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Hermersdorf Obersdorf auch Hermersdorf Obersdorf war eine von 1970 bis 2002 existierende Gemeinde im Kreis Strausberg zuerst im Bezirk Frankfurt Oder der Deutschen Demokratischen Republik von 1990 bis 1993 im Landkreis Strausberg des Landes Brandenburg und schliesslich von 1993 bis zur Eingliederung und Auflosung 2002 in die Stadt Muncheberg im Landkreis Markisch Oderland Brandenburg 1 HermersdorfStadt MunchebergKoordinaten 52 34 N 14 11 O 52 56775 14 183103 Koordinaten 52 34 4 N 14 10 59 OPostleitzahl 15374Vorwahl 033432OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 13 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 und 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenHermersdorf liegt nordlich des Stadtzentrums im Naturpark Markische Schweiz ostlich Wulkow ein Ortsteil der Stadt Neuhardenberg Geschichte und Etymologie Bearbeiten13 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Obersdorf wurde 1253 als villa Oprechti vom schlesischen Kloster Leubus angelegt dem 1224 nach der Teilung des Landes Lebus dort Land ubertragen worden war In einer Urkunde von 1344 heisst der Ort Otbrechstorp 1400 hatte er 54 Hufen und vermutlich einen Rittersitz Als Teil der Lehensherrschaft Buckow teilte Obersdorf dessen Schicksal 1405 wurde es einem Ritter Poppo von Holzendorf verkauft Der verkaufte es 1416 an Kuno von Ziegesar auch Segeser oder Ziesar Im 17 Jh ging es an Georg Adam von Pfuel und 1688 an Graf Heino Heinrich von Flemming 2 3 nbsp Dorfkirche aus dem 13 JahrhundertDie Region gehorte von 1253 bis 1284 1287 dem Erzbischof von Magdeburg die es seit vor 1300 an den Markgrafen weitergab Hermersdorf wurde als Gut schon 1283 unter dem Namen Hermansdorp genannt als der Ritter Reinhard von Strele vom Erzbischof von Magdeburg mit dem Dorf belehnt wurde Anschliessend wurde das Dorf geteilt Den Rittersitz mit zwei Schafereien 18 Hufen mit sechs Hufnern und elf Kossaten 2 3 der Ober und Untergerichtsbarkeit sowie das Kirchenpatronat 1586 erhielten von vor 1380 bis 1527 die von Schapelow Von dort gelangte er 1527 bis 1586 an die von Luckowen Luckau und von 1586 bis 1619 an die von Kotteritz Anschliessend ubernahm die Familie von Pfuel den Anteil musste ihn aber mehrfach verpfanden zuletzt 1676 an die Familie von Derfflinger die damit auch den zweiten Anteil und damit das gesamte Dorf besass Dieser zweite Anteil bestand aus einem Hof mit zehn Hufen den 1412 zunachst die Familie von Hohendorff besass Die Schreibweise des Dorfes anderte sich in dieser Zeit im Jahr 1405 auf Hermannsdorff Der Hof kam vor 1460 bis 1545 in den Besitz der von Schlegel und wurde dort im Jahr 1460 als frei d h nicht mehr abgabenpflichtig bezeichnet Im Jahr 1540 hielten die von Schlegel 1 3 des Dorfes mit Ober und Untergerichtsbarkeit sowie Kirchenpatronat Dieser Anteil kam 1545 bis nach 1653 an die von Schapelow und war von 1624 bis 1635 im Pfandbesitz derer von Pfuel bevor er schliesslich mit dem ersten Anteil vereinigt wurde In dieser Zeit war das Dorf 64 Hufen gross davon standen dem Pfarrer vier Hufen zu 1405 und 1460 Die Kirche besass im besagten Zeitraum eine Hufe 1460 Im Jahr 1555 waren 56 Hufen abgabenpflichtig und zahlten 36 Schock 36 Groschen gr Bischofszehnten 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1608 besassen je die Familie von Kotteritz und von Schapelow