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Ida Pfeiffer geborene Ida Laura Reyer 14 Oktober 1797 in Wien 27 Oktober 1858 ebenda war eine osterreichische Weltreisende die als erste europaische Frau das Innere der Insel Borneo durchquerte Sie verbrachte nach problematischen Jugend und Ehejahren den dritten Abschnitt ihres Lebens als Weltreisende und erfolgreiche Reiseschriftstellerin Damit war sie als Frau in der Zeit des Biedermeier eine viel beachtete Ausnahmeerscheinung Auf ihren ausgedehnten Fahrten legte sie insgesamt 240 000 km zur See und 32 000 km auf vier Kontinenten zuruck Sie schrieb daruber 13 Bucher die in sieben Sprachen ubersetzt wurden Ida Pfeiffer Lithographie von Adolf Dauthage 1855 Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Ehe und Kindererziehung 3 Die Reisen 3 1 Palastina und Agypten 1842 3 2 Island Norwegen Schweden 1845 3 3 Erste Weltreise 1846 1848 3 4 Zweite Weltreise 1851 1855 3 5 Mauritius und Madagaskar 1856 1858 4 Schriften und Sammlungen 5 Offentliches Ansehen Ehrungen 6 Theaterstuck 7 Charakterisierung 8 Werke Auswahl 9 Literatur 10 Film 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenIda Reyer wurde als drittes Kind einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie in Wien geboren Bis zu ihrem neunten Lebensjahr als ihr Vater Aloys Reyer starb erhielt sie die gleiche strenge Erziehung wie ihre funf Bruder Erziehungsziele waren Mut Entschlossenheit Genugsamkeit und Widerstandsfahigkeit gegen Schmerzen Die Mahlzeiten waren einfach oft sogar knapp Auch kleinste Wunsche der Kinder blieben haufig unerfullt Im Scherz versprach der Vater er werde Ida spater zum Offizier ausbilden lassen Sie machte sich das ungewohnliche Rollenbild ganz zu eigen kleidete sich wie ihre Bruder nahm an deren Spielen teil war sportlich und unternehmungslustig Puppen hatten fur sie keinerlei Reiz Schon als Kind las sie mit Vorliebe Reiseberichte und traumte davon an Expeditionen teilzunehmen und ferne Lander zu sehen Nach dem Tod des Vaters bemuhte sich die Mutter die bisherige mannlich orientierte Erziehung der Tochter ruckgangig zu machen Zunachst verweigerte sie ihr die Kleidung die sie bisher getragen hatte Als Reaktion erkrankte Ida lebensgefahrlich und durfte sich schliesslich auf arztlichen Rat bis zum 13 Lebensjahr anziehen wie bisher anderte aber auch danach wieder in Madchenkleidern ihr Verhalten nicht Ruckblickend urteilte sie wie lacherlich musste ich in den langen Kleidern aussehen als ich dabei noch immer lief und sprang und mich in allem benahm wie ein wilder Junge 1 Um den ublichen weiblichen Tatigkeiten wie Klavierspiel oder der Ausbildung in Handarbeiten zu entgehen schnitt sie sich in die Finger oder verbrannte sich die Hand Eine neue Situation entstand nachdem 1810 ein Hauslehrer fur Ida eingestellt worden war Ihm vertraute sie er uberzeugte sie nach und nach ihre Rolle als Madchen zu akzeptieren In ihren eigenen Worten Ich erlernte sogar verschiedene weibliche Fertigkeiten wie Nahen Stricken und Kochen Ihm verdanke ich es dass ich im Verlaufe von drei bis vier Jahren vollkommen zu der Einsicht der Pflichten meines Geschlechtes gelangte Und schliesslich verliebten sich beide ineinander Auch nach dem Ende seiner