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Der Judische Friedhof in Aschbach einem Stadtteil von Schlusselfeld im oberfrankischen Landkreis Bamberg ist eine judische Begrabnisstatte die von der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts bis 1947 belegt wurde Judischer Friedhof in Aschbach 2011 Im Hintergrund das Taharahaus Alter Grabstein auf dem judischen Friedhof in Aschbach 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Zeit des Nationalsozialismus 2 2 Schandungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer 3410 m grosse Begrabnisplatz liegt am Sandweg direkt neben dem dort spater errichteten kommunalen Friedhof von Aschbach Das Grundstuck wird von einer massiven Sandsteinmauer begrenzt die im Norden beide Begrabnisplatze voneinander trennt 1 Geschichte BearbeitenDie judische Gemeinde in Aschbach existierte spatestens seit dem fruhen 18 Jahrhundert Der alteste lesbare Grabstein auf dem judischen Friedhof stammt aus dem Jahr 1720 was auf das ungefahre Alter des Begrabnisplatzes schliessen lasst Seit 1725 wurde der Gottesacker auch von der judischen Gemeinde in Burghaslach genutzt Ein Vertrag von 1761 regelte die gemeinsame Nutzung des Friedhofs mit den judischen Gemeinden in Burghaslach Furstenforst Geiselwind und Vestenbergsgreuth Nachdem im Jahr 1775 der judische Friedhof in Burghaslach eingerichtet worden war nutzte ein Teil dieser Gemeinden die dortige Begrabnisstatte 2 nbsp Einrichtung zur rituellen Leichenwaschung im Taharahaus des judischen Friedhofs in Aschbach 2011 nbsp Grabstein aus den 1930er Jahren auf dem judischen Friedhof in Aschbach 2011Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts stieg die Zahl der in Aschbach ansassigen Juden auf einen Bevolkerungsanteil von uber 20 Prozent bevor sie durch Abwanderung wieder sank 1850 wurde die massive Sandsteinmauer um den Friedhof errichtet Das bereits vor dieser Zeit bestehende Taharahaus im Eingangsbereich wurde 1887 durch einen Neubau ersetzt Das erhaltene Gebaude besteht aus zwei Raumen und einem Durchgang der zu den Grabreihen fuhrt Ausser dem Friedhof verfugte die judische Gemeinde in Aschbach uber eine Synagoge eine Religionsschule von 1890 bis 1920 23 Israelitische Elementarschule sowie eine Mikwe 1933 wurden in Aschbach noch 40 judische Einwohner 6 1 von insgesamt 652 gezahlt 3 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten In der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 wurde der Friedhof mehrmals geschandet Im April 1938 wurden mehrere judische Familien gezwungen ihre Hauser zu verkaufen Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurden zahlreiche Fenster judischer Bewohner eingeworfen Mitgliedern der SA zerstorten die Inneneinrichtung der Synagoge Die judischen Einwohner Aschbachs wurden gezwungen bei der Verbrennung der Ritualien und Schriften auf dem Marktplatz zuzusehen Ein Grossteil der aus den genannten Orten stammenden oder dort wohnhaften Juden fiel in den Vernichtungslagern dem Holocaust zum Opfer Die letzten 13 Mitglieder der judischen Gemeinde in Aschbach wurden 1942 in das Durchgangsghetto Izbica und in das Ghetto Theresienstadt deportiert 3 Das letzte Begrabnis auf dem judischen Friedhof in Aschbach fand 1947 statt als dort ein KZ Uberlebender beerdigt wurde 1 Ein Gedenkstein der sich zwischen dem Eingangstor und dem Taharahaus befindet erinnert an 15 in der Zeit des Nationalsozialismus ermordete Juden Schandungen Bearbeiten Nach 1945 kam es ebenfalls zur Schandung der Begrabnisstatte Anfang Juni 2007 warfen drei Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren insgesamt 49 Grabsteine um wobei mehrere zerbrachen 4 Auf dem judischen Friedhof in Aschbach sind etwa 350 Grabsteine erhalten 5 Literatur BearbeitenJohann Fleischmann Mesusa 3 Spuren judischer Vergangenheit an Aisch Aurach Ebrach und Seebach Die judischen Friedhofe von Zeckern Walsdorf Aschbach Uehlfeld Muhlhausen Lisberg Burghaslach und Reichmannsdorf Muhlhausen 2002 ISBN 3 933623 07 3 Israel Schwierz Steinerne Zeugnisse judischen Lebens in Bayern Eine Dokumentation Hrsgg von der Bayerischen Landeszentrale fur politische Bildungsarbeit Munchen 1988 S 185 186 ISBN 3 87052 393 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Truger Der judische Friedhof in Aschbach In Der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern Nr 73 11 Jahrgang Juni 1997 S 16 Einzelnachweise Bearbeiten a b Haus der Bayerischen Geschichte Judische Friedhofe in Bayern Schlusselfeld Stand 4 November 2011 Alemannia Judaica Aschbach Judischer Friedhof Stand 17 Juni 2007 a b Alemannia Judaica Aschbach Judische Geschichte Synagoge Stand 17 Juni 2007 Die braunen Bauern von Illesheim S 3 in Suddeutsche Zeitung 15 Juni 2007 Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland Judischer Friedhof Aschbach Stand 4 November 2011 Judische Friedhofe in Oberfranken Stadt Bamberg Bamberg Landkreis Bamberg Aschbach Buttenheim Heiligenstadt i OFr Lisberg Reckendorf Reichmannsdorf Walsdorf ZeckendorfStadt Bayreuth Bayreuth Landkreis Bayreuth Aufsess Stadt Coburg Coburg Landkreis Coburg AutenhausenLandkreis Forchheim Ermreuth Hagenbach Pretzfeld Stadt Hof Hof Landkreis Hof OberkotzauLandkreis Kronach Kups Landkreis Lichtenfels Burgkunstadt Lichtenfels 49 767434 10 562947 Koordinaten 49 46 3 N 10 33 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Aschbach amp oldid 231842582