einen Rittersitz Im Jahr 1624 lebten im Dorf neun Hufner 18 Kossaten ein Schmied ein Pachtschafer und die Schaferknechte Die Rittersitze waren 31 bzw 24 Hufen gross hinzu kamen vier Pfarrhufen sowie ein Hof mit vier Hufen der von den von Schapelow von Abgaben befreit war Das Dorf war vom Dreissigjahrigen Krieg ebenfalls betroffen Ein Vierhufnerhof lagt im Jahr 1654 wust ebenso ein Dreihufnerhof und zwei Zweihufnerhofe Es gab drei Kossaten allerdings auch 12 1 2 wuste Kossatenhofe Im Dorf lebten noch ein Schafer sowie ein Hirte der Vieh hielt Zwolf Jahre spater waren 23 Hufen wieder bewirtschaftet und drei lagen wust Neben einem Paar Hausleute gab es einen Schafer sowie einen Hirten Im Jahr 1667 entstand auf dem Anteil der von Schapelow Das neue Haus genannt der alte Rittersitz mit einem Brauhaus einer wust liegenden Schaferei sowie einer ebenfalls wust liegenden Meierei Der Anteil war 18 Ritterhufen gross und mit sechs Bauern besetzt Von den zehn Kossatenhofen lagen acht wust Im Jahr 1684 hatten die von Derfflinger das Dorf in ihren kompletten Besitz gebracht 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1711 gab es in Hermersdorf acht Hufner und elf Kossaten Der Hirte besass kein Vieh Ausserdem lebten im Dorf der Schafer der Meisterknecht der Hammelknecht und der Lammerjunge Die Bewohner mussten fur 27 Hufen je 5 gr Abgaben leisten Nach den von Derfflingern ubernahmen im Jahr 1724 die von Ziethen und Erben das Dorf Hermersdorf Im Jahr 1734 lebten dort sieben Bauern vier Kossaten vier Hausleute ein Fischer ein Schafer sowie zwei Hirten In Hermersdorf lebten weiterhin 28 Frauen 16 grosse Sohne 6 grosse Tochter sowie 19 Sohne und 23 Tochter unter 10 Jahren Ihnen standen acht Knechte und funf Magde zur Seite Im Jahr 1772 wurde lediglich von einem Prediger sechs Bauern und Halbbauern sowie elf Kossaten und einem Budner berichtet Hermersdorf ging 1791 an die von Pannwitz 1827 fiel das Gut an die Familie von Brunneck 4 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1801 bestand Hermersdorf aus Dorf und Gut in dem sieben Ganzbauern elf Ganzkossaten und ein Einlieger lebten Es gab einen Krug eine Ziegelei sowie ein einzeln liegendes Forsthaus Die Bewohner schlugen 3540 Morgen Mg Holz und betrieben 26 Feuerstellen Haushalte Im Jahr 1818 wurde von einem adligen Dorf mit Vorwerk berichtet in dem nur noch 25 Feuerstellen betrieben wurden Hinzu kam das mittlerweile einzeln gefuhrte Hermersdorfer Forsthaus mit einer weiteren Feuerstelle sowie die Ziegelei ebenfalls mit einem Haushalt Bis 1831 hatten sich in Hermersdorf weitere Gewerke angesiedelt Es gab einen Schneider vier Gehilfen bzw Lehrlinge Zimmerleute einen Rade und Stellmacher sechs Gehilfen bzw Lehrlinge Maurer eine Ziegelei einen Webstuhl sowie einen Viktualienhandler den Schankwirt und 10 mannliche sowie acht weibliche Dienstboten Im Jahr 1840 wurde in Hermersdorf lediglich von einem Dorf mit Rittergut berichtet in dem 40 Wohngebaude standen Im Jahr 1859 gab es in Hermersdorf 14 spannfahige bauerliche Nahrungen mit 1296 Mg 32 nichtspannfahige bauerliche Besitzungen die zwischen 1 4 und 10 1 2 Mg gross waren zusammen 38 Mg Hermersdorf bestand im Jahr 1862 aus dem Dorf mit Forsthaus einer Ziegelbrennerei einem ausgebauten Gehoft sowie dem Rittergut Im Dorf standen 35 Wohn funf gewerbliche und 36 steuerfreie Gebaude im Rittergut waren es sieben Wohn