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Ackerschott war ein Wohnplatz der fur den Bau der Biggetalsperre devastiert wurde Ackerschott lag in Nordrhein Westfalen im mittleren Biggetal zwischen Olpe und Attendorn Der ehemalige Attendorner Wohnplatz AckerschottLage von Ackerschott auf der Urkarte von 1836Karte der untergegangenen Orte im BiggeseeDer Bau der Talsperre wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg beschlossen musste aber fur die Dauer des Krieges zuruckgestellt werden Etwa ab 1950 nahm man das Projekt wieder auf 1965 war die Biggetalsperre fertiggestellt so dass mit dem Einstau von Wasser begonnen werden konnte Das Gebiet des ehemaligen Ortes liegt heute auf dem Grund der Talsperre im Bereich westlich von Bremge Geschichte BearbeitenAm ostlichen Hang der Bigge gelegen ca 850 m ostlich der Listermundung wurde Ackerschott im Jahre 1396 erstmals urkundlich erwahnt Am 5 Juli des Jahres belehnt Godart von Kobbenrode den Attendorner Burger Odbert Voesseken mit diesem Hof Im folgenden Jahr wird derselbe von Johan von Holdinghausen mit dem Gut belehnt Beide Lehnsherren sowie Erenwert von Holdinghausen ubertragen 1414 der Witwe Hynrich Vosken das Lehnsgut bis eines ihrer Kinder mundig wird 1 1461 wird der Attendorner Burgermeister Gobel Bitter durch Ewert von Holdinghausen Lehnsinhaber Am 3 Februar 1468 schenkt Godert von Kobbenrode sein Lehnrecht zu Ackerschott als Memorienstiftung dem Kloster Ewig Nach dem Tode von Gobel Bitter vermacht seine Witwe Goddelif 1492 die Halfte des Gutes dem Kloster Die zweite Halfte verkaufen 1495 die Werler Burger Herman Lilie und Wilhelm Pape Schwager der Goddelif an das Kloster Im Jahre 1496 erwirbt Clas Kalffsnacken gen Maiworm kauflich vom Kloster den lehnruhrigen Hof Ackerschott Sein Sohn Johann Mayworm wird 1512 von Ewert von Holdinghausen damit belehnt 1514 verkaufen Johann 1 Goldgulden aus seinem Drittel 1515 sein Bruder Henneke Meyworm 2 Goldgulden jahrlicher Rente aus seinem 3 Teil des Hofes an das Kloster Die Lautfolge chott in Ackerschott ist vermutlich auf mittelniederdeutsch kotte kote d h kleines oder niedriges Haus Wohnhutte zuruckzufuhren Politisch gehorte Ackerschott ehemals zum Amt Waldenburg und im Gogericht und Kirchspiel Attendorn zur Bauerschaft Langenohl zu der auch die umliegenden Orte Imminghausen Maiwormshammer Listernohl u a gehorten Im Schatzungsregister von 1543 wird ein Jacob Ackerscheidt mit einer Abgabe von 1 Goldgulden genannt 2 Im Register von 1565 wurde Ackerschott mit 2 Goldgulden besteuert 3 1554 bis 1602 wurden Burgermeister Johan up dem Sacke Herman Osthelden Pater Marcus Borchardi Burgermeister Jorgans Johan und Conrad Wulf mit dem Hof belehnt 1634 wird Hans Ackerschott mit dem Gut belehnt 1641 Bernhard Ackerschott und 1689 dessen Sohn Johann Mit ihm hatte das Kloster Ewig viel Arger bis es schliesslich ihn und seine Familie vom Hof vertreiben liess Erst nach dem Absterben dieses fruheren Lehnsmannes konnte am 30 Marz 1724 mit Kaspar Theodor Keseberg 1699 1763 die Neubelehnung erfolgen An Pacht war damals an das Kloster jahrlich zu entrichten 20 Rtlr fur ein Viertel Wein 1 Rtlr weiter 1 feistes Schwein 1 uberjahrigen Hammel 40 Pfd Butter oder 4 Rtlr 8 Huhner 2 Pfd Wachs 1 Karre Holzkohlen 4 Tage von Listernohl nach Ewig Heufahren oder 4 Rtlr 2 Tage in der Ernte zu mahen Nach der Aufhebung des Klosters 1803 verpachtet Friedrich Leopold von Furstenberg am 10 