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Die katholische Stadtpfarrkirche 1 Heiligstes Herz Jesu im Augsburger Stadtteil Pfersee Sud ist die grosste Jugendstilkirche Suddeutschlands 1892 wurde der Kirchbauverein gegrundet 1907 erfolgte die Grundsteinlegung Die Kirchweihe fand am 29 Mai 1910 durch Bischof Maximilian von Lingg statt SeitenansichtSudostansichtKirchturm mit charakteristischen Glockendach auf der WestseiteHerz Jesu besitzt eine neuromanische Fassade und ist im inneren Kirchenschiff im Jugendstil errichtet Der Kirchturm ist 72 Meter hoch darauf steht ein 6 50 Meter hohes Kreuz In der Lange misst die dreischiffige Basilika 72 Meter Der Innenraum findet wegen seiner herausragenden Jugendstil Gestaltung bundesweit Beachtung So fruh so modern und so konsequent wurde kein anderer Sakralbau in Deutschland im Jugendstil ausgestattet Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Architekt Kunstler und Handwerker 2 Aussenbeschreibung 3 Innenbeschreibung 3 1 Grundriss 3 2 Innenarchitektur 3 3 Ausmalung 3 4 Raumfarbigkeit 3 5 Altare 3 6 Kreuzweg 3 7 Kanzel 3 8 Apostelfiguren und Madonna 3 9 Fenster 3 10 Beleuchtung 3 11 Orgeln 3 12 Weitere Ausstattungsstucke 3 13 Marienkapelle 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Autorenhinweise 8 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenIm Zuge der Industrialisierung in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts vervielfachte sich die Bevolkerung des um die Pfarrkirche St Michael gruppierten Handwerker und Bauerndorfs Pfersee innerhalb kurzester Zeit 1850 ca 900 Einwohner 1870 ca 1850 1880 ca 3400 1890 ca 5300 1900 ca 7000 1910 ca 11000 Verschiedene Faktoren hatten die schnelle Ansiedlung von Fabriken gefordert die Nahe zur Stadt Augsburg bei gleichzeitiger Unabhangigkeit von den dortigen Industriellenkreisen billige Arbeitskrafte mit Handwerkserfahrung die Wasserkraft des Muhlbachs und die Anbindung an den Augsburger Hauptbahnhof durch die Lokalbahn Vertreten waren Unternehmen der Textilindustrie Spinnerei Weberei Pfersee J P Bemberg Dierig der Metallindustrie Eberle und der chemischen Industrie Da das immens angewachsene Dorf die aus dem sprunghaften Bevolkerungsanstieg resultierenden Probleme nicht alleine bewaltigen konnte wurde Pfersee 1911 nach Augsburg eingemeindet Nur so konnten die Massnahmen zum Hochwasserschutz die Verlegung von Trinkwasserleitungen und Kanalisation sowie der Neubau eines Schulhauses sichergestellt werden Da auch die seelsorgerischen Bedurfnisse angewachsen waren wurden zusatzlich zwei Kaplanstellen eingerichtet 1890 1904 Um die raumliche Enge in der Pfarrkirche zu uberwinden bei 4700 Glaubigen davon etwa 2740 Kirchenbesuchern fasste die Kirche nur etwa 700 Personen planten die Verantwortlichen zunachst die bestehende Kirche St Michael zu erweitern Stadtpfarrer Josef Dirr 1870 1893 grundete einen Kirchbauverein der die Finanzierung sicherstellen sollte Nachdem er schon im Jahr darauf verstorben war entschloss man sich 1894 unter dem tatkraftigen Stadtpfarrer Anton Schwab Amtszeit 1893 1912 verstorben 1927 zu einem Neubau Bereits im Jahr darauf fand sich an der Augsburger Strasse ein passender Bauplatz der vom Kirchbauverein angekauft wurde Unter grosser Anstrengung wurde von diesem eine immense Summe gesammelt Erste Entwurfe des Munchner Architekten Johann Marggraff 1830 1917 von 1894 zeigten eine neuromanische dreischiffige Basilika Den Zuschlag erhielt auf Empfehlung des Benediktinerpaters Paulus Sauter 1862 1944 aus St Ottilien 1905 der im Bayerischen Wald geborene an der Technischen Hochschule Munchen ausgebildete Gogginger Architekt Michael Kurz 1876 1957 fur seine ebenfalls neuromanischen Entwurfe Diese entwickelte der noch nicht einmal Dreissigjahrige jedoch im Zuge des Baues im Sinne der beginnenden Moderne weiter Damit konnte er sein Erstlingswerk eines modernen Kirchenbaus in Schwaben verwirklichen und wurde so zum Bahnbrecher fortschrittlicher Kirchenarchitektur Auch fur Details der Ausstattung z B Beichtstuhle und Opferstocke legte er im Laufe der Zeit Entwurfe vor und schuf so ein Gesamtkunstwerk In seinem Programm uber die kunstlerische Ausstattung der neuen kath Kirche in Pfersee vom 26 Januar 1909 legte er das Konzept dar Der Stil des Baues lehnt sich an das Romanische an doch ist die Raumwirkung und das Detail modern Die Einrichtung und Ausmalung sollen soweit Zweck u Stimmung uns es erlauben modern werden Weitere Werke dieses Architekten in Augsburg sind St Anton 1924 1927 St Joseph in Oberhausen 1927 1930 St Konrad im Barenkeller 1937 1938 der Wiederaufbau der Heilig Kreuz Kirche 1948 1954 der Wiederaufbau der Dreifaltigkeitskirche in Kriegshaber 1950 und als Neubau St Elisabeth in Lechhausen 1951 1952 Schon nach kurzer Bauzeit Grundsteinlegung am 7 Juli 1907 waren am 18 Januar 1908 der Rohbau Baumeister Hans Pauler Augsburg und Dachstuhl fertig gestellt 1909 der Kirchturm und die Fenster Anfang 1910 auch der Tabernakelaltar Am 29 Mai 1910 konnte Bischof Maximilian von Lingg 1902 1930 die Kirchweihe vornehmen Die Ausmalung des Chores begann der Kunstmaler Christoph Bohner 1881 1914 Sieger eines entsprechenden Wettbewerbes im Sommer 1912 in Kasein Technik und schloss sie im folgenden Jahr ab Inzwischen war Stadtpfarrer Schwab aus gesundheitlichen Grunden als Schwesternseelsorger nach Augsburg