zwei gewerbliche und 17 steuerfreie Gebaude Das Dorf war 1777 7 Mg gross darunter 1295 Mg Acker 7 Mg Garten 86 7 Mg Wiese 194 3 Mg Weide 115 4 Mg Wald 0 7 Mg Wasser 46 6 Mg Wege 11 4 Mg Flusse und Bache sowie 20 3 Mg Hofraume Das Rittergut war 5139m8 Mg gross 1738 1 Mg Acker 8 Mg Garten 89 1 Mg Wiese 151 Mg Weide 2837 6 Mg Wald 121 7 Mg Wasser 160 1 Mg Wege 19 1 Mg Flusse und Bache sowie 14 8 Mg Hofraume Mit der Kreisreform von 1872 in Preussen waren Hermersdorf und Obersdorf selbstandige Landgemeinden im damaligen Kreis Lebus geworden Hermersdorf war vorher im Besitz der Adelsfamilie v Brunneck Obersdorf hatte bis 1872 zur Herrschaft Buckow gehort Im Jahr 1882 gab es in Hermesdorf einen Gemeinbesitz von 20 Mg Grosse Es gab funf Bauernguter zwischen 100 und 300 Mg zusammen 660 Mg sieben Kossaten mit 30 und 100 Mg Land zusammen 427 Mg sowie vier Budner die zwischen 5 und 30 Morgen bewirtschafteten zusammen 32 Mg Im Dorf standen 31 Besitzungen unter 5 Mg zusammen 22 Mg Hermersdorf bestand im Jahr 1880 mit einem Forsthaus einer Ziegelei und einer Ackerwirtschaft 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Im neuen Jahrhundert gab es in Hermersdorf 53 Hauser aus 454 Hektar im Rittergut neun Hauser aus 1312 Hektar Das Rittergut wurde 1928 mit dem Dorf vereinigt und Landgemeinde 1931 mit dem Wohnplatz Eichendorfer Muhle Im Jahr 1939 gab es im Dorf einen land und forstwirtschaftlichen Betrieb der grosser als 100 Hektar war Sieben weitere Betriebe waren zwischen 20 und 100 Hektar gross vier Betriebe zwischen 10 und 20 Hektar drei Betriebe zwischen 5 und 10 Hektar sowie 16 Betriebe zwischen 0 5 und 5 Hektar Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kreis 1950 erneut umbenannt diesmal in Landkreis Seelow Er ist nicht identisch mit dem 1952 geschaffenen neuen und wesentlichen kleineren Kreis Seelow der bis 1993 existierte In der Kreisreform von 1952 wurden Hermersdorf und Obersdorf dem neu geschaffenen Kreis Strausberg zugeordnet 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Hermersdorf 1413 Hektar enteignet 410 Hektar Acker 50 5 Hektar Wiese 865 5 Hektar Wald und 87 Hektar sonstige Flachen Davon wurden 329 5 Hektar an Landarbeiter und landlose Bauern verteilt 44 6 Hektar an neun landarme Bauern 42 4 Hektar an 23 Kleinpachter Weitere 89 Hektar gingen an elf Umsiedler 6 7 Hektar an vier Handwerker 90 Hektar an die Gemeinde 138 2 Hektar Wald an die Gemeinde Kienitz und 31 4 Hektar Wald an die Gemeinde Klein Neuendorf Im Jahr 1954 grundete sich im Hermersdorf eine LPG vom Typ III mit zunachst 26 Mitgliedern und 135 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflache Sie wuchs bis zum Jahr 1960 auf 83 Mitglieder und 693 Hektar Flache an und wurde drei Jahre spater an die LPG Typ I Munchehofe angeschlossen Am 1 Januar 1957 wurde Munchehofe nach Muncheberg eingemeindet Zum 22 Marz 1970 schlossen sich Hermersdorf und Obersdorf zur neuen Gemeinde Hermersdorf Obersdorf zusammen 6 Im Jahr 1977 gab es in Hermersdorf neben der LPG die Revierforsterei Hermersdorf in Buckow Nach der politischen Wende 1990 wurde der Kreis Strausberg in Landkreis Strausberg umbenannt 7 1992 schlossen sich die Gemeinden Trebnitz und Jahnsfelde beide Orte aus dem damaligen Kreis Seelow sowie Hermersdorf Obersdorf Eggersdorf bei Muncheberg Hoppegarten bei Muncheberg und die Stadt Muncheberg zu einer Verwaltungsgemeinschaft