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Eine Lochkarte LK ist ein aus stabilem dunnen Karton gefertigter Datentrager der fruher vor allem in der Datenverarbeitung zur Speicherung von Daten und Programmen verwendet wurde In ihr wurden die Dateninhalte durch einen Lochcode abgebildet der mithilfe von elektro mechanischen Geraten erzeugt und ausgelesen wurde Diese Technik wird allgemein als veraltet angesehen 1 2 3 Speichermedium LochkarteHollerith LochkarteAllgemeinesTyp mechanisches SpeichermediumGrosse verschiedene Grossenz B Hollerith Lochkarte 187 mm 83 mm 0 17 mm KartonUrsprungMarkteinfuhrung 19 JahrhundertNachfolger Diskette Magnetband Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Uberblick 1 2 Ursprung 1 3 Hollerith Lochkarte 1 4 Ende der Lochkarten Ara 1 5 Weitere Geschichte 1 5 1 Votomat 1 5 2 Stempeluhr 1 5 3 Diskothek 1 5 4 Parkschein 1 6 Programmlochkarten 1 7 Bezeichnung Batch 2 Lochkartenformate in der Datenverarbeitung 2 1 Das erste Format 2 2 Zensus 1890 2 3 40 Spalten 2 4 45 Spalten 2 5 60 Spalten 2 6 80 Spalten 2 7 90 Spalten Powers Remington Rand UNIVAC 2 8 96 Spalten IBM 3 Lochkarten Sonderformate 3 1 Handlochkarten 3 2 Randlochkarte 3 3 Filmlochkarte 3 4 Schlussellochkarte 3 5 Andere Lochkartenanwendungen 4 Arbeitsweise 4 1 Erstellung von Lochkarten 4 2 Verarbeitung von Lochkarten 4 3 Bearbeitung mit weiteren Lochkartengeraten 4 4 Transport 4 5 Lagern und Archivierung 5 Lochkartencodierung 6 Literatur 6 1 Normen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUberblick Bearbeiten In den Anfangszeiten der elektronischen Datenverarbeitung konnten vielen Computersystemen ihre Eingabedaten ausschliesslich uber Lochkarten oder Lochstreifen zugefuhrt werden Auch zur Speicherung von Bestandsdaten z B Kontoinformationen einer Bank wurden zunachst Lochkarten verwendet bis die Speicherung und Verarbeitung auf magnetischen Datentragern effizienter und gunstiger wurde In der Softwareentwicklung wurde der Programm Quellcode von den Programmierern auf Lochkarten erfasst durch Ubersetzer verarbeitet und auch als Lochkarten archiviert Auch zum Laden von Programmen im Maschinencode zum Teil auch als Programm Quelltext wurden Lochkarten verwendet 4 Sukzessive wurden Lochkarten schon ab den 1960er Jahren durch elektronische Speichermedien wie Magnetbander und Magnetplatten abgelost 4 5 zur Datenerfassung wurden modernere Datentrager wie z B Disketten verwendet sowie Bildschirm gestutzte Erfassungsverfahren mit Datenfernubertragung eingesetzt Langer hielten sich Lochkarten als Tragermedium fur JCL Steueranweisungen uber die Jobs bereits unter Nutzung elektronischer Programmbibliotheken ausgefuhrt wurden Ursprung Bearbeiten nbsp Lochkarton eine Form des Lochstreifens zur Steuerung einer Tanzorgel nbsp Lochkarten fur einen mechanischen Webstuhl Textilmuseum BocholtLochkartenahnliche Systeme wurden ab etwa der Mitte des 18 Jahrhunderts im Bereich der Automatisierung verwendet Sie wurden meist eingesetzt um wiederkehrende Ablaufe rationell zu wiederholen Es wurden unter anderem lochkartengesteuerte Webstuhle gebaut wobei die ersten Lochkarten hier holzerne Plattchen waren 6 Als Weiterentwicklung ist vor allem der Jacquardwebstuhl bekannt der im Jahr 1805 mit gelochten Karten aus Karton gesteuert wurde Drehorgeln werden oftmals noch heute mit lochkartenahnlichen Speichermedien sogenannte Faltkartonnoten oder Lochbandrollen gesteuert aber auch andere automatische und teilautomatische Musikinstrumente bedienen sich dieses Verfahrens Charles Babbage sah ca 1837 fur den Entwurf seiner Analytical Engine eine Lochkartensteuerung vor Die Ursprunge der Lochkarte gehen auf die Funktionsweise von Spieldosen und anderen Automaten zuruck in denen eine sich drehende Walze oder Scheibe mit darauf angebrachten federnden Stiften oder Lochern die automatisierte Wiedergabe von Musikstucken und die Steuerung mechanischer Ablaufe ermoglichte Das Grundprinzip dieser Lochkarten war dass die Funktionen eines Automaten in einer bestimmten Art und Weise durch einen bestimmten Code und zeitlich korrekt angesteuert werden Beispielsweise werden in ein aus dunnem Karton bestehendes Speichermedium Locher gestanzt deren Bedeutung positionsabhangig im jeweils verwendeten Code festgelegt ist Zur Ausfuhrung der codierten Funktionen werden die Locher im Speichermedium durch eine Leseeinheit abgetastet durch eine geeignete Vorrichtung decodiert und so der jeweiligen Funktion zugeordnet Die Darstellung Speicherung und Verarbeitung von Daten in Form von Lochungen in einem Medium aus Papier Karton oder ahnlichem ermoglichte vor der Entwicklung der elektronischen Datenverarbeitung im Gegensatz zu Systemen wie etwa der Stiftwalze die wirtschaftlichste Moglichkeit codierte Daten schnell zu vervielfaltigen und mit einfachen Mitteln einen neuen Code zu schreiben Fruhe Datenverarbeitungs und registrieranlagen waren ohne Lochkarten nicht denkbar Hollerith Lochkarte Bearbeiten Hauptartikel Tabelliermaschine nbsp Eine fruhe Hollerith Lochkarte noch mit runden Lochern nbsp Lochkarte der Zuse