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Heinrich Will 8 Dezember 1812 in Weinheim 15 Dezember 1890 in Giessen war ein deutscher Chemiker Er wirkte als Nachfolger von Justus von Liebig von 1853 bis 1882 als Professor an der Universitat Giessen und wurde zusammen mit Franz Varrentrapp bekannt durch die Entwicklung der Will Varrentrapp Methode zur quantitativen Bestimmung von Stickstoff Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Auszeichnungen und Wurdigung 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenHeinrich Will wurde 1812 in Weinheim geboren und verlor seinen Vater der als stadtischer Beamter tatig war bereits im Kindesalter Zu seinem Pflegevater wurde der Direktor der lateinischen Schule in Weinheim an der er auch seinen Schulabschluss erwarb Anschliessend absolvierte er zunachst von 1827 bis 1831 eine Ausbildung zum Apotheker in Gernsbach begann dann jedoch nach einer mehrjahrigen Studienwanderung und Tatigkeiten als Apothekengehilfe in verschiedenen Stadten ab 1834 ein Studium der Naturwissenschaften an der Universitat Heidelberg An dieser wirkte er ab 1835 als Assistent am chemischen Laboratorium unter Philipp Lorenz Geiger und nach dessen Tod ab 1836 unter Leopold Gmelin 1837 wechselte er auf Nachfrage von Justus von Liebig der mit Geiger eng befreundet gewesen war an die Universitat Giessen an der er im Mai 1839 auch promovierte 1842 ubernahm er die Leitung des neu entstandenen Filiallaboratoriums das aufgrund der steigenden Zahl von Chemiestudenten an der Giessener Universitat fur die studentische Ausbildung geschaffen worden war Zwei Jahre spater wurde er habilitiert und zum Privatdozenten ernannt Die Habilitationsleistungen wurden ihm dabei erlassen da er gemass Ministerialverfugung seine Lehrbefahigung bereits hinreichend nachgewiesen habe 1845 folgte die Berufung zum ausserordentlichen Professor Nach Liebigs Wechsel an die Universitat Munchen im Jahr 1852 ubernahm er zunachst gemeinsam mit Hermann Kopp kommissarisch die Leitung des chemischen Laboratoriums der Universitat Giessen 1853 wurde er dann zum ordentlichen Professor fur Experimentalchemie berufen und auf Kopps Veranlassung zum alleinigen Direktor des Laboratoriums ernannt In dieser Stellung war er bis zu seiner Emeritierung im Oktober 1882 tatig Von 1869 bis 1870 fungierte er auch als Rektor der Universitat Heinrich Will war ab 1849 mit der Tochter des Giessener Mediziners Wilhelm Balser verheiratet Sein 1854 geborener Sohn Wilhelm Will wurde spater Professor fur Chemie in Berlin und war ab 1888 Mitglied der Leopoldina Daruber hinaus hatte er vier Tochter von denen die 1850 geborene Sophie Will den Physiker Karl Zoppritz und die 1855 geborene Tilde Will den Augenarzt Hubert Sattler heiratete Er starb 1890 in Giessen Wissenschaftliches Wirken BearbeitenHeinrich Will gab von 1857 bis 1868 darunter von 1857 bis 1862 zusammen mit Hermann Kopp die Jahresberichte uber die Fortschritte der Chemie und verwandter Theile anderer Wissenschaften heraus Er veroffentlichte daruber hinaus Studien zu Pflanzeninhaltsstoffen wie Chelidonin Senfol und dem atherischem Ol der Weinraute sowie Anleitungen und Tafeln zur chemischen Analytik die mehrfach neu aufgelegt und in mehrere andere Sprachen ubersetzt wurden Zusammen mit Franz Varrentrapp entwickelte er ein als Will Varrentrapp Methode bezeichnetes Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Stickstoff in organischen Proben Daruber hinaus war er Mitentdecker der Styphninsaure Auszeichnungen und Wurdigung BearbeitenZu den Auszeichnungen und Ehrungen von Heinrich Will zahlten unter anderem der Grossherzoglich Hessische Ludwigsorden und der Grossherzoglich Hessische Philippsorden sowie die Ehrenmitgliedschaft in der Chemical Society of London Er wurde daruber hinaus als korrespondierendes Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften sowie als auswartiges Mitglied in die spanische Real Academia de Ciencias Exactas Fisicas y Naturales und in die Reale Accademia delle Scienze di Torino Konigliche Akademie der Wissenschaften zu Turin aufgenommen Heinrich Will machte sich insbesondere als Hochschullehrer verdient Mehrere seiner Schuler so August Kekule Wilhelm Lossen Theodor Poleck Jacob Volhard Emil Erlenmeyer Heinrich Meidinger und Alexander Classen wurden zu Professoren an verschiedenen Universitaten und technischen Hochschulen berufen Auch die Bruder Carl Clemm und August von Clemm Mitgrunder der Firma BASF studierten unter Heinrich Will Als sein wichtigster und einflussreichster Beitrag zur Entwicklung der Chemie gilt die Etablierung der Will Varrentrapp Methode zur Stickstoffanalyse Werke Auswahl BearbeitenAnleitung zur qualitativen chemischen Analyse zum Gebrauche im chemischen Laboratorium zu Giessen Erste Auflage Heidelberg 1846 Zwolfte Auflage 1883 Outlines of Chemical Analysis Translated from the Third German Edition Boston und Cambridge 1855 A Handbook of Chemical Analysis Based on the Fourth Edition of Dr H Will s Anleitung zur chemischen Analyse London 1858 Tafeln zur chemischen Analyse Erste Auflage Heidelberg 1846 Zehnte Auflage 1875 Tables for Qualitative Chemical Analysis Translated from the Second German Edition Philadelphia 1852Literatur BearbeitenProfessor Heinrich Will In Nature Band 42 Ausgabe 1096 vom 30 Oktober 1890 S 646 doi 10 1038 042646a0 August Wilhelm von Hofmann Heinrich Will Ein Gedenkblatt In Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 23 3 1890 S 852 899Weblinks BearbeitenInternet Archive Will Heinrich Open Library Will Heinrich Informationen zu und akademischer Stammbaum von Heinrich Will bei academictree org Will Heinrich Hessische Biografie Stand 29 Oktober 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 117386510 lobid OGND AKS LCCN n79056375 VIAF 12443591 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Will HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 8 Dezember 1812GEBURTSORT WeinheimSTERBEDATUM 15 Dezember 1890STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Will Chemiker amp oldid 238625966