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Bruchwalze ist eine ehemalige Siedlung welche fur den Bau der Biggetalsperre devastiert wurde Bruchwalze lag in Nordrhein Westfalen im mittleren Biggetal zwischen Olpe und Attendorn Blick auf den ehemaligen Industriestandort BruchwalzeLage von Bruchwalze auf der Urkarte von 1836Karte der untergegangenen Orte im BiggeseeDer Bau der Talsperre wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg beschlossen musste aber fur die Dauer des Krieges zuruckgestellt werden Etwa ab 1950 nahm man das Projekt wieder auf 1965 war die Biggetalsperre fertiggestellt so dass mit dem Einstau von Wasser begonnen werden konnte Das Gebiet des ehemaligen Ortes liegt heute auf dem Grund der Talsperre Geschichte BearbeitenBruchwalze lag etwa 350 m sudlich von Imminghausen und fuhrte erst die Bezeichnung Auf dem Bruch zu Imminghausen oder kurz Imminghauser Bruch Dabei bezeichnete man als Bruch ein nasses Wiesengrundstuck Die Ansiedlung war jung und begann erst gegen 1807 Aber schon 1795 war der Gewerkschaft des Hutten Hammers zu Howald genehmigt ihren Breithammer auf die Bigge bei Imminghausen zu versetzen Brand Kriege und teure Zeiten hatten das Vorhaben aber verhindert 1806 beantragten Franz Josef Hundt und die Erben Peter Sondermann die Versetzung des Howalder Breithammers an die Bigge bei Imminghausen unterhalb der beiden Hardthammer Nach der Genehmigung und einem erfolglosen Einspruch des Hardt Hammerbesitzers konnte der neue Hammer im Bruch den Betrieb aufnehmen Das Werk ist dann aber schnell der damaligen Wirtschaftskrise zum Opfer gefallen denn 1824 heisst es vom Plattenhammer im Bruch dass er schon sechs oder acht Jahre ausser Betrieb sei Im nachsten Jahrzehnt scheint man den Hammer wieder betrieben zu haben denn 1835 hat F Kuhn aus Bremge nach Bruchshammer Holzkohlen geliefert Politisch gehorte die Industrieansiedlung ab 1819 im Amt Attendorn zur Gemeinde Attendorn Land Der Olper Kaufmann Franz Josef Bonzel der bald darauf den Hammer erworben hatte liess auf dem Gefalle eine Blechwalze errichten die Ende 1839 in Betrieb ging Es war das erste Walzwerk im Kreis Olpe und wurde seitdem Bruchwalze genannt Die in dem Werk erzeugten Eisenplatten wurden teilweise auf einer angegliederten Piepenschmitte zu Ofenrohren Piepen weiter verarbeitet Diese Schmiede nannte man im Volksmund Piepenklopper Das Werk wurde Anfangs ausschliesslich mit Wasser betrieben 1877 erhielt die Fa Bonzel die Konzession fur die Aufstellung zweier Dampfkessel 1896 bekam das Werk einen Anschluss an die Eisenbahn Im Jahre 1855 erzeugte Bruchwalze mit zwei Warmofen 6090 Ztr Schwarzblech zu 48 720 Taler Dadurch fanden 23 Arbeiter mit Familie 111 Personen den Lebensunterhalt 1878 hat Bruchwalze 1 337 200 kg Kohlen verbraucht Blecheisen von 895 218 kg wurden fur das Walzen verwandt In den nachsten Jahren wurden jahrlich durchschnittlich 590 000 kg gewalzte Bleche hergestellt Zu 1000 kg des Produktes waren durchschnittlich 1345 kg Blecheisen notig Die Zahl der Arbeiter schwankte zwischen 30 und 23 Der Arbeitslohn pro 1000 kg gewalzten Eisen betrug im Durchschnitt 25 Mark 1 1906 waren auf dem mit drei Walzenpaaren und Dampfkraft ausgerusteten Werk der Fa A Bonzel amp Co zu Bruchwalze 50 Arbeiter beschaftigt