KG fur die Z7 Z10 1950er Jahre nbsp Lochkarte im 80 Spalten Format nach IBM StandardDie spater im Computerbereich weit verbreitete Lochkarte geht auf die US amerikanische Volkszahlung 1890 zuruck zu der Herman Hollerith ein auf Lochkarten basierendes Verfahren einschliesslich der zugehorigen Stanz und Auswertemaschinen Tabelliermaschinen entwickelte Dabei wurde die Lochkarte nicht mehr funktional steuernd sondern als Trager von Sachdaten verwendet Die Volkszahlung wurde zwischen dem 1 Juni 1890 und dem 1 Juli 1890 durchgefuhrt Die Daten zur Einwohnererfassung wurden manuell direkt in die Tabelliermaschinen eingegeben Die Ergebnisse dieser Daten wurden am 12 Dezember 1890 veroffentlicht Alle anderen Daten wurden zuerst in die Lochkarten gelocht und dann mit den Tabelliermaschinen ausgewertet Der erste Teil der Ergebnisse wurde am 12 Dezember 1892 als Compendium of the Eleventh Census Part I veroffentlicht Die Teile 2 und 3 wurden 1894 und 1896 veroffentlicht Die Lochkarte wurde nach ihrer Massenpremiere der Volkszahlung vor allem in mechanischen und elektromechanischen Rechen und Lochkartensortierern und Lochkartenmischern eingesetzt Es dauerte allerdings bis 1928 bis die Lochkarte ihr endgultiges standardisiertes Format bekam Nach ihrem Erfinder war fur diese Art Lochkarten auch die Bezeichnung Hollerithkarte ublich Eine Hollerith Lochkarte in der Form wie sie zur Hochzeit der Lochkarte am meisten verbreitet war ist ein rechteckiges etwa 18 7 cm 8 3 cm grosses Stuck 0 17 mm dunner Karton hoher Papierqualitat mit gleichmassiger Dicke 161 g m in das in vorgegebene Positionen mit Hilfe eines speziellen Lochungsgerates spaltenweise Locher gestanzt werden um eine Folge von Zeichen zu codieren Die Kodierung war zunachst symbolisch das heisst fur jedes Loch war dessen Bedeutung abgesprochen z B Haarfarbe oder Religion etc Erst spatere Lochkarten enthielten kodierte Zahlen noch spater alphanumerische Daten wie Buchstaben und Sonderzeichen Als im 20 Jahrhundert digitale Computer entwickelt wurden boten sich die schon etablierten Lochkarten als Medium zur Programmeingabe und Datenspeicherung an Eine solche Hollerith Lochkarte ist im Allgemeinen auf der Vorderseite an den Lochpositionen bedruckt die linke obere Ecke ist ca 1 cm hoch flach abgeschragt um die manuelle Orientierung vorne hinten bzw unten oben zu ermoglichen die anderen drei Ecken sind gerundet oder eckig siehe Bilder In die vorgegebenen Positionen wurden meist mit Hilfe eines tastaturunterstutzten Lochkartenstanzers spaltenweise Locher gestanzt um die gewunschten Inhalte in der Lochkarte zu codieren Zur besseren Lesbarkeit durch den Menschen wurde zusatzlich zum Lochungsbereich nur dieser interessierte den Computer am oberen Kartenrand der erfasste Inhalt aufgedruckt meist spaltengenau zu den Lochungen Die ubliche maximale Zeilenlange von knapp 80 Zeichen in E Mails und Textdateien geht auf dieses Lochkartenformat zuruck ebenso das JCL Format von IBM Grossrechnern und das Darstellungsformat von meist 80 Zeichen Breite von Terminals oder Terminal Emulationen welche u a als Datenerfassungsgerate systeme die Lochkarten spater verdrangten In die Lochkarte konnen in 80 Spalten und in 12 Zeilen Locher gestanzt werden Ursprunglich war nur ein Loch pro Spalte erlaubt was eine Ziffer bedeutete Spater war ein zweites Loch erlaubt was dann Grossbuchstaben beschrieb eine dritte Lochung fugte Sonderzeichen hinzu Mit Verwendung des EBCDIC Codes seit 1964 wurden bis zu 6 fach Lochungen definiert das machte 256 verschiedene Zeichen moglich Dabei entsprach eine Karte einer Zeile Text und eine Spalte der Karte einer Zeichenposition der Zeile Eine Lochkarte hatte somit ein Fassungsvermogen von 80 Byte Zum Vergleich Der Inhalt einer Million Lochkarten fullte damit etwa ein 80 MB Festplattenlaufwerk eine in den 1970er Jahren ubliche Grossenordnung auf Grossrechnern Als einzelner Kartenstapel wurde dies rechnerisch mit 170 Metern etwa die Hohe des Ulmer Munsters ausmachen das Gewicht betragt in trockenem Zustand etwa 2 500 kg die etwa 100 kg Verpackung nicht mitgerechnet Karl Ganzhorn und Wolfgang Walter beschreiben im Jahr 1966 die besonderen Eigenschaften von Lochkarten wie folgt Ihre Hauptvorteile wie maschinelle und visuelle Lesbarkeit mechanische Duplizier Misch und Sortierbarkeit das uberragend gute Signal Storverhaltnis gt 106 geringe Kosten universelle Eignung zur maschinellen Dateneingabe und ausgabe sind in dieser idealen Kombination noch von keinem anderen Speichermedium erreicht worden 7 Zahlreiche Verbesserungen der Lochkartensysteme gehen auf Gustav Tauschek 1899 1945 zuruck Ende der Lochkarten Ara Bearbeiten Ab Mitte der 1960er Jahre verbreiteten sich in den Rechenzentren Magnetbander als Medium zum Speichern und Sortieren von Daten Sie waren schneller und hatten eine wesentlich hohere Kapazitat in Bezug auf Volumen und Gewicht 8 Mitte der 1970er Jahre war die Lochkarte weitgehend ausser Gebrauch 9 und auch zur Datenerfassung von Magnetbandkassetten und oder Disketten abgelost Weitere Geschichte Bearbeiten In