www.wikidata.de-de.nina.az
Der judische Friedhof in Kups einer Marktgemeinde im oberfrankischen Landkreis Kronach war eine judische Begrabnisstatte vom 16 bis ins 19 Jahrhundert Eingangstor des FriedhofsDenkmal in Form einer MenoraGedenksteinGeschichte BearbeitenDer Friedhof befand sich mitten im Ort und wurde von der Kulmbacher Strasse der Ringstrasse und der Judengasse begrenzt Er ist seit 1597 urkundlich nachweisbar ein Grabstein war auf 1611 datiert Das Gelande umfasste ursprunglich ein Achtel Tagewerk es wurde 1734 um zwei Grundstucke vergrossert mit einer massiven Sandsteinmauer umschlossen und ein Taharahaus errichtet Der Friedhof wurde in der Folge von den judischen Gemeinden in Kups Mitwitz Friesen Oberlangenstadt und einigen kleineren Gemeinden als Begrabnisstatte genutzt Nach der Sakularisation des Hochstifts Bamberg und dessen Eingliederung in das Kurfurstentum Bayern in den Jahren 1802 1803 griffen neue Gesetze massiv in das Leben der judischen Bevolkerung ein So sollten Begrabnisstatten aus den Ortschaften entfernt und an Stellen ausserhalb der Ansiedlungen verlegt werden Die Schliessung des judischen Friedhofs in Kups wurde von der Regierung am 30 Mai 1831 beschlossen die letzte Bestattung erfolgte am 19 Februar 1835 Nach der Schliessung des Friedhofs verfiel das Taharahaus zunehmend Die Gemeindeverwaltung forderte die israelitische Kultusgemeinde 1876 auf fur die Instandsetzung zu sorgen oder das Gebaude abzubrechen Die nur noch aus drei Familien bestehende Kultusgemeinde weigerte sich die Massnahme zu finanzieren und loste sich in der Folge auf die Kupser Juden schlossen sich der Kultusgemeinde Oberlangenstadt an Das Taharahaus wurde nach 1883 abgebrochen und das zugehorige Grundstuck versteigert Der Friedhof kam nach der Auflosung der judischen Gemeinde 1903 in den Besitz des israelitischen Begrabnisvereins Burgkunstadt Die politische Gemeinde Kups bemuhte sich 1919 vergeblich um den Kauf des Gelandes um es als Bauland zu nutzen In den Jahren 1935 und 1937 folgten weitere Kaufgesuche die das Rabbinat in Bamberg jedoch mit Verweis auf die judischen Religionsgesetze ablehnte 1939 erwarb der Markt Kups das Gelande schliesslich fur den Kaufpreis von 400 Mark In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Grabsteine entfernt und der Bau eines HJ Heimes geplant 1944 entstanden auf dem Gelande drei barackenartige Behelfswohnheime zur Unterbringung wohnungsloser Einwohner Sie wurden zwischen 1966 und 1970 wieder abgebrochen Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der NS Diktatur verblieb das Grundstuck im Besitz der Kommune die 1945 eine Ausgleichszahlung von 1750 Mark an die Judische Vermogensverwaltung IRSO leistete In den 1980er Jahren wurde auf dem Gelande des Friedhofs ein Kinderspielplatz eingerichtet und die Nutzung als Festplatz in Erwagung gezogen Vertreter des Bayerischen Innenministeriums und der Israelitischen Kultusgemeinden Bayern besichtigten das Gelande 1985 die Kommission bekraftigte das ewige Ruherecht auf dem Friedhof und schlug vor das Gelande zu raumen und das Grundstuck wieder einzufrieden Die Beteiligten verstandigten sich auf die Errichtung eines Denkmals auf dem Gelande Es wurde vom Kronacher Bildhauer Heinrich Schreiber geschaffen und im Jahr 1990 aufgestellt Es besteht aus einer Menora und einem Gedenkstein mit der Inschrift Friedhof der Juden von Kups und Umgebung An diesem Guten Ort ruhen unsere ehemaligen judischen Mitburger Achtet ihrer Ruhe und ihrem Andenken Sie mogen eingebunden sein in das ewige Leben Im Jahr 2014 ging bei der Gemeindeverwaltung ein Schreiben ein mit dem Antrag des Verkaufs einer Teilflache des Grundstuckes und dessen Bebauung mit einer Halle Der Marktgemeinderat und der Erste Burgermeister lehnten dies ab und beschlossen den judischen Friedhof wieder in einen angemessenen Zustand zu versetzen und dauerhaft zu erhalten In Zusammenarbeit mit der Hochschule Weihenstephan Triesdorf wurde dafur ein Konzept erarbeitet Im Laufe des Jahres 2015 wurden die asphaltierten Flachen zuruckgebaut das Friedhofsgelande wurde wieder begrunt und eingefriedet Die Arbeiten wurden im November 2015 abgeschlossen Literatur BearbeitenGunter Dippold Die judischen Friedhofe in der Umgebung von Burgkunstadt Zum judischen Friedhof in Kups In Josef Motschmann Siegfried Rudolph Guter Ort uber dem Maintal Der judische Friedhof bei Burgkunstadt Colloquium Historicum Wirsbergense Lichtenfels 1999 S 129 134 Israel Schwierz Steinerne Zeugnisse judischen Lebens in Bayern Eine Dokumentation Hrsgg von der Bayerischen Landeszentrale fur politische Bildungsarbeit Munchen 1988 ISBN 3 87052 393 X S 213 Dieter Lau Der Judische Friedhof in Kups In Kreisheimatpflege Kronach Hrsg Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach 1 Auflage Band 27 2015 Kronach 2015 ISBN 978 3 9817764 0 9 S 64 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lage auf der Bayerischen Uraufnahme im BayernAtlas Eintrag bei der Alemannia JudaicaJudische Friedhofe in Oberfranken Stadt Bamberg Bamberg Landkreis Bamberg Aschbach Buttenheim Heiligenstadt i OFr Lisberg Reckendorf Reichmannsdorf Walsdorf ZeckendorfStadt Bayreuth Bayreuth Landkreis Bayreuth Aufsess Stadt Coburg Coburg Landkreis Coburg AutenhausenLandkreis Forchheim Ermreuth Hagenbach Pretzfeld Stadt Hof Hof Landkreis Hof OberkotzauLandkreis Kronach Kups Landkreis Lichtenfels Burgkunstadt Lichtenfels 50 191027 11 282028 Koordinaten 50 11 27 7 N 11 16 55 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Kups amp oldid 239522787