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Imminghausen ist ein ehemaliges Dorf das fur den Bau der Biggetalsperre devastiert wurde Imminghausen lag in Nordrhein Westfalen im mittleren Biggetal zwischen Olpe und Attendorn Blick auf den ehemaligen Attendorner Ortsteil ImminghausenLage von Imminghausen auf der Urkarte von 1836Der Bau der Talsperre wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg beschlossen musste aber fur die Dauer des Krieges zuruckgestellt werden Etwa ab 1950 nahm man das Projekt wieder auf 1965 war die Biggetalsperre fertiggestellt so dass mit dem Einstau von Wasser begonnen werden konnte Das Gebiet des ehemaligen Ortes liegt heute auf dem Grund der Talsperre im Bereich der ehemaligen Dumickemundung in die Bigge Geschichte Bearbeiten nbsp Karte der untergegangenen Orte im BiggeseeDer Hof Imminghausen plattdeutsch Immekusen lag an der fruheren Mundung des Bremgebaches in die Bigge ca 1 5 km westlich von Bremge Im Jahre 1318 urkundlich erstmals als Ymmenchusen erwahnt Der Ortsname kann mit bei den Hausern der Leute des Immo Immi gedeutet werden 1 Die zu Imminghausen gehorenden Landereien erstreckten sich durch das Biggetal von Listernohl bis nach Sondern und vom Dumicketal bis zur Haardt 1364 wurde der Ritter Dietrich von Plettenberg von Erzbischof Engelbert III mit einem Burglehen auf Waldenburg und einem Haupthof curtis in Immynchusen belehnt Ebenso wurde Dietrich vom Nachfolger Engelberts Erzbischof Kuno und am 5 Dezember 1371 auch von Erzbischof Friedrich mit diesen Gutern belehnt 2 Ende des 15 Jahrhunderts wird Wilhelm Tutel danach seine Erben die Eheleute Heinrich Hegener auf Hof Ymmekusen genannt Ab 1501 zahlen sie den Chorherren in Attendorn jahrlich eine Rente von 10 Schillinge 3 1526 erhalt die Witwe Johann Hobergs auf der Waldenburg geborene Schungel den Hof Imminghausen als Witwengut Bewirtschaftet 1529 von Hinrich to Bychen Politisch gehorte der Hof zum Amt Waldenburg und im Gogericht und Kirchspiel Attendorn zur Bauerschaft Langenohl der auch umliegende Orte wie Ackerschott Listernohl Maiwormshammer u a angehorten Im Schatzungsregister von 1543 hatte Henrich zu Immickhaussen eine Abgabe von 1 Goldgulden zu entrichten 4 Im Register von 1565 wurde Thonnis zu Inninckhausen mit 2 Goldgulden besteuert 5 Ende des 16 Jahrhunderts war der Hof den Chorherren in Attendorn mit 15 Schillingen jahrlicher Erbrente verpflichtet Im Schatzregister von 1648 sind zu Imminghausen aufgefuhrt Bernhard Immickhaus seine Frau Greta 1 Knecht 1 Junge 1 Magd Schmied Heinrich Hutte dessen Frau sowie eine Weibsperson die Leinen webt Das Gut ist als Pachtgut bezeichnet In der Rauchschatzliste von 1664 ist Bernhard mit 1 Feuerstatte 1 Stuben und Backofen verzeichnet 1717 war die Familie Johann Hund Pachter danach deren Sohn Peter Ab 1723 scheinen die von Furstenberg Rechte an dem Hof erworben zu haben Pachter und spatere Besitzer von Hof Imminghausen war ab 1771 die Familie Ferdinand Heuel 6 Der Nachkommenkreis dieser Familie ist aussergewohnlich zahlreich und vor allem in den Pfarreien Attendorn Rhode und im Lennetal verbreitet Nach dem Pachtvertrag von 1808 mit Johannes Heuel wurde folgende Jahrespacht festgesetzt 1 mageres Schwein 9 Huhner 