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Die Firma J S Fries Sohn war ein weltweit tatiges Maschinenbau Unternehmen in Frankfurt am Main und zuletzt im Stadtteil Seckbach angesiedelt Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 1800 bis 1900 3 1900 bis 1933 4 1933 bis 1945 5 1946 bis 1974 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenAm 20 Mai 1748 grundete Johann Simon Fries eine Zinngiesserei als in der Kannengiessergasse 6 am Frankfurter Dom ansassiges Familienunternehmen das Zinngeschirr fertigte 1800 bis 1900 Bearbeiten1807 erhielt die Firma die Genehmigung zur Errichtung einer Lackierfabrik von Blechwaren und Papiermache und wechselte nach einer Zwischenstation in der Neuen Krame nach Sachsenhausen Anlasslich der Erweiterung um eine Eisengiesserei und Maschinenfabrik im Jahr 1834 in der Schulstrasse 13 1 erfolgte auch der Eintrag ins Firmenregister als J S Fries Sohn Eigentumer war nun der Sohn von Johann Simon Fries Heinrich Remigius Fries Die Fabrik spezialisierte sich auf die Produktion von Portativmaschinen Lokomobile Lokomotiven sowie von Transmissionen und Hebezeugen Sie ubernahm ab 1840 Auftrage fur die Herstellung von Kandelabern fur die Gasbeleuchtung in den Strassen 2 1843 nutzte J S Fries Sohn als erstes Frankfurter Unternehmen eine Dampfmaschine die im Unternehmen auf Veranlassung von Heinrich Remigius Fries mit einer Leistung von 50 PS selbst gefertigt wurde In den 1850er Jahren wurden Dampfkessel und maschinen sowie Transmissionen hergestellt 1857 beschaftigte die Firma bereits 200 Mitarbeiter Ab 1890 entwickelte sich die Firma mit der Fertigung und dem europaweiten Export innovativer Dampfspritzen und pneumatischer Leitern zum fuhrenden Unternehmen der Feuerwehrgeratetechnik Zwischen 1890 und 1900 wuchsen die Beschaftigungszahlen von 450 auf 600 an Es wurden Walzwerke Kalander Pressen Mischtrommeln Spezialmaschinen und Hochdruckpumpen gefertigt 3 Besondere Bekanntheit erlangte das Unternehmen in Frankfurt durch den Bau des Eisernen Stegs uber den Main 1867 1869 Die von J S Fries Sohn ausgefuhrte verglaste Eisenkonstruktion der dreischiffigen basilikalen Kleinmarkthalle in der Hasengasse 1879 wurde zum Vorbild fur ahnliche Hallen zum Beispiel in Dresden und Leipzig 1900 bis 1933 BearbeitenJ S Fries Sohn erwarb 1908 ein 36 000 Quadratmeter grosses Areal in der Seckbacher Niederung im Unterfeld Im Juni 1909 war dort erster Spatenstich am 26 Juni 1910 Produktionsbeginn in der neuen Fabrikanlage die aus drei Fertigungshallen einer Lagerhalle und einem Verwaltungsgebaude bestand Als erstes Unternehmen uberhaupt zog die Firma in das von Oberburgermeister Franz Adickes neu ausgewiesene Seckbacher Industriegebiet um wo es ab 1913 direkt an die Frankfurter Hafenbahn zum Ostbahnhof und Osthafen angeschlossen ist 1933 bis 1945 Bearbeiten nbsp Strabokran von J S Fries SohnIm Dritten Reich produzierte das Unternehmen am Osthafen Panzer und U Boote Bekannt wurde das Unternehmen auch fur die Produktion des Strabokrans eines transportablen Strassenbockkrans der im Zweiten Weltkrieg hauptsachlich fur die Panzerinstandsetzung an der Front verwendet wurde 4 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden auch Zwangsarbeiter beschaftigt Auf dem Betriebsgelande in der Friesstrasse 5 7 waren nach einer 1946 veranlassten Meldung des zustandigen 6 Polizei Reviers an die Nothilfe und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen UNRRA im Zeitraum von 1943 bis 1945 Belgier Franzosen Litauer Niederlander Russen und Ukrainer unbekannter Anzahl einquartiert 5 Diese Daten sind jedoch unvollstandig da ein Teil entweder durch Kriegseinwirkung oder bewusst durch Nazi Dienststellen vernichtet wurde 1946 bis 1974 Bearbeiten nbsp Fries Laufkran von 1964 fur die Firma Raab Karcher in Bingen am Rhein Heute Industriedenkmal In der Nachkriegszeit engagierte sich das Unternehmen schon im besonders kalten Winter 1945 46 beim komplizierten Wiederaufbau des Eisernen Stegs 6 spater auch bei der Alten Brucke 7 der Flosser Behelfsbrucke beim Abbruch der Wilhelmsbrucke und dem anschliessenden Neubau der Friedensbrucke an gleicher Stelle 8 sowie beim Wiederaufbau der Dachstuhle von Leonhardskirche Alter Nikolaikirche Paulskirche Goethe Haus Naturmuseum Senckenberg und Romer 9 Am Sender Heiligenstock in Seckbach wurde ein neuer 123 Meter hoher Rundfunk Sendemast errichtet im Kaiserdom die grosste Glocke Gloriosa nach Ruckfuhrung aus dem Hamburger Glockenfriedhof wieder aufgehangt 1950 wurde die Kaimauer des Frankfurter Westhafens mit elektrischen Wippkranen ausgestattet die J S Fries Sohn entwickelt hatten 9 Das Unternehmen arbeitete auch bundesweit und schliesslich international 9 1973 74 wurde das Unternehmen liquidiert Im Seckbacher Industriegebiet ist die Friesstrasse nach dem Grunder Johann Simon Fries benannt Weblinks BearbeitenJ S Fries Sohn In Frankfurt Dokumentation zur Nachkriegszeit aufbau ffm de Archiviert vom Original am 5 Februar 2012 abgerufen am 13 Mai 2014 Nachlass der Familie Fries im Institut fur Stadtgeschichte FrankfurtEinzelnachweise Bearbeiten Staats und Adresshandbuch der freien Stadt Frankfurt 1852 Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt am Main Bestandsname Familie Fries Signatur S 1 154 Laufzeit ca 1750 1970 Findmittel Rep 828 Depositum Lerner F Frankfurt am Main und seine Wirtschaft Ammelburg Verlag 1958 Lukas Friedli Die Panzerinstandsetzung der Wehrmacht Verlag Wolfgang Schneider 2005 ISBN 3 935107 08 0 S 180 Wirtschaft und Arbeit Zwangsarbeit Tabellarische Ubersicht zur Zwangsarbeit in Frankfurt am Main ffmhist de Der wiederaufgebaute Eiserne Steg in Frankfurt am Main 1958 In aufbau ffm de Archiviert vom Original abgerufen am 13 Mai 2014 Alte Brucke Frankfurt am Main um 1956 In aufbau ffm de Archiviert vom Original abgerufen am 13 Mai 2014 Neubau der Friedensbrucke 1951 In aufbau ffm de Archiviert vom Original abgerufen am 13 Mai 2014 a b c J S Fries Sohn In Frankfurt Dokumentation zur Nachkriegszeit aufbau ffm de Archiviert vom Original am 5 Februar 2012 abgerufen am 13 Mai 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title J S Fries Sohn amp oldid 204461977