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Hierodula transcaucasica ist eine Art der zu den Insekten gehorenden Fangschrecken Die ursprunglich im Kaukasus und Sudwestasien beheimatete Art konnte sich in jungerer Zeit stark nach Norden und Westen ausbreiten und ist in vielen Teilen Sud und Osteuropas mittlerweile eine invasive Art Hierodula transcaucasicaHierodula transcaucasicaSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Fangschrecken Mantodea Familie MantidaeUnterfamilie MantinaeGattung HierodulaArt Hierodula transcaucasicaWissenschaftlicher NameHierodula transcaucasicaBrunner von Wattenwyl 1878OothekNympheImago Inhaltsverzeichnis 1 Ahnliche Arten 2 Verbreitung 3 Okologie 4 Taxonomie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAhnliche Arten BearbeitenVon Sphodromantis viridis unterscheidet sich die Art in der Form des Pronotums und des Musters auf den Vorderbeinen Bei S viridis ist das Pronotum massig lang aber mit einer deutlichen Verengung vor der supracoxalen Erweiterung Zudem ist die Innenseite der Vordercoxae mit 3 4 grossen gelblichen Flecken versehen Bei H transcaucasica ist das Pronotum kurz mit erweiterten Randern und generell rundlich oder eiformig ohne erkennbare Verengung vor der supracoxalen Erweiterung Die Innenseite der Vordercoxae weist keine grossen gelblichen Flecken an der Basis der Marginaldornen auf 1 Von Mantis religiosa unterscheiden sich sowohl H transcaucasica als auch S viridis durch den fehlenden bei M religiosa aber vorhandenen dunklen Fleck auf der Innenseite der Vordercoxae Dieser kann entweder ganz dunkel oder weiss mit einer dunklen Umrandung sein und ist bereits in spaten Nymphenstadien gut sichtbar Zudem ist das Pronotum bei M religiosa lang mit annahernd parallelen Randern Das Stigma ist von derselben Farbung wie die Tegmina Bei S viridis und H transcaucasica ist das Stigma auf den Tegmina weisslich und das Pronotum mit gekurvten oder divergierenden Randern 1 Eine sehr ahnliche Art aus Zentral und Sudasien ist Hierodula tenuidentata Zu unterscheiden ist sie anhand der Bedornung der Vorderfemora Bei H transcaucasica sind die internalen und discoidalen Dornen vollstandig schwarz auf der Innenseite und bei H tenuidentata nur an der Spitze schwarz 2 Weitere Verwechslungsarten in Europa sind Hierodula patellifera und Iris oratoria Aufgrund der Grosse ist eine Verwechslung mit vielen anderen europaischen Fangschrecken aber eher unwahrscheinlich da die meisten Arten kleiner bleiben als Hierodula transcaucasica Verbreitung BearbeitenUrsprunglich war die Art vom Kaukasus bis Zentralasien verbreitet Genauer von der Halbinsel Krim in der Ukraine entlang der Schwarzmeerkuste der Region Krasnodar in Russland uber den russischen Teil des Kaukasus und die Kaukasus Staaten Georgien Armenien und Aserbaidschan bis in die Turkei den Iran und Afghanistan Es scheint auch Vorkommen im Grenzgebiet von Usbekistan Kirgisistan und Tadschikistan zu geben die aber eventuell auf Verwechslungen mit Hierodula tenuidentata basieren Die Typuslokalitat befindet sich im Iran wo die Art 1878 entdeckt wurde Nach den fruhen Funden der Art in Transkaukasien wurde die Art auch benannt Art Epitheton transcaucasica Der fruheste Nachweis von der Krim stammt aus dem Jahr 1916 1 3 In jungerer Zeit breitet sich die Art sowohl naturlicherweise stark aus als auch durch Verschleppungen in weit vom ursprunglichen Verbreitungsgebiet gelegene Regionen 2016 wurde sie in der Ukraine in der Oblast Cherson nordlich der Krim nachgewiesen Sie breitet sich sowohl auf der Krim weiter nach Norden aus als auch auf dem ukrainischen Festland 2015 und 2017 wurde die Art auch im Norden Griechenlands gefunden auf Thasos und in Charopo Ebenfalls 2017 wurde die Art im Suden Bulgariens nachgewiesen 1 Stand 2022 kommt die Art ausserhalb der bereits genannten Gebiete an folgenden Orten vor Nordlich des Schwarzen Meeres und Kaukasus in den russischen Gebieten Oblast Astrachan Kalmuckien und Oblast