2 Pflugdienste 1 Gans 12 Scheffel Roggen 12 Scheffel Gerste 14 Rtlr 24 Stuber 2 Pfg Geldpacht oder mit jahrlich 59 Rtlr Frankfurter Wahrung zu bezahlen Der Pachtvertrag hatte eine Laufzeit von 12 Jahren Doch schon 1811 loste Johannes Heuel die Pacht ab Die Auseinandersetzungen hieruber dauerten bis in das Jahr 1818 Dann war Imminghausen ein freies Gut dessen Haupteinkunfte aus dem umfangreichen Forstbesitz flossen Das Gutshaus war ein 1788 erbautes grosses Fachwerk Doppelhaus Der Landwirt Willi Keseberg verwaltete in seiner Doppelhaushalfte als Poststellenhalter lange Zeit eine Post und Telefonstelle Das Anwesen Anstoss lag ca 250 m nordwestlich von Imminghausen Erbauer des Hauses war um 1843 Karl Anton Bernhard Heuel geb 1814 aus Imminghausen Er betrieb eine Gaststatte mit etwas Landwirtschaft Sein Sohn Ferdinand Karl Heuel 1846 1921 war zunachst Rohrenschmied und spater Walzmeister Als Nebenerwerb betrieb er die Schenkwirtschaft weiter und in der Freizeit fronte er der Jagd 1899 erwarb die Witwe Peter Keseberg aus Ackerschott den Anstoss Die Familie Heuel baute an der Olper Strasse in Listernohl ein neues Haus Beim Einzug der Amerikaner am 10 April 1945 wurde der Anstoss mit Brandmunition beschossen und brannte fast vollstandig ab Einige Zeit spater konnte das Haus von Emil Keseberg wieder aufgebaut werden 7 Politisch gehorte Imminghausen ab 1819 im Amt Attendorn zur Gemeinde Attendorn Land Die Kinder besuchten die Schule im benachbarten Bremge 1930 gab es ausser dem im vorigen Jahrhundert quergeteilten Stammhaus Heuel Keseberg noch das 1892 erbaute Fachwerkhaus Theodor Heuel die beiden 1911 errichteten Wohnhauser Reininghaus und Pfeifer Schumacher und das 1923 erbaute Wohnhaus von Hubert Heuel Das Adressbuch von 1899 fuhrt in Imminghausen die Namen Karl Heuel Wirt Emmerich und Theodor Heuel beide Landwirte 1936 gab es 6 Wohnhauser mit 7 Haushaltungen und 53 Einwohner 8 Das Adressbuch von 1956 fuhrt die Namen Becker 3 Beuth Faulhaber 2 Friedrichs Hengstenbeck Heuel 6 Keseberg 3 und Pieper 9 Umgesiedelt wurden 11 Familien mit 54 Personen Stand 9 November 1950 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Floer Die Ortsnamen des Kreises Olpe in Westfalisches Ortsnamenbuch Band 8 Bielefeld 2014 S 147 Norbert Scheele Geschichtliche Wanderung durch das Biggetalsperrengebiet in Heimatstimmen des Kreises Olpe aus den Folgen 58 60 61 62 Olpe 1966 Norbert Scheele Hrsg Regesten des ehemaligen Klosters Ewig Olpe 1963 Urk 203 S 63 64 Schatzungsregister von 1543 S 68 pdf 1 Die Schatzungsregister des 16 Jahrhunderts fur das Herzogtum Westfalen Teil 1 1536 und 1565 Munster 1971 S 219 Julius Pickert Die Bauernhofe des Attendorner Kirchspiels im 17 Jh in Heimatblatter des Kreises Olpe 4 Jhg 1926 27 S 7 8 Im Bann des Wassers Die Orte der Pfarrei Neu Listernohl einst und heute und die Geschichte der Biggetalsperre Red Otto Hoffer Schriftenreihe der Stadt Attendorn Band 1 1993 S 58 93 101 Amtliches Einwohnerbuch des Kreises Olpe 1938 Amt Attendorn S XV Heimatadressbuch Landkreis Olpe Munster 1956 Abschnitt Attendorn Land S 15551 084444444444 7 8553055555556 Koordinaten 51 5 4 N 7 51 19 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Imminghausen amp oldid 210890657