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Die Tabelliermaschine englisch tabulating machine dient zur Auswertung von moglicherweise aber nicht zwingend vorsortierten und oder vorgemischten Lochkarten Die Tabelliermaschine ist eine eigene Maschinengattung nicht zu verwechseln mit der Buchungsmaschine englisch accounting machine Nach der ersten Vorstellung von elektromechanischen Auswertungsmaschinen des Erfinders Herman Hollerith im Jahr 1887 1 fand eine stetige und auch nach der jeweiligen Aufgabe differenzierte Weiterentwicklung Spezialisierung statt Der Vorteil der Tabelliermaschine untrennbar mit der Lochkarte verbunden war die ausgereifte preisgunstige bewahrte und vorhandene Technik Ihren Untergang besiegelte das kostengunstige Aufkommen der elektronischen Datenverarbeitung die einen vollwertigen Ersatz bot Die bei der Prasidentschaftswahl 2000 in den USA in Florida umstrittenen Wahlmaschinen 2 basierten auf papiernen gelochten Stimmzetteln und Zahlmaschinen die mit Tabelliermaschinen verwandt sind Inhaltsverzeichnis 1 Dateneingabe 1 1 Manuelle Eingabe 1 2 Maschinelle Eingabe 2 Verarbeiten 2 1 Zahlen 2 2 Addieren Subtrahieren 2 3 Multiplikation Division 2 3 1 Ballistik 2 3 2 Zusatzrechner 3 Ausgabe 3 1 Ablesen 3 2 Drucken 3 3 Lochen Stanzen 4 Programmierung 4 1 Verlotet 4 2 Stecktafel 4 3 Gruppenkontrolle 4 4 Gruppenwechsel 4 5 RPG 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDateneingabe BearbeitenManuelle Eingabe BearbeitenDie Eingabe der Daten erfolgte zu Anfang manuell jede Lochkarte wurde per Hand in den Automaten eingefuhrt und nach der Auswertung handisch wieder entfernt nbsp Maschine nach Herman Hollerith 1890 Auf dem Tisch rechts ein Lochkartenleser gekoppelt mit senkrecht montierten runden Zahlwerken die fruhe Tabelliermaschine sowie neben dem Tisch rechts damit verbundenen Sortierkasten die Geburt des Lochkartensortierers links auf dem Tisch der Phantographlocher ein LochkartenlocherMaschinelle Eingabe Bearbeiten Den automatischen Einzug 3 der Lochkarte in die Tabelliermaschine lieferte die Tabulating Machine Company 1906 aus Eine Geschwindigkeit von 150 Karten pro Minute ist dokumentiert Verarbeiten BearbeitenZahlen Bearbeiten Die erste Tabelliermaschine wurde ursprunglich fur Eisenbahngesellschaften und fur die Volkszahlung 1887 in den USA konzipiert und eingesetzt und diente dort als Hilfsmittel der Statistik Dabei wurden Lochkarten per Hand eingelegt und die Daten mit einem verdrahteten Programm ausgewertet Dies erlaubte auch das Ermitteln von Kombinationen der Einzeldaten zum Beispiel Anzahl weiblicher Schwarzer uber 50 in NY oder LA Derartige Statistiken waren in vielen Gebieten notig Im Gesundheitswesen bei Versicherungen Wetterdiensten und vielem mehr hatten die Maschinen einen erfolgreichen Markt Ihr Erfinder Hermann Hollerith vermietete sie an Lander Firmen Eisenbahngesellschaften und andere und verdiente dabei gut Addieren Subtrahieren Bearbeiten nbsp Tabelliermaschine siehe rechts senkrecht die Stecktafel Mitte Links Drucker Links Karteneinzug und ausgabe Mitte rechts Steuerung und Recheneinheit Im Hintergrund links ein LochkartensortiererAb den 1920er Jahren enthielten diese Gerate Addierwerke die nach dem Zahlradprinzip von Leibniz und stellenparallel addierten und wenig spater subtrahierten 4 Dadurch erweiterte sich deren Einsatzbereich denn Addition und Subtraktion sind Basisfahigkeiten die fur eine Kontofuhrung in der Buchhaltung