Anstellung blieb der Lehrer Gast im Hause der Familie 1814 machte er Ida einen Heiratsantrag Die Mutter verweigerte ihre Zustimmung weil sie in ihm keine ausreichend gute Partie sah Ihrer Tochter untersagte sie alle weiteren Kontakte zu dem Bewerber Ehe und Kindererziehung BearbeitenIda ihrerseits lehnte eine Reihe von Heiratsvorschlagen ab Um dem zerrutteten Verhaltnis zu ihrer Mutter zu entkommen willigte sie aber 1820 in die Vernunftehe mit einem 24 Jahre alteren Witwer ein dem gut situierten Anwalt Mark Anton Pfeiffer aus Lemberg Pfeiffer geriet bald in finanzielle Schwierigkeiten er hatte einen Prozess gegen korrupte Beamte gewonnen machte sich damit viele Feinde und verlor die gewohnten Auftrage aus offentlichen Amtern Nachdem er deshalb seine Kanzlei in Lemberg hatte schliessen mussen suchte er in Galizien in Wien und in der Schweiz nach Arbeitsmoglichkeiten meist vergeblich Diese Umstande erlaubten kein normales gemeinsames Eheleben Das Paar lebte getrennt er in Lemberg sie in Wien liess sich aber nie scheiden Ida ubernahm die Erziehung der beiden gemeinsamen Sohne fur langere Zeit unter bedruckenden Lebensumstanden In ihrer Autobiografie beschreibt sie diese Zeit nun wusste ich oft kaum wo ich das Bisschen Geld hernehmen sollte um mir nur das hochst Nothige anzuschaffen Ich verrichtete alle Hausarbeiten ich fror und hungerte ich arbeitete im Geheimen fur Geld ich ertheilte Unterricht in Zeichnen und Musik und trotz aller Anstrengungen gab es oft Tage an welchen ich meinen armen Kindern kaum etwas mehr als trockenes Brot zum Mittagessen vorzusetzen hatte Die Erbschaft nach dem Tod ihrer Mutter 1837 befreite Ida Pfeiffer von den druckenden Sorgen und ermoglichte ihr die Sohne nach ihren Vorstellungen erziehen zu lassen Als beide erwachsen waren und in ihren Berufen Fuss gefasst hatten sah sie endlich die Moglichkeit gekommen ihrer Neigung zu Reisen und Abenteuern nachzugehen Bei einem Familienbesuch in Triest hatte sie zum ersten Mal das Meer gesehen und es erwachte in ihr wie sie spater schrieb eine kaum zu bewaltigende Reiselust Fur ihren Mann der 1838 gestorben war und fur die Erziehung ihrer Kinder hatte sie viel von dem ererbten Vermogen verbraucht daher waren ihre finanziellen Mittel sehr begrenzt Aber sie war an Sparsamkeit gewohnt und vor allem fest entschlossen ihr Ziel zu erreichen Die Reisen BearbeitenPalastina und Agypten 1842 Bearbeiten nbsp Einband von The Story of Ida Pfeiffer and her Travels in many Lands 1879Am 22 Marz 1842 also im Alter von 44 Jahren verliess Ida Pfeiffer Wien zu ihrer ersten grossen Reise Sie gab vor nur eine Freundin in Konstantinopel besuchen zu wollen schon das schien Freunden und Verwandten ausserst gewagt Ihr eigentliches Ziel aber waren Palastina und die angrenzenden Lander ein politisch unruhiges Gebiet das zudem nicht frei war von Ausbruchen der Pest Die Reise ging uber die Donau und das Schwarze Meer nach Konstantinopel Beirut Jerusalem zum Toten Meer nach Damaskus Baalbek und Alexandria bis nach Kairo von dort nach einem Kamelritt durch die Wuste zur Landenge von Sues zuruck nach Wien mit Aufenthalten in Sizilien Neapel Rom und Florenz Im Dezember 1842 kam sie wieder zuhause an Freunde und ein Verleger uberredeten sie ihr