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Maiwormshammer ist eine ehemalige Siedlung welche fur den Bau der Biggetalsperre devastiert wurde Maiwormshammer lag in Nordrhein Westfalen im mittleren Biggetal zwischen Olpe und Attendorn Der ehemalige Attendorner Ortsteil MaiwormshammerLage von Maiwormshammer auf der Urkarte von 1836Karte der untergegangenen Orte im BiggeseeDer Bau der Talsperre wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg beschlossen musste aber fur die Dauer des Krieges zuruckgestellt werden Etwa ab 1950 nahm man das Projekt wieder auf 1965 war die Biggetalsperre fertiggestellt so dass mit dem Einstau von Wasser begonnen werden konnte Das Gebiet des ehemaligen Ortes liegt heute auf dem Grund der Talsperre im Bereich zwischen der Landstrasse L512 und der Gilberginsel Geschichte BearbeitenDer ehemalige Hof Maiwormshammer lag nordostlich von Listernohl Es befand sich dort ursprunglich eine Muhle die zum Gut Listernohl gehorte und schon 1334 und 1387 bezeugt ist Das Wassergefalle am Zusammenfluss der Lister in die Bigge diente spater dem Betrieb eines Eisenhammers den man Selfhammer 1446 nannte weil ihn das Wasser von selbst trieb Die Muhle wurde 1417 von Henrich Sterneberg dem Henrich Weke verkauft der sie mit anderen Liegenschaften zur Grundung des Klosters Ewig stiftete 1464 wurde der Hammer an Peter Hutte von Volmerhusen auf 12 Jahre verpachtet Nach dem Verfall des Hammers liessen die Attendorner Burger Dietrich Hentze und Helias Hutte von Volmerhusen mit Genehmigung des Klosters den Hammer wieder aufbauen und daneben 1478 ein Wohnhaus errichten Hentze und seine Erben ubergaben dasselbe gegen eine Memorie dem Kloster Ewig Peter Hutte pachtete den Hammer auf 6 weitere Jahre 1 Gegen Ende des 15 Jahrhunderts wurde die Familie Maiworm vom Kloster Ewig mit Gut und Hammer belehnt daher der Name Maiwormshammer Der Name Maiworm steht in starkem Zusammenhang mit der altesten Eisenindustrie im Olper Raum Politisch gehorte das Gut zum Amt Waldenburg und im Gogericht und Kirchspiel Attendorn zur Bauerschaft Langenohl der auch umliegende Orte wie Listernohl Imminghausen Ackerschott Bruchwalze u a angehorten Im Schatzungsregister von 1543 werden Johann Mayworm mit einer Abgabe von 1 Goldgulden und Peter Mayworm mit Gg genannt 2 Im Register von 1565 wurde Henrich Meiwormb mit 2 Goldgulden besteuert 3 Etwa 1560 62 heiratete Henrich Reusche spater Rusche geschrieben aus Stade die Tochter Dorothea auf Maiwormshammer Er kaufte spater viele Grundstucke an und wurde sehr wohlhabend 1612 muss Johan Reusche gen Meyworm auf zwei Hammerherde Hammergeld zahlen Um 1648 49 heiratete Peter Hundt 1620 29 1711 aus Drolshagen die Elisabeth Reusche Zwischen dem Kloster und ihm hat es dann haufig Streit gegeben Deshalb verkaufte die Kanonie den Hammer mit Zubehor 1664 dem Peter Hundt gen Meyworm und seiner Frau Elsa fur 450 Rtlr wovon 300 Rtlr sofort zu entrichten waren Peter Hundt der nach dem Tode von Elsa 1673 noch drei weitere Ehen geschlossen hat ist Ahnherr vieler Rhoder und Olper Familien Der Hammer blieb bis 1822 in Besitz der Familie Hundt Das Kloster Ewig hatte 1664 nur das Hammerwerk nicht aber das Gut Maiwormshammer verkauft Das Gut im Wesentlichen ein grosses Wiesengelande ist erst nach der Auflosung des Klosters 1803 verkauft worden wahrscheinlich auch an die Familie Hundt Der Name Hundt wurde in Maiwormshammer 1822 abgelost durch die Einheirat von Peter Anton Wurm 1793 1863 aus Altenhof 4 Franz Wurm betrieb Ende des 19 Jahrhunderts eine Schenkwirtschaft in seinem Haus Die Gebaude des Hofes waren zuletzt das 1788 errichtete Bauernhaus spater als Stall genutzt und das im Jahre 1900 daran angebaute massive Wohnhaus in dem auch seit 1926 die Poststelle Listernohl ihren Platz hatte Vor dem Abriss des Hofes wegen des Baus der Biggetalsperre