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Hundisburg ist ein Ortsteil der Stadt Haldensleben im Landkreis Borde in Sachsen Anhalt HundisburgStadt HaldenslebenWappen von HundisburgKoordinaten 52 15 N 11 24 O 52 244444444444 11 397777777778 72 Koordinaten 52 14 40 N 11 23 52 OHohe 72 mEinwohner 897 31 Dez 2017 1 Eingemeindung 1 Juni 1994Postleitzahl 39343Vorwahl 03904Panoramablick uber Hundisburg vom Schloss ausAusschnitt aus der Separationskarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 4 Wappen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Museen 5 2 Bauwerke 5 2 1 Dorfkirche St Andreas 5 2 2 Kirchenruine Nordhusen 5 2 3 Boitzturm 5 2 4 Rektorat und Schulmuseum 5 3 Sehenswurdigkeiten 5 3 1 Landschaftspark 5 3 2 Galgenberg 5 4 Denkmale 6 Personlichkeiten 7 Verkehr 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHundisburg liegt an der Beber und deren Zuflussen Olbe und Garbe Heute nimmt Hundisburg eine Flache von ungefahr zwei Quadratkilometern ein Ausserdem gehoren zum Dorf rund 1500 bis 2000 Hektar Wiesen und landwirtschaftliche Nutzflache Hundisburg hat Stand Ende 2017 897 Einwohner Das Dorf liegt ca 30 km nordwestlich von Magdeburg Geschichte BearbeitenEine fruhgeschichtliche Besiedlung ist seit der Steinzeit belegt 1 Der Name des Dorfes geht auf die Hunoldesburg aus dem 12 Jahrhundert zuruck Hier befand sich zunachst ein Kanoniker Stift spater eine erzbischofliche Vogtei Unterhalb der Burg befanden sich mehrere freie Turmhofe der Burgmannen Bis etwa zum 15 Jahrhundert existierte das nahegelegene Dorf Nordhusen Zerstorungen durch die Welfen fuhrten zur Ansiedlung von Nordhusenern unterhalb der schutzenden Hundisburg die Ortschaft Hundisburg entstand Seit 1453 gehorte die Burganlage der Familie von Alvensleben Zu Beginn des 19 Jahrhunderts gingen Schloss und Gutswirtschaft an die Familie Nathusius uber Beide Familien errichteten wesentliche Gebaude im Ort 2 Am 30 September 1928 wurde der Hauptteil des Gutsbezirkes Hundisburg mit der Landgemeinde Hundisburg vereinigt Ein kleiner Teil des Gutsbezirkes kam zu Althaldensleben 3 Politik BearbeitenZum 1 Juni 1994 wurde die bis dahin selbststandige Gemeinde Hundisburg eingemeindet und gehort seitdem zu Haldensleben In Hundisburg existiert ein Ortschaftsrat Ortsburgermeister ist Nico Schmidt Mitglieder des Ortschaftsrates Nico Schmidt CDU Thomas Seelmann CDU Holger Tuchen CDU Andre Franz Die Linke Hagen Bergmann Die Linke Florian Jericke Einzelbewerber Thomas Herrmann FUWG Wappen BearbeitenDas Wappen wurde am 16 Januar 1992 durch das Regierungsprasidium Magdeburg genehmigt Blasonierung In Rot eine silberne Kirchturmruine mit schwarzen Offnungen Die dargestellte Kirchturmruine ist das einzige erhaltene Bauwerk des bis zum ausgehenden Mittelalter wust gewordenen Dorfes Nordhusen Nordhusen war die ursprungliche Ansiedlung innerhalb der heutigen Gemarkung Hundisburg Durch die Verlagerung der Siedlungstatigkeit in die Nahe der Hunoldesburg entstand wahrscheinlich erst seit dem 12 Jh das Dorf Hundisburg Nordhusen hat also als Vorgangersiedlung einen direkten Bezug zum heutigen Dorf Die silberne Tingierung der dargestellten Kirchturmruine symbolisiert den geologischen Untergrund Hundisburgs die Grauwacke Dieses Gestein diente seit dem Mittelalter als vorrangiges Baumaterial des Ortes und pragt in Form stillgelegter Steinbruche und zahlreicher historischer Bauwerke auch heute noch das Dorfbild Die rot weisse Tingierung des Wappens greift die Farben des Erzbistums Magdeburg auf in dessen Gebiet Hundisburg lag Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDer Napfchenstein Schalenstein von Hundisburg liegt an der Hauptstrasse am Abzweig vom Schackensleber Weg als ein als Kriegsdenkmal verwendeter etwa 2 5 Meter hoher Stein der zahlreiche Napfchen aufweist Der Stein wurde n der Ruine Nordhusen in einer Wustung westlich von Hundisburg