gewechselt und so leitete Stadtpfarrer Georg Wagner 1912 1933 den weiteren Innenausbau Der Munchner Kunstmaler Theodor Baierl 1881 1932 malte ab Juni 1912 den Kreuzweg Diese Arbeit konnte er erst Ende 1918 abschliessen da die Ausfuhrung der einzelnen Stationen erst nach gesicherter Finanzierung moglich war Seine Fresken uber den Seitenaltaren entstanden 1914 die Wand und Deckengemalde in der Marienkapelle folgten erst 1930 1931 Der linke Seitenaltar von Bildhauer Hans Miller wurde als Exponat der Munchner Gewerbeausstellung 1912 erworben Von ihm stammen auch die Bronzereliefs des rechten Seitenaltars 1908 und die Plastiken am Turm Der Kuppelbau uber dem Hochaltar wurde 1914 erstellt Die Kanzel erst nach dem Ersten Weltkrieg errichtet schmuckte Karl Baur mit dem grossen Hochrelief Der Schalldeckel wurde erst 1927 1928 von Jakob Rehle 1881 1968 gefertigt Von ihm stammt auch der Entwurf fur die von Karl Baur ausgefuhrte Kreuzigungsgruppe an der Westseite des Turms 1937 Georg Lill wies als Direktor des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege 1929 1950 nachdrucklich darauf hin dass die eigentumlich neue Stilgestaltung bei den Regierungsstellen nur wenig Anklang gefunden habe so dass man sich schon bald weigerte weitere Bauten in dieser Richtung zu genehmigen Dies ist umso erstaunlicher da das Kultusministerium wiederholt fur die Innenbemalung Mittel aus dem Fonds zur Forderung und Pflege der Kunst durch den Staat bewilligt hatte Die Regierung von Schwaben und Neuburg hatte in einem Schreiben vom 22 Dezember 1912 festgestellt Die Kirche ist in ihrer neuen Formensprache nach allgemeinem Urteil wohlgelungen Und Stadtpfarrer Wagners Meinung in einem Schreiben an das Kultusministerium vom 2 November 1912 blieb unwidersprochen Die Gemeinde Pfersee hat wie einem hohen K oni gl ichen Ministerium bekannt ein herrliches modernes Gotteshaus gebaut das trotz seiner Eigenart auch denjenigen imponiert die von der Beeinflussung der alten kirchlichen Stile durch moderne Ideen sonst nichts wissen wollen Dem Bau entspricht die Bemalung und die unnere Einrichtung Die 1944 im Zweiten Weltkrieg zerstorten Kunstverglasungen konnten 1947 von Wilhelm Putz wiederhergestellt werden Eine Aussenrestaurierung wurde 1955 vorgenommen Die moderne vierstufige Altarinsel mit Zelebrationsaltar und Ambo von Bildhauer Blasius Gerg Glonn wurde 1970 1971 nach Entwurfen von Theo Wieland Weilheim und Diozesanbaurat Valentin Muller Augsburg gefertigt Da der gleiche Kalkstein wie schon 1914 verwendet wurde und sich auch die Formen dem Bau anpassen ohne ornamentale Einzelheiten aufzunehmen gilt diese Losung als gelungen zumal die Glaubigen dem Altar von drei Seiten naher gekommen sind Die Innenrestaurierung von 1970 1971 fand 1975 ihren Abschluss in der Renovierung der Marienkapelle Nach Reparaturen am Turm 1983 an den Seitenschiffen 1986 und am Fundament 2000 konnte 2008 2009 der Dachstuhl saniert der Dachreiter gesichert und das Dach neu eingedeckt werden Die Fenster wurden uberarbeitet und die Fassade erhielt einen freundlich hellen Anstrich in einem Ockerton Architekt Kunstler und Handwerker Bearbeiten Im Jahr 1910 wurde von Jakob Rehle aus Augsburg der Tabernakel geschaffen Im gleichen Jahr formte der Goldschmied Friedrich Pohlmann aus Munchen die Kreuzigungsgruppe Ein Jahr spater ubernahm Hans Miller die Bildhauerarbeiten am Hochaltar der Munchner Georg Vogt trug zwei Gemalde am Tabernakel bei und in der Marienkapelle schuf Christian Winkler aus Munchen die Kreuzigungsgruppe 1914 uberwolbte Hans Rehle den Hochaltar mit einem Baldachin Den Chor gestaltete Christoph Bohner den Kreuzweg und andere Bildwerke Theodor Baierl Die Kanzel wurde 1919 errichtet 1930 und 1931 malte Karl Baur aus Munchen die Marienkapelle aus und die Gebrudern Baur aus Pfersee fuhrten die Stuckateurarbeiten aus Im Jahr 1937 stellte Karl Stengele seine Steinfiguren des hl Antonius von Padua und des hl Josephs sowie eine Kreuzigungsgruppe im Westen des Turms auf Aussenbeschreibung Bearbeiten nbsp Dreischiffige Basilika mit Querhaus und westlichem Turm mit Glockendach nbsp Die Kirche bildet einen zentralen Punkt im Stadtteil und uberragt gleichzeitig die umgebende BebauungDer reich gegliederte hell verputzte Kirchenbau erhebt sich im Zentrum von Pfersee beherrschend uber den gesamten Stadtteil Der viereckige Westturm mit seiner hoch geschwungenen Haube in Form eines Helms ist mit seinen 72 Metern Hohe zuzuglich dem 6 50 Meter hohen Kreuz weithin sichtbar Er uberragte einst alle Fabrikkamine und dominiert noch heute den gesamten Ausburger Westen durchaus in harmonischem Zusammenklang mit dem das Stadtbild ebenfalls nachhaltig pragenden Turm der Basilika St Ulrich und Afra In ausserst geschickter Weise steigert sich die Baugruppe der dreischiffigen Basilika auf einer Lange von 72 Metern von Ost nach West die halbkreisformige Apsis im Osten liegt am machtigen Langhaus 36 Meter hoch an das von den beiden Anbauten der Marienkapelle und der Sakristei samt kleineren Apsiden frankiert wird Uber die ausladende Querschiffanlage 36 Meter breit mit den anliegenden Treppenturmchen die von einem Dachreiter mit Zwiebelturm betont wird fuhrt die Anlage zum steil aufstrebenden Westturm mit Helm der in das Langhaus einbezogen ist Die Seitenschiffe sind hier seitlich von kleinen Apsiden begrenzt Die funfgeschossige