Reisetagebuch zu veroffentlichen Es erschien 1843 anonym unter dem Titel Reise einer Wienerin in das Heilige Land und wurde wegen des schlichten eingangigen Stils und der Glaubwurdigkeit seiner Beschreibungen ein grosser Publikumserfolg Erst 1856 mit der vierten Auflage erklarte sich Ida Pfeiffer als Autorin Die Einnahmen ermoglichten es ihr weitere Reisen zu finanzieren Island Norwegen Schweden 1845 Bearbeiten Als Vorbereitung auf kommende Reisen eignete sich Ida Pfeiffer naturkundliche Kenntnisse an unter anderem die Grundlagen fachgerechter Tier und Pflanzenpraparation Sie lernte Englisch und Danisch und das Notwendigste uber Fotografie die als Daguerreotypie noch in den Kinderschuhen steckte Die Nordlandreise begann im April 1845 und fuhrte uber Prag Leipzig Hamburg und Kiel nach Kopenhagen von dort nach Island Von einem einheimischen Fuhrer begleitet besuchte Ida Pfeiffer auf anstrengenden Exkursionen Schwefelquellen und Geysire Grotten und Vulkane Da sie sich Island als das wahre Arkadien vorgestellt hatte als perfektes Idyll des Landlebens war sie von dem Erlebten enttauscht Nach harter Uberfahrt auf einem Segelschiff landete sie wieder in Kopenhagen an reiste weiter nach Christiania dem heutigen Oslo und unternahm von dort aus eine Rundfahrt im Pferdewagen den sie selbst lenkte In Stockholm wurde sie der schwedischen Konigin Josephine vorgestellt Zuruck in Wien war sie im Oktober 1845 Im folgenden Jahr erschien in zwei Banden die Reise nach dem skandinavischen Norden Erste Weltreise 1846 1848 Bearbeiten nbsp The Story of Ida Pfeiffer 1879 Illustration Ruderboot Madras Indien nbsp The Story of Ida Pfeiffer 1879 Illustration Kap Hoorn nbsp Ida Pfeiffer im ReisekostumZu dieser Reise brach Ida Pfeiffer im Mai 1846 auf uber Hamburg gelangte sie nach Rio de Janeiro In Brasilien entkam sie nur knapp einem Mordanschlag Im Februar 1847 machte sie die gefurchtete Schiffspassage durch die sturmischen Gewasser um Kap Hoorn nach Valparaiso in Chile Uber Tahiti wo sie von der Konigin empfangen wurde erreichte sie Macau danach Hongkong und Kanton In diesen Orten war das Auftreten einer weissen Frau ein so ausserordentliches Ereignis dass sie immer wieder in Bedrangnis geriet Uber Singapur ging es weiter nach Ceylon von dort nach langeren Exkursionen Ende Oktober 1847 nach Sudindien Hauptsachliche Stationen ihrer Reise durch den indischen Subkontinent waren Kalkutta Benares und Bombay Sie fand Aufnahme in den Hausern reicher und vornehmer Inder nahm an einer Tigerjagd teil legte aber auch weite Strecken auf Ochsenkarren zuruck Im April 1848 reiste sie weiter nach Mesopotamien und Persien sie besuchte Bagdad begleitete Karawanen durch die Wuste sah die Ruinen von Babylon und Ninive wurde von Raubern bedroht Der britische Konsul in Tabris ein Landeskenner war von der Kuhnheit ihrer Unternehmungen tief beeindruckt Uber Armenien Georgien Odessa Konstantinopel und Athen ging es nach Hause In Wien traf sie im November 1848 ein kurz nachdem die Revolution von 1848 in Osterreich gewaltsam niedergeschlagen worden war Die Aufzeichnungen von dieser Reise Eine Frauenfahrt um die Welt erschienen 1850 in drei Banden Zweite Weltreise 1851 1855 Bearbeiten Zunachst wollte sich Ida Pfeiffer nun im