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Iris oratoria ist eine Art der Fangschrecken und naturlicherweise vom Mittelmeergebiet bis nach Westasien verbreitet In Nordamerika wurde sie eingeschleppt Sie gehort zusammen mit der Europaischen Gottesanbeterin Mantis religiosa Empusa pennata und Empusa fasciata zu den bekanntesten auffalligsten und weit verbreitetsten Fangschrecken Europas Im Englischen wird sie als mediterranean mantis bezeichnet daher kann man auch manchmal den deutschen Trivialnamen Mittelmeer Gottesanbeterin finden Iris oratoriaEin Weibchen von Iris oratoria in typischer AbwehrhaltungSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Fangschrecken Mantodea Familie EremiaphilidaeUnterfamilie IridinaeGattung IrisArt Iris oratoriaWissenschaftlicher NameIris oratoria Linnaeus 1758 Ein braunlich gefarbtes WeibchenEin Weibchen in Seitenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Gefahrdung 5 Taxonomie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange der Mannchen betragt bis zu 45 mm die der Weibchen bis zu 65 mm Damit bleibt die Art etwas kleiner als Mantis religiosa oder die europaischen Empusa Arten zahlt aber dennoch zu den grossten Fangschrecken Europas Die Korperfarbung ist grasgrun oder braun mitunter rosig angehaucht Die Nymphen sind haufig blasser gefarbt konnen aber auch dunkelgrun sein Auf der Bauchseite des vierten Abdominalsegments befindet sich ein rot oranger Fleck Die Seiten des Hinterleibs werden durch eine helle Fleckenreihe geschmuckt wo die Tergite Ruckenplatten mit den Sterniten Bauchplatten verschmelzen Dabei handelt es sich nicht wirklich um Flecken sondern vielmehr die helleren Pleura und den hellen Rand der Tergite Die Cerci sind kurzer als bei Mantis religiosa Auf den Hinterflugeln befindet sich jeweils ein violettbrauner bis blauvioletter Augenfleck der charakteristisch fur die Art jedoch nur sichtbar ist wenn die Flugel ausgeklappt sind Dies ist beispielsweise in der Abwehrhaltung der Fall Die Vorderflugel der Mannchen uberdecken den Hinterleib die der Weibchen sind kurzer als der Hinterleib Die Ootheken sind grau bis gelblich gefarbt und langlich Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet der Art liegt im Mittelmeerraum und Westasien eingeschleppt wurde sie auch im westlichen Nordamerika In Europa bewohnt sie die Iberische Halbinsel mit Ausnahme des Nordwestens die Balearen Sudfrankreich Korsika Sardinien die Apenninhalbinsel inklusive Sizilien die Adriakuste von Kroatien bis Albanien Nordmakedonien Griechenland inklusive zahlreicher Inseln Bulgarien die rumanische Schwarzmeerkuste und die Turkei Ostlich davon besiedelt die Art die ubrige Turkei Zypern Transkaukasien den Iran und lebt entlang der ostlichen Mittelmeerkuste in Westasien bis nach Israel In Nordafrika ist sie von Marokko bis Tunesien zu finden jedoch nur im Norden In Nordamerika wurde die Art eingeschleppt und lebt hier in Kalifornien Arizona Nevada New Mexico Texas sowie den zentralen und nordlichen Teilen Mexikos vor allem Richtung Westkuste Die Vorkommen in Westasien wo die Art im Iran und mittlerweile bis nach Pakistan und Indien eventuell auch weiter nordlich in Zentralasien vorkommt gehen vermutlich ebenfalls auf Verschleppungen zuruck In Europa breitet sich die Art begunstigt durch die Globale Erwarmung nach Norden aus Die Vorkommen entlang der Schwarzmeerkuste in Rumanien und der Republik Moldau wurden erst 2017 entdeckt in Kroatien ist die Art erst seit 2012 bekannt 2017 gab es auch einen Einzelfund aus dem Thuringer Becken in Deutschland hierher kann sich die Art jedoch nicht von selbst ausgebreitet haben Der Lebensraum der Art sind Gebusche Graslander und Buschland in trockenen und warmen Gebieten meist im Tiefland Ein typisches Habitat ist die mediterrane Macchie Die Tiere konnen aber auch auf Baumen wie Kiefern gefunden werden Lebensweise BearbeitenAdulte Tiere finden sich von Juni bis Oktober Die Fortpflanzung kann sexuell aber auch parthenogenetisch erfolgen Die Nymphen einer Oothek konnen zu verschiedenen Zeiten schlupfen Die Mannchen werden haufig von Licht angelockt Bei Bedrohung zeigt die Art eine typische Abwehrhaltung Dazu stellt sie sich frontal zum Angreifer auf biegt das Abdomen nach oben breitet die Flugel aus um die Augenflecken zu prasentieren breitet die Fangbeine aus und striduliert indem die Vorder und Hinterflugel aneinander gerieben werden Die Nahrung der Tiere besteht uberwiegend aus anderen Insekten beispielsweise Heuschrecken oder verschiedenen Fluginsekten wie Hautfluglern Zweifluglern und Schmetterlingen Auch Kannibalismus ist bei der Art bekannt nbsp Bei diesem Weibchen sind auch ohne Abwehrhaltung die Hinterflugel ausgeklappt nbsp Ein grun gefarbtes Mannchen nbsp Ein prapariertes Mannchen nbsp Bei diesem Exemplar ist der helle Fleck auf der Bauchseite erkennbar Gefahrdung BearbeitenDie IUCN listet die Art in der Roten Liste gefahrdeter Arten als nicht gefahrdet least concern 1 Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1758 von Carl von Linne als Gryllus oratorius erstbeschrieben Weitere Synonyme der Art lauten 2 Ameles minima Kirby 1904 Iris bella Germar 1817 Iris dentata Goeze 1778 Iris minima Charpentier 1825 Mantis bella Germar 1817 Mantis dentata Goeze 1778 Mantis fenestrata Brulle 1832 Mantis minima Charpentier 1825 Mantis oratoria Linnaeus 1758Literatur BearbeitenMichael Chinery Pareys Buch der Insekten Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2004 ISBN 3 440 09969 5 S 62 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iris oratoria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Iris oratoria auf insekten sachsen de Abgerufen am 24 Marz 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Battiston R 2020 Iris oratoria The IUCN Red List of Threatened Species 2020 e T44791239A44798468 doi 10 2305 IUCN UK 2020 2 RLTS T44791239A44798468 en Iris oratoria Linnaeus 1758 in GBIF Secretariat 2019 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 24 Marz 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iris oratoria amp oldid 239016805