Rostow den ukrainischen Gebieten Oblast Donezk Oblast Saporischschja Oblast Dnipropetrowsk Oblast Mykolajiw und Oblast Odessa sowie im Osten der Republik Moldau Vereinzelte Verschleppungen finden sich auch im Norden der Ukraine etwa in Kiew und Tschernihiw Auf dem Balkan in nahezu allen Kustenregionen vielen Inlandsgebieten und auf zahlreichen Inseln Griechenlands und weiter ostlich im Westen der Turkei in Bulgarien im Sudosten Rumaniens an der Kuste Albaniens und in Nordmazedonien Weiter nordwestlich wurde die Art auf der Balkanhalbinsel nur vereinzelt nachgewiesen namlich im Norden Serbiens Westen Rumaniens Suden Ungarns Norden Ungarns entlang der Adriakuste Kroatiens und in Slowenien In Norditalien in der Po Ebene kommt die Art sehr haufig und weit verbreitet vor Vereinzelt auch im ubrigen Teil Norditaliens in Mittelitalien und auf Korsika Die nordlichsten Nachweise stammen aus Trient in Italien sowie aus Innsbruck und Klaus in Osterreich In Westeuropa gibt es einen vereinzelten Nachweis aus Madrid in Spanien 4 3 Die Ausbreitung der Art hangt neben Verschleppungen durch den Menschen vermutlich auch mit der globalen Erwarmung und der Entwaldung von Steppenlandschaften zusammen Die Art scheint sich gut an neue Lebensraume anpassen zu konnen und verschiedene okologische Korridore zur Ausbreitung zu nutzen 2016 und 2017 wurde von Wissenschaftlern bereits eine weitere Ausbreitung der Art angenommen ahnlich wie bei der nahe verwandten ursprunglich afrikanischen Art Sphodromantis viridis 1 Diese Ausbreitung konnte sich schon 2018 bestatigen als erste Nachweise aus Albanien Nordmazedonien und Italien vorlagen 2 Okologie BearbeitenHierodula transcaucasica besiedelt vor allem trockenwarmes kraut und buschreiches Gelande Sie halt sich in Habitaten mit Baumbestand bevorzugt in Baumkronen auf und ist gut an kontinentales Klima angepasst Dadurch kann sie moglicherweise eigene okologische Nischen in Europa besetzen was ihr einen Vorteil bei der Ausbreitung verschafft Imagines der Art finden sich von Juli bis November die Nymphen von April bis August Die Ootheken uberwintern 4 Taxonomie BearbeitenIn der Vergangenheit wurde in Erwagung gezogen die Art mit Hierodula tenuidentata zu synonymisieren Dies fand jedoch nicht statt Beide Arten sind sich extrem ahnlich und sofern es sich um die gleiche Art handelt ware die Farbung der Bedornung der Vorderfemora kein diskriminantes Bestimmungsmerkmal Aus Europa sind Individuen mit beiden Merkmalen bekannt Sofern es sich um zwei Arten handelt kommen also beide in Europa vor 2 Aus Griechenland der Ukraine und Russland liegen sicher bestimmte Nachweise von H transcaucasica vor Bei den weiter westlich liegenden europaischen Vorkommen kann es sich teilweise auch um H tenuidentata oder andere Hierodula Arten handeln genitalmorphologisch sicher bestimmte Exemplare liegen bisher nicht vor Es ist zwar anzunehmen dass es sich ebenfalls um H transcaucasica handelt aber nicht zweifelsfrei bewiesen 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hierodula transcaucasica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hierodula transcaucasica Brunner von Wattenwyl 1878 In pyrgus de Wolfgang Wagner abgerufen am 1 November 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Jerzy Romanowski Roberto Battiston amp Georgi Hristov 2019 First Records ofHierodula transcaucasicaBrunner von Wattenwyl 1878 Mantodea Mantidae in the Balkan Peninsula Acta Zoologica Bulgarica 72 2 297 300 Link a b c d Fabio Cianferoni Orlando Mochi amp Filippo Ceccolini 2018 New records ofHierodulaBurmeister 1838 Mantodea Mantidae in Europe Revista gaditana de Entomologia 9 1 299 308 Link a b Hierodula transcaucasica Brunner von Wattenwyl 1878 in GBIF Secretariat 2021 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 31 Oktober 2022 a b Hierodula transcaucasica auf inaturalist org abgerufen am 1 November 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hierodula transcaucasica amp oldid 227612790