Alter von 54 Jahren endgultig zur Ruhe setzen gab diesen Vorsatz aber wieder auf und verliess im Mai 1851 abermals Wien um uber London nach Sudafrika zu reisen In Kapstadt uberlegte sie ob das Innere Afrikas und danach Australien ihre nachsten Ziele sein sollten uberquerte dann jedoch den Indischen Ozean Richtung Singapur Von dort aus erkundete sie die Inselvielfalt Hollandisch Indiens des heutigen Indonesien mit den Hauptinseln Borneo Java und Sumatra Insbesondere ihr Weg durch das Innere Borneos das sie als erste Weisse durchquerte wurde spater zum Vorbild fur andere Forschungsreisende Auf Sumatra wagte sie sich 1852 auch hier als erste Weisse zu den Batak die den Ruf hatten Menschenfresser zu sein Nachdem sie noch die Sundainseln und die Molukken besucht hatte segelte sie uber den Pazifik und traf im September 1853 in Kalifornien ein Hier in der letzten Phase des grossen kalifornischen Goldrauschs besuchte sie einige der Goldgraberstadte Danach wandte sie sich sudwarts nach Ecuador und Peru Eine Revolution zwang sie die geplante Reiseroute zu andern Statt uber die Anden nach Brasilien zu gehen fuhr sie zuruck nach Ecuador uberquerte die Kordilleren und erreichte Ende Mai 1854 uber Panama wieder Nordamerika In New Orleans sah sie die Sklavenmarkte reiste anfangs auf dem Mississippi nordwarts unter anderem nach Chicago zu den Grossen Seen und den Niagarafallen Nach Aufenthalten in New York und Boston betrat sie im November 1854 in London wieder europaischen Boden 1856 liess sie die vier Bande ihrer Reisebeschreibung veroffentlichen Meine zweite Weltreise Nach ihrer Ruckkehr war sie schon so popular dass Leserinnen der Modezeitschrift Die Wiener Elegante dringend nach einem Bild der Weltreisenden verlangten Das Blatt veroffentlichte daraufhin eine leicht idealisierte Darstellung von Ida Pfeiffer im Reise Costume und mit Schmetterlingsnetz Mauritius und Madagaskar 1856 1858 Bearbeiten nbsp Pfeiffer vor ihrer Reise nach Madagaskar 1856Ziel der nachsten Reise die im Mai 1856 begann sollte Australien sein der einzige Kontinent den Ida Pfeiffer noch nicht besucht hatte Nach Stationen in Berlin Amsterdam und London bestieg sie in Rotterdam ein Schiff nach Mauritius Dort hielt sie sich mehrere Monate auf und reiste im April 1857 weiter nach Madagaskar 2 Trotz der generell auslanderfeindlichen Haltung der Konigin Ranavalona erhielt die Reisende Gelegenheit das Landesinnere die Hauptstadt Antananarivo und dort auch die Konigin zu besuchen Als jedoch innenpolitische Unruhen ausbrachen wurde sie der Spionage beschuldigt inhaftiert und zusammen mit weiteren funf Europaern ausgewiesen Fieberkrank und von Soldaten eskortiert musste sie auf dem Weg zur Kuste 53 Tage lang sumpfige und malariaverseuchte Gebiete durchqueren Im September 1857 war sie wieder auf Mauritius uberstand mehrere Krankheitsschube und plante die Weiterreise nach Australien Nach erneuter Erkrankung im Februar 1858 war sie gezwungen nach Europa zuruckzukehren und erreichte uber London und Berlin im September 1858 ihre Heimatstadt Sie starb in Wien in der Nacht vom 27 zum 28 Oktober 1858 an den Spatfolgen der Malaria mit der sie sich Jahre zuvor auf Sumatra infiziert hatte Die zwei Bande der Reise nach Madagaskar wurden 