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Die romisch katholische Pfarrkirche Barnbach allgemein als Hundertwasserkirche bekannt steht in der Gemeinde Barnbach im Bezirk Voitsberg in der Steiermark Sie ist der heiligen Barbara geweiht und gehort zum Dekanat Voitsberg Die Kirche steht unter Denkmalschutz 1 Die in der Nachkriegszeit erbaute Kirche wurde 1987 1988 vom osterreichischen Kunstler Friedensreich Hundertwasser umgestaltet Die Hundertwasserkirche 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarrkirche wurde in den Jahren 1948 bis 1950 2 oder 1952 3 4 nach den Planen des Architekten Karl Lebwohl erbaut und am 21 Mai 1950 5 oder am 27 Oktober 1957 6 eingeweiht Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wollte der Kaplan Franz Derler die Kinder der Barnbacher Bergarbeiter besser betreuen weshalb er zusammen mit dem Piber Pfarrer Fleiter die Idee aufbrachte eine Kirche mitsamt Pfarrhof und Kinderheim in Barnbach zu errichten Beide brachten im Mai 1948 einen Plan beim Ordinariat ein Der geplante Kirchenbau war aber sowohl innerhalb der Kirche als auch in der Bevolkerung von Barnbach und Hochtregist nicht unumstritten Die Bergleute sowie die Arbeiter in der nahegelegenen Glasfabrik fuhren teilweise Schichten zugunsten der geplanten Kirche Nach einer ersten bezirksweiten Haussammlung erfolgte am 21 Oktober 1948 der Spatenstich durch die katholische Jugend von Ligist ohne eine offizielle Baubewilligung Um diese wurde erst nachtraglich im Februar 1949 beim Ordinariat angesucht und die offizielle Grundsteinlegung erfolgte am Ostermontag des Jahres 1949 durch Weihbischof Leo Pietsch Noch im Sommer desselben Jahres konnte das Richtfest gefeiert werden Am 4 Juni 1950 fand die erste Jugendstunde in der Sakristei statt 5 6 Am 31 Dezember 1951 wurde Barnbach zu einer eigenstandigen Pfarre erhoben nachdem der Ort zuvor zwischen den Pfarren Piber und Voitsberg aufgeteilt worden war Am 4 Dezember 1955 wurde die Kirchenorgel eingeweiht und der Pfarrkindergarten eroffnete im Jahr 1956 Die erste Primiz in der neu geschaffenen Pfarre erfolgte am 27 Juli 1958 Seit dem Jahr 1970 gibt es einen Pfarrgemeinderat Der Gemeinderat beschloss im Jahr 1979 eine Generalsanierung der Pfarrkirche Dazu trat Pfarrer Friedrich Zeck im Jahr 1984 uber den in Barnbach lebenden Briefmarkenstecher Wolfgang Seidel in Kontakt mit Friedensreich Hundertwasser Hundertwasser prasentierte nach anfanglichen Einspruchen einiger Pfarrvertreter im April 1987 ein erstes Modell zur Neugestaltung der Kirche welches in grossen Teilen auch umgesetzt wurde Am 12 Oktober 1987 begannen die Umbauarbeiten durch Hundertwasser in Zusammenarbeit mit dem Architekten Manfred Fuchsbichler die bis in den Sommer 1988 andauerten Hundertwasser verzichtete dabei auf ein Honorar fur seine Arbeit und bezahlte die Vergoldung des Kirchturmdaches selbst Von den fur die Umgestaltung benotigten rund 16 5 7 bis 17 Million Schilling stammten jeweils etwa 7 Millionen von der Pfarre selbst und von der Diozese Graz Seckau sowie rund 3 Millionen von der Stadtgemeinde Barnbach Am 2 Juli 1988 wurde die neue Turmzwiebel aufgesetzt und am 4 September desselben Jahres wurde die Kirche durch Bischof Johann Weber neu geweiht 5 6 8 Am 2 Dezember 1991 wurde bei der Firma Rieger Orgelbau eine neue Orgel um etwa 3 3 Millionen Schilling bestellt welche am 4 September 1994 eingeweiht wurde Von Juni bis Oktober 2016 wurden die Kugeln auf dem Kirchendach sowie die Zwiebelhaube des Turmes neu vergoldet welche dafur vom Kirchturm gehoben werden musste 9 Beschreibung Bearbeiten nbsp Blick auf das Altarkreuz nbsp Blick auf die OrgelemporeDie Stadtpfarrkirche wurde nach den Planen des Architekten Karl Lebwohl als schlichte einschiffige nach Norden ausgerichtete Hallenkirche mit sudlich vorgesetztem Turm erbaut Im Nordwesten befindet sich in einem kleinen Zubau mit halbkreisformigen Schluss die Werktags oder Wochentagskapelle welche sowohl von aussen als auch von innen betreten werden kann Die Kirche sowie die nahere Umgebung wurde 1987 88 durch Friedensreich Hundertwasser umgestaltet Die Fassade der Kirche wurde von Hundertwasser mit bunten Appliken aus Keramik neu gestaltet und das Dach wurde bunt engobiert Die Turmzwiebel des Kirchturmes ist vergoldet und am Dach der Kirche befinden sich zehn ebenfalls vergoldete unterschiedlich grosse Kugeln Die Engelsdarstellung sowie die Symbole der vier Evangelisten basieren auf Entwurfen von Josef Papst wahrend die Symbolentwurfe fur die Westseite des Turmes von Franz Weiss stammen Weiters befindet sich am Kirchturm eine Sonnenuhr sowie 14 christliche Symbole und zwei Rechtecke an der Westseite zeigen noch die ursprungliche Farbung der Fassade Im Kirchturm befinden sich insgesamt vier Glocken 6 10 4 11 Das Kirchenschiff