Turmanlage mit den gestuften Strebenpfeilern an den Ecken steigert die Hohenentwicklung Durch diese Strebepfeiler ergibt sich auch die Dreiteilung der Westfront mit dem Hauptportal und den beiden Nebenportalen Die erst 1937 angebrachte aber von Anfang an geplante Kreuzigungsgruppe steigert den monumentalen Charakter Im obersten Geschoss befinden sich die Schalllocher in Arkadenform im Geschoss darunter die Zifferblatter der Turmuhr Bemerkenswerte Details sind auch die beiden kleinen Bauplastiken aus Muschelkalkstein ein Engel mit Fackel und eine Taube im Nest Einzelne Elemente sind den romanischen Stilformen entnommen allerdings stark vereinfacht monumental gestrafft und so Ausdruck der beginnenden Moderne Die Rundbogenfenster sind in ausgewogener Weise in Zweier Dreier und Vierergruppierungen ausgerichtet und ebenfalls auf die monumentale Turmanlage hin geordnet die Rundfenster des Mittelschiffes korrespondieren mit den zentralen Rosetten in den Querschifffronten Wahrend des mehrtagigen Orkanes Niklas Ende Marz Anfang April 2015 wurde das Dach der Kirche erheblich beschadigt und das nahere Umfeld wegen der Gefahr herabfallender Dachschindeln und herumfliegender Isolierungsteile mehrere Tage abgesperrt nbsp Dachreiter nbsp Wasserspeier am Turm nbsp Grabstein des Architekten Michael Kurz nbsp GedenktafelInnenbeschreibung BearbeitenDie einheitliche grosstenteils erhaltene Ausstattung zahlt zu den fruhesten und seltenen Zeugnissen des Jugendstils in der Sakralbaukunst Das geschlossene Jugendstilkleid sucht im sakralen Bereich Deutschlands seinesgleichen Die freie Ornamentik der Kapitelle die Deckenfelder und die Wandmalereien zeigen den Bruch mit dem Historismus Grundriss Bearbeiten nbsp GrundrissDer Grundriss zeigt eine dreischiffige Basilika mit vierjochigem Langhaus Die in das Innere der Kirche verlegte Vorhalle nimmt das erste Joch ein und tragt die Empore Das breit angelegte Mittelschiff fuhrt uber das ausladende Querschiff in den zweijochigen Chor gleicher Hohe mit eingezogener Apsis Im Norden schliesst sich die Sakristei an im Suden die Marienkapelle Daruber liegen die uber die Treppenturme zu erreichenden Oratorien wobei das uber der Kapelle ursprunglich den Klosterfrauen diente Die Seitenschiffe sind erheblich niedriger und enden in den Querarmen Sie beherbergten im Norden unter der Empore in einer Rundkapelle ursprunglich den Taufstein und im Suden eine Beichtkapelle Die ursprunglich zwei Emporen eine fur die Gemeinde daruber eine fur Chor und Orgel mit je eigenem von aussen erreichbarem Zugang sind heute zu einer einzigen Orgelempore zusammengefasst Innenarchitektur Bearbeiten nbsp Blick in das Mittelschiff nbsp Blick auf den AltarWahrend das Aussere der Kirche eine Steigerung von Ost nach West ausmacht ist es im Inneren gerade umgekehrt Die Rundbogenarkaden des Mittelschiffes entwickeln sich erst beim Heraustreten aus dem Bereich der Empore zur vollen Ausformung Sie ruhen auf Viereckspfeilern aus Kunststein mit seitlich vorgelegten Halbsaulen die in abwechslungsreich ornamentierten Korbkapitellen aus Haustein enden bzw bis zu den Apostelstatuen hochgezogen sind Ihren Hohepunkt erfahren sie im weit gespannten Bogen der Vierung Mit dem noch etwas niedrigeren Bereich unter der Empore bilden die funfjochigen Seitenschiffe eine raumliche Einheit Die grosszugige Weitraumigkeit fuhrt immer wieder auf das Zentrum hin Der Kirchenraum hat eine zugleich vornehme und liebenswurdige Ausstrahlung Ausmalung Bearbeiten nbsp Fresko im rechten SeitenschiffDie Apsis und Chorausmalung weist eine reiche Ornamentik auf und ist in den fur den Jugendstil typischen Farben Gold Violett Oliv und Weiss gehalten Das reiche Bildprogramm ist vom Bauherrn Stadtpfarrer Anton Schwab in sich geschlossen konzipiert Die seit Adam und Eva sundige erlosungsbedurftige Menschheit wurde durch die allerbarmende Liebe des gottlichen Herzens Jesu gerettet Allen Menschen gilt die am Chorbogen auf goldfarbenem Untergrund angebrachte Einladung Jesu Kommet zu mir alle die ihr muehselig und beladen seid Mt 11 28 In der Apsis thront Christus mit ausgebreiteten einladenden Armen auf einem Stuhl dessen Stutzen je zwei Lowen bilden Uber ihm schwebt die Heilig Geist Taube mit ausgebreiteten Flugeln Dieser Bereich ist stark vergoldet und mit Ornamenten in Lasurtonen umgeben Die Menschen wenden sich Christus zu in der Beschreibung jeweils von links An der Chorwand sind Eva mit der Schlange um ihr Bein und Adam mit einem Apfel in ihrer beiden Zerknirschung gebuckt dargestellt Uber Eva vier begnadigte Sunder ganz aussen der rechte Schacher Dismas mit dem Tau Kreuz Maria Magdalena mit dem Salbolgefass Petrus mit den Himmelsschlusseln und Konig David mit der Harfe Von der anderen Seite kommen heilsuchende Menschen eine sorgende Mutter mit ihrem Kind ein lahmer Mann mit dem Stock eine weinende Frau und ein gedruckter Arbeiter Uber ihnen die himmlischen Heerscharen mit brennenden Lampen und goldenen Kranzen Sie bringen alle Muhsal der Menschen vor das Kreuz Dieses tragt ein Herz in sich von dem Segen entstromt In der Apsis streben zum Heiland weitere Menschen die von ihm Befreiung erhoffen ein Gotzenpriester ein heidnischer Philosoph mit seinem Schuler auf der Suche nach Wahrheit eine in ihrer Stellung als Frau zuruckgesetzte Romerin eine geknechtete Sklavenfamilie und ein von der