wurde der alte Spieker Backhaus aus dem Jahre 1577 sorgfaltig abgetragen und im Freilichtmuseum Detmold wieder aufgebaut 5 Der letzte Hofinhaber Alfons Wurm bezog vor dem Abriss einen neuen Hof bei Wenholthausen Teilhaber des Eisenhammers waren um 1800 Burgermeister August Hundt in Olpe Ferdinand Sondermann in Olpe und Franz Sommer zu Sondern 1827 hatte der Stuckhammer 150 Wagen Holzkohle verbraucht und produzierte mit 5 Mann 200 Karren Roheisen im Werte von 3400 Rtlr zu 150 Karren Stahl zu 7500 Rtlr 6 Das veraltete Hammerwerk wurde um 1850 in ein Puddelwerk umgewandelt in dem 1855 mit 3 Warmofen und 3 Schweissfeuern gearbeitet wurde Die Produktion des Jahres erbrachte bei 23 Arbeitern mit Familie 55 Personen 1000 Ztr Stabeisen zu 5500 Taler Mit dem Puddelwerk verband Robert Bonzel aus Olpe zu Maiwormshammer ein Walzwerk mit Ofenrohr Schmiede im Volksmund Piepenklopperigge genannt 1855 wurden dort 6094 Ztr Schwarzblech zu 45 705 Talern erarbeitet Bonzels Sohn Josef betrieb das Werk bis 1886 und verkauft es dann an die Fa Sohler Sohler sche Eisenwerke in Attendorn die auf dem Schlackengelande oberhalb des Fabrikteiches 1902 03 eine Klempnerei erbaut Das Walzwerk erhielt 4 Walzenstrassen und zu der alten Wasserkraft wurde Dampfbetrieb eingefuhrt Es gab 62 Arbeiter und die Produktion betrug durchschnittlich 50 Doppelwaggon Platten pro Monat 7 Das gesamte Werk erwarb 1928 die Fa Ursell in Attendorn die das Walzwerk stilllegte die Klempnerei aber weiterbetrieb 1931 kaufte der Otto Wolff Konzern in Koln das Walzwerk Er baute den Betrieb ab und riss auch die Gebaude nieder Das Gelande mit dem Wasserrecht erwarb danach der Ruhrtalsperrenverein in Essen der dort ein kleines Kraftwerk errichtete und dieses mit dem Listerkraftwerk verband Die Klempnerei wurde 1938 von der Fa Pass amp Co in Weidenau erworben und zuletzt von der Fa Peterseim in Olpe genutzt 8 Politisch gehorte Maiwormshammer ab 1819 im Amt Attendorn zur Gemeinde Attendorn Land 1817 gab es in Maiwormshammer Haus und Hof mit 11 Bewohnern 1885 wohnen dort in 3 Wohnhausern 26 Personen Das Adressbuch von 1899 fuhrt die Namen Franz Wurm Gastwirt und Gottfried Langenohl Gutsbesitzer und Rendant In spateren Jahrzehnten wurden weitere Hauser gebaut Im Jahre 1924 zahlte man 63 Einwohner 1936 hatte Maiwormshammer 7 Wohnhauser mit 11 Haushaltungen und 58 Einwohner 9 1946 gab es 78 Einwohner Das Adressbuch von 1956 fuhrt die Namen Arns Henze Hesener 3 Hesse 3 Kathol Keseberg 4 Klein 4 Kost Sangermann Schmitt Schneider Siepe Stracke Wagner Walter 2 und Wurm 7 10 Umgesiedelt wurden 16 Familien mit 84 Personen Stand 9 November 1950 Einzelnachweise Bearbeiten Norbert Scheele Hrsg Regesten des ehemaligen Klosters Ewig Olpe 1963 Urk 70 S 19 Urk 125 S 33 Urk 181 S 49 50 Schatzungsregister von 1543 S 68 pdf 1 Die Schatzungsregister des 16 Jahrhunderts fur das Herzogtum Westfalen Teil 1 1536 und 1565 Munster 1971 S 219 Julius Pickert Die Bauernhofe des Attendorner Kirchspiels im 17 Jh in Heimatblatter des Kreises Olpe 4 Jhg 1926 27 S 9 Im Bann des Wassers Die Orte der Pfarrei Neu Listernohl einst und heute und die Geschichte der Biggetalsperre Red Otto Hoffer Schriftenreihe der Stadt Attendorn Band 1 1993 S 128 131 Franz Sondermann Geschichte der Eisenindustrie im Kreise Olpe Munster 1907 S 34 36 71 und 152 Verein fur Orts und Heimatkunde Attendorn e V Mitteilungsblatt Nr 4 1980 S 11 Norbert Scheele Geschichtliche Wanderung durch das Biggetalsperrengebiet in Heimatstimmen des Kreises Olpe 4 Jhg 1926 27 Olpe 1966 Folgen 58 60 61 62 Amtliches Einwohnerbuch des Kreises Olpe 1938 Amt Attendorn S XV Heimatadressbuch des Kreises Olpe Munster 1956 Abschnitt Attendorn Land S 15951 098833333333 7 8668888888889 Koordinaten 51 5 55 8 N 7 52 0 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maiwormshammer amp oldid 229700686