1861 postum von ihrem Sohn Oscar herausgegeben 3 Schriften und Sammlungen BearbeitenDie Bucher Ida Pfeiffers wurden popular als Unterhaltungslekture fur das gehobene Burgertum Ihrer Autorin erlaubten sie jeweils neue Reisen zu finanzieren Da ihre Aufzeichnungen vor der Veroffentlichung nicht mehr kritisch redigiert wurden hielten sie wissenschaftlichen Anspruchen nicht immer stand Dennoch waren sie mit Einschrankungen auch fur Ethnologen interessant Beschrieben wurden die kulturellen Eigenheiten fremder Volker Formen des ehelichen Zusammenlebens und Erbschaftsregelungen das Aussehen von Wohnraumen Hausern und Siedlungen die rituellen Ablaufe bei Hochzeiten und Begrabnissen Die Reisende schilderte zum Teil mit sehr subjektiven Wertungen das Aussehen der Menschen die sie traf und behandelte ausfuhrlich die Gegensatze zwischen Wilden gemeint waren die Ureinwohner und Zivilisierten den Reprasentanten der Kolonialmachte Als Frau fand sie Zugang zu vielen Orten die mannlichen Reisenden verschlossen geblieben waren Auch deshalb konnte sie trotz mangelhafter wissenschaftlicher Qualifikation das Wissen ihrer Zeit um neue geografische und ethnologische Fakten bereichern Schon auf der Reise nach Palastina hatte Ida Pfeiffer mit grossem Ehrgeiz begonnen unter haufig schwierigen Umstanden Naturalien zu sammeln Sie brachte insgesamt einige Tausend Pflanzen Kafer Schmetterlinge Krebse Fische Vogel kleine Saugetiere und Mineralien zuruck aber auch volkerkundliche und kulturhistorisch interessante Objekte Diese Funde bot sie europaischen Museen zum Kauf an in Wien z B gelangten sie in die Bestande des Naturhistorischen Museums und des Museums fur Volkerkunde Mehrere der Tiere die sie gesammelt hatte sind nach ihr benannt darunter eine aus Borneo stammende Garnelenart Palaemon idae eine Stabheuschreckenart Myronides pfeifferae eine Meeresnacktschnecke Vaginula idae und eine Wasserfroschart aus Madagaskar Rana idae Ludwig Redtenbacher der 1867 die Kaferausbeute der Expedition der Fregatte Novara bearbeitete benannte nach ihr eine Art Myrina pfeifferi den sie in Borneo gesammelt hatte 4 Offentliches Ansehen Ehrungen Bearbeiten nbsp Grabstatte von Ida PfeifferDurch die Verbreitung ihrer Reiseberichte wurde Ida Pfeiffer einer breiten Offentlichkeit aber auch der internationalen Fachwelt zum Begriff Bei einem Aufenthalt in Berlin 1851 traf sie mit Alexander von Humboldt zusammen er nahm mich vorzuglich freundlich auf und meine Reisen schienen ihn nicht nur zu interessieren er war so erstaunt dass er mehrmalen ausrief Sie haben Unglaubliches durchgesetzt Von Freiin Bettina Arnim war ich nicht minder herzlich aufgenommen Compositeur Mayerbeer und Furst Puckler Muskau liessen sich bei mir auffuhren Humboldt verschaffte ihr eine Einladung an den preussischen Hof von Konig Friedrich Wilhelm IV erhielt sie 1856 die Goldene Medaille fur Wissenschaft und Kunst Zusammen mit dem Geografen Carl Ritter setzte sich Humboldt dafur ein dass die Gesellschaft fur Erdkunde zu Berlin Ida Pfeiffer als erste Frau zum Ehrenmitglied ernannte auch die Pariser Geographische Gesellschaft nahm sie ehrenhalber auf 5 In London verboten die Statuten der dortigen Geographischen Gesellschaft die Mitgliedschaft einer Frau doch