www.wikidata.de-de.nina.az
Der Judische Friedhof in Buttenheim im oberfrankischen Landkreis Bamberg ist eine judische Begrabnisstatte die von 1819 bis 1938 belegt wurde Judischer Friedhof in Buttenheim 2011 Judischer Friedhof in Buttenheim 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer 2150 m grosse von einer Mauer umgebene Friedhof liegt rund 1 5 km nordlich der Ortsmitte von Buttenheim rechts von der Strasse nach Seigendorf auf der Flur Gratzau am Waldrand 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Taharahaus 2011 nbsp Grabstein mit Schofar 2011 Die Anwesenheit von Juden in Buttenheim ist ab 1450 nachgewiesen 2 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg liessen sich dort abermals Juden nieder 1667 erlaubten die Herren von Stiebar vier judischen Familien mit insgesamt 16 Personen die Ansiedlung auf den Trummern des oberen Schlosses das im Bauernkrieg eingeaschert worden war Spater konnten weitere Familien zuziehen im Ort wurden eine Mikwe und 1740 eine grosszugig bemessene Synagoge erbaut 1763 lebten 44 judische Familien mit etwa 200 Personen in Buttenheim Die Verstorbenen der judischen Gemeinde wurden zunachst auf dem judischen Friedhof in Zeckern bestattet Die Ende des 18 Jahrhunderts entstandenen Plane sudlich des Ortes am Eggolsheimer Berg einen Friedhof anzulegen scheiterten am Widerstand des Freiherrn von Seefried 1819 stiftete der damalige Gemeindevorstand Jizchak Reis ein Grundstuck auf dem mit Hilfe der Gemeinden Hirschaid und Gunzendorf schliesslich ein eigener Friedhof mit einem kleinen Taharahaus angelegt werden konnte Am 2 Marz des gleichen Jahres wurde dort die erste Tote die verstorbene Ehefrau des Stifters Fradel Reis beerdigt Auf der ursprunglich nur mit einer Hecke und einem Drahtzaun umgebenen Begrabnisstatte fanden auch Mitglieder der judischen Gemeinden Hirschaid und Gunzendorf ihre letzte Ruhe Wahrend der Industrialisierung sank im 19 Jahrhundert durch Abwanderung in die Stadte die Zahl der judischen Einwohner von Buttenheim 1890 lebten noch 27 Juden im Ort 1892 wurden die judischen Gemeinden Hirschaid und Buttenheim zu einer Gemeinde vereinigt Um 1900 musste man eine Sammlung durchfuhren um die Renovierung des Taharahauses und einiger Graber auf dem judischen Friedhof zu finanzieren Von den erbrachten 2 282 71 Reichsmark heute etwa 17 943 Euro stammte ein betrachtlicher Teil 1 028 RM von dem nach San Francisco ausgewanderten aus Buttenheim stammenden Textilfabrikanten Levi Strauss 3 In der Nacht vom 19 zum 20 Dezember 1931 wurde der Friedhof schwer geschandet Ein den Gedankengangen der NSDAP nahestehender Kleingutler aus dem benachbarten Ort Seigendorf hatte 67 Grabsteine umgeworfen und zum Teil sehr schwer beschadigt Das Ereignis wurde in einem Schreiben des erzbischoflichen Ordinariats in Bamberg an den Landesverband Bayern des Central Vereins sowie in einer Kundgebung und in einem Brief des Dekanats in Amlingstadt an die Israelitische Kultusgemeinde in Buttenheim vom Standpunkt der katholischen Ethik aus verurteilt 4 5 1933 lebten noch 18 judische Personen in Buttenheim Aufgrund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts und weiterer Repressalien wanderten in der Zeit des Nationalsozialismus fast alle judischen Einwohner Buttenheims aus 1937 wurde die Synagoge an eine Brauerei verkauft 1938 fand auf dem judischen Friedhof das letzte Begrabnis statt Sechs Juden aus Buttenheim konnten in die Vereinigten Staaten elf nach Grossbritannien emigrieren Der Schoah fielen vermutlich vier in Buttenheim geborene oder langere Zeit im Ort wohnhafte Juden zum Opfer 6 Die ehemalige Synagoge wurde nach dem Verkauf umgestaltet und als Stall und Lagerhalle verwendet Heute sind an dem Gebaude noch zwei originale Aussenmauern erhalten Auf dem judischen Friedhof den seit einigen Jahren eine Mauer umgibt befinden sich heute 13 Grabreihen mit insgesamt ca 280 Grabsteinen 7 Literatur BearbeitenIsrael Schwierz Steinerne Zeugnisse judischen Lebens in Bayern Eine Dokumentation Hrsgg von der Bayerischen Landeszentrale fur politische Bildungsarbeit Munchen 1988 S 200 201 ISBN 3 87052 393 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Truger Der judische Friedhof in Buttenheim In Der Landesverband der Israelit Kultusgemeinden in Bayern Nr 75 11 Jahrgang Dezember 1997 S 17 Memento vom 19 Mai 2016 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Alemannia Judaica Buttenheim Judischer Friedhof Stand 17 Juli 2011 FrankenWiki Juden in Buttenheim Stand 17 Juli 2011 Haus der Bayerischen Geschichte Judische Friedhofe in Bayern Judischer Friedhof Buttenheim Stand 17 Juli 2011 Der Israelit Frankfurt am Main Ausgabe vom 28 Januar 1932 Der Israelit Frankfurt am Main Ausgabe vom 11 Februar 1932 Alemannia Judaica Buttenheim Judische Geschichte Synagoge Stand 17 Juli 2011 klar text Hirschaider Achtklassler erleben Geschichte Stand 17 Juli 2011 Judische Friedhofe in Oberfranken Stadt Bamberg Bamberg Landkreis Bamberg Aschbach Buttenheim Heiligenstadt i OFr Lisberg Reckendorf Reichmannsdorf Walsdorf ZeckendorfStadt Bayreuth Bayreuth Landkreis Bayreuth Aufsess Stadt Coburg Coburg Landkreis Coburg AutenhausenLandkreis Forchheim Ermreuth Hagenbach Pretzfeld Stadt Hof Hof Landkreis Hof OberkotzauLandkreis Kronach Kups Landkreis Lichtenfels Burgkunstadt Lichtenfels 49 817427 11 03265 Koordinaten 49 49 3 N 11 1 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Buttenheim amp oldid 231842557