Einzelfallen wurden und werden Lochkarten oft in individuell auf den Anwendungszweck ausgerichteten Formaten auch noch sehr viel spater und fur unterschiedliche Zwecke benutzt Beispiele Votomat Bearbeiten Lochkarten finden in US amerikanischen Wahlmaschinen Verwendung Bei der Wahl von George W Bush zum Prasidenten der USA wurden teilweise Wahlzettel verwendet die vom Wahler wie Lochkarten von Hand mit einem Stift gelocht wurden 10 Bei der Prasidentschaftswahl USA 2000 wurden auch Lochkarten im Hollerith Format eingesetzt In Florida kam es zu Pannen bei der Stimmenauszahlung das Stimmabgabesystem mittels Lochkarten geriet in die Kritik 11 Deshalb wurde beschlossen beginnend mit den Prasidentschaftswahlen 2004 die Lochkarten auch in diesem Bereich abzuschaffen und durch elektronische Wahlsysteme zu ersetzen Auch bei der Prasidentschaftswahl USA 2004 wurde teilweise noch mit Lochkarten gearbeitet Die grosse Mehrheit der US Burger wird es aber weiterhin auf herkommlichem Wege tun entweder per Kreuzchen durch das Aufschreiben des Namens des favorisierten Kandidaten durch das Markieren von Kastchen neben den Kandidatennamen oder eben durch das Ausstechen von Lochern 12 Selbst bei der Prasidentschaftswahl USA 2012 war die Umstellung noch nicht abgeschlossen 13 Stempeluhr Bearbeiten Lochkarten im Hollerith Format gibt es heute noch bei einigen mechanischen Stempeluhren In der Computertechnik sind echte Lochkarten heutzutage nicht mehr von Bedeutung Jedoch werden noch immer haufig Umfragedaten in Dateien gespeichert deren Format an Lochkarten angelehnt ist auch im 21 Jahrhundert gibt es also noch Spalten und Karten wenn auch nur virtuell siehe Liste der Begriffe und Methoden der Marktforschung Diskothek Bearbeiten In manchen Diskotheken und ahnlichen gastronomischen Betrieben werden heute noch im Jahr 2018 Lochkarten zur Abrechnung des Verzehrs verwendet 14 Die Gaste bekommen am Eingang eine ungestanzte Lochkarte bei denen in einer Matrix Felder mit unterschiedlichen Geld Betragen aufgedruckt sind Die Bedienung stanzt bei einer Bestellung mit einer speziellen Zange die Felder aus die den Wert der Bestellung reprasentieren Teils hat jede Zange ein eigenes Lochmuster um spater feststellen zu konnen wer die Bestellung aufgenommen hat Am Ausgang werden die Karten in einem Kartenleser erfasst und die Endsumme gebildet Gemass den AGB wird bei Verlust der Karte die maximal mogliche Summe berechnet Parkschein Bearbeiten Ein weiteres Beispiel ist der Parkschein eines Kaufhauses Der Kassenautomat des Parkhauses erkennt an der Lochung dass der Kundentarif anzuwenden ist Programmlochkarten Bearbeiten Einige Programmiersprachen und Datenformate deren Ursprunge aus der Zeit stammen als Lochkarten ein verbreitetes Speichermedium waren kennen auch heute noch nach 2000 entsprechende Formatierungen insbesondere fur Programm Quelltexte 15 Die feste Ausrichtung an den Spalten der Lochkarten hatte Auswirkung auf die Syntax mancher Programmiersprachen Beispiel Fortran nbsp Fortran Lochkarte der ESOC mit grossem C am Beginn der CodierungBei alten Fortran Varianten waren die ersten funf Spalten fur ein numerisches Label vorgesehen Bei zugiger Durchsicht der Lochkarten konnte sehr einfach erkannt werden wenn ein Label oder der Quellcode falsch positioniert waren Ein beliebiges Zeichen in Spalte 6 ublicherweise ein Sternchen oder ein grosses C fur Continue bedeutete Fortsetzungskarte d h die Anweisung auf der vorherigen Lochkarte Zeile wird ab Spalte 7 fortgesetzt Die acht Spalten 73 bis 80 waren bei Fortran fur Kommentare reserviert Hier war es ublich und von den spateren programmierbaren Kartenlochern halbautomatisch unterstutzt eine fortlaufende Nummer zu stanzen damit man einen heruntergefallenen Lochkartenstapel leichter sortieren konnte Auf fur Fortran Programme hergestellten Lochkarten waren diese Bereiche optisch deutlich markiert Diese Konvention entstand aus einer Beschrankung der IBM 704 fur die Fortran ursprunglich entwickelt worden war Wegen der Verwendung ihrer beiden 36 bit Register konnte der Kartenleser der IBM 704 nur 72 Zeichen von Lochkarten Spalten 1 bis 72 einlesen 16 17 Die Programmiersprache COBOL basiert mit ihrer Sprachsyntax ebenfalls auf der Lochkarte auch die Programmiersprache RPG bietet an Lochkartenformate angepasste Strukturen Im Allgemeinen hatten auch andere Datenkarten normalerweise ein festes Format wobei ein Datensatz einer Karte entsprach und dort die Eingabedaten wie beispielsweise Betrag Kundennummer und Datum festen Bereichen der Spalten zugeordnet waren Bezeichnung Batch Bearbeiten Die englische Bezeichnung fur einen Kartenstapel ist batch In der Zeit als elektronische Speichermedien wie Magnetplatten noch nicht allgemein benutzt wurden lagen die Steueranweisungen fur die Programme inklusive ihrer Eingabedaten zum Teil auch der Programmcode selbst in Form von Lochkartenstapeln vor Da der Verarbeitungsprozess auch Job genannt wurde entstanden daraus die Begriffe Batchjob Batchdatei und auch die Dateiendung bat fur eine DOS Datei Aus der bildhaften Vorstellung