oder Lagerhaltung erforderlich sind Multiplikation Division Bearbeiten 1936 wurde die Multiplikation und Division integriert Das D11 Zeitalter beginnt 5 Dies ermoglichte Ablaufe wie Fakturierung Menge mal Preis Lohnbuchhaltung Stunden mal Geld oder Zinsrechnung Ballistik Bearbeiten An der Universitat in Philadelphia wurden 1944 im Auftrag der Armee ballistische Tabellen berechnet Fibeln fur die Artillerie die fur Geschutze die Flugbahn der verschiedenen Geschosse verzeichneten Die Rechnerei dafur erfolgte von Hand Die einzige Hilfe war dabei eine Tabelliermaschine die zu multiplizieren und zu dividieren vermochte Die Angestellten die rechneten hiessen nach ihrer Tatigkeit Computer Rechner 6 Zusatzrechner Bearbeiten Ab den funfziger Jahren wurde die elektromechanisch langsame Multiplikation Division auf angeschlossene Zusatzrechner die dezimal rechneten basierend auf Rohrentechnik ausgelagert Multiplikationen und Divisionen benotigen ein Mehrfaches an Zeit als einfache Saldierungen Um diese Zeit drastisch zu verkurzen konnte man den Elektronenrechner BULL GAMMA 3 anschliessen 7 Heinz Nixdorf entwickelte in seinem Labor fur Impulstechnik solche Rechner unter anderem fur Bull Ausgabe BearbeitenAblesen Bearbeiten Die Datenausgabe erfolgte in der Fruhform auf ablesbaren Zahlwerken Die Speicherung leistete das Bedienpersonal auf Formularen oder Spickzetteln unter anderen per Tinte auf Papier Drucken Bearbeiten 1920 fuhrte CTR heute IBM einen printing Tabulator 8 eine druckende Tabelliermaschine ein Dies steigerte die Geschwindigkeit und vermied Fehlerquellen denn die Operatoren hatten vorher die Zahler ablesen und die Ergebnisse unter anderem auf Strichlisten fuhren mussen Wurden zunachst mittels Zeilendruckern Endlostabellen produziert so gab es im Jahr 1936 eine weitere Entwicklung den Zeilenautomaten der den Formularvorschub 5 steuerte und beispielsweise mehrseitige Rechnungen erstellen konnte wobei auf dem ersten Blatt der Briefkopf mit Anschrift und Rechnungspositionen und auf den Folgeseiten der Forderungsubertrag mit weiteren Rechnungspositionen folgten Ein Beispiel aus den 1950er Jahren ist hier zu sehen Druckmechanismus der Tabelliermaschine bei Heribert Muller 9 Die Drucker waren oft Bestandteil der Tabelliermaschine selten Peripheriegerate Lochen Stanzen Bearbeiten Eine weitere Moglichkeit die Ergebnisse auszugeben bestand darin sie mit Lochkartenstanzer auf Lochkarten zu lochen 10 Die Monatsrechnungsdaten waren fur die Buchhaltung auf Lochkarten interessant So wurde die Offene Posten Buchhaltung und der Zahlungsverkehr mit weiteren Lochkartenstapeln abgewickelt Programmierung Bearbeiten nbsp Stecktafel einer IBM 402 TabelliermaschineVerlotet Bearbeiten Die Programme waren unflexibel da sie ursprunglich fest verlotet waren Stecktafel Bearbeiten Spater wurden sie mit gesteckten Kabeln auf einer Stecktafel und in spaterer Weiterentwickelung durch austauschbare Stecktafeln realisiert Erst in der letzten Entwicklungsstufe konnten unterschiedliche Anwendungen wie Lohnabrechnung Fakturierung usw flexibel gefahren werden 4 Die Stecktafel wurde schlicht gewechselt Gruppenkontrolle Bearbeiten Um 1914 wurde die Gruppenkontrolle 11 eingefuhrt die die gruppenmassigen Behandlung von Lochkarten ermoglichte Weiter Sie erlaubt es das Zahlenmaterial geordnet wiederzugeben Um 1930 wurde die Tabelliermaschine BK Bank 12 vorgestellt Sie besass drei sogenannte Zwischengange die abhangig von der