Ausrottung bedrohter Indianer All diesen Suchenden ist vom Propheten Jesaja verheissen Euer Gott selbst wird kommen und euch erlosen Jes 35 4 Diese froh machende Botschaft ist als Schrift unter den Menschen angebracht und wird durch ein ermutigendes Zitat aus dem ersten Gottesknechtlied unter den Fenstern erganzt Geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen glimmenden Docht nicht ausloschen Jes 42 3 Der komplette Raum scheint uber dem violett getonten Sockel zu schweben Dieser Verheissung des messianischen Heils bei Jesaja entspricht auf der linken Chorseite die Darstellung der beiden weissen Hirsche am goldenen Brunnen mit sieben Quellen Die Errettung durch Gott ermoglicht neues Leben Dann springt der Lahme wie ein Hirsch In der Wuste brechen Quellen hervor und Bache fliessen in der Steppe Jes 35 6 Die Sehnsucht der Menschen nach Gott ist aber auch im Psalm 42 2 ausgedruckt Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser so lechzt meine Seele Gott nach dir Dieser Darstellung ist in der rechten Blende das apokalyptische Lamm mit dem Buch mit sieben Siegeln vgl Offb 5 6 10 auf dem Altar mit dem Stabkreuz beigesetzt Das Lamm liegt goldstrahlend in der Mitte und wird von zwei siebenarmigen Leuchtern flankiert Jesus hat durch seine Leiden Sunde und Tod besiegt Siehe das Lamm Gottes das die Sunde der Welt wegnimmt Joh 1 29 Auf der rechten Chorseite streben die klugen und torichten Jungfrauen in lang herabfallenden weissen Gewandern zu Christus in der Apsis Sie mahnen den Betrachter wachsam zu bleiben Auch die weitere Ausstattung der Kirche ist in das Gesamtprogramm eingebunden Als Vorlaufer des Heils sind als Wandgemalde uber den Seitenaltaren von links Moses und Elija sowie Joachim und Anna die Eltern der Gottesmutter Maria und ein Engel abgebildet In den Seitenschiffen sind neben den Kreuzwegstationen Martyrer als Zeugen und Kampfer des Glaubens dargestellt hl Sebastian und hl Michael rechts hl Afra und hl Georg links Die Evangelisten sie erscheinen in den Apsisfenstern verkunden die Heilsbotschaft Inhalt dieser Botschaft ist die Liebe des Herzens Jesu wie sie in den Seligpreisungen der Bergpredigt Fenster der Seitenschiffe aufleuchtet Die Menschgewordene Liebe Gottes tritt mit der Geburt Jesu in die Welt rechter Seitenaltar Weihnachtsaltar manifestiert sich im Kreuz und Leiden Jesu Kreuzwegfresken und findet ihre Erhohung im Tod und in der Auferstehung Jesu linker Seitenaltar Osteraltar Raumfarbigkeit Bearbeiten nbsp Blick in die ApsisDie Raumfarbigkeit dient der Ausrichtung auf den Chor und auf die leuchtende Bemalung der Apsis Die Wande der Seitenschiffe und der Querarme waren ursprunglich violett getont Daruber ging die Ausmalung in ein helleres Violett uber das in den Querarmen bis an die oberen Fenster reichte Die Wandflachen daruber waren wie im Mittelschiff weiss gehalten und korrespondierten mit dem Natursteinton der Pfeiler und Saulen Diese Farbigkeit die den Einheitsraum im Sinne des Jugendstils verwirklichte wurde bei der Innenrestaurierung 1970 71 aufgegeben Der ursprungliche Raumeindruck ist somit stark verandert Die violette Tonung blieb nur noch im Chor und im Sockel der Apsis erhalten Ursprunglich war dort eine graubraune Holzvertafelung mit roten und schwarzen Einlagen sowie goldenen Metallknopfen geplant doch war sie wohl aus Kostengrunden nicht zur Ausfuhrung gekommen Mittelschiff und Querhaus weisen eine Flachdecke aus Holz in streng geometrischem Raster auf Sie ist mit Stuck und vergoldeten Holzverzierungen geschmuckt Die Seitenschiffe werden durch ein Kreuzgewolbe abgeschlossen Das Pflaster besteht aus Solnhofer Platten Altare Bearbeiten Der Tabernakelaltar wird von einem prachtigen Kuppelbau auf neun Saulen aus Calacatta Marmor mit Bronzekapitellen uberwolbt Entwurf Michael Kurz 1914 15 Der vergoldete Tabernakel Jakob Rehle Augsburg 1910 ist an den Ebenholzturen mit Emailleeinlagen besetzt die vier Symbole Christi darstellen Phonix Auferstehung Osterlamm Opfertod Einhorn Unuberwindlichkeit und Reinheit und Pelikan hingebende Liebe Der Tabernakelaufbau aus graublauem Jura Marmor findet seinen Abschluss in einer Kreuzigungsgruppe Friedrich Pohlmann Munchen 1910 Die goldglanzende Kuppel aus Holz mit Kupferblechverkleidung ist mit opalfarbigen Glasgemmen besetzt Zwischen den Saulen hangen acht Lampen aus Messing mit opalblauen Glasern Den oberen Abschluss bildet ein Herz in einem reich geschmuckten Kranz Beim Blick von der Mitte der Vierung wo heute der Volksaltar errichtet ist auf den in der Apsis thronenden Christus erscheint es an der rechten Stelle Der linke Seitenaltar aus Treuchtlinger Marmor besitzt als Ruckwand einen Engelsfries auf vier Saulen mit Tabernakel Daruber ist im Bogen die Szene dargestellt in der Jesus als der Auferstandene dem unglaubigen Thomas erscheint Die Inschrift zitiert das Johannesevangelium Weil du gesehen hast hast du geglaubt Selig sind die nicht sahen und dennoch glaubten Joh 20 29 Bei der Innenrenovierung von 1970 71 wurden bei beiden Seitenaltaren jeweils die Mensa und die Stufen zuruckversetzt und die Banke zum neuen Volksaltar gedreht Beim rechten Seitenaltar ebenfalls aus Treuchtlinger Marmor sind in den Aufbau Bronzereliefs eingelassen Sie zeigen Christus als Freund der Kinder und die Jugendpatrone Aloisius und Agnes Das Fresko uber dem rechten Seitenaltar