wurde sie dort auf andere Weise gefeiert Ihre Unternehmungen und ihre Prasenz in der Offentlichkeit fur eine Frau seinerzeit vollig unublich waren jedoch auch Anlass fur kritische Stimmen Es erschienen Karikaturen und Schmahschriften in den Medien wurde uber sie und ihre Rolle heftig diskutiert 34 Jahre nach ihrem Tod erhielt Ida Pfeiffer deren Grab sich ursprunglich auf dem Sankt Marxer Friedhof befunden hatte ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 0 Reihe 1 Nummer 12 nachdem der Wiener Verein fur erweiterte Frauenbildung sich entschieden dafur eingesetzt hatte Der Vorsitzende der k k Geographischen Gesellschaft nannte sie 1897 auch heute noch unstreitig die bedeutendste Weltreisende Danach geriet sie fur rund 100 Jahre in Vergessenheit Inzwischen sind ihr Leben und ihre Reisen von Radio und Dokumentarfilm aufgegriffen worden ihre Reisebucher wurden neu aufgelegt die Texte in literaturwissenschaftlichen und ethnologischen Abhandlungen gewurdigt Ida Pfeiffer ware die 50 Schilling Banknote der Serie 1995 1997 6 gewidmet gewesen Von dieser projektierten Serie wurden wegen der Euroeinfuhrung dann jedoch nur der 500 und 1000 Schillingschein ausgegeben Im Jahr 2008 wurde in Wien Landstrasse 3 Bezirk der Ida Pfeiffer Weg nach ihr benannt Ida 001 nannte das Naturhistorische Museum Wien ein erstes vierradriges Elektrolastenrad das multimedial und mit Anschauungsobjekten als erstes Thema eigener Forschung Lichtverschmutzung und Lebensraum Naturnacht an Wiener Schulen vermitteln und Menschen im Sinn von Citizen Science beteiligen soll 7 nbsp Gabriele Bruning als Ida Pfeiffer am Grabenbruch von THingvellirTheaterstuck Bearbeiten2018 brachte das Theater Freuynde Gaesdte das Dokumentarstuck Frau Ida verreist zur Urauffuhrung Das Stuck zeigt eine fiktive Autorenlesung der Schriftstellerin auf Grundlage einer gekurzten Fassung ihres Islandberichtes Das Ensemble hatte im Vorfeld der Proben eine Recherchereise auf den Spuren Pfeiffers unternommen und an den von ihr besuchten Orten die historischen Situationen in kurzen Filmszenen nachgestellt Das Stuck mit Gabriele Bruning in der Rolle der Ida Pfeiffer wurde im Rahmen einer 90 minutigen Schiffsreise an Bord der Aaseefahre Solaaris prasentiert Regie Zeha Schroder und erlebte rund zwanzig Auffuhrungen 8 Charakterisierung BearbeitenZeitgenossen beschrieben Ida Pfeiffer als eine kleine schmale Person von leicht gebeugter Haltung mit langsamen kontrollierten Bewegungen Sie verfugte uber eine robuste Gesundheit und war ungewohnlich ausdauernd Sie urteilte nuchtern und fasste wenn notig rasche Entschlusse Im personlichen Umgang war sie so zuruckhaltend dass es schon genauerer Kenntnis bedurfte um ihre abenteuerlichen Reisen glaubhaft zu finden Obwohl sie viele Jahre ihres Lebens auf hochst unkonventionelle Art verbrachte hatte sie uber die eigentliche Rolle der Frau in der Gesellschaft absolut konventionelle Ansichten Auf gelegentliche Gesprachspartner wirkte sie wie eine tuchtige Hausfrau die uber ihre hauslichen Angelegenheiten nie hinausgekommen war 9 Werke Auswahl BearbeitenOriginalausgaben Reise einer Wienerin in das Heilige Land 2 Teile Wien 1844 Reise nach dem skandinavischen Norden und der Insel Island im Jahre 1845 2 Bande