Gruppenkontrolle unter anderem Summenubertragungen und Queradditionen erlaubten 13 Entscheidend war ihre innere Architektur Zahl und Schreibwerke mit elf Stellen eine erweiterte dreistufige Gruppenkontrolle 20 Spalten und eine erweiterte Programmierung mit jetzt neun statt bisher drei Zwischengangen Daruber hinaus konnten die Zwischengange ergebnisabhangig wiederholt und in ihrer Zahl vervielfaltigt werden 14 Uberschrift zur Tabelliermaschine D11 High Tech der 30er Jahre Gruppenwechsel Bearbeiten Hauptartikel Gruppenwechsel Das Prinzip der elektromechanischen Stecktafelprogrammierung bestand darin bestimmte Datenfelder der eingelesenen Lochkarten in Zahler oder Schreibwerk zu leiten aus den Zahlern durch ansteuerbare Funktionen mit dem Rest zu verknupfen und die in den Zahlern erzeugten Daten aneinanderzureihen um den Inhalt der nachsten Ausgabezeile zu bilden Mogliche Funktionen waren neben den Grundrechenarten auch Verzweigungen v a der sogenannte Gruppenwechsel per Abfrage eines Gruppenfeldes RPG Bearbeiten Hauptartikel RPG Programmiersprache Um den Umstieg von traditioneller Lochkartenverarbeitung zu der elektronischen Datenverarbeitung zu erleichtern wurde die Hochsprache RPG entwickelt und war auf vielen IBM Computern ab den 1960er Jahren verfugbar Ihre Syntax war stark an die Arbeitsweise von Tabelliermaschinen angelehnt doch die muhsame Verkabelung auf Steckbrettern war dem Schreiben von Sourcecode und Kompilieren gewichen 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tabelliermaschinen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien private Seite zur Hollerithmaschine private Seite zur Lochkartentechnik der DDR Hollerith 1890 Census Tabulator IBM IBM 407 Accounting Machine Manual of Operation 1953 22 5765 7 IBM 407 Accounting Machine Manual of Operation PDF 26 7 MB Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Nixdorf Museumsforum zeigt Hollerithmaschine heise online 10 Mai 2007 Das Loch zur Macht Spiegel online Politik 29 Oktober 2004 IBM first automatic feed tabulator IBM Archiv 1906 auf Englisch a b Stefan Winterstein Von Hollerith zu IBM Die Geschichte der kommerziellen Datenverarbeitung Referat 1991 92 a b IBM Geschichte Als Computer weiblich waren Suddeutsche Zeitung AUS HEFT 41 2015 TECHNIK Dipl Phys H Muller Rohrenrechner der 1 Generation BULL GAMMA 3 Memento vom 13 Januar 2012 im Internet Archive Im Museum technikum29 IBM printing tabulator IBM Archiv 1920 in Englisch Dipl Phys H Muller Bull Tabelliermaschine Memento vom 2 Marz 2008 im Internet Archive Im Museum technikum29 Charles M Province IBM Punch Card Systems in the U S Army in engl Die Geschichte der maschinellen Datenverarbeitung Band 1 IBM Enzyklopadie der Informationsverarbeitung IBM Form D 12 0028 3 91 Seite 37 Die Geschichte der maschinellen Datenverarbeitung Band 1 IBM Enzyklopadie der Informationsverarbeitung IBM Form D 12 0028 3 91 Seite 40 Die Geschichte der maschinellen Datenverarbeitung Band 1 IBM Enzyklopadie der Informationsverarbeitung IBM Form D 12 0028 3 91 Seite 41 Die Geschichte der maschinellen Datenverarbeitung Band 1 IBM Enzyklopadie der Informationsverarbeitung IBM Form D 12 0028 3 91 Seiten 42 43 RPG Brucke von der Stecktafel zur Datenbank In Die Geschichte der maschinellen Datenverarbeitung Band 1 IBM Enzyklopadie der Informationsverarbeitung IBM Form D 12 0028 3 91 Seite 140 141 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tabelliermaschine amp oldid 238383609