zusammen mit anderen Steinen gefunden Die Napfchen stammen aus der Bronzezeit und waren mit bestimmten Zeremonien verbunden Haufig handelt es sich bei Napfchensteinen um die Decksteine von Megalithanlagen Ob dies auch hier der Fall war lasst sich nicht mehr feststellen Der Stein wurde 1913 hier aufgestellt Museen Bearbeiten Das Schulmuseum befindet sich in einem alten Schulgebaude im Ort Das Haus des Waldes ist im nordlichen Flugel des Schlosses untergebrachtBauwerke Bearbeiten Bedeutende Hundisburger Bauwerke sind das Schloss Hundisburg Ziegelei Hundisburg St Andreas Kirchenruine Nordhusen und Boitzturm Dorfkirche St Andreas Bearbeiten nbsp St Andreas in Hundisburg Hauptartikel St Andreas Hundisburg Die einstigen Blutezeiten Hundisburgs zeichnen sich am anschaulichsten in der Bautatigkeit an der Dorfkirche ab Ursprung ist eine 1218 erbaute Kapelle die 1266 einen Turm erhielt Das heutige Aussehen pragt der Umbau und die Ausstattung aus dem Jahre 1708 Im Gegensatz zur schlichten ausseren Gestaltung wirkt der barocke Innenraum mit Stuckdecke Emporen und Kanzel besonders durch seine Farbigkeit reprasentativ Er durfte unter dem Einfluss des gleichzeitig erfolgten Schlossneubaus entstanden sein Die Orgel in St Andreas wurde von Orgelbaumeister August Troch 1817 1890 Neuhaldensleben gebaut Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche ist das fur den im Jahre 1596 verstorbenen Ludolph von Alvensleben und seine Familie geschaffene Grabdenkmal Die drei 1726 und 1731 von Christian See gegossenen Kirchenglocken Schlagtone d1 e1 gis1 sind eine Meisterleistung des Bronzegusses 4 Kirchenruine Nordhusen Bearbeiten Hauptartikel Kirchenruine Nordhusen Noch heute kundet die imposante Kirchenruine von der grossen Bedeutung des einstigen Dorfes Nordhusen Schon bald nach dem Bau des Westquerturmes der ehemaligen Kirche im 12 Jahrhundert siedelten die Bewohner des Ortes zunehmend in die aufbluhende Burgmannensiedlung Hundisburg uber bis Nordhusen im spaten Mittelalter zur Wustung wurde Nur die an der Beber gelegene Wassermuhle auch Obermuhle genannt bestand noch bis 1848 Die Turmruine die sich auch im Wappen der ehemaligen Gemeinde Hundisburg wiederfindet besteht aus der in unmittelbarer Nahe anstehenden Grauwacke dem altesten Gestein der Region und weist die fur romanische Bauten typischen Architekturformen auf Heute ist die Ruine Nordhusen Brutstatte zahlreicher Vogel und eine Station auf der Strasse der Romanik Boitzturm Bearbeiten Hauptartikel Boitzturm nbsp Boitzturm in Hundisburg nbsp Altes PfarrhausVom Ursprung her ist Hundisburg kein Bauerndorf sondern eine Burgmannensiedlung Zunachst siedelten sich seit dem 13 Jahrhundert unterhalb der Hunoldesburg die mit dem Schutz der Burg betrauten Ritter an und errichteten auf ihren Hofen steinerne Turme Ursprunglich gab es sechs derartige Turmhofe Bis heute hat sich jedoch nur ein um 1250 erbauter Wohnturm erhalten Dieser Turm diente mit seinen dicken Mauern dem Zinnenkranz und Sperrriegeln der Verteidigung Mit Schmuckfenster Kamin und Aborterker war er zugleich eine reprasentative Wohnung Bis zum spaten Mittelalter wuchs Hundisburg zu einem beachtlichen Flecken mit Ortsbefestigung und drei Toren wobei das Magdeburger Tor heute noch vorhanden ist Rektorat und Schulmuseum Bearbeiten Hauptartikel Rektorat Hundisburg Im Jahre 1560 stiftete Ludolph von Alvensleben die erste Schule in Hundisburg 1705 entstand das jetzige als Rektorat bezeichnete Schulgebaude Es folgte an anderer Stelle der Bau weiterer Schulen die man Kantorat und Thieschule nannte Vom ursprunglichen Fachwerkbau des Rektorates ist heute noch ein grosser Teil erhalten Lediglich das Klassenzimmer wurde mehrmals umgebaut und erweitert In diesem befindet sich seit 1988 ein Schulmuseum Zu besichtigen ist ein komplettes im Stil der vorigen Jahrhundertwende eingerichtetes Klassenzimmer und eine Dokumentation