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Das Institut fur Angewandte Geodasie IfAG in Frankfurt am Main wurde um 1950 gegrundet um im deutschen Vermessungswesen die landerubergreifenden Aufgaben wahrzunehmen 1997 wurde es in das neugegrundete Bundesamt fur Kartographie und Geodasie BKG ubergefuhrt Fast 50 Jahre lang forschte das Institut an der Losung praktischer Probleme der Geodasie der Photogrammetrie und der Kartografie Zu seinen Aufgaben gehorte neben der Grundlagenvermessung auch die Herausgabe der amtlichen topografischen Karten der Massstabe 1 200 000 bis 1 1 Million gehorte Das IfAG unterstand dem Bundesinnenministerium fuhrte Sonderauftrage der Bundesbehorden aus pflegte die Zusammenarbeit mit entsprechenden Dienststellen des Auslands und edierte mehrere Schriftenreihen der drei Fachgebiete Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Das Europanetz und das mitteleuropaische Geoid 3 Topografie und Kartografie 4 Mittel und westeuropaisches Geoid 5 Spatere ProjekteGeschichte BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg grundete die Leitung der US Besatzungsarmee das Bamberger Institut fur Erdmessung um den in der Zeit des Nationalsozialismus betriebenen Zusammenschluss aller mitteleuropaischen Vermessungsnetze nun fur den Bereich Deutschlands und Westeuropas weiterzufuhren Aus den Ostgebieten standen dem Institut weiterhin jene Mess und Berechnungsdaten zur Verfugung die von der deutschen Heeresvermessung seit 1938 gesammelt worden waren Als sich die endgultige politische Trennung Europas in einen Ost und Westteil abzeichnete und die Bundesrepublik Deutschland entstand wurde das Institut fur Angewandte Geodasie gegrundet und die meisten Aufgaben des Erdmessungs Instituts sowie viele seiner Fachkrafte in dieses ubergefuhrt Zu den ersten Aufgaben des IfAG gehorten insbesondere weitere Berechnungen am ZEN Zentraleuropaisches Netz wenngleich in Osteuropa nur mit den alteren Daten aus den Jahren bis etwa 1943 und eine Geoidbestimmung uber moglichst weite Teile Mittel und Westeuropas Die Herausgabe topografischer Landkarten kam erst etwas spater hinzu als diese Aufgaben von den Behorden der Besatzungsmachte an die zivile Verwaltung ubergingen Die Aufgaben der Hoheren Geodasie die zunachst an den Hochschulen noch kaum abgedeckt waren trat das IfAG bald an diese und an die Bayerische Akademie der Wissenschaften bzw an das in Munchen beheimatete DGFI ab Letzteres erhielt die Bezeichnung DGFI Abteilung I wahrend die Frankfurter Dienststellen als Abt II gefuhrt wurden Das Europanetz und das mitteleuropaische Geoid BearbeitenDas wichtigste Grossprojekt der 1950er Jahre umfasste das Europanetz und das mitteleuropaische Geoid Das Bamberger Institut und die IfAG Agenden fur ein einheitliches Europanetz der westeuropaischen Landesvermessungen leitete Helmut Wolf der 1954 an die Universitat Bonn berufen wurde Ein Teil der leitenden Wissenschaftler kam noch aus den geodatischen Spitzenkraften des Dritten Reiches siehe Reichsamt fur Landesaufnahme Schon von Bamberg aus betrieb Helmut Wolf trotz der druckenden Folgen der Kriegszerstorungen die Berechnung eines Triangulationsnetzes uber mehrere Lander Mitteleuropas deren Messdaten in der Zeit des Nationalsozialismus im Berliner Reichsamt gesammelt worden waren Die Koordinaten des nach dem Bowie Verfahren berechneten Vermessungsnetzes Erster Ordnung wurden 1948 1949 als Zentraleuropaisches Netz ZEN mit Unterstutzung der damaligen US Besatzungsmacht publiziert Mit seinen technischen Vorarbeiten bildete das ZEN damals das grosste Projekt der Landesvermessung auf europaischem Boden In seiner Bedeutung fur die Geodasie kam dieses Rahmennetz der Berechnung des Bessel Erdellipsoides nahe das 100 Jahre zuvor aus Messdaten eines ahnlich grossen Gebietes ermittelt worden war Das ZEN basierte allerdings auf dem von US Seite bevorzugten Hayford Ellipsoid Im Zuge dieses Grossprojektes berechnete Wolf auch ein erstes Geoid uber grosse