Pest 1846 Eine Frauenfahrt um die Welt Reise von Wien nach Brasilien Chili Otahaiti China Ost Indien Persien und Kleinasien Carl Gerold Wien 1850 1 Bd Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv 2 Bd Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv 3 Bd Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Meine zweite Weltreise Gerold Wien 1856 Digitalisat Bd 1 4 Neuauflagen mit veranderten Titeln Eine Frau fahrt um die Welt Weltreise ISBN 3 900478 51 1 Reise in die neue Welt Amerikareise ISBN 3 900478 86 4 Eine Frau fahrt um die Welt Die Reise 1846 nach Sudamerika China Ostindien Persien und Kleinasien ISBN 3 900478 29 5 Nordlandfahrt Islandreise ISBN 3 900478 47 3 Abenteuer Inselwelt Borneo ISBN 3 900478 70 8 Reise in das Heilige Land Israel Jerusalem ISBN 3 900478 98 8 Verschworung im Regenwald Madagaskar postum veroffentlicht ISBN 3 85787 652 2 Ida Pfeiffer Gabriele Habinger Hrsg Wir leben nach Matrosenweise Briefe einer Weltreisenden des 19 Jahrhunderts Promedia Wien 2008 ISBN 978 3 85371 289 4 10 Ida Pfeiffer Gabriele Habinger Hrsg Abenteuer Inselwelt Die Reise 1851 durch Borneo Sumatra und Java Edition Frauenfahrten Promedia Wien 1993 ISBN 3 900478 70 8 Originalausgabe unter dem Titel Ida Pfeiffer Meine zweite Weltreise Literatur BearbeitenVincenz Kollar Uber Ida Pfeiffer s Sendungen von Naturalien aus Mauritius und Madagascar Wien 1858 Constantin von Wurzbach Pfeiffer Ida In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 22 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 175 184 Digitalisat Anonym The Story of Ida Pfeiffer and her Travels in many Lands Thomas Nelson and Sons London Edinburgh and New York 1879 englisch 11 E Richter Pfeiffer Ida In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 791 f M Kratochwil Pfeiffer Ida geb Reyer In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 8 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1983 ISBN 3 7001 0187 2 S 31 f Direktlinks auf S 31 S 32 M ichael Haberlandt Ida Pfeiffer In Neuzeit Jahrgang 1892 Band IV S 145 148 Online bei ALO Hiltgund Jehle Ida Pfeiffer Weltreisende im 19 Jahrhundert zur Kulturgeschichte reisender Frauen Waxmann Munster u a 1989 ISBN 978 3 89325 020 2 zugleich Dissertation an der Universitat Freiburg im Breisgau 1989 Christiane Schulzki Haddouti Identitat und Wahrnehmung bei Ida von Hahn Hahn und Ida Pfeiffer anhand ihrer Orientberichte Diplomarbeit an der Universitat Hildesheim 1995 161 S Digitalisat Gabriele Habinger Eine Wiener Biedermeierdame erobert die Welt Die Lebensgeschichte der Ida Pfeiffer 1797 1858 4 Auflage Promedia Wien 2014 ISBN 3 85371 124 3 Aktualisierte und erweiterte Neuauflage 2022 ISBN 978 3 85371 508 6 Eka Donner Und nirgends eine Karawane Die Weltreisen der Ida Pfeiffer 1797 1858 Droste Dusseldorf 1997 ISBN 3 7700 1079 5 Viola Imhof Pfeiffer Ida Laura geborene Reyer In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 320 f Digitalisat Gabriele Habinger Ida Pfeiffer Eine Forschungsreisende des Biedermeier Feministische Theorie 44 Milena Wien 2004 ISBN 3 85286 114 4 Ida Pfeiffer In Katharina Lehmann Reiseberichte von Frauen im 19 Jahrhundert Eine Analyse des Werkes von Ida Pfeiffer und ihrer Legitimationsstragegien als weibliche