Februar 1808 dem Johann Franz Keseberg 1780 1843 den Hof Ackerschott auf 12 Jahre gegen Zahlung eines Pachtgeldes von 20 Reichstaler 4 Bis um 1830 gab es nur ein Gut in Ackerschott Als ein Brand das Bauernhaus zerstorte wurde das Gut geteilt und oben und unten jeweils ein neues Haus erbaut Beiden Gutshausern war aber keine lange Frist beschieden da sie schon nach wenigen Jahrzehnten abbrannten Nach dem Wiederaufbau wurde der oberste Hof von der Familie Keseberg 1883 an Karl Fernholz 1853 1928 aus Albringhausen verkauft Dessen alteste Tochter spater Albert Leowald aus Bremge heiratet Dieser hat das Gut 1940 an den Ruhrtalsperrenverein verkauft und sich in Schermbeck neu angesiedelt Der unterste Hof gehorte den Eheleuten Franz Hitze als diese kinderlos starben verkaufte die Erbengemeinschaft 1879 das Gut fur 12 000 Taler an Franz Josef Kuhn der bisher Besitzer des Junkeren Gutes in Burberg gewesen war Sein Sohn Johannes verungluckte 1925 wahrend der Heuernte und blieb bis zu seinem Tode im Jahr 1930 gelahmt Dessen Sohn Johannes Kuhn ubernahm den Hof und ging daran ihn durch umfangreiche Um und Neubauten zu modernisieren Die alte baufallig gewordene Marienkapelle neben dem Gutshaus wurde um 1936 von der Familie Kuhn nach einem Plan des Dusseldorfer Kirchenbaumeisters Schneider durch eine neue ersetzt Als die Biggetalsperre gebaut werden sollte sah sich die Familie zur Verausserung des Hofes gezwungen da der grosste Teil der landwirtschaftlichen Flachen im zukunftigen Staugebiet lag 1959 wurde der 270 Morgen umfassende Hof Ackerschott bis auf ein hoher gelegenes Waldgebiet an den RTV verkauft und in Uentrop bei Arnsberg ein Ersatzhof erworben Am 9 Mai 1961 verliess die Familie Kuhn das Biggetal Die Hofkapelle wurde originalgetreu in Uentrop wiedererrichtet 5 6 7 8 Politisch gehorte Ackerschott ab 1819 im Amt Attendorn zur Gemeinde Attendorn Land Pfarrbezirk war ab 1919 die kath Kirchengemeinde St Augustinus in Listernohl Die Kinder gingen ab Anfang des 19 Jahrhunderts zur Schule nach Bremge Im Jahre 1936 gab es in Ackerschott 2 Wohnhauser und 16 Einwohner 9 Das Adressbuch von 1956 fuhrt die Namen Eisenburger Kebben 4 Kotthoff Kuhn 2 Nitsche und Vigener 10 Umgesiedelt wurden 4 Familien mit 30 Personen Stand 9 November 1950 Einzelnachweise Bearbeiten Norbert Scheele Hrsg Regesten des ehemaligen Klosters Ewig Olpe 1963 Urk 15 und Urk 16 S 5 Urk 29 S 8 Schatzungsregister von 1543 S 68 pdf 1 Die Schatzungsregister des 16 Jahrhunderts fur das Herzogtum Westfalen Teil 1 1536 und 1565 S 219 Historisches Tagebuch Stadtverwaltung Attendorn Ackerschott Im Bann des Wassers Die Orte der Pfarrei Neu Listernohl einst und heute und die Geschichte der Biggetalsperre Red Otto Hoffer Schriftenreihe der Stadt Attendorn Band 1 1993 S 54 55 Julius Pickert Die Bauernhofe des Attendorner Kirchspiels im 17 Jh in Heimatblatter des Kreises Olpe 4 Jhg 1926 27 S 7 Norbert Scheele Geschichtliche Wanderung durch das Biggetalsperrengebiet in Heimatstimmen des Kreises Olpe Olpe 1966 Folgen 58 60 61 62 Verein fur Orts und Heimatkunde Attendorn e V Mitteilungsblatt Nr 10 1986 S 15 19 Amtliches Einwohnerbuch des Kreises Olpe 1938 Gemeinde Attendorn Land S XIV Heimat Adressbuch Landkreis Olpe Munster 1956 Abschnitt Gemeinde Attendorn Land S 14651 087416666667 7 8701666666667 Koordinaten 51 5 14 7 N 7 52 12 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ackerschott Attendorn amp oldid 224554755