der zu verarbeitenden Daten als Stapel entstand auch der Begriff Stapelverarbeitung bei der die Eingabedaten die spater keine Lochkarten mehr waren der Reihe nach abgearbeitet werden 18 Lochkartenformate in der Datenverarbeitung BearbeitenDas erste Format Bearbeiten Am 23 September 1884 reichte Herman Hollerith seine erste Patentanmeldung zum Thema Art of Compiling Statistics ein Er experimentierte in den Folgejahren mit verschiedenen Lochkartenformaten und Anordnungen 1886 wurden in Baltimore Karten eingesetzt die an den beiden Langsseiten jeweils drei Lochreihen mit insgesamt 192 Lochpositionen aufwiesen Gelocht wurde mit einer Lochzange 19 Zensus 1890 Bearbeiten Hollerith meldete mit dem Patent 1887 folgendes Format an 3 1 4 Zoll hoch 6 5 8 lang diese Karte bietet 288 Lochpositionen 24 Lochspalten zu je 12 Lochkartenpositionen Die Locher waren rund die 8 3 16 8 cm grosse Karte hatte schon den charakteristischen Eckabschnitt im Gegensatz zur spater durchgesetzten Quasi Norm allerdings noch rechts unten und wurde mit Ziffern und Linien bedruckt 20 40 Spalten Bearbeiten nbsp 40 spaltige Lochkarte fur einen kommerziellen EinsatzRechts abgebildet ist eine Lochkarte mit 40 Spalten benutzt fur ein kommerzielles Einsatzgebiet 45 Spalten Bearbeiten Die Karte wurde jedoch auf 45 Spalten mit je 12 Positionen erweitert 21 Dies entsprach 45 Zeichen mit 12 moglichen Lochpositionen bei der fur Lochkarten typischen Codierung Eine binare Codierung welche die Locher als Bits interpretiert wurde anfangs nicht verwendet Erst spater wurde eine 6 Bit Codierung benutzt die es erlaubte je Spalte 2 Zeichen aus einem Zeichensatz von 64 Zeichen auf der Karte insgesamt also 90 Zeichen zu speichern 60 Spalten Bearbeiten Bei der Volkszahlung 1933 der DEHOMAG in Deutschland wurden Lochkarten mit 60 Spalten verwendet 22 80 Spalten Bearbeiten nbsp 80 Spalten Karte mit dem EBCDIC Zeichensatz von 1964 IBM liess sich 1928 das 80 Spalten Format 23 mit rechteckigen Lochern patentieren das bis Ende der 1970er Jahre verwendet wurde Dieses Format war das weitaus am haufigsten verwendete Die Abmessungen betrugen 7 3 8 3 1 4 Zoll 187 325 mm 82 55 mm Die Karten wurden aus glattem Karton von 0 007 Zoll 180 mm Dicke gestanzt Etwa 143 Karten waren ein Zoll hoch bzw ein Stapel von 56 Karten war 1 cm dick 1964 fuhrte IBM die runden Ecken ein Die Karten wurden typischerweise in Schachteln zu 2000 Stuck geliefert 90 Spalten Powers Remington Rand UNIVAC Bearbeiten nbsp Kopie einer Lochkarte mit 90 Zeichen Programmkarte fur die A100 mit Code BeispielenAuf diesen Karten konnten 90 Zeichen mit runden Lochern codiert werden Die Locher wurden in zwei Blocken mit je 6 Zeilen und 45 Spalten angeordnet Die Zeilen wurden mit 0 1 2 3 4 5 6 7 8 and 9 bezeichnet wobei die geraden Nummern in einem Paar durch eine Lochung in Zeile 9 gebildet wurden Alphabetische und Sonderzeichen wurden mit drei und mehr Lochern dargestellt Diese Karten haben die gleichen Abmessungen wie die IBM 80 Spalten Karte Sie wurden 1928 von Remington Rand in Umlauf gebracht und fanden auf den Systemen in der CSR und der ehemaligen DDR weite Verbreitung 96 Spalten IBM Bearbeiten nbsp 96 spaltige Lochkarte von IBMMit der Vorstellung des IBM System 3 Mitte der 1970er Jahre schuf IBM ein neues Lochkartenformat mit 96 Spalten 24 Diese Karten waren um ca ein Drittel schmaler als die 80 spaltigen Karten und hatten kreisformige Locher mit dem Durchmesser von 1 mm Die Daten wurden darin gespeichert im sechs Bit Code BCD binar codierte Dezimalwerte in drei Reihen mit je 32 Zeichen alternativ im 8 Bit Code EBCDIC 25 Dabei wurden die beiden obersten Datenbereiche mit je 6 Bits belegt im untersten Bereich wurden die jeweils fehlenden 2 Bits spaltengerecht zu Bereich 1 und 2 erganzt die Karte konnte in diesem Modus also nur 2 32 64 Zeichen aufnehmen Im Gegensatz zu den auf Hollerith basierenden Lochkarten mit numerischen Lochungen von 0 bis 9 waren die Daten in einem Binarformat gespeichert der Wert jedes Zeichens ergibt sich aus der Kombination Addition der gesetzten 6 plus 2 Bits 26 Lochkarten Sonderformate Bearbeiten nbsp Randlochkarte mit zwei Schlitzungen nbsp Muster wie die Randlochkarten verschlusselt angewendet werden konnen Randlochkarte A 5 125 nbsp Lochkarte als HotelturschlusselHandlochkarten Bearbeiten Handlochkarten wurden Lochkarten genannt die manuell oder mit einfachen Werkzeugen Zange Bohrer Nadel nicht mit Maschinen Computern bearbeitet und ausgewertet wurden 27 sie stehen so den Karteikarten naher als den maschinell verarbeiteten Lochkarten Bekannt wurden verschiedene Typen Randlochkarten verfugten uber Lochreihen an den vier Seitenkanten der Karteikarte Bei Schlitzlochkarten 28 befand sich der Bereich mit den Lochungen in der Kartenflache Zur Codierung wurden zwei Lochungen zu einem Schlitz verbunden Sichtlochkarten waren Indexkarten zu Sachverhaltskarten Jede Sichtlochkarte reprasentierte ein Merkmal Die den Lochungen entsprechenden Nummern gaben an welcher Karteikarte bzw welchem Dokument das Merkmal zugeordnet wurde Ubereinandergelegt