die Geburt Christi weist leuchtende Farben auf Im Zentrum kniend ein Hirt die Heilige Familie ist aus dem Mittelpunkt geruckt Ursprunglich waren statt der Wandgemalde Mosaiken geplant gewesen die wohl aus Kostengrunden nicht zur Ausfuhrung kamen nbsp Tabernakelschrein nbsp Tabernakel am linken Seitenaltar nbsp Ornament am rechten SeitenaltarKreuzweg Bearbeiten nbsp Kreuzweg mit FreskenDie von der italienischen Renaissancemalerei beeinflussten Kreuzwegfresken Theodor Baierls haben die einfache Zeichnung als Grundlage Dies wird jeweils besonders in der Gestalt Jesu deutlich bei der auf fast jeglichen farblichen Akzent verzichtet wird Seine majestatische Grosse im Sinne der johanneischen Erhohung Jesu am Kreuz tritt so deutlich in den Vordergrund aber auch erschutternder Schmerz wird sichtbar Besonders imposant ist die Reiterfigur des Hauptmanns An den Reaktionen des Pferdes ist viel von der Stimmung der Szene abzulesen Auch im Ganzen finden nur wenigen Farben Verwendung etwas Grun und ganz sparsam ein besonders leuchtendes Rot Die Zentralperspektive wird durch das Schachbrettmuster Stationen 1 2 und 14 betont Der Kreuzweg beginnt mit dem linken Fresko an der Stirnseite des rechten Querhauses setzt sich im rechten Seitenschiff fort wird im linken Seitenschiff fortgefuhrt und endet im linken Querhaus Kanzel BearbeitenDie formenstarke Kanzel aus Treuchtlinger Marmor zeigt im Hochrelief des Unterbaus wie der Heiland mit dem Brot in der Rechten Adam und Eva Mann und Frau Jugend und Soldaten Uniform des Ersten Weltkriegs an sich zieht Durch das Brot des Lebens spendet er Trost und Kraft Die Figuren sind in ihrer Korperhaftigkeit hervorragend herausgearbeitet Die Inschrift am Aufgang Im Gottvertrauen weiterbauen dann rettet Gott aus schwerster Not 1914 1919 weist die Kanzel zugleich als Kriegerdenkmal aus Am Kanzelkorb befinden sich die Arche Noah und die Symbole der vier Evangelisten als Relief Auf dem vergoldeten Schalldeckel aus Messingbeschlagenem Holz steht die Figur des Guten Hirten auf der Unterseite ist die Heilig Geist Taube in einem sternformigen Kranz angebracht nbsp Jesuskopf nbsp Soldatenkopf mit Stahlhelm nbsp Lukas Symbol nbsp Johannes SymbolApostelfiguren und Madonna Bearbeiten Die 1909 angekauften uberlebensgrossen barocken Apostelfiguren auf den hochgezogenen Halbsaulen stammen aus der Jakobskirche in Straubing Josef Matthias Gotz 1742 Dort waren sie im Zuge der Regotisierung aus der Kirche entfernt worden Sie sind durch ihre machtige zum Teil weit ausgreifende Gestik vorwiegend aber statisch in sich ruhende Korperlichkeit gekennzeichnet und fugen sich gut in den Gesamtkomplex ein Die Marienfigur auf der Saule seitlich vor dem Chorraum wurde erst 1990 aufgestellt Sie ist in Oberitalien oder Ligurien Anfang des 18 Jahrhunderts entstanden und korrespondiert so mit den nur wenig spater geschaffenen Apostelfiguren Die Gottesmutter halt in der Rechten einen Rosenkranz in der Linken das segnende Jesuskind mit einer Weintraube die auf das Opfer der Eucharistie hinweist Sie steht auf einem wolkenartig ausgebildeten Sockel mit drei Engelskopfen und verkorpert so die Konigin des Himmels Bei der Wiederherstellung der originalen Fassung wurden die silbernen Kronen neu hinzugefugt Eine in fruheren Zeiten beim Maialtar aufgestellte Jugendstil Muttergottes Aloys Mayer 1910 Ausfuhrung durch Max Grubel 1912 wird in der oberen Sakristei aufbewahrt Fenster Bearbeiten Die fast durchgangig zumindest leicht eingefarbten Fenster spenden der Kirche zwar reichlich aber stimmungsvoll gebrochenes Licht Die Munchener Hofglasmalerei Hans Bockhomi ubernahm 1908 09 die Gestaltung der Fenster Nach deren Zerstorung im Zweiten Weltkrieg wurden sie 1947 wiederhergestellt nbsp Inschrifttafel 1 nbsp Inschrifttafel 2 nbsp Inschrifttafel 3 nbsp Inschrifttafel 4 nbsp Inschrifttafel 5 nbsp Inschrifttafel 6 nbsp Inschrifttafel 7 nbsp Inschrifttafel 8Die acht grossen Fenster der Seitenschiffe weisen auf die acht Seligpreisungen der Bergpredigt hin Sie sind in den Farben Silbergrau Violett und Rauchtopasbraun gehalten Bei jedem Fenster herrscht zusatzlich ein weiterer kraftiger Farbton vor In den Rundbogenabschlussen halten Engel entsprechende Inschrifttafeln mit strahlenformiger Verzierung weiter unten wird der Inhalt jeweils in einem Symbol dargestellt Rechtes Seitenschiff vom Querschiff aus 1 Selig sind die Barmherzigen denn sie werden Barmherzigkeit erlangen Hand die Almosen in Opferstock gibt2 Selig sind die ein reines Herz besitzen denn sie werden Gott anschauen Vase mit Lilien3 Selig sind die Friedsamen denn sie werden Kinder Gottes genannt werden Palmzweige mit Sonne und Sternen4 Selig die Verfolgung leiden und um die Gerechtigkeit willen denn ihrer ist das Himmelreich Ketten Pfeile und BogenLinkes Seitenschiff vom Querschiff aus 5 Selig sind die Hunger und Durst haben nach der Gerechtigkeit denn sie werden gesattiget werden Kreuz mit Waage6 Selig sind die Trauernden denn sie werden getrostet werden Trauerweide mit Disteln7 Selig sind die Sanftmutigen denn sie werden das Erdreich besitzen Zwei Tauben8 Selig sind die Armen im Geiste denn ihrer ist das Himmelreich Vase mit Veilchen nbsp Glasfenster zu Nr 1 nbsp Glasfenster zu Nr 2 nbsp Glasfenster zu Nr 3 nbsp Glasfenster zu Nr 4 nbsp Glasfenster zu Nr 5 nbsp Glasfenster zu Nr 6 nbsp Glasfenster zu Nr 7 nbsp