Monatlich wurden ca 40 Doppelwaggon Platten hergestellt 1927 werden folgende Gebaude erwahnt Maschinenhaus Ringofen mit Kamin Trockengebaude 1 4 errichtet zwischen 1872 und 1881 Fast 100 Jahre blieb das Blechwalzwerk in Betrieb bis es von dem Otto Wolff Konzern in Koln erworben und 1931 stillgelegt wurde Etwa 80 Arbeiter verloren ihren Arbeitsplatz Walzengeruste und Maschinen wurden verschrottet Nach der Demontage der Werksanlagen wurde Bruchwalze dem Verfall preisgegeben und das Gelande machte einen trost und hoffnungslosen Eindruck 2 Im Jahre 1934 kauft Heinrich W Muhr aus Attendorn das Gelande sowie die Werksruine der ehemaligen Bruchwalze und grundet dort die Blechwarenfabrik Muhr amp Sohne Ein Kaltwalzwerk entstand das mit den damals modernsten Errungenschaften der Technik ausgestattet wurde Es uberlebte den Zweiten Weltkrieg und nahm am Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft mit beachtlichen Produktionserfolgen teil Hergestellt wurde hauptsachlich Verpackungsstahlband und Fertigwaren wie Beschlage fur Packgefasse sowie fur Fenster und Turen Nach der Aufgabe des Betriebs aufgrund des bevorstehenden Baus der Biggetalsperre wurde die Firma umgesiedelt und in Kraghammer wieder neu aufgebaut Oberhalb des Walzwerks links der Talstrasse entstand 1899 eine Ringofenziegelei Grosse Mengen Ziegelsteine wurden seitdem zu Bauwerken in alle Richtungen versandt 1931 erlag die Ziegelei der Wirtschaftskrise wurde aber 1937 von der Firma Muhr amp Sohne ubernommen die im gleichen Jahr den Betrieb wieder aufnahmen und nach 1945 eine kunstliche Trocknung und zwei Strangpressen einbauten 3 Ende 1965 fand die Ziegelei wegen des Baus der Biggetalsperre einen neuen Standort am Niederrhein in Emmerich Auf einem 1956 stillgelegten Ziegeleigelande der Firma Ignatz Pastor entstanden die Klinkerwerke H W Muhr GmbH amp Co KG 4 Im Jahre 1817 hatte der Ort drei Einwohner 1848 waren es acht und 1885 13 Einwohner 1936 gab es zwei Wohnhauser mit funf Haushaltungen und 16 Einwohnern 5 Das Adressbuch von 1956 fuhrt in Bruchwalze die Namen Josef Becker Ziegelmeister Otto Dorschel Obermeister Wwe Berta Letzel Gustav Letzel Arbeiter Friedrich Lorenz Arbeiter Heinrich Muhr Fabrikant Anton Quast kfm Angestellter und Hermann Tapper Arbeiter 6 Umgesiedelt wurden 8 Familien mit 37 Personen Stand 9 November 1950 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Sondermann Geschichte der Eisenindustrie im Kreise Olpe Munster 1907 S 152 155 und 162 Im Bann des Wassers Die Orte der Pfarrei Neu Listernohl einst und heute und die Geschichte der Biggetalsperre Red Otto Hoffer Schriftenreihe der Stadt Attendorn Band 1 1993 S 235 240 Norbert Scheele Geschichtliche Wanderung durch das Biggetalsperrengebiet in Heimatstimmen des Kreises Olpe 4 Jhg 1926 27 Olpe 1966 Folgen 58 60 61 62 Geschichte der Klinkerwerke Muhr in Emmerich Archivierte Kopie Memento des Originals vom 20 Dezember 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www klinkerwerke muhr de Amtliches Einwohnerbuch des Kreises Olpe 1938 Amt Attendorn S XIV Heimatadressbuch Landkreis Olpe Munster 1956 Abschnitt Attendorn Land S 14751 081277777778 7 8511666666667 Koordinaten 51 4 52 6 N 7 51 4 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruchwalze amp oldid 234732924