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Horon auch Hurun Hauron und Horonu hebr חורון ist eine ursprunglich sumerisch akkadische Gottheit oder ein Damon der ugaritischen Mythologie Er wurde spater besonders im Alten Agypten verehrt und ist dort kurioserweise besser belegt als in den ugaritischen Ursprungstexten Horon in Hieroglyphenseit dem Neuen Reich Hurun ḤwrnDer Name des Horon in Hieroglyphen Granitinschrift Ramses II als Kindkonig mit Horon Agyptisches Museum Kairo Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Kult und Verehrung 2 1 In kanaanitischen Quellen 2 2 Im Alten Agypten 2 3 Weitere Kultorte und Quellen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenUber Horon ist eher wenig bekannt sein Name bedeutet vermutlich der aus der Grube Zeitgenossische kanaanitische Bildnisse von ihm existieren nicht Eine der wenigen altagyptischen Darstellungen des Gottes ist eine Statue aus Tanis die ihn in Falkengestalt mit dem jugendlichen Ramses II zeigt Kult und Verehrung BearbeitenIn kanaanitischen Quellen Bearbeiten Uber Horons Ursprunge liegen nur ungenaue Quellenangaben vor er ist allerdings bereits im fruhen 2 Jahrtausend v Chr bezeugt Laut ugaritischen Texten wurde er durch Fluche beschworen sodass er vorrangig als Gott des Unheils und der Krankheiten verehrt wurde Sein mythologisches Zuhause war die Unterwelt Die ugaritischen Texte beschreiben ihn ausserdem als ambivalent und launisch Meist befehligte er eine grosse Armee aus Damonen und Ungeheuern besonders Schlangendamonen und Skorpionen selten beschutzte er Menschen vor eben diesen Horon soll ausserdem mit acht Gottinnen verheiratet sein deren Namen allerdings nicht uberliefert sind Im Alten Agypten Bearbeiten Horon fand auch im alten Agypten als Hurun oder Hauron altagyptisch Ḥwrn Verehrung Unter Pharao Amenophis II 18 Dynastie wurde er mit dem Gott Sched gleichgesetzt Dieser galt als Beschutzer gegen gefahrliche Tiere aus der Wuste Passend dazu wurde er als Horusfalke mit Schlangen in den Krallen dargestellt Horon erscheint auch im Papyrus Harris I aus der 20 Dynastie Dieser wurde unter Pharao Ramses III verfasst und beschreibt Horon als Hirte und Beschutzer gegen wilde Tiere wie zum Beispiel Wolfe Des Weiteren erscheint sein Name in einer topografischen Liste des Pharao Scheschonq I 22 Dynastie um 940 v Chr in Karnak Moglicherweise wurde auch die beruhmte Grosse Sphinx von Gizeh ab dem Neuen Reich als Reprasentation des Horon verehrt In Gizeh fanden sich mehrere Kacheln aus agyptischer Fayence mit der Kartusche von Amenophis II und der Beischrift Geliebt von Hauron dem grossen Gott Andere Kacheln zeigen die Beischrift Geliebt von Harmachis Hor em Achet Der Kult um Horon in Gizeh hielt ungewohnlich lange noch im 14 Jahrhundert n Chr berichteten arabische Historiker von einem Kult des Horon der jahrliche Wallfahrten nach Gizeh und Weihrauch Opfergaben vor der Sphinx umfasste Streng glaubige Moslems verabscheuten den Kult so sehr dass ein fanatischer Bildersturmer der Sphinx die Nase abschlug und daraufhin von Kultanhangern umgebracht wurde Danach kam der Horon Kult alsbald zum Erliegen Weitere Kultorte und Quellen Bearbeiten Horon wurde in der Spatantike in weiten Teilen des Mittelmeerraumes verehrt Sein Name ist auf einem hebraisch beschrifteten Ostrakon aus Tell el Qasile erhalten Ein phonitisches Siegel erwahnt einen gewissen Abed Horon der vielleicht nach Horon benannt war Punische Inschriften aus Antas heutiges Sardinien setzen ihn mit der Lokalgottheit Ṣid gleich Horon wird ausserdem mehrmals im Alten Testament als Namensgeber zweier Stadte zum Beispiel Beth Horon erwahnt Siehe auch BearbeitenListe der agyptischen GotterLiteratur BearbeitenKarel van der Toorn Bob Becking Pieter Willem van der Horst Dictionary of Deities and Demons in the Bible Neuauflage Brill Leiden 2018 ISBN 978 0 8028 2491 2 S 425 amp 426 Okasha El Daly Daly El Egyptology The Missing Millennium Ancient Egypt in Medieval Arabic Writings Psychology Press London UK 2004 ISBN 1 84472 063 2 S 89 John Gray The Legacy of Canaan the Ras Shamra Texts and Their Relavance to the Old Testament Supplements to Vetus Testamentum 5 Band Brill Leiden 1965 S 150 amp 180 Gabriele Hober Kamel Kulturtransfer asiatische Gotter in Agypten In Agypten und Vorderasien Kemet Heft 1 2000 Kemet Verlag Berlin 2000 ISSN 0943 5972 S 15 16 Weblinks BearbeitenJudith E Filitz Horon 2021 In Michaela Bauks Klaus Koenen Michael Pietsch Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff Zugriffsdatum 18 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horon Gott amp oldid 223454315