Glasfenster zu Nr 8 nbsp Radfenster linksDie beiden machtigen Radfenster jeweils an der Stirnseite des Querschiffes sind kreuzformig unterteilt Zwei ineinander liegende Kreisformen sind in abgestuften Gelbtonen gehalten dazwischen liegen kleine Kreise in gruner bzw violetter Tonung die jeweils Engelsgesichter darstellen Die Kreuze selbst sind in Rot rechtes Querhaus bzw Grun linkes Querhaus gebildet Die Rundbogenfenster unterhalb des Kreuzwegs nehmen in ihrer oberen Halfte in der kreuzweisen Teilung des zweifachen Kreises dieses Element der Radfenster noch einmal auf Ahnlich gestaltet sind auch die beiden Radfenster uber den beiden Nebenportalen der Westseite nbsp Radfenster am Westportal nbsp Engelsgesichter im Radfenster nbsp Ausschnitt Fenster Chorapsis nbsp Fenster in der ChorapsisIn der Chorapsis sind im oberen Bereich der vier Rundbogenfenster mosaikartig die Symbole der vier Evangelisten in geschwungenen farbig verzierten Rahmen eingearbeitet Weiter unten sind die Anfange der Evangelien zitiert von links Matthaus Buch der Abstammung Jesu Christi des Sohnes Davids des Sohnes Abrahams 1 1 Markus Stimme des Rufenden in der Wuste Bereitet den Weg dem Herren machet eben seine Pfade 1 3 Lukas Es war in der Zeit des Konigs Herodes ein Priester mit Namen Zacharias 1 5 Johannes In principio erat Verbum im Anfang war das Wort 1 1 In der Marienkapelle waren ursprunglich in den funf Fenstern neben Ornamenten die drei gottlichen Personen dargestellt Diese farbigen Glasfenster sind nicht erhalten und wurden 1954 von Architekt Kurz durch einfache Fenster ersetzt Beleuchtung Bearbeiten Der von der Bronzefabrik L A Riedinger 1909 gestiftete zentral in der Vierung angebrachte machtige Kronleuchter mit einem Durchmesser von 3 6 Metern wurde im Zuge der Innenrenovierung 1970 1971 und Neugestaltung der Vierung mit Altarinsel und Volksaltar abgehangt Die Hauptbeleuchtung erfolgt seither durch Deckenstrahler Beim Kronleuchter trugen drei nach abwarts sich verjungende Messingreifen 72 Kerzen und acht elektrische Lampen Auf dem obersten Reif waren acht Kapellchen angebracht die versilberte Bronzestatuen trugen Christus Mutter Gottes hl Joseph hl Johannes der Taufer hl Michael hl Antonius hl Sebastian und hl Katharina Die einzelnen Etagen waren durch geschwungene Bugel verbunden und durch den halbkugelformigen unteren Abschluss ergab sich das harmonische Bild einer Traube Wahrend die ubrigen Teile verloren sind werden die Statuen mit Ausnahme des hl Michael in der oberen Sakristei aufbewahrt Noch erhalten sind die sechs ornamental verzierten Hangelampen in den Rundbogenarkaden des Mittelschiffs Eugen Ehrenbock 1910 Ebenfalls bei der Innenrestaurierung nicht mehr angebracht wurden die Wandleuchter an den Halbsaulen der Rundbogenarkaden des Vierungsraums und im Altarraum Diese insgesamt zehn Lampen sind auch in bestem Zustand erhalten Im Querhaus befinden sich zwischen den vier Rundbogenfenstern an den vorgelegten Halbsaulen kurz unter dem Kapitell je drei traubenformige Lampen Schliesslich sind noch die zwolf Apostelleuchter zu erwahnen die unterhalb der Kreuzwegstationen an Mosaiken angebracht sind Sie erinnern an die Stellen der Salbungen bei der Kirchenweihe Orgeln Bearbeiten Die Koulen OrgelDie erste Orgel wurde 1909 von dem Augsburger Orgelbaumeister Max Koulen Oppenau im Renchtal erbaut Das Instrument hatte 45 Register auf drei Manualen und Pedal und war auf die obere mittlere Sangerempore und zwei rechts und links davon in die Westwand der Kirche eingelassene Schwellwerke verteilt nbsp Die alte Steinmeyer Orgel jetzt in der Kathedrale von SzombathelyDie Steinmeyer OrgelIm Jahr 1966 wurde die Koulen Orgel durch ein Instrument ersetzt das 1915 von der Orgelbaufirma Steinmeyer Oettingen fur den Ludwigsbau erbaut worden war Das von dem Fabrikbesitzer Clemens Haindl gestiftete Instrument war mit 44 Registern auf drei Manualen und Pedal erbaut worden im Jahre 1936 wurde die Disposition auf 61 Register erweitert 1966 wurde das Instrument auf vier Manuale erweitert und die Disposition um 11 Register erganzt Die Seitenbogenarkaden wurden verkleidet die gesamte obere Empore sowie der mittlere Durchgang der unteren Empore fur den Aufbau der Orgel verwendet In den 1990er Jahren entschied man sich das dringend restaurierungsbedurftige Instrument durch einen Neubau zu ersetzen Die Steinmeyer Orgel wurde ab Oktober 1997 ausgebaut und in der Kathedrale von Szombathely Ungarn wieder aufgebaut Die Sandtner Orgel nbsp Die moderne Sandtner Orgel auf der SangeremporeDen Auftrag zum Bau der neuen Orgel erhielt die Orgelbaufirma Sandtner Dillingen Das Instrument op 271 konnte im Jahre 1999 nach zweijahriger Bauzeit eingeweiht werden Es hat 58 Register auf vier Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen mechanisch und elektrisch 2 Das Instrument ist fur den Einbau dreier Bombardenregister Bombarde 16 Tuba 8 und Clairon 4 spielbar von einem vierten Manualwerk und ein 32 Fuss Register im Pedal vorbereitet Das Orgelgehause wurde aus Eichenholz gebaut Es passt sich in manchem Element an die Beichtstuhle angelehnt in harmonischer Weise in den Kirchenraum ein I Hauptwerk C g3Montre 16 Montre 0 8 Bourdon 0 8 Flute harmonique 0 8 Gambe 0 8 Prestant 0 4 Flute douce 0 4 Quint 0 2 2 3 Doublette 0 2 Cornet V 0 8 Fourniture V 0 2 2 3 Cymbale IV 0 2 3 Basson 16 Trompette 