dem Amt Muncheberg zusammen 8 Zum 31 Marz 2002 schlossen sich die Gemeinden Eggersdorf Mu Hermersdorf Obersdorf Hoppegarten Mu Jahnsfelde Trebnitz und die Stadt Muncheberg zur neuen Stadt Muncheberg zusammen 9 Das Amt Muncheberg wurde am selben Tag aufgelost und die Stadt Muncheberg amtsfrei Dabei wurde auch die Gemeinde Hermersdorf Obersdorf aufgelost Hermersdorf und Obersdorf sind seither Ortsteile der Stadt Muncheberg 10 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Hermersdorf von 1731 bis 1971Jahr 1734 1772 1791 1798 1801 1818 1840 1864 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 131 175 207 208 und 8 Forsthaus 238 206 und 10 H Forsthaus und 9 Ziegelei 389 479 332 und 116 284 und 104 und 8 Forsthaus H und 10 Ziegelei 261 und 109 und 5 239 und 108 324 315 360 300 842Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Dorfkirche Hermersdorf entstand Ende des 13 Jahrhunderts Der quadratische Westturm kam Anfang des 16 Jahrhunderts hinzu 1735 veranderte Kirchengemeinde den Turmaufsatz Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel das der Kunstler Herrler um 1953 schuf und die Geburt Jesu seine Taufe und die Kreuzigung zeigt In der Hermersdorfer Strasse erinnert ein Gedenkstein an die Befreiung 1945 Er steht wie auch die Eichendorfer Muhle unter Denkmalschutz Dorfkirche in Obersdorf 2 Halfte 13 Jh nach Kriegszerstorungen 1945 wiederhergestellt 11 Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenAlexander von Brunneck 1941 JuristWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Obersdorf Hermersdorf in der RBB Sendung Landschleicher vom 17 Januar 2016Literatur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Lebus Mit einer Ubersichtskarte im Anhang Friedrich Beck Hrsg Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VII Veroffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam Band VII Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1983 S 180 182 Einzelnachweise Bearbeiten Muncheberg Dienstleistungsportal des Landes Brandenburg abgerufen am 22 November 2021 Siegmund Wilhelm Wohlbruck Geschichte des ehemaligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens Dritter Theil Berlin 1832 S 252 Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Dritter Band Brandenburg 1856 S 225 226 Siegmund Wilhelm Wohlbruck Geschichte des ehemaligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens Dritter Theil Berlin 1832 S 227ff 261 Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Dritter Band Brandenburg 1856 S 211 212 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 1 Januar 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 2 Landkreis Barnim PDF Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung vom 17 Mai 1990 1 2 Vorlage Toter Link www verfassungen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Bildung des Amtes Muncheberg Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 13 Juli 1992 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 3 Jahrgang Nummer 54 31 Juli 1992 S 969 Bildung einer neuen Stadt Muncheberg Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 19 Februar 2002 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 13 Jahrgang Nummer 10 6 Marz 2002 S 275 PDF Hauptsatzung der Stadt Muncheberg Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Berlin und Munchen 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