Teile Mitteleuropas Es erreichte zwar wegen kriegsbedingter Lucken im Datenmaterial nur eine Genauigkeit im Meterbereich heute sind einige Zentimeter Standard war aber eine wichtige Voraussetzung fur spatere Geoidprojekte Osterreichs Josef Lischauer 1952 und der Bundesrepublik Deutschland siehe z B Siegfried Heitz 1959 Wegen seiner Erfolge beim Aufbau des ZEN und seines Geoids konnte Wolf die Internationale Assoziation fur Geodasie IAG zum Beschluss bewegen eine einheitliche Ausgleichung der westeuropaischen und soweit nicht dem Ostblock einverleibt der mitteleuropaischen Landesvermessungen in Angriff zu nehmen Diese schon 1948 gefasste Entschliessung fuhrte in weiterer Folge zum ED50 geodatisches Datum fur die Westhalfte Europas und zu den ersten Versionen eines prazisen Europanetzes siehe auch RETrig REUN und ED79 Zum Leiter der dafur eingesetzten Permanenten Kommission wurde der Munchner Geodasieprofessor Max Kneissl bestellt Mit der Schaffung des ED50 betraute man Wolf der diese enorme Aufgabe in nur vier Jahren zum Abschluss fuhrte bei einer rechnentechnischen Situation die heute unvorstellbar erscheint Zur Losung der Normalengleichungen die insgesamt etwa 2000 Unbekannte der als Rahmennetz angeordneten Vermessungspunkte umfasste stand nur eine 4 Spezies Lochkartenmaschine zur Verfugung Alle anderen Arbeiten insbesondere die Berechnung der Koordinaten auf dem Ellipsoid mussten mit einfachen elektromechanischen Rechenmaschinen und Winkelfunktions Tabellenwerken bewaltigt werden Das Europanetz wurde in den folgenden Jahren und Jahrzehnten bestandig verbessert mit neuen Messverfahren erganzt und zum Test neuer Theorien verwendet Heute stellt es als ETRS bzw ETRF den europaischen Anteil am Weltnetz der Satellitentriangulation und die wichtigste Basis fur Untersuchungen der terrestrischen Geodynamik dar Auch Forschungsaufgaben zur Definition von Bezugsystemen und der standig genauer werdenden Parameter des mittleren Erdellipsoids und des Erdschwerefeldes siehe auch Geoidbestimmung sind Folgen und Ziele des Europanetzes und seiner Derivate Topografie und Kartografie BearbeitenZur wirtschaftlichen und personell bedeutendsten Aufgabe des IfAG wurde im Laufe der 1950er und 1960er Jahre die Herausgabe kleinmassstabiger topografischer Karten Im Auftrag anderer Institutionen wurden teilweise auch thematische Karten geowissenschaftlicher Fachgebiete hergestellt und herausgegeben Wahrend fur topografische Karten grosserer Massstabe bald die Landesvermessungsamter verantwortlich wurden verblieb dem IfAG die Produktion und Fortfuhrung der deutschen Kartenwerke in den Massstaben von 1 200 000 bis 1 1 000 000 sowie teilweise von Luftfahrt und anderen Sonderkarten Auch der Standige Ausschuss fur Geografische Namen StAGN hatte am IfAG seine Geschaftsstelle und ab etwa 1985 kamen die landerubergreifenden Agenden der sich entwickelnden Geo Informationssysteme hinzu Auf dem Gebiet internationaler Kontakte sind hier unter anderem Kooperationen bei EU Projekten bei EuGeoGIS und bei Tagungen wie GeoLIS und AGIT zu erwahnen Mittel und westeuropaisches Geoid Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Details folgen Stichworte und einige Fachbearbeiter H Wolf 1947 1951 und 1959 Siegfried Heitz um 1970 W Torge und IFE Hannover usw ED50 ReTRig REUN Deutsches Hauptdreiecksnetz DGK Schriftenreihe Dissertationen Vermessungsinstrumente Zenitkameras Gravimeter EDM und deren Eichung Netze Nullter Ordnung ED79 und ETRF Doppler und GPS VermessungSpatere Projekte Bearbeitenunter anderem Elektronische Distanzmessung und neue Netzausgleichungen 3D Netze Lotabweichungen und Astrogeoid Gravimetrie DTM Weltnetz der Satellitentriangulation Dopplersatelliten GPS Kartografie Luftbildmessung Topografische Karten Koordinierung der Grundkarten usw Normdaten Korperschaft GND 1006101 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur Angewandte Geodasie amp oldid 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