ergaben mehrere Sichtlochkarten an den durchscheinenden Stellen eine Und Verknupfung Sichtlochkarten wurden u a vom Ministerium fur Staatssicherheit MfS der DDR ab 1980 verwendet 29 Randlochkarte Bearbeiten Bis in die 1990er Jahre gab es sogenannte Randlochkarten manchmal auch als Kerblochkarte bezeichnet die manuell bearbeitet wurden Verschiedene Suchkriterien zum Beispiel im Bibliothekswesen wurden mit Lochern oder Schlitzen an allen vier Randern der Karte codiert Dieses Verfahren stellte lange Zeit eine effiziente Verwaltung von Karteikarten fur Archive und Bibliotheken ohne den damals teuren Einsatz der Computertechnik sicher Diese Karten hatten alle im uncodierten Zustand dieselbe Anordnung von Lochern am Rand Durch Entfernen des Materials zwischen Loch und Kartenrand entstand ein Schlitz die Codierung Hatte man jetzt mehrere Karten mit unterschiedlicher Codierung so konnte man mit Hilfe einer Nadel die durch die Locher passte die Karten sortieren Man stellte zuerst die unsortierten Karten als Stapel zusammen damit man erkennen konnte dass diese alle mit der richtigen Seite in eine Richtung lagen war bei allen Karten die obere rechte Ecke abgeschragt Anschliessend konnte man eine oder mehrere Nadeln durch die gewunschten Locher Suchkriterium stecken Durch Anheben der Nadeln wurden nur die Karten mit angehoben die an diesen Positionen noch intakte Locher hatten Waren an diesen Stellen Schlitze fielen diese Karten unten aus dem Stapel heraus Fur die Verschlusselung der Codierung der Randlochkarten gab es uberlagerungsfahige und nicht uberlagerungsfahige Schlussel Beim Kauf eines Satzes Schlitz Randlochkarten lag diese Musterkarte bei s Bild rechts Interessant war die Kombination von Sichtlochkarten mit einer Randlochkarten Verschlusselung Filmlochkarte Bearbeiten nbsp Filmlochkarte mit MikrofilmDie Filmlochkarte nach DIN 19053 hat einen 35 mm Mikrofilm eingeklebt 30 Sie wird unter anderem zur Archivierung von Zeichnungen eingesetzt wobei die Lochkarte der Zeichnung maschinell sortierbare Metadaten hinzufugt 31 Aufgrund der Langlebigkeit von Mikrofilm und der Robustheit der Lochkarte ist diese Archivierungsmethode noch immer im Einsatz jedoch meist als Backup fur ein digitalisiertes Archiv Schlussellochkarte Bearbeiten Kleine Lochkarten werden noch heute manchmal auch in Hotels als Schlusselkarten verwendet Andere Lochkartenanwendungen Bearbeiten Lochkartensysteme fanden wegen ihrer Robustheit aber auch andere Anwendungsbereiche so zum Beispiel als Programmtrager fur Waschmaschinen fur Schlusselkarten und Ausweiskarten sowie in der Grundschule beim Profax Lerngerat Teilweise wurden die Lochkarten dabei in transparenten oder durchscheinenden Kunststoff eingeschweisst Mittlerweile sind auch diese Lochkarten wieder weitgehend durch Chipkarten und ahnliche Systeme ersetzt worden Arbeitsweise Bearbeiten Hauptartikel Lochkartentechnik nbsp Lochkartenstanzer IBM 029 mit Bedienstation Rechts oben Zufuhrungsfach Leerkarten links Ablagefach fur erzeugte Karten nbsp Die Bedienstation des Kartenlochers IBM 029Erstellung von Lochkarten Bearbeiten Hauptartikel Lochkartenlocher Um Lochkarten zu erstellen gab es Lochkartenlocher die manuell bedient spaltenweise Locher so in die Karte stanzten dass sie je nach vertikaler Lochposition und kombination ein anderes definiertes Zeichen reprasentierten Neuere Gerate druckten zusatzlich zum gestanzten Code um die Karte auch fur Menschen lesbar zu machen den Inhalt als Klartext am oberen Rand mit auf die Karten Erfahrene Programmierer konnten die Informationen auch ohne Hilfsmittel einfach nur durch Betrachtung der Lochpositionen interpretieren Diese Gerate hatten eine Schreibmaschinentastatur meist mit numerischer Blocktastatur eine Zufuhrvorrichtung fur leere und eine Ablagevorrichtung fur erstellte Lochkarten sowie zur Steuerung und Beschleunigung der Erfassungsvorgange eine sog Programmkarte Diese war z B auf einer rotierenden Trommel aufgespannt die von elektrischen Fuhlern abgetastet wurde und je nach Inhalt der Karte bestimmte Funktionen steuerte So konnten z B Felder Spaltenbereiche als numerisch oder alpha numerisch definiert werden Bestimmte Felder konnten direkt angesprungen oder ubersprungen werden so dass nur das Eintippen bestimmter Feldinhalte notig war ohne Steuertasten zu betatigen Andere Programmbefehle bewirkten das Kopieren bestimmter Spaltenbereiche von einer vorhergehenden auf die neue Karte Auf der Tastatur gab es eine Kopiertaste mit der die gerade gestanzte Karte bis zu einer gewunschten Spalte kopiert werden konnte Diese Funktion wurde spater von Betriebssystemen mit Terminal gesteuerter Eingabe ubernommen um eine editierte Zeile auf einem Fernschreiber oder spater auch auf dem Monitor neu auszugeben Optional konnten zur Kontrolle auf einer zweiten Maschine dem Lochkartenprufer die Daten nochmals eingegeben werden Wenn die Lochungen ubereinstimmten wurde die Karte als gepruft gekennzeichnet sonst musste sie korrigiert werden In seltenen Fallen kamen Handlocher zum Einsatz mit denen ggf nach dem Uberkleben