der Schulgeschichte Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Landschaftspark Bearbeiten Hauptartikel Landschaftspark Althaldensleben Hundisburg Die Landschaft um Hundisburg wird von den Talern der Bache Garbe Olbe und Beber gepragt Der Verlauf des Bebertales entspricht hier der Nordgrenze der Magdeburger Borde mit ihren fruchtbaren Lossboden Viele der oft steilen Talhange sind mit Trockenrasen und mit Steppenpflanzen bewachsen Zwischen Hundisburg und Althaldensleben ist das Tal der Beber im 19 Jahrhundert in einen ausgedehnten Landschaftspark umgestaltet worden Der damalige Besitzer des Klostergutes Althaldensleben und des Hundisburger Schlosses Johann Gottlob Nathusius liess hier eine Ideallandschaft von besonderer Schonheit entstehen Heute fuhrt ein naturkundlich historischer Lehrpfad durch den Park und macht unter anderem mit der reichen Geschichte dieses Gebietes vertraut Galgenberg Bearbeiten nbsp Eines der Hugelgraber auf dem Galgenberg Hauptartikel Galgenberg Hundisburg Hundisburg und Umgebung ist reich an vielfaltigen Kulturdenkmalen aus ur und fruhgeschichtlicher Zeit Bereits im Eiszeitalter lebten hier vor 250 000 Jahren altsteinzeitliche Jager und Sammler deren Steinwerkzeuge und die Uberreste damals lebender Grosssauger wie Mammut und Wollnashorn in der Parkkiesgrube gefunden wurden Auf dem Beberberg hat sich eines der uber 80 zur historischen Quadratmeile gehorenden Grosssteingraber erhalten Es belegt die Anwesenheit der ersten Ackerbauern und Viehzuchter vor 4500 Jahren in der Jungsteinzeit Ebenso alt sind die altesten Bestattungen auf dem Galgenberg unweit der Ziegelei Oberirdisch sichtbar sind allerdings nur die 13 aus der Bronzezeit stammenden Hugelgraber Denkmale Bearbeiten Denkmal mit einem Relief des Bildhauers Karl Werner auf dem Alten Friedhof fur zwei KZ Haftlinge die im April 1945 bei einem Todesmarsch aus dem KZ Dora Mittelbau bei Hundisburg von SS Mannern ermordet und hier begraben wurden Kriegerdenkmal Hundisburg Erster Weltkrieg Kriegerdenkmal Hundisburg Befreiungskriege siehe oben Napfchenstein Suhnekreuz Hundisburg Personlichkeiten BearbeitenAndreas I von Alvensleben 1495 in Hundisburg 1565 Burgherr auf Burg Calvorde sowie Schlossherr von Schloss Eichenbarleben und Schloss Randau Friedrich Forster 13 Februar 1908 in Hundisburg 29 Marz 1999 in Reutlingen Physiker und Unternehmer Namensgeber des Professor Friedrich Forster Gymnasiums in Haldensleben Ulrich Hauer 1953 in Hundisburg Grabungstechniker Kommunalpolitiker und MuseumsleiterVerkehr BearbeitenHundisburg lag an der Bahnstrecke Haldensleben Eilsleben Bis 1999 verkehrten hier Personenzuge Diese Strecke ist seit 2000 stillgelegt Literatur BearbeitenKurt Bartels Familienbuch Hundisburg Landkreis Borde 1655 1815 Mitteldeutsche Ortsfamilienbucher der AMF 49 Deutsche Ortssippenbucher Reihe B 458 Geschaftsstelle der AMF Kleve 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hundisburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hundisburg auf braunschweig touren deEinzelnachweise Bearbeiten Annalena Pfeiffer Christoph Rinne Der Tannenberg bei Hundisburg Lkr Borde ein mehrperiodiger Fundplatz Abgerufen am 9 September 2021 Flachennutzungsplan der Stadt Haldensleben mit den Ortsteilen Hundisburg Satuelle Uthmoden und Wedringen Vorlage zum Feststellungsbeschluss vom 01 August 2012 Stadt Haldensleben 2012 2 4 2 Entwicklung der Ortschaften S 10 Regierungsbezirk Magdeburg Hrsg Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1928 ZDB ID 3766 7 S 226 Constanze Treuber Gegossene Vielfalt Glocken in Sachsen Anhalt Hinstorff Rostock 2007 ISBN 978 3 356 01180 7 S 69 Ortsteile und Wohnplatze von Haldensleben Benitz Bodendorf Dammuhle Detzel Hundisburg Hutten Klausort Lubberitz Papenberg Planken Satuelle Suplingen Uthmoden Wedringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hundisburg amp oldid 234849756