0 8 Clairon 0 4 II Positiv C g3Montre 8 Cor de nuit 8 Flute traversiere 8 Salicional 8 Prestant 4 Flute a cheminee 2 Nasard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Mixture IV 1 Trompette 8 Cromorne 8 Tremulant III Schwellwerk C g3Bourdon 16 Principal 0 8 Bourdon 0 8 Doppelflote 0 8 Gambe 0 8 Voix celeste 0 8 Fugara 0 4 Flute octaviante 0 4 Nasard harmonique 0 2 2 3 Flageolett 0 2 Tierce harm 0 1 3 5 Plein Jeu III V 0 2 2 3 Bombarde 16 Trompette harm 0 8 Hautbois 0 8 Voix humaine 0 8 Clairon harm 0 4 Tremulant Pedalwerk C g1Flute 16 Soubasse 16 Flute 0 8 Bourdon 0 8 Flute 0 4 Plein Jeu III 0 2 2 3 Bombarde 16 Trompette 0 8 Clairon 0 4 Koppeln mechanische Koppeln II I III II I V I I P II P IV P elektrische Koppeln III I auch als Sub und Superoktavkoppeln III P auch als Superoktavkoppel Spielhilfen Setzeranlage Crescendowalze Schwelltritt ChororgelIm Chorbereich steht eine zweimanualige Chororgel mit freistehendem Spieltisch von Max Offner aus dem Jahr 1983 mit neun Registern 3 Sie wird fur kleinere Gottesdienstformen verwendet I Hauptwerk C 1 Bourdon 8 2 Principal 4 3 Waldflote 2 4 Mixtur 1 1 3 II Schwellwerk C 5 Gedeckt 8 6 Gemsflote 4 7 Principal 2 8 Otavlein 1 Pedal C 9 Subbass 16 Koppeln II I I P II PWeitere Ausstattungsstucke Bearbeiten nbsp Taufbecken nbsp OpferstockUnter der Empore sind rechts und links vom Hauptportal zwei Beichtstuhle eingepasst Die Ovalgemalde Christoph Bohner 1913 zeigen die Bussenden Petrus und Maria Magdalena Zur Erinnerung an die Kirchenbaupfarrherrn Josef Dirr und Anton Schwab wurden am Haupteingang die Figuren des hl Josefs und des hl Antonius angebracht von Karl Baur Viele der Ausstattungsstucke sind im Jugendstil gehalten auch wenn sie teilweise erst spater hinzugekommen sind Die Kommunionbank aus Eichenholz zeichnet sich durch schwarz polierte Pilaster Silber und Perlmutteinlagen sowie Fullungen aus Ahorn und Ebenholz aus Sie offnet sich durch die geschmiedeten und getriebenen Durchgangsgitter Vase mit Ahren bzw Blutenstangel aus vergoldeter Duranerbronze Josef Frohnsbeck 1909 Dazu passen die Priestersitze aus Holz mit Lederbezug und Perlmutteinlegearbeiten die Kirchenbanke sowie die Turen mit Einlegarbeiten und Beschlagen Das Taufbecken Hans Miller 1908 mit Christus als Pantokrator auf dem Thron den Zwolf Aposteln und der Inschrift Gehet hin lehret alle Volker und taufet sie im Namen des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes wird heute als Weihwasserbecken verwendet wobei der Deckel noch aufbewahrt wird und bei einer Wiederverwendung als Taufstein aufgesetzt werden konnte Weiter Details sind der Glockenhalter bei der Sakristeitur Josef Frohnsbeck 1910 die Opferstocke und die beiden Ewig Licht Ampeln Besondere Beachtung verdient die vorzugliche Moblierung der Sakristei Neben der uberaus prachtigen Monstranz Jakob Rehle ca 1910 ist der mit reicher Ornamentik und acht Medaillons verzierte Stiftungskelch zu nennen den von 1900 bis 1903 Kinder und Jugendliche der Pfarrei ansparten In die bestehende Jugendstilausstattung fugt sich der anlasslich des 100 jahrigen Jubilaums 2010 in ehrenamtlicher Arbeit geschaffene Schriftenstand perfekt ein Noch ausstehend ist das Tympanonrelief Jungstes Gericht uber dem Hauptportal Ein Modell hierfur wurde von Karl Baur 1942 gefertigt und ist erhalten wurde aber wegen des Krieges nicht mehr ausgefuhrt Fur die Nische im sudlichen Seitenschiff war eine Olberggruppe geplant Marienkapelle Bearbeiten nbsp MarienkapelleDie Kapelle mit leicht eingezogenem Altarraum weist in beiden Bereichen eine Flachdecke uber einer Hohlkehle auf In der Hohlkehle des Altarraums befinden sich stuckierte Symbole fur die Gottesmutter aus der Lauretanischen Litanei auf violettem Grund von links Elfenbeinerner Turm Pforte des Himmels Geistliches Gefass Geheimnisvolle Rose Gefass der Andacht Mutter des Erlosers Morgenstern Die Ausmalung der Marienkapelle mit Darstellungen aus dem Leben der Gottesmutter durch Theodor Baierl zwolf Jahre nach der Fertigstellung des Kreuzwegs zeigt eine erhebliche Wandlung Die gediegene zeichnerische Grundlage wurde vertieft doch nun tritt uns moderne Farbgebung entgegen An der Decke im Schiff erscheint der Engel der den Hirten die frohe Botschaft bringt dass Maria der Menschheit den Gottessohn geboren hat Die heiligen Drei Konige machen sich auf den Weg um dem Jesuskind zu huldigen Im Altarraum zeigt sich die Kronung Mariens im seitlichen Bogenfeld ruckwarts die Flucht nach Agypten im vorderen Feld die Heilige Familie mit dem heiligen Johannes dem Taufer in der Zimmermannswerkstatt Der vom Bildhauer Hans Miller aus Holz gefertigte Altar 1911 wird von der Muttergottes mit dem Jesuskind Modell Aloys Mayer 1910 Ausfuhrung Max Grubel 1912 und zwei Engeln mit Rosenkranzen Christian Winkler 1911 bekront Beiderseits des Tabernakels finden sich Gemalde mit der Darbringung im Tempel Georg Vogt 1911 An der linken Wand hangt ein Kruzifix mit der schmerzhaften Muttergottes Christian Winkler 1911 an der Eingangswand ein Barockgemalde Maria Himmelfahrt 1704 zum hundertjahrigen Jubilaum der Maria Himmelfahrt Bruderschaft gestiftet nbsp Muttergottes mit Jesuskind nbsp Deckengemalde nbsp WandgemaldeQuellen BearbeitenPfarrarchiv Heiligstes Herz Jesu Kirchenbaurechnungen mit Belegen Tagebucher des Kirchenbauvereins Plane Korrespondenz Akten zur Instandsetzung