten Volhard 1856 als Assistent in sein Munchner Institut auf aber auch hier war Volhard nicht standig im Labor er hielt sich oft bei der geselligen sog Allotria um den Maler Franz von Lenbach und den Bildhauer Lorenz Gedon auf und pflegte Umgang mit Moritz von Schwind und Paul Heyse Seine eigentliche Karriere als Forscher begann Volhard durch seinen Aufenthalt bei August Wilhelm von Hofmann in London 1858 und bei Adolph Kolbe in Marburg 1869 wurde er als ausserordentlicher Professor nach Munchen berufen wo er 1872 1879 die anorganische Abteilung leitete Nach kurzer Zeit in Erlangen wurde er 1881 als Ordinarius an die Universitat Halle berufen wo er ein neues mustergultiges Institutsgebaude aufbaute und von 1882 bis 1908 Direktor des Chemischen Instituts und 1897 Rektor der Universitat Halle war 1900 wurde er Prasident der Deutschen Chemischen Gesellschaft und 1901 Ehrenmitglied des Vereins Deutscher Chemiker Volhard widmete seinem Lehrer Justus von Liebig 1909 dessen erste Biografie die heute fur die Liebig Forschung unerlasslich ist Er war langjahriger Schriftleiter der beruhmten Annalen der Chemie von 1871 1910 und Vizeprasident der Leopoldina der er ab 1883 angehorte 1 Seit 1879 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1900 wurde er fur ein Jahr zum Vorstand der Deutschen Chemischen Gesellschaft gewahlt Volhard war ein grosser Didaktiker und sein Manuskript zur Anleitung der qualitativen Analytik wurde in ganz Deutschland fur Jahrzehnte zu einem weitergereichten Standardwerk des Chemiestudiums und schliesslich 1875 herausgegeben genannt Der kleine Volhard Bekannt war Volhard besonders fur seinen Humor und seinen Darmstadter Dialekt den er ungetrubt bis ins hohe Alter pflegte schon als Student waren seine gezeichneten Karikaturen beliebt und gefurchtet Ein noch heute in Chemikerkreisen gelaufiger Aphorismus stammt von Volhard Das Indigoblau zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Organischen Chemie Volhard starb hochgeehrt 1910 und wurde auf dem Laurentiusfriedhof beerdigt seine Buste ziert noch heute das alte Chemische Institut in Halle Justus v Liebig sagte uber Volhard Ich habe nie einen Assistenten gehabt der so fein gebildet war wie er Zu den Schulern Volhards zahlen Johannes Thiele Rudolf Schenck Daniel Vorlander 1867 1941 und Hermann Staudinger Volhard war verheiratet mit Josephine geborene Backofen 1842 1935 Sie hatten gemeinsam sieben Kinder Der Sohn Franz Volhard wurde ein bedeutender Internist und Nephrologe die Nobelpreistragerin Christiane Nusslein Volhard ist eine Urenkelin der Nobelpreistrager fur Chemie Benjamin List ist ein Ururenkel Eine Krankenstation im Universitatsklinikum Giessen tragt noch heute seinen Namen Wissenschaftliche Entdeckungen BearbeitenSynthese des Sarkosins 1862 Synthese des Kreatins und Darstellung des Guanidins und Cyanamids 1868 Synthese der Pulvinsaure und Vulpinsaure Bestimmung von Mangan 1879 Bromierung von Carbonsauren Hell Volhard Zelinsky Reaktion 1881 1887 Thiophensynthese Volhard Erdmann Zyklisierung 1885 Volumetrische Bestimmung des Silbers der Cyanide der Halogenide und des Thiocyanats sog Titration nach Volhard Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenUber mehratomige Harnstoffe On the ureas of the diamines London 1861 Die chemische Theorie Habilitationsschrift Munchen 1863 gedruckt Braunschweig 1863 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Die Begrundung der Chemie durch Lavoisier Leipzig 1870 nbsp Jakob Volhard im Horsaal in Halle 1899Volhards Anleitung zur qualitativen Analyse ed Clemens Zimmermann Munchen 1875 Experiments in General Chemistry and Introduction to Chemical Analysis zusammen mit C Zimmermann Baltimore 1887 August Wilhelm von Hofmann Ein Lebensbild zusammen mit Emil Fischer 1902 Justus von Liebig Sein Leben und Wirken 2 Bd Leipzig 1909 Literatur BearbeitenWolfgang Langenbeck Jacob Volhard ein Altmeister der Chemie In 450 Jahre Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Halle 1952 nbsp Familie Jakob und Josefine Volhard in Halle 1905 Franz Volhard ganz links Daniel Vorlander Jacob Volhard zum Gedachtnis Leopoldina 46 1910 Daniel Vorlander Jacob Volhard Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft Band 45 1912 S 1855 1902 Emil Fischer Jacob Volhard als Historiker In Der Deutsche Chemiker 2 1936 S 67 f R Pummerer Chemie In Geist und Gestalt Band 2 Munchen 1959 S 133 218 Frank Kuschel Muhlpforte Nr 1 und die Physikalische Chemie an der Universitat Halle Die Geschichte eines universitaren Refugiums Diepholz Berlin GNT Verlag 2017 S 25 32 ISBN 978 3 86225 108 7 Website Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jacob Volhard Sammlung von Bildern Eintrag zu Jacob Volhard im Catalogus Professorum Halensis Kurzbiographie von Freddy Litten Informationen zu und akademischer Stammbaum von Jacob Volhard bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Jakob Volhard bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 11 Marz 2017 Normdaten Person GND 117488941 lobid OGND AKS LCCN n86867716 VIAF 5710081 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Volhard JacobKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 4 Juni 1834GEBURTSORT DarmstadtSTERBEDATUM 14 Januar 1910STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacob Volhard amp oldid 237332891