fehlerhafter Lochungen bestimmte Spalten nachgelocht werden oder ganze Karten neu erstellt werden konnten nbsp Lochkartenleser mit eingelegtem LochkartenstapelVerarbeitung von Lochkarten Bearbeiten Eingelesen wurden die Lochkarten durch den Lochkartenleser ein Peripheriegerat des Rechners Der Lochkartenstapel wurde dazu in einem Leseschacht aufgelegt und zur besseren mechanischen Zufuhrung mit einem Gewicht beschwert Fur die korrekte Orientierung durch den bedienenden Operator sorgte die abgeschragte linke obere Ecke der Lochkarten Auf Knopfdruck wurde der Lesevorgang gestartet Durch ein Geblase und uber Rollen wurde der Stapel direkt vor dem Karteneinzug aufgelockert und eine Karte nach der anderen eingelesen Der Lesevorgang erfolgte entweder durch mechanisches Abtasten mit Stiften durch Bursten wobei die Lochkarte als Isolator zur Kontaktwalze diente oder durch Lichtschranken mit Fotozellen Die damaligen Programme waren nicht interaktiv Ein Programm wurde gestartet las Eingabedaten eines bestimmten Ordnungsbegriffs verarbeitete sie und gab Ergebnisdaten aus wieder als Lochkarten und oder uber Drucker Dabei wurden sowohl der Kartenleser als auch der Lochkartenstanzer und der Drucker als Peripheriegerate der Zentraleinheit vom Programm jeweils gezielt angesteuert Diese Arbeitsweise bedingte unterschiedliche Satze Stapel von Lochkarten Zum Beispiel enthielt ein Lochkartensatz das Verarbeitungsprogramm z B im Maschinencode das zu Beginn der Arbeit in den Arbeitsspeicher geladen wurde Weitere Lochkarten enthielten technische Steueranweisungen fur die Verarbeitung Jobkarten fur die JCL Weitere Lochkartenstapel einer oder mehrere stellten sortierte Eingabedaten bereit Soweit Ergebnisdaten als Datenbestand auszugeben waren je nach Programm reichten oft uber einen Drucker erzeugte Listen Berichte war dies ein weiterer Lochkartenbestand der i d R zum nachsten Verarbeitungstermin wieder als Eingabe verwendet wurde Bearbeitung mit weiteren Lochkartengeraten Bearbeiten Lochkartenbeschrifter auch Lochschriftubersetzer 32 genannt Da nicht alle Stanzer die Karten mit Klartext beschriften konnten wurden hierfur zum Teil separate Gerate eingesetzt die Lochkarten automatisch lasen den Code abtasteten und die Beschriftung nachtraglich erganzten z B am oberen Kartenrand Fur diese Funktion konnten auch Kartenlocher eingesetzt werden Das Beschriften war nur erforderlich wenn die Lochkarten von Menschen bearbeitet werden mussten z B Programmcode Lochkarten durch Programmierer Lochkartensortierer zur elektro mechanischen Sortierung von Lochkarten vor der Verarbeitung Lochkartenmischer zum Mischen der Lochkarten aus verschiedenen Kartenstapeln z B Bewegungsdaten hinter Stammdaten Hierzu enthielten die Lochkarten meist in den vordersten Spalten eine Kartenart die auch in der Verarbeitung der Datenerkennung diente Der Mischer konnte auch zum Trennen von Datenstapeln z B nach der Verarbeitung verwendet werden Es war auch moglich die mit Einfuhrung der ersten Zeilenterminals ebenfalls eingefuhrten Zeileneditoren mit Lochkarten zu bedienen und somit z B gespeicherte Programme zu andern nbsp Lochkartenstapel mit manuellen Beschriftungen schrage Linien markierten einzelne Kartenpakete und liessen evtl falsch einsortierte Karten erkennenTransport Bearbeiten Lochkarten wurden meist nicht dort verarbeitet wo sie erzeugt wurden z B im Lochsaal sondern meist in einem Rechenzentrum Gelagert archiviert wurden sie ebenfalls woanders Daher mussten sie zwischen verschiedenen Orten Stellen korperlich mehrfach transportiert werden Transport zur Verarbeitung Haufig fielen relativ weite Transportwege und lange Transportzeiten an Um die Lochkarten zuverlassig und punktlich zum Rechenzentrum zu transportieren betrieben Unternehmen und Unternehmensverbunde offentliche Stellen Universitaten und auch schon das Militar in Vorkriegszeiten zum Teil Kurierdienste die die Lochkarten zu den Verarbeitungsterminen an den Ort der Verarbeitung transportierten ggf auch die Verarbeitungsergebnisse wie Kontoauszuge Rechnungen Listen etc am nachsten Tag zurucklieferten In der Softwareentwicklung Wenn der Quellcode von Programmen auf Lochkarten gespeichert war mussten die Programmierer im Fall von Programmanderungen geanderte neue und zu entfernende Karten manuell in den in einem Programmkartenarchiv gelagerten Kartenstapel einarbeiten und das gesamte Programm zur Kompilierung im Rechenzentrum anliefern Grossere Programme konnten z B aus 5000 bis 8000 Karten bestehen also ca 4 Kartons mit je ca 2 3 kg an Gewicht bedeuten Im Rechenzentrum Von den Anlieferungsstationen wurden die Lochkarten abgeholt in der Arbeitsvorbereitung gepruft und erganzt und in den Maschinensaal gebracht Dort wurden sie zum geplanten Termin verarbeitet und in die Archive oder an die Einlieferer uber Ergebnisfacher zuruckgeliefert Transportiert wurden die Lochkarten im Allgemeinen in Kunststoffbehaltern in denen die Lochkarten bei unvollstandiger Fullung mit Klemmleisten fixiert wurden Zum Teil z B innerhalb eines Gebaudes wurden auch die Kartons verwendet