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Die Gloriosa lat Die Ruhmreiche ist die grosste Glocke im Kaiserdom St Bartholomaus zu Frankfurt am Main Zusammen mit den anderen acht Glocken im Kirchturm des Doms wurde sie am 5 Mai 1877 von Hermann Grosse Inhaber der Giesserei J G Grosse in Dresden als opus 891 gegossen und am 23 Januar 1878 zum ersten Mal gelautet Nach der Petersglocke im Kolner Dom und der grossen Glocke im Paderborner Dom ist sie die drittschwerste Bronzeglocke und die sechstschwerste Glocke uberhaupt in Deutschland 1 2 GloriosaWie alle Glocken in den Frankfurter Dotationskirchen ist sie Eigentum der Stadt Die Gloriosa erklingt viermal im Jahr im Rahmen des Frankfurter Stadtgelautes 3 daruber hinaus zum Hochamt an hohen christlichen Feiertagen Als sogenannte Vorlauteglocke erklingt sie vor dem Zusammenlauten zu den Pontifikalamtern z B Firmung oder Priesterweihe und zum Pontifikalrequiem d h zu feierlichen Trauergottesdiensten Beim Bekanntwerden des Todes eines Bischofs oder Papstes wird die Gloriosa ebenfalls alleine gelautet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung der Glocke 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 Tontrager 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Der Domturm mit der Gloriosa wahrend eines Stadtgelauts nbsp Die Gloriosa hangt im unteren Glockenboden des DomsMit 11 950 kg Gewicht ist die im Schlagton e0 1 16 erklingende Glocke die grosste im 50 Glocken umfassenden Frankfurter Stadtgelaute und zugleich eine der grossten Glocken in Deutschland Vorbild fur die Frankfurter Gloriosa war die beruhmte 1497 gegossene Gloriosa des Gerhard van Wou im Erfurter Dom Grosse hatte die Klangeigenschaften der Erfurter Gloriosa genauestens studiert bevor er sich an den Guss der Frankfurter Glocke machte Sein Werk gilt als eine der klangschonsten Glocken des 19 Jahrhunderts 4 Das Domgelaute uberstand den Ersten Weltkrieg unbeschadigt Im Zweiten Weltkrieg wurden nahezu alle Bronzeglocken im Reich zur Schaffung einer langfristigen Rohstoffreserve beschlagnahmt Auch acht der neun Domglocken mussten 1942 an die Reichsstelle fur Metalle abgeliefert werden darunter die Gloriosa Aufgrund gunstiger Umstande blieben die Domglocken aber unversehrt Sie befanden sich bei Kriegsende auf dem Hamburger Glockenfriedhof und konnten im Oktober 1947 wieder nach Frankfurt zuruckgeholt werden 1984 wurde das Domgelaute grundlegend saniert Dabei erhielt die Gloriosa auch ein neues Joch aus Eichenholz welches aber bald durchbrach und 1991 nochmals ersetzt wurde Sie hangt in einem stahlernen genieteten Glockenstuhl 5 Im Jahr 1987 musste die Gloriosa zusammen mit der Bartholomausglocke wegen Gussfehlern bei Lachenmeyer geschweisst werden wodurch sich auch ihre Abklingdauer um jeweils 60 Sekunden verlangerte 6 Das Domgelaut von 1877 war der Ersatz fur die 1867 beim Dombrand zerstorten Glocken Unter den zerstorten Glocken befand sich bereits eine mit Namen Gloriosa die 1484 von Meister Martin Moller aus Frankfurt gegossen worden war Diese Glocke mit dem Schlagton b0 hatte 4 552 kg gewogen und ursprunglich als grosse Uhrglocke gedient Erst 1767 war sie lautbar aufgehangt worden Beschreibung der Glocke Bearbeiten nbsp Bild der Gloriosa in einem Werbeprospekt der Giesserei von 1877Fur das neue Gelaut von 1877 wurden funf Tonnen Bronze als sogenanntes Gekratz aus den Trummern der beim Dombrand zerstorten Glocken sowie 13 Tonnen aus erbeuteten franzosischen Geschutzen des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 verwendet Dieses Material war vom Deutschen Kaiser Wilhelm I gestiftet worden Die Gloriosa tragt deshalb die Inschrift Gloriosa nominor Guilelmus imperator dono dedit fecit I G Grosse Dresden MDCCCLXXVII Gloriosa bin ich genannt Kaiser Wilhelm stiftete mich J G Grosse Dresden schuf mich 1877 auf einem Schriftband unterhalb der Krone Als weitere Verzierungen weist sie unterhalb des Schriftbandes einen gotisierenden Hangefries auf sowie auf der Vorderseite einen Frankfurter Adler und auf der Ruckseite einen Reichsadler Sie ist uber alles 2 663 mm hoch und hat am Schlagring einen Durchmesser von 2 585 mm Der Schlagring selbst war ursprunglich 190 mm stark nach Beschleifen der Anschlagstellen 1985 noch 188 mm Der 1984 von der Glockengiesserei Rincker in Sinn gelieferte Kloppel ist 2 700 mm lang und wiegt ca 380 kg Er schlagt 37 Mal in der Minute an wobei die Glocke durch die beiden Lautemaschinen um etwa 35 ausgeschwungen wird Einzelnachweise Bearbeiten Walter Schafer Die grossten Glocken der Bundesrepublik Deutschland PDF 184 kB Abgerufen am 22 Dezember 2014 Glocken Hoher Dom zu Paderborn Abgerufen am 14 April 2021 Das Grosse Stadtgelaute In stadtische Webseite frankfurt de Abgerufen am 22 Dezember 2014 Hubert Foersch Musikalische Wurdigung des Frankfurter Domgelautes von 1877 In Konrad Bund Hrsg Frankfurter Glockenbuch Frankfurt am Main Verlag Waldemar Kramer 1986 Text zum Video Frankfurt a M D kath Kaiserdom St Bartholomaus Gloriosa e Kurt Kramer Die Schweissung der beiden Gloriosa Glocken in den Domen zu Erfurt 1985 und Frankfurt 1987 In Konrad Bund u a Jahrbuch fur Glockenkunde Jg 1989 1990 Frankfurt 1990 S 106 ff Literatur BearbeitenKonrad Bund Hrsg Frankfurter Glockenbuch Frankfurt am Main Verlag Waldemar Kramer 1986 ISBN 3 7829 0211 0 Erwin Hoheisel Das Frankfurter Domgelaute einst und jetzt in Almanach 77 Jahrbuch fur das Bistum Limburg Limburg Verlag Josef Knecht 1977 S 106 108 Konrad Bund Begleitheft zur Schallplattendokumentation s u 1986 ISBN 3 7829 0312 9 Tontrager BearbeitenStadtarchiv Frankfurt am Main Hrsg Das Frankfurter Domgelaute und das Frankfurter Grosse Stadtgelaute 1986 2 Schallplatten 30 cm stereo mit Begleitheft von Konrad Bund s o Frankfurt am Main Glocken Glockenspiel Grosses Stadtgelaute Axel Gerhard Kuhl Verlag 1999 CD aufgenommen im Sommer 1999 digitale Qualitat DDD mit ausfuhrlichem Begleitheft Weblinks BearbeitenVideoaufnahme kath Kaiserdom St Bartholomaus Gloriosa e 7 21 auf YouTube Klang der Gloriosa im Frankfurter Dom beim Grossen Frankfurter Stadtgelaute am 2 Dezember 2017 auf YouTube Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gloriosa Frankfurter Dom amp oldid 224822218