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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Optikhersteller siehe Wilhelm Will Wetzlar Karl Wilhelm Will 12 April 1854 in Giessen 30 Dezember 1919 in Berlin war ein deutscher Chemiker Er wirkte ab 1892 als Professor an der Universitat Berlin sowie daruber hinaus ab 1889 an der Zentralversuchsstelle fur Explosivstoffe des preussischen Kriegsministeriums und ab 1898 als Direktor der Zentralstelle fur wissenschaftlich technische Untersuchungen in Berlin Neubabelsberg einer Forschungseinrichtung der deutschen Sprengstoff und Munitionsindustrie Schwerpunkt seiner Forschungen war die Entwicklung und Verbesserung von Explosivstoffen Wilhelm Will um 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenWilhelm Will wurde 1854 als Sohn des Chemikers Heinrich Will dem Nachfolger von Justus von Liebig an der Universitat Giessen in Giessen geboren Er absolvierte das Gymnasium und studierte anschliessend ab 1872 Naturwissenschaften an der Giessener Universitat Nach dem Staatsexamen fur das hohere Lehramt das er 1876 zusammen mit der Promotion erwarb ging er an das chemische Institut der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin an dem er unter August Wilhelm von Hofmann einem Freund seines Vaters als Vorlesungsassistent und ab 1880 als Leiter der analytischen Abteilung tatig war 1883 habilitierte er sich in Berlin zu seinen Vorlesungsfachern als Privatdozent zahlten in der Folgezeit die analytische Chemie die physikalische Chemie ausgewahlte Bereiche der organischen Chemie sowie die Geschichte der Chemie Neun Jahre spater folgte die Berufung zum ausserordentlichen Professor fur Chemie an der Berliner Universitat Ab 1889 wirkte er ausserdem in der neugegrundeten Zentralversuchsstelle fur Explosivstoffe des preussischen Kriegsministeriums die ab 1896 Versuchsstelle fur Sprengstoffe beziehungsweise ab 1897 Militarversuchsamt hiess und die er ab 1893 geschaftsfuhrend sowie ab 1897 als Direktor leitete Ein Jahr nach seiner Ernennung zum Direktor gab er diese Position auf um die Leitung der von mehreren deutschen Sprengstoff und Munitionsfirmen neugeschaffenen Zentralstelle fur wissenschaftlich technische Untersuchungen in Berlin Neubabelsberg zu ubernehmen die er dann bis zu seinem Tod innehatte Mit Beginn des Ersten Weltkrieges fuhrte er zunachst im Rang eines Hauptmanns der Landwehr das 12 Ersatzbataillon an der Ostfront Nachdem er im November 1914 auf Veranlassung von Emil Fischer von dort zuruckberufen worden war gehorte er bis Kriegsende der Artillerieprufungskommission an Die Arbeiten der Neubabelsberger Zentralstelle unterstellte er wahrend dieser Zeit der Heeresverwaltung Wilhelm Will war ab 1892 mit einer Nichte des Chemikers Adolph Strecker verheiratet und Vater eines Sohns und einer Tochter die spater einen Sohn des Industriellen und Politikers Hugo Stinnes heiratete Neben seinem beruflichen Wirken war er in verschiedenen Nebenamtern tatig so ab 1894 als nicht standiges Mitglied des Kaiserlichen Patentamtes sowie als lebenslanges Ausschussmitglied beim Vorstand des Deutschen Museums in Munchen Von 1912 bis 1914 fungierte er als Prasident der Deutschen Chemischen Gesellschaft Er starb 1919 in Berlin Wissenschaftliches Wirken BearbeitenDas Forschungsinteresse von Wilhelm Will der wahrend seiner Karriere uber 80 wissenschaftliche Publikationen veroffentlichte galt vor allem der organischen Chemie und zunachst insbesondere der Untersuchung von Pflanzeninhaltsstoffen wie den Glucosiden dem Hesperidin dem Naringin und verschiedenen Alkaloiden Im spateren Verlauf seiner Karriere widmete er sich Explosivstoffen wie dem Cellulosenitrat dem Nitroglycerin und der Pikrinsaure So versuchte er unter anderem die fur die Herstellung von Nitrocellulose verwendete Baumwolle durch aus Holz gewonnene Cellulose zu ersetzen 1914 beschrieb er die Synthese des Hexanitroethans Als seine bedeutendste Leistung im Bereich der Explosivstoffchemie gilt die Entwicklung sogenannter losemittelfreier Nitroglycerinpulver Auszeichnungen BearbeitenWilhelm Will war ab 1888 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und wurde 1904 zum Geheimen Regierungsrat ernannt Er erhielt fur seine Untersuchungen zur Prufung und Stabilisierung der Nitrocellulose einen Grand Prix der Weltausstellung 1910 in Brussel sowie fur die photographische Darstellung von Explosionsflammen und ihre Bewertung zur Beurteilung der Schlagwetter Gefahr einen Beitrag zur Vermeidung von Grubengasexplosionen im Bergbau einen doppelten Grand Prix wahrend der Weltausstellung 1911 in Turin Die Technische Hochschule Charlottenburg aus der spater die Technische Universitat Berlin hervorging verlieh ihm anlasslich seines 60 Geburtstags einen Ehrendoktortitel Werke Auswahl BearbeitenDer Fortschritt der Sprengtechnik seit der Entwickelung der organischen Chemie Berlin 1904 Uber technische Methoden der Sprengstoffprufung Halle an der Saale 1906 Uber Glycerin Nitrate Berlin 1908Literatur BearbeitenFriedrich Lenze Wilhelm Will In Zeitschrift fur angewandte Chemie 33 Jahrgang Ausgabe 34 vom 27 April 1920 S 101 102 Bernhard Lepsius Wilhelm Will Ein Gedenkblatt In Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 54 Jahrgang Ausgabe 9 vom 15 Oktober 1921 S A204 A268Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Will im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Katalog der wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt Universitat zu Berlin Biografie Karl Wilhelm Will mit Bild Normdaten Person GND 117580791 lobid OGND AKS VIAF 15549926 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Will WilhelmALTERNATIVNAMEN Will Karl Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 12 April 1854GEBURTSORT GiessenSTERBEDATUM 30 Dezember 1919STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Will amp oldid 226514371