in denen die Lochkarten vom Hersteller geliefert wurden je Karton 2000 Stuck Fur grossere Datenmengen wurden innerhalb von Gebauden Transportwagen benutzt Zur Optimierung des Transports Volumen Gewicht und Zeit wurden zum Teil und als Ubergangslosungen Lochkarteninhalte auf elektronische Medien ubertragen diese dann transportiert oder die Daten per DFU gesendet Lagern und Archivierung Bearbeiten Die Arbeit mit Lochkarten erforderte auch Raum zu deren Aufbewahrung Oft gab es gesonderte Bereiche nbsp 80 spaltige Lochkarte ohne Feldstruktur unbenutztLeerkartenbereich meist in der Nahe der Lochstationen Hier lagerten unbeschriebene neutrale Karten und zur besseren Lesbarkeit durch Bearbeiter Karten mit Aufdruck der einzelnen Kartenfelder Grossere Lager bewegten sich durchaus im Kubikmeter Bereich oder fullten ganze Raume Kurzzeitbereich fur Lochkarten die zu einer baldigen Verarbeitung anstehen geordnet nach den diversen Anlieferern Anwendungen etc Bestandsdaten aus abgeschlossenen Verarbeitungen benotigt fur spatere Verarbeitungen geordnet nach Bestandsarten Eingabedaten nach der Verarbeitung fur weitere Verarbeitungen z B die Monatsverarbeitung Zinsrechnung etc Eingabedaten nach der letzten Verarbeitung zur Datensicherung Quellcode Archive und auch Kartenbestande mit Maschinencode solange es keine elektronischen Programmbibliotheken gab Recyclingbestande nach Ablauf der Datensicherungszeit bis zur Abholung zum Recycling zum Teil auch zur Aufbewahrung aus antiquarischen Grunden 33 Alle diese Archive wurden manuell befullt bzw aus ihnen wurden Kartenstapel fur die Verarbeitung manuell entnommen Die Lochkarten sollten zweckmassigerweise in einem klimatisierten Archiv gelagert werden damit sie die gleiche Feuchtigkeit besitzen wie die Luft im EDV Raum 34 Lochkartencodierung BearbeitenDer Dateninhalt von Lochkarten wird durch Lochungen reprasentiert Welches Zeichen dargestellt wird ergibt sich aus der Position der Lochungen ggf mit Mehrfachlochungen pro Spalte deren Kombinationen in einer Codesystematik festgelegt vereinbart sind Uber die relativ lange Einsatzdauer von Lochkarten waren unterschiedliche Codesystematiken im Einsatz die von der Art der Lochkarten und vom Hersteller der Lochkarten Verarbeitungsgerate abhangig waren Neben dem bekanntesten 80 Zeichen System der IBM waren z B ein 45 2 Zeilensystem 90 Zeichen von Remington Rand und ein spater von IBM fur das System 3 vorgestelltes Format mit 96 Spalten und 24 Zeilen 35 im Einsatz Beispiel 80 Zeichen Code der IBM Diese Lochkarten u a auf Systemen der Serie 360 verwendet wiesen 80 Spalten auf in denen je 1 Zeichen erfasst werden konnte Dessen Wert Inhalt bestimmte sich durch Lochungen in den 12 senkrecht ubereinander angeordneten Zeilen Fur ganzzahlige Werte von 0 bis 9 wurden nur die unteren 10 Lochpositionen alternativ verwendet In den beiden obersten Zeilen auch Zonen oder Zonung genannt 12er und 11er Zone wurden durch sogenannte Uberlochungen Minuswerte gekennzeichnet oder das Zeichen galt als Buchstabe oder Sonderzeichen Die dritte Zeile von oben war die Null Reihe des numerischen Teils sie wurde bei Mehrfachlochungen ebenfalls als Uberlochung benutzt und dabei als 10er Zone bezeichnet Fur die im Lochkartencode festgelegten Zeichen oder Werte wurden folgende Lochungen verwendet und umgekehrt die Lochungen wurden als entsprechende Zeichen interpretiert Ziffern 0 bis 9 ohne Vorzeichen Lochung in einer der numerischen Zeilen 0 9 Ziffern 0 bis 9 mit Vorzeichen negative Zahlen wurden zusatzlich zur Lochung 0 9 mit Uberlochung in der 11er Zone der letzten Ziffernspalte codiert positive Zahlen wurden in manchen Fallen mit 12er Uberlochung dargestellt in der Regel jedoch ohne Uberlochung als neutrale Zahl Alphabet A bis I 12er Zone plus numerisch 1 bis 9 Alphabet J bis R 11er Zone plus numerisch 1 bis 9 Alphabet S bis Z 10er Zone plus numerisch 2 bis 9 Kleinbuchstaben Umlaute und Sonderzeichen sowie in einer spateren Version des LK Codes alle Kombinationen des EBCDIC Codes wurden mit weiteren Lochkombinationen und zwar mit bis zu 6 Lochungen je Spalte dargestellt Man erkennt einen gewissen Zusammenhang zwischen der Lochkarten Codierung und dem EBCDIC Code in dem die Lochkarteninhalte im Hauptspeicher oder auf elektronischen Datentragern in hexadezimaler Form gespeichert wurden Die Uberlochungen gingen in das erste Halbbyte ein den Zonenteil die numerischen Lochungen bei Ziffern unverandert in das zweite Halbbyte den Nummernteil So wurde z B der Buchstabe A hexadezimal zu C1 der Buchstabe S zu E2 die vorzeichenlose Ziffer 3 zu F3 Als positiver Wert wurde die 3 mit C3 als negativer Wert mit D3 gespeichert Zur internen Verarbeitung in Rechenoperationen mussten numerische LK Felder in intern numerische Datenformate konvertiert werden zum Beispiel in das binare oder das gepackte Datenformat In Assemblersprachen wurde dies individuell programmiert z B PACK ZWI FELD LK FELD hohere Programmiersprachen fugten solche Konvertierungen automatisch ein Somit war in einer Lochkartenspalte z B der negative Wert 4 mit einer 11er