wird von einer Holzdecke mit flacher Wolbung bedeckt Friedensreich Hundertwasser formte aus dem ursprunglich eingezogenen Chor mit flacher Altarwand und einer Rundoffnung an der Decke eine rechteckige Apsis fur das Altarkreuz und gestaltete den Chorboden neu Das uberlebensgrosse von Franz Weiss geschaffene Altarkreuz tragt eine barocke Christusfigur welche in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts von Philipp Jakob Straub gefertigt wurde und sich ursprunglich in der Kirche am Heiligen Berg befand Die ursprunglich von Franz Weiss fur dieses Kreuz geschaffene Christusfigur wurde in die Kapelle in der Peter Leitner Siedlung gebracht Um das Altarkreuz herum befindet sich ein von Friedensreich Hundertwasser gestalteter Strahlenkranz mit 21 Strahlen Die vier aus Glasstaben zusammengesetzten Kerzenstander im Altarraum wurden von Friedrich Ehrbar entworfen Der aus Glas gefertigte und mit zwolf verschiedenen Erdschichten aus den Bergbaugebieten der Weststeiermark und von heiligen Statten aufgefullte Volksaltar sowie der ebenfalls glaserne und mit Erde gefullte Ambo stammen von Erwin Talker Das Bildnis der Heiligen Barbara uber dem ehemaligen Gelande der Grube Oberdorf am Flugelaltar stammt wie auch das Evangeliar und das Tabernakel von Franz Weiss Weitere Werke von Franz Weiss sind die Figuren der Muttergottes und des Heiligen Josef Beim Tabernakel befindet sich ein von Zvonka Pozun gefertigter Engel aus Glas Gustav Troger fertigte aus 690 quadratischen Glastafeln den Altar in der Werktagskapelle wahrend der Vorraum zur Kapelle von Hundertwasser gestaltet wurde Die Glasfenster waren eine Spende der Glasfabrik Adolf Korbitz wovon das Barbara Fenster und das Johannes der Taufer Fenster 1988 nach Entwurfen von Franz Weiss in der Glaswerkstatte des Stiftes Schlierbach gefertigt wurden Von Hundertwasser stammt das Buntglasfenster mit einer Farbspirale hinter dem Taufbecken Die funf Buntglasfenster in der Werktagskapelle wurden 1950 von Otto Brunner im Auftrag der Glasfabrik Oberdorf gestaltet Die Weihnachtskrippe der Kirche wurde von Franz Weiss geschnitzt wahrend die am 17 Februar 1989 geweihten Kreuzwegbilder von Rudolf Poitner stammen Die Symbole des Vaterunser an der Brustung des Chores stammen von Kurt Zisler 6 8 10 Die heutige Orgel mit 21 Register und 1300 Orgelpfeifen wurde 1994 eingeweiht und stammt von der Firma Rieger Orgelbau 7 Die Umgebung der Kirche wurde nach Entwurfen Hundertwassers unterschiedlich unregelmassig und wellig gepflastert Rund um die Kirche befinden sich 12 Torbogen sowie mehrere Saulen aus Keramik welche von Hundertwasser entworfen wurden und zahlreiche Symbole der grossen Kulturen und Weltreligionen aufweisen und welche die Antworten auf die grossen Lebensfragen der Menschen geben sollen 6 11 Das vom Architekten Friedrich Abel entworfene Kriegerdenkmal bei der Kirche zeigt ein von Franz Weiss im Jahre 1958 geschaffenes Mosaik welches den auferstandenen Christus mit drei gefallenen Soldaten zeigt Es wurde von Hundertwasser dem neu gestalteten Kirchenbereich angepasst Von Alfred Schlosser stammt die Statue der Heiligen Barbara mit Schutzmantel welche sich vor der Kirche befindet 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Barnbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche St Barbara Pfarre Barnbach In baernbach graz seckau at Abgerufen am 24 Juli 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Steiermark unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz Memento vom 10 Mai 2016 im Internet Archive PDF Bundesdenkmalamt Stand 28 Juni 2013 PDF Geschichte www baernbach graz seckau at abgerufen am 18 Marz 2019 Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 41 a b Ernst Reinhold Lasnik Barnbach Vom Dorf zur Stadt Stadtgemeinde Barnbach Barnbach 2007 S 373 a b c Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 2 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 19 a b c d e f Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 2 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 20 a b Ernst Reinhold Lasnik Barnbach Vom Dorf zur Stadt Stadtgemeinde Barnbach Barnbach 2007 S 382 a b Ernst Reinhold Lasnik Barnbach Vom Dorf zur Stadt Stadtgemeinde Barnbach Barnbach 2007 S 373 374 Ein halbes Kilo Blattgold fur den Himmel In Kleine Zeitung www kleinezeitung at 23 Oktober 2016 abgerufen am 5 April 2019 deutsch a b Die Kunstler und ihre Werke www baernbach graz seckau at abgerufen am 6 April 2019 a b Ernst Reinhold Lasnik Barnbach Vom Dorf zur Stadt Stadtgemeinde Barnbach Barnbach 2007 S 378 Ernst Reinhold Lasnik Barnbach Vom Dorf zur Stadt Stadtgemeinde Barnbach Barnbach 2007 S 383 47 070288 15 125618 Koordinaten 47 4 13 N 15 7 32 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Barnbach amp oldid 226385838