Autorin Diplomarbeit Universitat Wien Wien 2009 S 62 123 12 Andreas Venzke Traume leben In Zeichen setzen Zwolf Portrats beruhmter Frauen Arena Wurzburg 2015 ISBN 978 3 401 60119 9 Thomas Parschik Verschworung auf Madagaskar In Das Blattchen 20 Jg Nr 10 vom 8 Mai 2017 Christa Riedl Dorn Ida Pfeiffer In Wilfried Seipel Hrsg Die Entdeckung der Welt Die Welt der Entdeckungen Osterreichische Forscher Sammler Abenteurer 2001 S 265 273 Pfeiffer Ida In Bettina Beer Frauen in der deutschsprachigen Ethnologie Ein Handbuch Bohlau Koln 2007 ISBN 978 3 412 11206 6 S 167 171 John van Wyhe Wanderlust The amazing Ida Pfeiffer the first female tourist Ridge Books Singapore 2019 ISBN 978 981 325 076 5 Film Bearbeiten2023 Wo ist Ida Dokumentarfilm von Petra Zopnek 70 Minuten 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ida Pfeiffer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ida Pfeiffer Quellen und Volltexte Literatur von und uber Ida Pfeiffer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ida Pfeiffer In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Eintrag zu Ida Pfeiffer im Austria Forum Biographie Eintrag zu Die Schicksalsinsel der Ida Pfeiffer im Austria Forum in der Essaysammlung Hubert Sattler und Ida Pfeiffer PDF 393 KB Salzburger Museumsblattern 09 2010 Werke von Ida Pfeiffer im Projekt Gutenberg DE Ida Pfeiffer im Internet Archive Mein Fleisch wird ihnen schon zu alt sein In sueddeutsche de Thomas Mau 14 Oktober 1797 Die Reiseschriftstellerin Ida Pfeiffer wird in Wien geboren WDR ZeitZeichen vom 14 Oktober 2022 Podcast 14 41 Min verfugbar bis 14 Oktober 2032 Einzelnachweise Bearbeiten Quelle fur dieses Zitat und alle folgenden ist eine Arbeit uber Identitat und Wahrnehmung bei Ida von Hahn Hahn und Ida Pfeiffer Memento vom 28 April 2005 im Internet Archive Vermischtes In Dresdner Nachrichten Tageblatt fur Unterhaltung und Geschaftsverkehr Nr 135 15 Mai 1854 Digitalisat Reise nach Madagaskar nebst einer Biographie der Verfasserin Band 1 Wien 1861 Digitalisat Christa Riedl Dorn Ida Pfeiffer S 268 Imhof Viola Pfeiffer Ida in Neue Deutsche Biographie 20 2001 S 320 321 Online Version URL https www deutsche biographie de pnd118740792 html ndbcontent Bild der geplanten Banknote mit Pfeiffers Konterfei Memento vom 12 Januar 2012 im Internet Archive bei Ron Wise s Banknoteworld Austria Unissued Proof Notes Memento vom 12 Januar 2012 im Internet Archive NHM mit Elektrorad Ida 001 auf Tour In orf at 23 September 2020 abgerufen am 3 Oktober 2020 Freuynde Gaesdte gt Frau Ida verreist Abgerufen am 24 Januar 2023 https www gutenberg org files 18037 18037 h 18037 h htm Inhaltsverzeichnis online Umschlagbild online Auszuge online Volltext online PDF 906 KB abgerufen am 30 Marz 2011 Wo ist Ida In diagonale at Abgerufen am 26 Marz 2022 Normdaten Person GND 118740792 lobid OGND AKS LCCN n85008136 VIAF 12313619 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfeiffer IdaALTERNATIVNAMEN Reyer Ida Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichische Entdeckerin und SchriftstellerinGEBURTSDATUM 14 Oktober 1797GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 27 Oktober 1858STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ida Pfeiffer amp oldid 238610281