und Innenrenovierung Stadtarchiv Augsburg Magistrat der Stadt Augsburg 151 0521 Pfarrkirche Herz Jesu 1907 1974 Stadtarchiv Augsburg Regierung Kammer des Innern 12168 Herz Jesu Pfarrkirche 1911 1942 Grundsteuerkataster der Steuergemeinde Pfersee 1898 Bd I und weitere Jahrgangshefte Kataster Augsburg Stadt Jungste Renovation Umschreibehefte Pfersee Stadtvermessungsamt Augsburg Vermessung des Kirchturms 558 35 Meter uber Meer Schematismen des Bistums Augsburg 1870 1933 Literatur BearbeitenAmtsblatt fur die Diozese Augsburg Nr 10 vom 1 Juli 1897 Andreas Muller Ortsgeschichte von Pfersee Mayer Lechhausen 1896 Andreas Muller Kurze Ortsgeschichte von Pfersee In Adressbuch fur die Gemeinde Pfersee 1904 Hieber Pfersee 1904 S I VI Neue Augsburger Zeitung vom 9 Juli 1907 und Nr 122 vom 31 Mai 1910 Augsburger Postzeitung Nr 151 vom 9 Juli 1907 Nr 120 vom 31 Mai 1910 Nr 130 vom 11 Juni 1910 Michael Kurz Die neue Pfarrkirche fur Pfersee bei Augsburg In Suddeutsche Bauzeitung 19 Jahrgang 1909 Nr 10 S 73 75 Anton Schwab Herz Jesu Kirche in Pfersee Erbaut 1907 1910 Baugeschichte und Beschreibung der Kirche Hieber Pfersee 1910 Augsburger Neueste Nachrichten Nr 123 vom 31 Mai 1910 und Nr 287 vom 9 Dezember 1915 Andreas Muller Von der Herz Jesu Kirche in Pfersee In Der schwabische Postbote Unterhaltungsblatt der Neuen Augsburger Zeitung Nr 29 vom 22 Juli 1922 S 225 227 Georg Lill Einl Michael Kurz Neue Werkkunst F E Hubsch Berlin Leipzig Wien 1929 S VIII IX Abb S 12 Hugo Schnell Peter Balleis Kirchenfuhrer Herz Jesu Augsburg Schnell Kirchenfuhrer Nr 201 208 Dreifaltigkeitsverlag Munchen 1937 Norbert Lieb Nekrolog auf Michael Kurz In Das Munster Zeitschrift fur christliche Kunst und Kunstwissenschaft 10 1957 S 140 f Oberhausen und Pfersee 50 Jahre bei Augsburg Sonderbeilage Augsburger Allgemeine Zeitung vom 20 21 Mai 1961 Karl Kosel Josef Matthias Gotz der Meister der Apostelfiguren in der Stadtpfarrkirche Herz Jesu zu Augsburg In Jahrbuch des Vereins fur Augsburger Bistumsgeschichte Band 5 1971 S 191 196 Kirchenzeitung fur die Diozese Augsburg vom 3 Oktober 1971 Rubrik Augsburg Aktuell S 6 f Hugo Schnell Der Kirchenbau des 20 Jahrhunderts in Deutschland Munchen 1973 S 19 S 25 Abbildung und S 42 ff Karl Kosel Kirchenfuhrer Augsburg Pfersee Herz Jesu Schnell Kunstfuhrer Nr 207 Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1977 Walter Scheidler Augsburger Kirchen Presse Druck und Verlags GmbH Augsburg 1980 S 60 f Norbert Lieb Kurz Michael In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 336 f Digitalisat Friedrich W Kirsch Pfersee 75 Jahre bei Augsburg Geschichte eines Stadtteils Karl Negele Augsburg 1986 S 29 35 Patricia Brendel Der Jugendstil Sein Vorkommen in der Herz Jesu Kirche und didaktische Uberlegungen fur die Grundschule Hausarbeit zur ersten Staatsprufung fur das Lehramt an Grundschulen Manuskript 1989 Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern Band III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1989 S 142 144 Herbert Wilhelm Rott Kirchenbauten des 19 Jahrhunderts in Schwaben In Jahrbuch des Vereins fur Augsburger Bistumsgeschichte Band 24 1990 S 196 Bernt von Hagen Angelika Wegener Hussen Stadt Augsburg Denkmaler in Bayern Band VII 83 Karl M Lipp Verlag Munchen 1994 S 76 78 Thomas Friese Die schlafende Konigin Dokumentation der historischen Ludwigsbau Orgel in der Herz Jesu Kirche Augsburg Augsburg 1994 Renate Weggel Pfersee Dorf Industrieort Vorort Die Industrialisierung und ihre Auswirkungen auf eine Gemeinde vor den Toren Augsburgs Materialien zur Geschichte des Bayerischen Schwabens Band 22 Wissner Augsburg 1995 Festschrift zur Orgeleinweihung am 17 Oktober 1999 Selbstverlag Augsburg 1999 Thomas Groll Stadtpfarrkirche Heiligstes Herz Jesu Augsburg Pfersee Kugler amp Baur Augsburg 2003 Michael Heinrich 100 Jahre Pfarrkirche Heiligstes Herz Jesu in Augsburg Pfersee 1907 10 2010 Die Entstehung und ihre pastorale Bedeutung Zulassungsarbeit im Rahmen der Zweiten Dienstprufung der Kaplane in der Diozese Augsburg 2008 Ulrike Laible Bauen fur die Kirche Der Architekt Michael Kurz 1876 1957 Schriften des Architekturmuseums Schwaben Band 5 Reimer Berlin 2003 S 158 161 Claudia Fuchs Anton Fuchs Kirchen in Augsburg Geschichte und Gegenwart Hesz Print und Medien Augsburg 2009 S 112 117 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herz Jesu Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite der Pfarrgemeinde vom Heiligsten Herzen Jesu Herz Jesu unter www augsburger kirchen de Broschure zum Tag des offenen Denkmals 2011 PDF 3 0 MB Autorenhinweise BearbeitenIn diesem Artikel wurden die Texte aus dem Kirchenfuhrer Stadtpfarrkirche Heiligstes Herz Jesu Augsburg Pfersee verwendet wozu der Autor Bistumhistoriker Dr Thomas Groll am 11 Oktober 2013 seine freundliche Genehmigung erteilte In diesem Artikel wurden die Fotos aus dem Kirchenfuhrer Stadtpfarrkirche Heiligstes Herz Jesu Augsburg Pfersee verwendet wozu der Autor Photograph Michael Wocherl am 20 Oktober 2013 seine freundliche Genehmigung erteilte Einzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma Georg Brenninger Gerhard Rieger Orgeln in Schwaben Bruckmann Munchen 1986 ISBN 3 7654 2001 8 S 176 48 362616 10 871275 Koordinaten 48 21 45 4 N 10 52 16 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herz Jesu Kirche Augsburg amp oldid 234957160