Uberlochung und der 4 im Nummernteil codiert identisch zum Buchstaben M Ob M oder minus 4 galt war davon abhangig ob das verarbeitende Programm die Spalte als Teil eines Textfelds oder eines numerischen Felds letzte Spalte interpretierte Literatur BearbeitenBernd Bode Lochkartentechnik Springer Fachmedien 1968 ISBN 978 3 663 03040 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 10 Oktober 2019 William Aspray Hrsg Computing before Computer Iowa State University Press Ames IA 1990 ISBN 0 8138 0047 1 Geoffrey D Austrian Herman Hollerith Forgotten Giant of Information Processing Columbia University Press New York NY 1982 ISBN 0 231 05146 8 Markus Krajewski Zettelwirtschaft Die Geburt der Kartei aus dem Geist der Bibliothek copyrights Band 4 Kadmos Berlin 2002 ISBN 978 3 931659 29 5 Paper Machines About Cards amp Catalogs 1548 1929 Translated by Peter Krapp History and Foundations of Information Science MIT Press Cambridge Mass 2011 ISBN 978 0 262 01589 9 Normen Bearbeiten DIN 19053 1991 01 Mikrofilmkarte fur Film 35 mm DIN 66004 2 1982 09 Informationsverarbeitung Codierung auf Datentragern Darstellung des 7 Bit Code und des 8 Bit Code auf Lochkarten identisch mit ISO 6586 1980 11 DIN 66018 Beiblatt 1972 05 Lochkarten fur Informationsverarbeitung Lagerung und Handhabung DIN 66018 1 1972 05 Lochkarten fur Informationsverarbeitung Masse Anforderungen Prufung DIN 66018 2 1972 05 Lochkarten fur Informationsverarbeitung Masse und Lage von rechteckigen Lochern DIN 66228 1 1978 05 Kleinlochkarten fur Informationsverarbeitung Masse Anforderungen Prufung DIN EN 2484 1989 10 Luft und Raumfahrt Zeichnungsverfilmung Mikrofilm Lochkarte fur Film 35 mm Deutsche Fassung EN 2484 1988 ISO 6586 1980 11 Data processing Implementation of the ISO 7 bit and 8 bit coded character sets on punched cards Datenubertragung Anwendung der ISO 7 bit und 8 bit kodierten Zeichensatze fur Lochkarten identisch mit DIN 66004 2 1982 09 VDA 4903 1982 04 Mikrofilm Einheitliche Mikrofilm Lochkarte der Automobilindustrie Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lochkarten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Lochkarte Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Historischer Bericht uber Lochkartensysteme in der US Army Funktionsfahige Lochkarten EDV im Museum Lochkarten im Deutschen Buch und Schriftmuseum Virtuelles LochkartenmuseumEinzelnachweise Bearbeiten W M Kahler Einfuhrung in die Programmiersprache COBOL enzyklo de Begriff Lochkarte mehrere Quellen nennen LK als veraltet cyberport de Techniklexikon mittlerweile stark veraltete Lochkarte a b Datentragermuseum Memento vom 10 September 2014 im Internet Archive Lochkarten als Medium zur Programmeingabe Robotrontechnik Die Geschichte der maschinellen Datenverarbeitung Band 1 IBM Enzyklopadie der Informationsverarbeitung IBM Form D 12 0028 3 91 S 34 Die geschichtliche Entwicklung der Datenverarbeitung Karl Ganzhorn und Wolfgang Walter uberarbeitete und erweiterte Fassung 1975 Erstveroffentlicht 1966 IBM Form F 12 1600 1 S 50 Robotron Technik Datentrager Speicher abgerufen am 20 Juli 2012 Bernhard Engstler Seminar Medientechnik PDF 1 2 MB Abgerufen am 20 Juli 2012 Siegesmund von Ilsemann und Stefan Simons USA Entscheidung vor Gericht In Der Spiegel Nr 46 2000 S 196 online 13 November 2000 mit Abbildung von Karten Michael W Traugott Das amerikanische Wahlsystem Veroffentlicht auf der Website der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika abgerufen am 20 Juli 2012 Hasnain Kazim Das Loch zur Macht Spiegel Online Artikel vom 29 Oktober 2004 abgerufen am 20 Juli 2012 Abgestimmt wird per Brief oder Online Wahl und wie in manchen Gegenden in Idaho zum Teil auch noch mit Lochkarten Eine Wahl wie geschaffen fur Anwalte Zeit Online vom 6 November 2012 One Point Cash System Lochkarte Abgerufen am 18 Juni 2018 Heise online 12 April 2016 Von Lochkarten zu Webservices IBM i 7 3 Mark Lorenzo Jones Abstracting Away the Machine The History of the FORTRAN Programming Language FORmula TRANslation 2019 ISBN 978 1 08 239594 9 RuP Rechner und Vertriebs GmbH Kapitel Lochkarten im Einsatz IT Service24 Die Geschichte der maschinellen Datenverarbeitung Band 1 IBM Enzyklopadie der Informationsverarbeitung IBM Form D 12 0028 3 91 S 18 Die Geschichte der maschinellen Datenverarbeitung Band 1 IBM Enzyklopadie der Informationsverarbeitung IBM Form D 12 0028 3 91 S 19 Edwin Black IBM und der Holocaust die Verstrickung des Weltkonzerns in die Verbrechen der Nazis Deutsche Ausgabe Propylaen Verlag Berlin 2001 ISBN 3 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Sekretarinnen Handbuch Google Books Auszug abgerufen am 4 November 2016 Technikum 29 Memento des Originals vom 7 August 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www technikum29 de M Koltes Germanistik im Internet in den Fakultatskellern lagernde Kisten mit Lochkarten Computerwoche Richtlinien zur Installationsplanung des EDV Raumes Knebel Museum IBMNormdaten Sachbegriff GND 4036113 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lochkarte amp oldid 237632342